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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 117 ff. (engl.)
diesem Zeichen geborenen Menschen der Menschheit behilflich sind und auf irgendeiner Bewusstseinsebene ihren Bedürfnissen dienen. So werden sie auf das letzte Opfer in den Fischen vorbereitet, das «sie zurück in ihren ursprünglichen Beweggrund aufnimmt», wie es der Alte Kommentar ausdrückt. Deshalb bilden das Leben des Dienstes und das zielbewusste Streben zu dienen eine wissenschaftliche Methode, um die Befreiung zu erlangen. Im Wassermann, dem Zeichen des Weltdienstes, wird schliesslich die Lehre gewonnen, die den Welterlöser in den Fischen hervorbringt. Daher der ständige Nachdruck, den ich auf den Dienst lege.

Wenn der individuelle Mensch in seinen Inkarnationszyklus eintritt und in dem Zeichen Krebs auftaucht - das sich auf dem Kardinalkreuz befindet -, dann besteigt er bildlich das Veränderliche Kreuz; die lange Zeit seiner Einkerkerung in die Form beginnt und er muss die Erfahrungen der Knechtschaft machen. Er lernt so lange, bis er Knechtschaft in Dienst umgewandelt hat. Er wechselt hin und her zwischen den Gegensatzpaaren, sowohl vom astrologischen emotionellen Blickpunkt wie auch vom Blickpunkt der vier Arme des Veränderlichen Kreuzes. Das unbeständige, empfindliche Temperament in den Fischen - mediumistisch und psychisch polarisiert - muss in der Jungfrau gefestigt werden, denn in diesem [118] Zeichen werden gedankliche Innenschau und kritische Analyse möglich und dienen dazu, die Unbeständigkeit der Fische einzudämmen. Diese zwei Zeichen halten einander das Gleichgewicht. Wir könnten den zweifachen Prozess, der mit Hilfe des Veränderlichen Kreuzes - zu dem die Fische gehören - auf dem Rad stattfindet, in der folgenden Weise studieren:

1. Fische - Hier beginnt der Anfänger auf dem Weg des Lebens mit einer materiellen Empfänglichkeit, die ihn befähigt, auf alle Kontakte im Lauf der Manifestation zu reagieren. Er ist in diesem Stadium negativ, im Fluss befindlich und begabt mit einem instinktiven Bewusstsein, das in sich die Möglichkeit der Intuition trägt. Aber der Same der Intuition schläft noch. Das Denkvermögen - als das Aufnahme-Instrument für sie - ist auf dieser Stufe noch unerweckt.

2. Schütze - Hier beginnt der gewöhnliche Mensch eine Neigung zu stärkerer Konzentration zu zeigen; die flüssige Beweglichkeit und Negativität der Fische konzentriert sich darauf, das Erwünschte zu erlangen. Der Mensch bekundet ganz deutlich egoistische Instinkte und obwohl er zum Beispiel freundlich und gefällig sein kann, ist er dies eben aus seinem Verlangen nach Popularität heraus. Dies ist eine gute Wesensäusserung des individuellen Schütze-Typus und zeigt auch die Tendenz der Seele, alles Üble schliesslich in Gutes umzukehren. Die Lebenserfahrungen werden gemacht und das Experiment beginnt.

3. Jungfrau - In der Jungfrau beginnt der Mensch, der in den Fischen fliessend-unbeständig, im Schützen emotionell-selbstsüchtig und voll Begierde war, sich intensiver zu konzentrieren, zu überlegen und nachzudenken. Die verborgen ruhende Seele wird innerlich aktiv; ein Keimprozess ist im Gang; der verborgene Mensch macht sich bemerkbar. Der Intellekt ist am [119] Erwachen und der Instinkt wird - nach dem Durchgang durch das emotionelle Stadium - in Intellekt umgewandelt.

