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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 374 ff. (engl.)
Stier ist oder wird er lediglich das Begehren erregen, die Selbstsucht vermehren und die Menschen auf die «feurigen Höhen des Egoismus» führen, anstatt auf den Berg der geistigen Schau und Einweihung?

Das ist die Situation, der sich die Kenner der Menschheit in ihren mannigfachen Graden des Wissens und der Erleuchtung heute gegenübersehen. Keinem dieser Einflüsse - weder dem des Stiers noch dem des Wassermanns - kann ausgewichen werden. Wie ihr beim Studium dieses Zeichens und bei Betrachtung seiner Herrscher sehen werdet, schmiedet der Stier die Werkzeuge zur aufbauenden Lebensweise oder für die Zerstörung; er schmiedet [375] die Ketten, die fesseln oder erschafft den Schlüssel, der das Mysterium des Lebens erschliesst; dieser Schmiedevorgang mit dem dazu gehörigen Lärm ist es, der heute in einer höchst gewaltsamen Weise vor sich geht. Vulkan beherrscht die ambossartigen Zeitvorgänge und führt die Schläge, die das Metall in die erwünschten Formen bringen und das gilt heute wie nie zuvor.

Er ist es, der den Weg bahnt für den kommenden Avatar, der - im rechten Augenblick - hervortreten wird und in sich den Willen Gottes verkörpert, nämlich den göttlichen Willen zum Guten, zum Frieden durch einfühlendes Verstehen und zu rechten Beziehungen zwischen Menschen und Völkern.

Dem Stiereinfluss muss heute ganz besondere Wirkungskraft zugemessen werden, besonders vom Blickpunkt der subjektiven geistigen Werte aus; Stier ist der Herrscher und leitende Einfluss dessen, was jetzt in aller Welt sich ereignet.

Ich möchte hier eure Aufmerksamkeit darauf lenken, dass dieses Zeichen synthetischer Natur ist in dem Sinne, dass es einen inneren Drang bestimmter Art auf der physischen Ebene zum Ausdruck bringt. Dies deshalb, weil sich seine grundlegende Qualität als Begehren bei der Masse der Menschen und als Wille oder gelenkte Absicht beim Jünger oder Eingeweihten kundtut. Sie zeigt sich beim Durchschnittsmenschen als Halsstarrigkeit (und das ist eigentlich vorsätzliches Anhängen an persönliche Ziele), oder als einsichtsvoll zum Ausdruck kommender Wille - vom Impuls der Liebe angetrieben - beim fortgeschrittenen Menschen. Dies kennzeichnet ein Festhalten an der Seelenabsicht. Menschen, die von Natur aus und durch angeborene Neigung Stiertypen sind, würden gut daran tun, diese Aussage zu beachten und alle ihre entscheidenden Haupttätigkeiten auf die Frage hin zu prüfen: Ist meine gegenwärtige Haltung, meine Arbeit oder Absicht von persönlichen Wünschen bestimmt oder arbeite und plane ich direkt unter dem Antrieb und Ansporn der Seele? Dies sollte der Leitgedanke für alle Stierprobleme sein. Das ganze Geheimnis [376] der göttlichen Zielsetzung und Planung liegt in diesem Zeichen verborgen; das hängt grundsätzlich mit der Beziehung der Plejaden zum Sternbild des Grossen Bären und zu unserem Sonnensystem zusammen. Damit entsteht ein ausserordentlich wichtiges Dreieck in der ganzen Reihe unserer kosmischen Beziehungen, dessen Bedeutung noch dadurch gesteigert wird, dass das «Auge des Stiers» das Auge der Offenbarung ist. Das der Evolution zugrundeliegende Ziel - «das Vorwärtsstürzen des Stieres Gottes», wie man es esoterisch nennt - offenbart stetig und ohne Aufhören den unermesslichen und erhabenen Plan der Gottheit. Dieser ist es, der durch das Licht geoffenbart wird.

