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Esoterische Astrologie (Sieben Strahlen III), Seite 16 ff. (engl.)

Zweitens: Indem man bewusst den Standpunkt des geistigen Beobachters einnimmt und die Fähigkeit pflegt, sich den Einwirkungen der Seele zu öffnen. Vom Blickpunkt dieser Seele aus muss der Mensch dann lernen, die Umstände und die daraus folgenden Reaktionen seiner Persönlichkeit zu beherrschen.

Ebenso sollten die folgenden Ansichten und Stellungnahmen des esoterischen Astrologen beachtet werden:

1. Die planetarischen Einflüsse zeigen die Richtung der äusseren Lebensumstände an. Wenn sie für den durchschnittlichen und unentwickelten Menschen richtig ausgedeutet werden, können sie tatsächlich die Bestimmung und das Schicksal der Persönlichkeit anzeigen. Sie bedingen und beherrschen tatsächlich jenen Menschen völlig, der keine bewusste Seelenerfahrung hat. Sobald aber der Mensch sich seiner Seele bewusst wird und danach strebt, seinen «Lebenspfad» unter Kontrolle zu bringen, schwächt sich der Einfluss der Planeten deutlich ab und wird stetig geringer. Das Diagramm seiner Persönlichkeit erscheint nicht mehr überzeugend und ist oft höchst ungenau. Dann beherrscht ihn die Kraft, welche durch die Planeten strömt, und nicht die Kraft, die von den Planeten selbst ausgeht. Der Mensch wird dann für die feineren und höheren Energien des Sonnensystems und der zwölf herrschenden Sternbilder empfänglich.

2. Das Sonnenzeichen, wie es genannt wird, zeigt die physische, mentale und geistige Beschaffenheit des Menschen an. Es [17] enthält das Geheimnis des Persönlichkeitsstrahles und der Empfänglichkeit oder Unempfänglichkeit des Menschen gegenüber der Seele, dem wirklichen Menschen. Es weist auch auf die schon erreichte Integration hin und zeigt die gegenwärtige Entfaltungsstufe der Seelen-Qualitäten, des jetzt vorhandenen geistigen Rüstzeugs, der augenblicklichen Lebensqualität und der unmittelbar möglichen Gruppen-Beziehungen an. Vom Gesichtspunkt der Zeitlosen Weisheit aus deutet es nur dies und sonst nichts an. Das ist eine Umkehrung der gewöhnlichen Stellungnahme der Astrologen. Ich spreche dies deshalb aus, weil die Menschheit jetzt weit genug entwickelt ist, so dass die Astrologie der Seele bald möglich sein wird; bei ihr kehrt sich von vielen Blickpunkten aus der normale Vorgang um. Dies ist vernünftig und notwendig und ausserdem unvermeidlich. Man wird die Astrologen schliesslich in zwei Klassen einteilen: die exoterischen Astrologen, die sich mit dem Horoskop der Persönlichkeit beschäftigen, und die esoterischen, die sich mit den Zielen der Seele befassen.

3. Das aufsteigende Zeichen deutet die entfernteren Möglichkeiten, das geistige Ziel, den Zweck der augenblicklichen Inkarnation und der unmittelbar folgenden Inkarnationen an. Dieses Zeichen betrifft das Bemühen des geistigen Menschen, von seiner augenblicklichen Stufe aus weiter «voranzukommen». So entdeckt der Mensch, dessen Lebensenergie vorübergehend erschöpft ist und bei dem der «Tod der Persönlichkeit» eintritt, dass er «dem Zentrum seines Lebens und dem Mittelpunkt seiner Gruppe nähergekommen ist und sich dem Zentrum des göttlichen Lebens» nähert, wie die Zeitlose Weisheit es ausdrückt. Dieser besondere Ausdruck «Tod der Persönlichkeit» hat zwei bestimmte Bedeutungen:

a. Er kann den Tod des physischen Körpers bedeuten, dem unvermeidlich zwei Stadien folgen: der Tod des Emotionalkörpers und [18] die darauf folgende Auflösung der zeitbedingten und stets sich ändernden Form, die der mentalen Energieanteil während der Inkarnation angenommen hat.

b. Der subjektive und mystische «Tod der Persönlichkeit». Dieser Ausdruck besagt, dass der Brennpunkt der Energieverteilung von der Persönlichkeit (einem bestimmten Kraftzentrum) auf die Seele (ein anderes, bestimmtes Kraftzentrum) übertragen wird.