4. Zwillinge - Die Erfahrungen auf den drei Armen des Veränderlichen Kreuzes haben den unentwickelten oder durchschnittlichen Menschen zu der Stufe gebracht, wo der «Traum vom Leben» in die Erkenntnis der Wirklichkeit umgewandelt und die Grosse Illusion als unerwünscht und unwahr erkannt werden kann. Das Gefühl der Dualität ist auf dieser Stufe instinktiv vorhanden, wird aber immer realer und stetig umfassender. Der Mensch beginnt von Festigkeit zu träumen, von gesetzmässigen Veränderungen und von Vereinigung mit dem, was er als den stärksten realen Teil seiner selbst erahnt. Die mystische Schau tritt in sein Bewusstsein ein und er wird des höheren Selbstes gewahr durch das erste schwache Aufflackern der Intuition.

Die Erfahrung auf dem Veränderlichen Kreuz dauert lange und trägt den Menschen immer wieder zurück in den Einflussbereich des Widders, der durch die vorherrschende Aktivität des ersten Strahles sowohl den Willen des Menschen (ohne Rücksicht auf seinen Strahl) stärkt, als auch einen Zyklus nach dem anderen mit dem «Wort der Zerstörung» beendet. Immer wieder tritt er in das Zeichen Fische ein und nimmt seinen Weg um das grosse Rad herum, bis die Erfahrung des Wechsels, der Veränderlichkeit und der angebahnte Umwandlungsprozess sein Bewusstsein von der instinktiven und intellektuellen Stufe zu den ersten schwachen Anfängen der Intuition in den Zwillingen hinführen. Dann tritt eine grosse Polarisation und ein Übergangsstadium ein, wonach es unter dem Einfluss des Fixen Kreuzes zu der Umkehr kommt: nun müssen die auf dem Veränderlichen Kreuz gewonnenen Erfahrungen ausgearbeitet und die Auswirkungen auf dem Fixen Kreuz manifestiert werden. Man darf nicht meinen, dass in den frühen Stadien der Entfaltung die [120] Erfahrung nur durch das Veränderliche Kreuz gewonnen wird. Der Mensch lebt und macht seine Erfahrungen in allen Zeichen, aber die Einflüsse, die durch das Veränderliche Kreuz strömen, haben eine stärkere Wirkung auf ihn als jene, die in den Frühstadien durch das Fixe Kreuz kamen. Erst dann, wenn die Seele in der Form immer lebendiger wirksam und der Mensch seiner Dualität gewahr wird, übertreffen die Energien des Fixen Kreuzes jene des Veränderlichen Kreuzes an Wirksamkeit; genauso beginnen nach der dritten Einweihung die Energien des Kardinalkreuzes den Menschen zu beherrschen und spornen ihn beharrlicher an als die der beiden anderen Kreuze.

Wenn daher die Seele stärker zu wirken beginnt, wird man erfahren, wie sich die Wirkung des Fixen Kreuzes in den vier Zeichen zugleich mit den Kräftewirkungen des Veränderlichen Kreuzes bemerkbar macht, denn «das, was beherrscht und aufgegeben ist, wird fest und umgewandelt behalten». -

Zwillinge - Der Mensch auf dem sich umkehrenden Rad in den Zwillingen wird immer mehr der Intuition gewahr und gelangt in steigendem Mass unter den Einfluss der «Brüder, die im Licht wohnen», wie die Zwillinge manchmal genannt werden. Das Licht der Persönlichkeit wird immer schwächer und das Licht der Seele nimmt zu. Die fliessende Unbeständigkeit der Fische und die unentwickelten Zwillinge weichen der Empfänglichkeit der Persönlichkeit für den Einfluss der Seele und der daraus folgenden Festigung des Lebens auf der physischen Ebene.

