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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 110 ff. (engl.)

Solange ihr noch nicht das Wesen der Grossen Illusion von der Struktur der Sonne einigermassen begriffen habt, werdet ihr die Bedeutung meiner Antwort schwerlich verstehen können. Die Sonne die ihr meint, ist die physische Sonne und ihr scheinbarer Weg am Himmel. Diese «Erscheinung» wird sich äusserlich nicht verändern, aber (und dies ist die bedeutsame Aussage) die wirkliche Sonne, unter deren Einwirkung unser planetarisches Leben schliesslich stehen und [111] für die es empfänglich sein wird, ist das Herz der Sonne. Wenn dieses die Herrschaft erlangt hat, dann wird der geistige Mensch gleichzeitig ein Doppelleben führen (denn das ist immer das Problem des Menschen, der sowohl von der Seele wie vom Licht des Tages erleuchtet wird); und dieses Doppelleben wird aus unserer augenscheinlichen, sichtbaren Erfahrung und Situation und gleichzeitig aus unserem inneren, geistigen Seelenbewusstsein bestehen. Die Persönlichkeit wird zwar auch dann noch auf die Einflüsse der physischen Sonne reagieren, aber die Beweggründe der Lebenstätigkeit und die subjektive Erfahrung des inneren Menschen werden durch Energien bestimmt, die vom «Herzen der Sonne» zu ihm kommen. Ich möchte euch hier wieder jene Lehre der Ewigen Weisheit in Erinnerung rufen, so, wie sie in der «Geheimlehre» angegeben und von mir in meinen früheren Büchern ausgearbeitet wurde; die Sonne muss in ihrem dreifachen Wesen entdeckt und erkannt werden, das dreifältig wie die Dreieinigkeit ist. Die folgende Übersicht mag diesen Gedanken deutlicher machen:

1. Die physische Sonne #Form #Persönlichkeit #Beeinflusst das Veränderliche Kreuz.

2. Das Herz der Sonne #Seelenbewusstsein #Beeinflusst das Fixe Kreuz

3. Die zentrale Geistessonne #Leben: Beeinflusst das Kardinalkreuz.

Mit dem Wort «beeinflusst» meine ich hier die Energien, die von diesen drei Aspekten der Sonne durch die drei Kreuze zu unserem Planeten strömen. Denkt darüber nach und berücksichtigt auch, dass unsere Sonne durch den Raum wandert (und dabei unser Sonnensystem in ihrer Einflusssphäre weiterträgt) und zwar rund um unseren eigenen, zentralen und bestimmenden Stern, der - wie man richtig angenommen hat - im Sternbild Stier, in den Plejaden steht. Gleichzeitig scheint sie vom Standpunkt unseres Planeten aus durch die zwölf Tierkreiszeichen zu gehen; dies ist ein Symbol im makrokosmischen Sinn für den allzu egozentrischen Gesichtspunkt des menschlichen Individuums, des Mikrokosmos. Es ist interessant, [112] diese Symbolik und die Wahrheit zu vergleichen, die dem kleineren und grösseren Tierkreis und deren 12 Monate- beziehungsweise 25'000 Jahre-Zyklus zugrundeliegt. Es wird da vieles bestätigt, was ich euch über die schliesslich von den esoterischen Planeten beeinflusste Seele und über die von den orthodoxen Planeten beeinflusste Persönlichkeit gesagt habe. Der grössere Tierkreis steht als Symbol für die Seele, der kleinere als Symbol für die Persönlichkeit. Im Zyklus der Persönlichkeit bestimmt der kleinere Tierkreis deren Laufbahn, und die zwölf planetarischen Häuser sind von beherrschender Wichtigkeit. Später überwiegt der Einfluss der zwölf Zeichen den der Planeten.

Ich möchte ausserdem - vielleicht unnötigerweise - darauf hinweisen, dass Sirius, der Grosse Bär und die Plejaden durch die zwölf Sternbilder wirken; dass sie ihre Einflüsse im besonderen durch neun von diesen strömen lassen, dass sie selbst aber nicht Teile des Tierkreises sind, mit dem wir uns befassen. Sie bilden mit den sieben Sonnensystemen, zu denen das unsere gehört, die zehn Sternbilder, die zu einem noch grösseren Sternkreis gehören, der nicht durch die Zahl zwölf und deren Bedeutung bestimmt wird. Daher betrachtet man die Zehn als die Zahl der Vollkommenheit. Über diesen Punkt gibt es bei den (im astrologischen Sinne) noch wenig ausgebildeten Studierenden einige Verwirrung.