Derzeit wird durch das Einströmen der Shamballakraft eine spezielle Beziehung oder Angleichung hergestellt zwischen dem Sternbild Stier (mit dessen eigener, besonderer Koordinierung mit den Plejaden und dem Grossen Bären), dem Planeten Pluto und unserer Erde. Daraus entsteht ein Grossteil unserer jetzigen Schwierigkeiten in der Welt, was der moderne Astrologe wohl beachten sollte. Es besteht also ein grosses kosmisches Dreieck, das für viele der heutigen Ereignisse ein bestimmender Faktor ist.

Diese Shamballakraft «facht das Licht an oder verstärkt es durch die Beseitigung von Hindernissen; es kommt von weither, strömt durch das Auge der Erleuchtung in jene Einflusssphären auf den sorgenbeladenen Erdenplaneten und treibt den Stier in seinem Vorwärtsstürmen an.» So spricht der Alte Kommentar. Das bedeutet, dass die Energie des Willens - die vom Sanat Kumara seit kurzem über unseren Planeten ausgegossen wird - vom Grossen Bären über das Kopfzentrum des planetarischen Logos ausströmt. Ihre Frequenz wird auf dem Weg über eine der Plejaden herabgesetzt (daher auch ihr Einfluss auf die Materie und ihre ausgesprochenen stierbezogenen Wirkungen auf die Menschheit), und so strömt sie in das Sonnensystem herein. Hier wird sie von dem grossen Zentrum unseres planetarischen Lebens absorbiert, das wir Shamballa nennen. Ihre Wirkung ist [377] notwendigerweise zweifach. Sie lässt in bestimmten Völkern, Rassen und Einzelmenschen den Eigenwillen oder den Willen zur Macht aufwallen, was die entwickelte niedere Natur, den Persönlichkeitsaspekt der integrierten Selbstheit kennzeichnet. Sie stimuliert auch - allerdings weniger schnell - den Willen zum Dienst am Plan, so, wie ihn die Weltaspiranten, die Weltjünger und Eingeweihten begreifen. So nehmen die Absichten der Gottheit materielle Gestalt an.

Infolge der Weltverblendung werden die wahre Absicht und das unseren planetarischen Kräften durch den all-erschaffenden Willen vorgesetzte wahre Ideal von manchen Menschen verzerrt. Sie sind nicht im göttlichen Willen, sondern noch immer in ihrer Persönlichkeit verankert und so können nur sehr wenige die Schönheit des beabsichtigten Gruppenlebens, der Gruppenziele und Gruppenverschmelzung richtig einschätzen. Die Gruppen-Lebensweise strebt nach der Erfüllung des freien Willens im Dienst und nach freiwilliger Unterordnung unter die höhere Absicht im Gruppenverband. Dadurch, dass sich die Verblendung einmischt, wird jedoch diese Gruppentätigkeit und das Gruppenleben verzerrt zu dem aufgezwungenen Willen und der Idee des Super-Staates. So wird das Denken eingekerkert und alle Freiheit, alles freie Denken und der freie Wille eingeschränkt. Der Mensch wird zum Gefangenen des menschengeschaffenen Staates. Dies gibt den Schlüssel zu vielem, was heute geschieht, zu dem halsstarrigen Fortschreiten der verblendeten Völker, zur Versteifung der Einzelmenschen auf ihre separatistischen, falschen Idealvorstellungen und dazu, dass sie eine Lebensordnung und Lebensweise hinnehmen, die ihnen gewaltsam aufgedrängt wird und nicht die freie Wesensäusserung eines freien Volkes ist.