Jungfrau - Der Verstand, der kritisch und analytisch war, verwandelt sich unter dem Einfluss der Jungfrau in jene Qualität des Denkvermögens, die am besten mit den Worten Erleuchtung und Offenbarung beschrieben wird. Der Christus, den die Jungfrau schliesslich gebären muss, wird als im Mutterleib gegenwärtig erkannt, ist jedoch noch nicht geboren. Das Leben wird erkannt. Das Offenbarwerden des Christus-Bewusstseins wird einsichtsvoll [121] fortgesetzt, und die egoistischen Bestrebungen und Experimente des unentwickelten Menschen weichen der Selbstlosigkeit des erleuchteten und intuitiven Jüngers.

Schütze - Dieser ist jetzt das Zeichen des auf ein einziges Ziel gerichteten Jüngers. Das Leben unbeständiger Reaktion auf die Materie wird zu einem Leben konzentrierter Reaktion auf den Geist und der Vorbereitung auf die Einweihung im Steinbock. Der Pfeil des Denkens wird unbeirrbar auf das Ziel hin abgeschossen.

Fische - Hier, auf der letzten Stufe, bedeuten die Fische den Tod der Persönlichkeit, das Freiwerden der Seele aus der Gefangenschaft und ihre Rückkehr zur Aufgabe des Welterlösers. Das grosse Ziel ist erreicht und der letzte Tod wird durchlebt. «Es gibt keine See mehr», sagt das alte Buch, was zwangsläufig den «Tod der Fische» und die Befreiung des eingekerkerten Lebens zu neuen Formen oder Zyklen des göttlichen Abenteuers bedeutet.

Dieses Veränderliche Kreuz, dessen einen Arm die Fische bilden, ist vor allem das Kreuz «wiederholter Inkarnationen», der mannigfachen Versuche unter den verschiedenen Zeichen und orthodoxen Regenten und jener vielen Erfahrungen, die zu aufeinanderfolgenden, ständigen Bewusstseinserweiterungen führen. Es ist daher das Kreuz des Gottes-Sohnes, des sich inkarnierenden Christus; es ist aber auch (in Beziehung dazu) das Kreuz des planetarischen Christus, genau so, wie das Fixe Kreuz das des individuellen Christus in jedem einzelnen Menschen und das Kardinalkreuz das des Kosmischen Christus ist. Man könnte hier folgendes bemerken: Dieses Kreuz, mit dem wir es hier zu tun haben, ist das der Masse und das Bewusstsein, das es zum Ausdruck bringt, ist das Instinktbewusstsein und dessen Eintauchen in das intellektuelle Bewusstsein. Es ist das Kreuz der Weltseele und der Menschenseele, bevor das Bewusstsein der Dualität klar im Denken des Menschen auftritt und bevor der [122] Übergang zum Fixen Kreuz vollzogen wird. Es ist folglich enger mit dem Kardinalkreuz des Himmels verbunden, denn das Massenbewusstsein - das Kennzeichen des Veränderlichen Kreuzes - wird zum Gruppenbewusstsein oder zum synthetischen, allumfassenden Bewusstsein der Göttlichkeit; das geschieht, nachdem der Mensch die Zwischenperiode oder das «Lebenswichtige Zwischenstadium» des intensiven Eigenbewusstseins auf dem Fixen Kreuz durchschritten hat. Dieses menschliche Zwischenstadium ist eine Art Querschnitt in der Bewusstseinsentfaltung, aber die Hauptsache ist die Entfaltung des Massenbewusstseins aller Naturreiche zum Gruppenbewusstsein der drei höchsten Reiche durch die Vermittlung des Menschenreiches, das auf Grund seiner besonderen und speziellen Art des Gewahrseins die höheren Wesensäusserungen der Göttlichkeit mit den niederen verbinden kann. Hier und in diesem Zusammenhang ist das Zeichen Fische von grosser Bedeutung, da es das Zeichen der Mittlerschaft ist. Mediale Befähigung in ihrer wahren Bedeutung ist ein Ausdruck für das Massenbewusstsein - Eindrucksfähigkeit, Negativität und Aufnahmefähigkeit. Diese Punkte werden klarer werden, wenn wir die Zeichen und ihre vielen Beziehungen untereinander studieren. Der Gedanke, den ich hier vermitteln möchte, ist der, dass auf dieser Stufe, auf dem involutionären Bogen, wenn die Sonne durch die Zeichen rückwärts geht, der Einfluss der Fische weitgehend in der Weltseele (anima mundi) und in dem verborgenen, inkarnierten und eingekerkerten Christus empfunden wird. Der Keim des Christuslebens wird psychisch durchdrungen, wird ständig empfänglicher für diese psychischen Eindrücke, von ständig wechselnden Wünschen durchflutet; er nimmt dauernd alle auf ihn eindringenden Kontakte wahr, ist aber noch unfähig, sie richtig auszudeuten, denn das Denkvermögen ist noch nicht in der Jungfrau entsprechend erweckt worden. Dieser verborgene Christus ist unfähig, sich von der «Berührung mit dem Wasser» frei zu machen. Dies muss schliesslich erreicht werden, und das geschieht jetzt sehr rasch auf der jetzigen Menschheitsstufe, auf der eine weitere und grössere Veränderung wünschenswert erscheint. Sie ist das Ergebnis von vielen kleineren Wandlungen. Veränderungen [123] sind immer nötig, aber die Methode selbst wandelt sich vom ständigen Wechsel und der Wandelbarkeit des Veränderlichen Kreuzes zu bestimmten grossen Wandlungen, die sich aus einer beständigeren und besser gelenkten Lebenstendenz ergeben.