Ich bin mir klar darüber, dass diese Vorstellungen nicht mit den üblichen astrologischen Forderungen übereinstimmen. Dennoch wäre es keine Zeitverschwendung, wenn die Astrologen eine Zeitlang damit Versuche anstellten. Sie würden vielleicht einige höchst interessante und fesselnde Probleme entdecken und zu einer gegenwärtig noch nicht bekannten Genauigkeit kommen. Es könnte nützlich sein, wenn ich über diesen Punkt noch etwas mehr sagte: In bezug auf das Sonnenzeichen, das aufsteigende Zeichen und die Wirkung der Gedankenform, die mit dem Mond zu tun hat, steht die esoterische Astrologie auf folgendem Standpunkt:

1. Das Sonnenzeichen. Es zeigt das gegenwärtige Problem des Menschen an; es bestimmt das eingeschlagene Tempo seines Persönlichkeitslebens; es bezieht sich auf die Qualität, das Temperament und die Lebenstendenzen, die während dieser gegenwärtigen Inkarnation Ausdruck suchen, und es deutet den naturgemässen Rajas- oder Aktivitätsaspekt des Menschen an. Grundsätzlich weisen die Kräfte, die man hier findet, auf die Linie des geringsten Widerstandes hin.

2. Der Aszendent oder das aufsteigende Zeichen weist auf die Lebensabsicht oder das unmittelbare Seelenziel für diese Inkarnation hin. Es hält das Geheimnis der Zukunft umschlossen und stellt die Kraft dar, die bei richtiger Anwendung den Menschen zum Erfolg führen wird. Es repräsentiert [19] den Sattva- oder Harmonie-Aspekt des Lebens und kann rechte Beziehungen zwischen Seele und Persönlichkeit in irgendeiner Inkarnation schaffen. So weist es den Weg zur Erkenntnis der Seelenkräfte.

3. Der Mond. Diese Art von Kraft (die von gewissen Planeten kommt und nicht vom Mond) deutet auf Vergangenes. Sie fasst daher die Begrenzungen und gegenwärtigen Hindernisse zusammen. Sie beherrscht den physischen Körper und zeigt an, wo sich das Gefängnis der Seele befindet.

Weiter möchte ich noch folgendes feststellen, das sich naturgemäss aus dem obigen ergibt: Die Energien des Tierkreises, des Sonnensystems und der Planeten wirken entweder als behindernde oder als anregende Kräfte, je nachdem, auf welchen Träger oder Körper sie treffen. Die Beschaffenheit dieser Körperhüllen und deren Fähigkeit, anzuziehen, zu reagieren, abzustossen, zu absorbieren und umzuwandeln, hängt ganz und gar von der erreichten Entwicklungsstufe sowie vom allgemeinen planetarischen und psychologischen Zustand ab, in dem sich die Menschheit jeweils befindet. Ein Beispiel für einen solchen Zustand kann man in der heutigen Welt erleben, wo die Kräfte in einem fast gewaltsamen und irgendwie neuen Mass und Tempo auf unser planetarisches Leben aufprallen und eine ausserordentlich verstärkte Reaktion bei den Weltdenkern hervorrufen. Einerseits stimulieren diese Kräfte die Denker, ernsthaft nach neuen Ideologien zu suchen; gleichzeitig aber bewirken sie bei den Massen und den wenig entwickelten Menschen nichts als Schrecken, einen beklagenswerten Fatalismus, weitverbreitete physische Erschöpfung und viele andere unerwünschte Reaktionen der Formnatur. Diese hindernden oder anregenden Wirkungen können leicht von denen verstanden werden, die das Wesen der Wirksamkeit des Planeten Saturn begreifen können. Es ist der Planet, der vor allem die Entwicklungsstufe bestimmt, auf der eine endgültige Wahl möglich wird, wo die [20] Ablehnung oder Annahme einer Gelegenheit bewusst erfolgen kann und wo die persönliche Verantwortlichkeit zur anerkannten Tatsache in einem planvollen und geordneten Leben wird. Von dieser menschlichen Entwicklungsstufe sagt der «Alte Kommentar» in symbolischer Ausdrucksweise folgendes:

«Ich stehe verwirrt inmitten der wirbelnden Kräfte. Ich kenne sie nicht, denn all die vergangene Zeit hindurch trieben sie mich auf und ab in dem Lande, in welchem ich blind und unbewusst lebte. Von Ort zu Ort, von Punkt zu Punkt jagten sie mich, landauf und ab, und nirgends hatte ich Ruhe.

Ich kenne sie jetzt, hier stehe ich und will mich nicht vom Platze rühren, bis ich das Gesetz kenne, das diese ganze Bewegung im Lande auf und ab beherrscht. Ich kann mich drehen und das Gesicht nach vielen Seiten wenden; ich sehe weite Horizonte, doch heute stehe ich fest da.

Ich will selbst entscheiden, welchen Weg ich gehe. Dann will ich vorwärts schreiten. Ich will nicht das Land durchwandern oder mich im Raum drehen. Nur vorwärts will ich schreiten.»