Dieselbe Kraft bringt zweitens anderen Völkern und Menschen ein gewisses Mass an Erleuchtung - eine Erleuchtung, welche die allem zugrundeliegende Synthese offenbart, den Dualismus aufzeigt, der schliesslich verschwinden muss und ausserdem auf das Geheimnis der rechten menschlichen Beziehungen hinweist. Die eine Reaktion bewirkt das Vorwärtsdrängen der materialistischen Daseinsformen des Lebens, Denkens und Wünschens, die mit der [378] Gewalt ihrer eigenen Antriebskraft blindlings vorwärtsstürmen und einen Zustand machtvoller Wesensäusserung und aktiver Bewegung erzeugen; die andere Reaktion zeigt sich in einer fernen Vision von Möglichkeiten und einer stetigen Vorwärtsbewegung trotz der unmittelbaren Gefahren und Schwierigkeiten.

Die Wesensäusserung des Stiers ist demnach zweifach. Heute erleben wir den willensbetonten Ansturm der niederen Natur der Menschheit, die sich in den Kräften der Aggression verkörpert, und andererseits den zielstrebigen Fortschritt jener Völker und Menschen, die - wenn auch vielleicht ohne volles Verständnis - versuchen, die Pläne Gottes auszuführen; beide Gruppen schreiten in gegensätzlicher Weise vorwärts. Soweit haben die Evolutionsvorgänge die Menschheit bis heute gebracht und daraus ergab sich die kritische Situation, die wir jetzt vorfinden. Die Frage ist: Wird der Stier des Begehrens oder der Stier der göttlich erleuchteten Wesensäusserung Erfolg haben?

Stier ist ein Erdzeichen, daher muss auf der äusseren Lebensebene der Plan ausgeführt oder das Verlangen erfüllt werden. Dieses Wollen oder Verlangen muss sich auf der Ebene des äusseren Lebens und in der Umwelt zum Ausdruck bringen, sei es nun die Umwelt eines Einzelmenschen, eines Volkes oder einer Völkergruppe.

Wie ihr wisst, haben die Astrologen seit langem darauf hingewiesen, dass dieses Zeichen unter anderem den physischen Körper angeht; die Gesundheit oder Ganzheit des Körpers ist eng verknüpft mit der Äusserung vergangenen Begehrens oder eines gegenwärtigen Idealismus und das sollte man berücksichtigen. Heute ist die Pflege oder Heilung des physischen Körpers praktisch für jedermann von allergrösster Wichtigkeit; die Gedanken aller Menschen ohne Ausnahme gehen - ob im Krieg oder nicht - in dieser Richtung. Die Betonung der Ganzheit des individuellen physischen Lebens ist ein Symbol für den äusseren Menschheitskörper, wenn man alle Menschenwesen als eine Einheit betrachtet.

Ebenso ist Gold das Symbol, das heute alles Verlangen des Menschen beherrscht - sei es nationaler, wirtschaftlicher oder [379] religiöser Art: es ist mit diesem Zeichen verbunden, und das ist eines der Anzeichen dafür, dass heute der Konflikt in der Wirtschaftslage der Welt auf dem Hervorquellen von Begierden beruht. Esoterisch heisst es daher - ich zitiere aus einem sehr alten prophetischen Buch:

«Das goldene Auge des Stiers weist den Weg denen, die gleichfalls sehen können. Das, was Gold ist, wird eines Tages auch antworten und von Ost nach West übergehen in jener schrecklichen Zeit, wenn der Drang, Gold zu sammeln, die niedere Hälfte regieren wird (d.h. den Persönlichkeitsaspekt von Menschen und Völkern; A. A. B.) Die Suche nach Gold, das Suchen nach dem goldenen göttlichen Licht lenkt den Stier des Lebens, den Stier der Form. Diese beiden müssen sich begegnen und in der Begegnung zusammenprallen. So verschwindet das Gold . . . . .»

Die Erdendreiheit von Steinbock, Jungfrau und Stier bildet ein Dreieck materieller Wesensäusserung, das äusserst interessant ist, sowohl vom Blickpunkt der gewöhnlichen Tierkreisrunde - welchen Weg die unentwickelte und durchschnittliche Menschheit geht - als auch vom Standpunkt des Jüngers aus, für den der Gang um den Tierkreis umgekehrt verläuft.