Der Mensch trägt auf dieser Stufe in sich die Wirkkraft und die Kennzeichen des innewohnenden Christus, aber sie treten nicht in Erscheinung; sie sind lediglich latente Möglichkeiten, denn er wird noch immer vollständig von seiner Formnatur (dem Gefängnis) und seiner Umwelt beherrscht. Die verborgenen Seelenkräfte sind negativ, die Kräfte der Formnatur dagegen sind positiv und beginnen, immer stärkeren Ausdruck zu finden. Die naturgemässen geistigen Bestrebungen des Menschen sind behindert (denn die Fische sind oft ein Zeichen von Hemmung und Hinderung) und daher sind die natürlichen animalischen und persönlichen Kräfte - besonders die emotionellen - die klar ersichtlichen Qualitäten des Menschen. Man kann viel Symbolisches in Verbindung mit dem verborgenen Christus und der nach aussen in Erscheinung tretenden Persönlichkeit finden, wenn man die biblische Geschichte von Jonas und dem Walfisch studiert. Ich habe hier nicht die Zeit, darauf weiter einzugehen, aber es ist ein Gleichnis, das die Fische-Stufe des Bewusstseins und das Erwachen des Christus-Bewusstseins mit der sich daraus ergebenden Kontroverse schildert. Jonas entspricht dem verborgenen, eingekerkerten Christus, der auf die Gefahren seiner Lage aufmerksam wird, und der riesige Walfisch steht für die Gefangenschaft in der Inkarnation und für die Persönlichkeit.

In diesem Doppelzeichen nun beginnt für die eingekerkerte Seele und die Persönlichkeit jener Prozess, der folgendes umwandeln wird;

1. Die niedere Natur in die höhere Erscheinungsform.

2. Die niederen psychischen Kräfte in die höheren spirituellen Fähigkeiten, das heisst:

a) Negative Indifferenz in positive Herrschaft der Seele. [124]

b) Mediumschaft in Mittlerschaft.

c) Hellsehen in geistige Wahrnehmung.

d) Hellhören in mentale Telepathie und schliesslich in Inspiration.

e) Instinkt in Intellekt.

f) Egoismus in göttliche Selbstlosigkeit.

g) Gewinnsucht in Verzicht.

h) Selbsterhaltungswillen in selbstlosen Weltdienst.

i) Selbstbedauern in Mitleid, Sympathie und göttliches Verstehen.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.