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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 634 ff. (engl.)
deren Grundlage die Erkenntnis des göttlichen Ursprungs und Zieles ist, die weder Klassenunterschiede [635] noch religiöse Schranken kennt und auch sonst keine separatistischen Tendenzen bekundet. Unsere Einleitung basiert daher auf menschlichen Aspekten, nicht auf Klassenunterschieden.

Diese zweite Gruppe ist ein sehr ergiebiger Nährboden, aus dem die neuen Führer und Organisatoren hervorkommen. Sie bilden eine Zwischengruppe zwischen den hochgebildeten Denkern in der Welt und den grossen Massen. Letzten Endes sind sie in Angelegenheiten von weltweiter Bedeutung der ausschlaggebende Faktor. Die Massen leiden unter den Zuständen in der Welt und unter den Situationen, die durch diese zweite Gruppe dadurch geschaffen wurden, dass diese in verschiedener Weise auf die neuen Einflüsse, die neuen Ideale und die neuen Faktoren reagiert, welche die moderne Welt in Atem hält. Andererseits leidet die grosse zweite Gruppe selbst wieder unter den Aktionen derer, die den Rhythmus der neuen Zeit den Menschen aufzuzwingen suchen, - der politischen Gruppen, der religiösen Idealisten und Fanatiker, und der Verfechter der neuen sozialen Ordnung und Wirtschaftssysteme, wie sie dem Mittelstand von den führenden Persönlichkeiten zutreffend oder unzutreffend dargestellt werden.

Infolge ihrer Intelligenz, die den erleichterten Möglichkeiten zu einer guten Ausbildung sowie dem Einfluss der neuen Propagandamethoden durch Presse und Rundfunk zuzuschreiben ist, bilden sie die mächtigste Gruppe in allen Nationen. Daher wenden sich die führenden Köpfe an sie und trachten sie als Anhänger und zu ihrer Unterstützung zu gewinnen, die für jeden Führer Erfolg bedeutet. Sie sind es, die in nationalen Entscheidungen die massgebliche Stimme haben. Sie werden heute durch Ungewissheit hin- und hergeworfen, sind voller Fragen und Zweifel und haben tiefeingewurzelte Angst; sie sehnen sich nach Gerechtigkeit und der Neuordnung aller Dinge. Vor allem anderen aber ersehnen sie Frieden, gefestigte wirtschaftliche Verhältnisse und Ordnung in der Welt. Dafür sind sie bereit zu kämpfen, und sie kämpfen heute in jeder Partei und in jeder Organisation für alle Arten politischer, nationaler, [636] religiöser, wirtschaftlicher und sozialer Ideale. Wenn sie auch nicht im buchstäblichen Sinne mit Waffen kämpfen, so verfechten sie ihre Sache doch mit Worten, in Ansprachen und Büchern.

Drittens: Die Denker in der Welt. Es sind die intelligenten und hochgebildeten Männer und Frauen, welche Ideen erfühlen und zu Idealen formulieren. Diese Menschen sprechen öffentlich darüber, schreiben Artikel und Bücher und nutzen alle bekannten Methoden, um die Öffentlichkeit zu erreichen und aufzuklären; auf diese Weise spornen sie das Bürgertum zu aktiver Mitarbeit an und rütteln durch dieses wieder die grossen Massen auf. Die Arbeit, die von diesen Denkern geleistet, und die Aufgabe, die von ihnen erfüllt wird, sind von allergrösster Bedeutung. Aus ihren Reihen kommen jene Persönlichkeiten, die ständig das Weltgeschehen beeinflussen, manchmal um gute Ziele zu erreichen, manchmal aus egoistischer Absicht. Sie spielen auf dem menschlichen Denkapparat, wie ein Musiker auf seinem Instrument spielt. In ihren Händen liegt die Macht der Presse, des Rundfunks und der öffentlichen Parteiprogramme. Ihre Verantwortung ist enorm. Einige wenige - vielleicht sind es mehr, als es den Anschein hat - wirken in selbstloser Weise unter der Inspiration der neuen Ära. Sie setzen sich nachdrücklich für die Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen ein und verfolgen aufmerksam gewisse Tendenzen im Weltgeschehen, die ihnen - sei es richtig oder falsch - eine Zukunftshoffnung zu enthalten und geeignet scheinen, den Aufschwung der Menschheit zu fördern. Man findet sie in jeder Regierung, Partei, Vereinigung und Organisation, in jeder Kirche und in jeder religiösen Gruppe. Sie bilden gegenwärtig die einflussreichste Gemeinschaft, weil durch sie der grosse Mittelstand für politische, religiöse und soziale Zwecke erreicht, gelenkt und organisiert wird. Ihre Gedanken und Äusserungen dringen durch die oberen und mittleren Klassen hindurch, bis sie schliesslich den Fortgeschrittenen unter den unentwickelten Massen zu Ohren kommen.