Es gibt noch einen anderen revolutionären Gedanken, den die esoterische Astrologie der heutigen exoterischen Astrologie vorlegt: In dem grossen Zyklus der vielen Inkarnationen wandert der Mensch - wie man zutreffend erkannt hat - durch den Tierkreis von den Fischen zum Widder; er schreitet somit durch die Zeichen zurück, da er ja der rückläufigen Bewegung der Sonne folgt. Dieser Ausdruck hat mich schon immer gestört, aber der anscheinende Rücklauf, der auf der Präzession der Tagundnacht-gleichen beruht, ist ganz und gar ein integraler Teil der Grossen Illusion. Sobald ein Mensch anfängt, aus dieser Illusion herauszukommen, wenn er also nicht länger dem Wahn und der Wirkung der Welt-Maya unterworfen ist, bewegt sich das grosse Lebensrad [21] umgekehrt; er beginnt dann (langsam und mühevoll) in der entgegengesetzten Richtung zu wirken. Er schreitet dann vom Widder durch die Zeichen hindurch zu den Fischen. Er beginnt, geduldig und bewusst als Seele zu wirken; er ringt sich dem Lichte entgegen, bis er schliesslich am Ende des Pfades der Fische als Welt-Überwinder und Welt-Erlöser dasteht. Er weiss dann, was der Triumph über den Tod bedeutet, denn er hat das Begehren überwunden und hinter sich gelassen.

Mit dieser Umkehrung des Weges, den ein Mensch durch die Tierkreiszeichen wandert, wird eine Berichtigung der von den Astrologen angewandten Methode notwendig werden: dann nämlich, wenn sie das Horoskop eines älteren Aspiranten, eines Jüngers oder Eingeweihten stellen.

Bei der Deutung des Horoskops muss der Astrologe also die erreichte Entwicklungsstufe auf dem Pfad oder (anders gesagt) den Standort des Betreffenden auf dem Lebensrad berücksichtigen. Der intuitive Astrologe muss nachdenken und sich anstrengen - und dazu braucht er Seelenkontakt und viel Meditation -, um sich über die astrologische Ausdeutung für diejenigen klar zu werden, die aktive und lebendige Seelen in dem einen oder anderen Endstadium des Pfades sind. Ein Horoskop für den durchschnittlichen oder unentwickelten Menschen zu stellen, bereitet keine solchen Schwierigkeiten.

Man könnte noch hinzufügen, dass die Tierkreiszeichen vor allem die Lebensäusserung des Himmlischen Menschen (soweit es sich um unseren Planeten handelt) und daher die Bestimmung und das Leben des planetarischen Logos betreffen. Sie wirken auch auf den grossen Himmelsmenschen, den Sonnenlogos, ein; damit meine ich die Wirkung, die sich im gesamten Sonnensystem bemerkbar macht. Nur wenige Astrologen sind heute fähig, sich mit dieser Wirkung zu befassen. Ich möchte erwähnen, dass für die Lebewesen, welche diesen grossen Sternbildern innewohnen und deren [22] dynamische und magnetische Strahlung die Erde erreicht, diese Wirkung zufällig ist und unbeachtet bleibt. Die von ihnen ausgeübte Wirkung trifft in erster Linie unseren planetarischen Logos, und sie erreicht uns durch ihn, indem sie durch jenes grosse planetarische Zentrum fliesst, dem wir den Namen Shamballa gegeben haben. Sie vermag daher die grösste Reaktion bei den Monaden hervorzurufen, und diese Monaden bringen sich durch das Seelenreich und das Menschenreich zum Ausdruck. Die Wirkung äussert sich also durch die Hierarchie und durch die Menschheit als Ganzes. Dies ist ein Punkt von wirklicher Bedeutung, der beachtet und mit all den Lehren verbunden werden sollte, die bisher über dieses höchst interessante Thema der drei planetarischen Hauptzentren herausgegeben wurden. Es ist die Aufgabe der Tierkreis-Einflüsse, den Willens-Aspekt des Himmlischen Menschen und aller Monaden, Seelen und Persönlichkeiten wachzurufen, aus denen die körperliche Ausdrucksform unseres Planeten besteht. Diese Feststellung dürfte euch heute noch wenig besagen, aber sie wird jenen Schülern viel bedeuten, die in wenigen Jahrzehnten das studieren werden, was ich hier sage. Richtig verstanden erklärt sie vieles, was heute in der Welt geschieht.

Diese Einflüsse, die durch unseren Planeten und dann zu den planetarischen Kraftzentren strömen, haben eine zweifache Wirkung:

1. Auf den fortgeschrittenen Menschen, indem sie die Zentren über dem Zwerchfell zur Tätigkeit anspornen und ihn befähigen, auf die Strahlung und Aktivität der Hierarchie zu reagieren.

2. Auf den unentwickelten Menschen, so dass er imstande ist, als gewöhnlicher, unerleuchteter Mensch tätig zu sein.

Es sollte indes beachtet werden, dass alle diese zum Tierkreis, zum Sonnensystem und zu den Planeten gehörenden Energien eine [23] bestimmte Wirkung auf das Leben aller Formen in allen Naturreichen haben. Nichts kann diesen strahlenden und magnetischen Einflüssen entrinnen. Das Evolutionsziel für die Menschheit ist, das Wesen dieser Energien bewusst und lebendig wahrzunehmen und sie allmählich kennen und anwenden zu lernen. Dies ist das Gebiet des Okkultismus, wie es die Hierarchie den Menschen schon immer erklärt hat. Man könnte sagen, dass der Jünger die planetarischen Einflüsse bewusst verspüren,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.