Es ist für euch auch ziemlich schwer zu begreifen, dass der Involutionsprozess aller Naturreiche mit dem Weg der Seele (diesmal der Weltseele oder Anima Mundi) zu tun hat, der vom Widder über den Stier zu den Fischen geht und nicht umgekehrt. Die Anima Mundi wandert auf dem Involutionsbogen in dieser Richtung und nicht wie die Persönlichkeit. Sie kommt am Ende jedes grossen Zyklus zu den Fischen und nicht zum Stier. Im Krebs tritt sie in die äussere Manifestation ein, im Zeichen des Massen- oder [113] Gruppenlebens, der Massen- oder Gruppenaktivität; ihr zerstreutes Bewusstsein ist noch nicht individualisiert worden wie das Bewusstsein des Menschen. Als die Weltseele nach dem Gang rund um das Grosse Rad den Krebs erreicht hatte und die Zeit gekommen war, dass sich die vierte Schöpferische Hierarchie durch das vierte Naturreich manifestieren sollte, fand eine Umkehr statt und die Weltseele wanderte dann wie jetzt. Man sollte mit ganz besonderer Sorgfalt berücksichtigen, dass wir nur den Menschen, den individualisierten Menschen, seinen Fortschritt, seine Reaktionen auf Einflüsse des Tierkreises und der Planeten studieren. Wir behandeln seine mentalen und emotionellen Reaktionen auf die grosse Illusion und auf die geistige Wirklichkeit, die beide in seinem objektiven und subjektiven Leben wirken. Im grösseren Rahmen müssen wir den Einfluss des Tierkreises und der Planeten auf die folgenden Wesenheiten betrachten:

1. Auf den Geist der Erde, die Verkörperung des physischen Erdenplaneten und die Gesamtheit des Formlebens in allen Naturreichen. Diese sind das Ausdrucksmittel der Weltseele oder Anima Mundi.

2. Die Menschheit, den individualisierten und schliesslich eingeweihten Menschen. Das ist die Verkörperung der menschlichen Seele oder des Ego, einer Differenzierung der Weltseele, die sich als Persönlichkeit (eine Entsprechung zum Geist des Planeten) und endlich als Geistseele (eine Entsprechung zum planetarischen Logos) zum Ausdruck bringt.

3. Den Herrn des Planeten, einen der grossen Lebensträger oder Gottessöhne, der gegenwärtig, soweit es sich um unseren Planeten handelt, als «unvollendeter Gott» betrachtet wird, der jedoch vom Gesichtspunkt der Menschheit aus vollkommen ist.

Die obige dreifache Einteilung bringt die drei Hauptaspekte der uralten esoterischen Wissenschaft der Astrologie und ihre drei Abteilungen zum Ausdruck, so, wie die Hierarchie sie heute studiert. [114] Da die Menschheit das Bewusstsein, das den Kontakt mit dem Geist des Planeten erlaubt (das untermenschliche Bewusstsein, die Grundlage der Beseeltheit), verloren und noch nicht das Bewusstsein entwickelt hat, das ihr gestattet, in das Leben und Denken des planetarischen Logos einzutreten, so hat sie sich nur mit der zweiten Abteilung und auch nur mit deren niederstem Aspekt beschäftigt.

Zwei weitere Punkte könnten hier berührt werden und um sie zu verstehen, werdet ihr meine Aussagen wenigstens als zeitweilige Hypothesen annehmen müssen, denn ihr seid nicht in der Lage, sie von euch aus als Wahrheit zu erkennen. Die exoterische Astrologie hat behauptet und man nimmt dies allgemein an, dass Vulkan, Uranus, Neptun und Pluto keine Zeichen beherrschen, sondern nur Verwandtschaft mit ihnen haben. Ich weise hier deshalb darauf hin, weil wir jetzt den Planeten Pluto in Beziehung zu den Fischen betrachten werden. Diese Affinität oder Verwandtschaft hat nur eine Teilwahrheit ausgesagt, und sie gilt vom Standpunkt des modernen Astrologen aus nur für eine begrenzte Zeit. Die Existenz dieser Planeten ist erst in den letzten zwei oder drei Jahrhunderten berechnet oder entdeckt worden, obwohl die Hierarchie immer davon gewusst hat. Ich habe euch die Zeichen angegeben, deren Regenten sie sind; die Astrologie der Zukunft wird meine Aussage anerkennen und mit diesen Planeten arbeiten. Viel früher in der Menschheitsgeschichte mussten die Menschen die Tatsache, dass Mars und Merkur Regenten der Tierkreiszeichen sind, als Hypothese annehmen und dann mussten sie daran gehen, die Richtigkeit dieser Hypothese zu beweisen. Die alte Astrologie war offensichtlich unvollkommen, aber solange der Mensch noch nicht erkennbar empfänglich wurde für die Einflüsse, welche ihm zum Beispiel von Uranus und Pluto zukommen, die weitaus mehr das Seelenleben als das Leben der Persönlichkeit beeinflussen, blieben sie unentdeckt, ausser für geschulte Esoteriker. Heute beginnt die Menschheit zusehends auf die höheren geistigen Einflüsse zu reagieren, weshalb wir die Entdeckung immer feinerer Kräfte erwarten können.