Im ersten Fall kennzeichnet Steinbock den Punkt grösster Dichte und verdichteter Lebensäusserung; er zeigt das göttliche Leben tief in die Substanz eingebettet. Das ist der wahre Todeszustand, soweit es das Leben betrifft; es ist die Gefangenschaft in der Formgestalt. In der Jungfrau jedoch macht sich dieses Leben durch inneren Druck bemerkbar und das verborgene Leben beginnt - schwach noch, aber tatsächlich - in der verdichteten Form zu pulsieren und sich zu bewegen. So kommt es im Stier zu jener Reaktion auf das Begehren und zu jenem Vorwärtsstürmen und jener machtvollen Bewegung, die den evolutionären Fortschritt des Einzelmenschen auszeichnet, der unter dem Antrieb des Begehrens tätig ist. Man vergesse nicht, dass das Christusleben zum ersten Mal durch den Zug, Drang oder die Beeinflussung [380] der Formnatur, in der es sich befindet, erregt wird oder auf diese reagiert. Später einmal, wenn alle Hilfsquellen der Formnatur durch das Begehren erschöpft und leer sind und wenn das Christusleben ausserordentlich stark und bereit ist, sich durch den Tod der Mutter (der Form) zu offenbaren, dann und erst dann wird der Lauf des Rades angehalten; ein «Umschwung» erfolgt, wobei sich der Lebensaspekt auf dem Rad umkehrt. Dann hat der Jünger (als Ausdrucksform des Christuslebens in seinen manifestierten Frühstadien) das Begehren in geistiges Streben umgewandelt; er beginnt - objektiv und mit vollem Bewusstsein - seine Laufbahn im Zeichen Stier und wandert «auf den Schwingen geistigen Strebens» weiter zur Jungfrau und «beides seiend, Mutter und Kind, betritt er das Haus der Mühen.» Aus diesem Haus gelangt er zu angemessener Zeit zum Steinbock, wo er die Materie, die Form oder verdichtete Erscheinung endgültig den göttlichen Zwecken und Zielen unterwirft. So manifestiert er den Triumph und die Wirkungskraft des Christuslebens.

Das Geheimnis der Dreiecke oder Dreiheiten in ihrer vierfachen Ausdrucksform ist ein bis jetzt noch unerforschter Bereich der Astrologie, mit dem wir uns später befassen werden.

Dieses Zeichen Stier ist demnach das elfte auf dem gewöhnlichen Rad exoterisch betonten Lebens, vor jedem neuen Zyklus inkarnierter Wesensäusserung. Wenn der Einzelmensch in die Inkarnation herabsteigt und eine astrale Hülle annimmt, kommt er ganz deutlich in einen Stierzyklus hinein, denn eben das Verlangen ist es, das ihn zur Wiedergeburt antreibt; und um das zu erreichen, bedarf es der Wirkungskraft des Stiers. Da es sich hierbei um die Astrologie der Astralhülle handelt, werden wir uns nicht weiter damit beschäftigen, denn das ist ein Forschungsbereich, für den die Menschheit noch nicht bereit ist.

Stier ist ausserdem das zweite subjektive Zeichen auf dem umgedrehten Rad als Vorbereitung auf das bewusste Erkennen der rechten Beziehung der Dualitäten in den Zwillingen. Denkt darüber nach. In diesem Zeichen haben wir also die folgenden Qualitäten [381] oder Aspekte nebeneinandergestellt:

1. Begehren - führt zu geistigem Streben auf dem umgedrehten Rad.

2. Blindheit - führt schliesslich zur Sehkraft.

3. Dunkelheit - führt schliesslich zum Licht.

4. Tod - führt zuletzt zur Befreiung.

Letzten Endes kommen wir zurück auf die ewigen Dualitäten und damit wie immer

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.