Die Fische

Dieses Zeichen [115] hat ebenfalls eine Doppelnatur. Im Widder haben wir jene Dualität, wodurch zu Beginn des Evolutionszyklus in dem grossen Schöpfungswerk Geist und Materie zusammengebracht wurden; in den Fischen dagegen geht es um die Verschmelzung oder Vermischung von Seele und Form - soweit es den Menschen betrifft -, die das Offenbarwerden des inkarnierten Christus, die vollendete Einzelseele, die vollständige Manifestation des Mikrokosmos, hervorbringt. So werden die grösseren und kleineren polaren Gegensätze - Mensch und Gott, Mikrokosmos und Makrokosmos - zu der ihnen vorbestimmten Wesensäusserung und Manifestation gebracht. Erst wenn der Mensch sich dem Ziel nähert, bedeuten ihm diese Worte etwas, obwohl ein Studium des Zeichens Fische nach beiden vorgesehenen Methoden vieles aufdecken kann, was bedeutsam und anregend ist. Das Ziel der Gottheit, das Sichtbarwerden des göttlichen Planes und die Frage nach seiner ewigen Absicht sind für uns lediglich Gegenstand interessierter theoretischer Überlegung. Es ist durchaus möglich, dass dieser Plan und diese Absicht höchst verschieden sind von dem, was wir uns vorstellen; denn unsere Annahme beruht auf der Formulierung einer Gottheit, die das Ergebnis unserer Gedankenprozesse und eines devoten Idealismus (zweier der drei Aspekte der Persönlichkeitsnatur) ist; und sie stellt den Versuch dar, seine unendlichen Absichten in Begriffen unserer eigenen Endlichkeit auszulegen. Daran wollen wir uns immer erinnern. Das Werkzeug für die göttliche Wahrnehmung ist in der Menschheit noch nicht in grossem Umfang entwickelt worden und erreicht erst bei dem Eingeweihten des dritten Grades ein gewisses Mass an Brauchbarkeit.

Diese Dualität der Fische muss in Verbindung mit den dazugehörigen drei Leitgedanken studiert werden. Es sind dies:

1. Sklaverei und Gefangenschaft.

2. Verzicht oder Loslösung.

3. Opfer und Tod.

Im ersten [116] Erfahrungszyklus auf dem Rad liegt die Seele in der Gefangenschaft der Substanz; sie ist in das Gefängnis der Materie hinuntergestiegen und hat sich mit der Form verbunden. Daher das Symbol der Fische, die durch ein Band miteinander verknüpft sind. Der eine Fisch steht für die Seele, der andere für die Persönlichkeit oder Formnatur und zwischen ihnen findet man den «Faden oder das Sutratma», die silberne Fessel, die sie während des ganzen Lebenszyklus in der Erscheinungswelt aneinandergebunden hält. Später, auf dem umgedrehten Rad, wird die Persönlichkeit von der Seele gefangengenommen, aber viele Äonen lang ist die Situation umgekehrt, und die Seele ist der Gefangene der Persönlichkeit. Diese zweifache Gefangenschaft endet mit dem, was man den letzten Tod nennt, wenn der Lebensaspekt vollständig vom Leben der Form befreit wird. Man sollte daran denken, dass auch die Seele selbst vom Standpunkt der Monade aus eine Form ist, obwohl eine viel feinere als irgend etwas, das wir in den drei Welten der menschlichen Evolution kennen. Die Schlüsselworte weisen auch auf einen zweifachen Verzicht hin, denn zu allererst verzichtet die Seele auf das Leben und das Licht der Monade, ihrer Quelle, (die durch die Worte «des Vaters Haus» symbolisiert wird) und steigt hinunter in den Ozean der Materie; dann wendet sie sich um und verzichtet auf das Leben der Form, auf das Persönlichkeitszentrum. Die Seele sondert sich von der Monade, dem Einen, ab, wirkt aus ihrem eigenen Mittelpunkt heraus und schafft sich ihre eigenen neuen materiellen Bindungen. Dann geht sie bei der Umkehr des Rades daran, sich von der Persönlichkeit abzusondern und sich mit Bewusstsein wieder an Den anzuschliessen, der sie aussandte. Das ist die sich steigernde Geschichte der Fische. Die Herren des Willens und des Opfers steigen herab in die Manifestation; sie opfern ihre hohe Stellung und ihre Gelegenheiten auf den höheren Manifestationsebenen, um die Materie zu erlösen und die darin verkörperten Wesen (die niederen Schöpferischen Hierarchien) zu [117] ihrer eigenen Stufe hinaufzuheben, insoweit wie sie selbst die vierte Schöpferische Hierarchie bilden. Dies ist die subjektive Absicht, die dem Opfer dieser göttlichen Wesen zugrundeliegt, die wir unserem eigenen Wesen nach selbst sind. Ihre Eigenschaften sind Wissen, Liebe und Wille, und sie sind unaufhörlich von ausharrender Hingabe beseelt. Sie versuchen, den Tod der Formgestalt in seiner okkulten Bedeutung und die darauffolgende Befreiung des innewohnenden Lebens zu einem höheren Bewusstseinszustand herbeizuführen. Für diesen Vorgang sind alle Welterlöser - vergangene, gegenwärtige und kommende - die offenbarten Symbole und ewigen Bürgen. In solchen Erkenntnissen wie diesen muss man die Haupttriebfeder für das Leben des Dienstes suchen. Man findet oft, dass die in

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.