Viertens: Die Neue Gruppe der Weltdiener. Das sind die Menschen, die eine neue soziale Ordnung in der Welt zu errichten beginnen. Sie gehören keiner Partei oder Regierung als Parteigänger an. Sie lassen alle Parteien, alle Glaubensbekenntnisse und alle sozialen und wirtschaftlichen Organisationen gelten. Sie erkennen alle Regierungen an. Man findet sie in allen Nationen und in allen [637] religiösen Organisationen. Sie beschäftigen sich mit der Ausarbeitung einer neuen sozialen Ordnung. Rein äusserlich gesehen kämpfen sie weder für die besten Grundsätze der alten Ordnung noch für die Verbesserung der Weltzustände. Sie sind der Ansicht, dass die alten Mittel des Kampfes, der Parteipolitik und der Schmähung, und die alten Methoden des Parteihaders ganz und gar versagt haben. Sie sind ferner der Meinung, dass die bisher von allen Parteien und Gruppen benutzten Mittel und Wege, - nämlich einander zu bekämpfen, für einen Führer oder eine Sache heftig Partei zu ergreifen und über Menschen herzufallen, deren Ideen oder Lebensweisen als für die Menschheit nachteilig erachtet werden - veraltet sind, weil sie sich als nutzlos und ungeeignet erwiesen haben, um den ersehnten Frieden, wirtschaftlichen Wohlstand und gegenseitiges Verstehen zu erlangen. Sie beschäftigen sich mit der Aufgabe, die neue Weltordnung einzuführen, indem sie in der ganzen Welt, in jeder Nation, in jeder grösseren und kleineren Stadt Gruppen von Menschen bilden, die keiner Partei angehören, die kein Für und Wider kennen, sondern einen ebenso klaren und eindeutigen Standpunkt einnehmen und ein genau so praktisches Programm haben wie jede andere Einzelpartei in der heutigen Welt. Sie vertreten den Standpunkt, dass das innerste Wesen des Menschen göttlich sei. Ihr Programm fusst auf gutem Willen, weil dies eine Grundeigenschaft des Menschen ist. Daher organisieren sie jetzt die Menschen guten Willens in der ganzen Welt, legen ihnen ein klares Programm vor und stellen Grundsätze auf, die allen Menschen guten Willens als gemeinsame Plattform dienen können.

Sie haben die feste Überzeugung, dass ihr erster Appell einen derartigen Widerhall gefunden hat, dass sie mit Hilfe geschulter Köpfe aus der oben erwähnten dritten Kategorie und mit der nötigen finanziellen Unterstützung, die für die erzieherische Arbeit und für die Propaganda für den guten Willen erforderlich ist, die Welt allein durch die wirksame Hilfe der Menschen guten Willens umwandeln können. Sie glauben, dass es möglich ist, ohne Krieg, ohne unter den Menschen Hass zu erwecken, ohne jemanden anzugreifen oder für eine Sache Partei zu nehmen, die neue Ordnung auf Erden einzuführen [638] und zu festigen. Ihr Programm und ihre Arbeitsweise wird weiter unten in grossen Zügen beschrieben.

Hinter diesen vier Menschheitsgruppen stehen die geistigen Führer, deren Recht und Vorrecht es ist, über die Entwicklung der Menschen zu wachen und deren Geschicke zu lenken. Diese Überwachung besteht nicht darin, dass irgend ein Zwang ausgeübt wird, was den freien Willen des Menschengeistes verletzen würde, sondern geschieht in der Weise, dass die geistigen Führer den grossen Denkern in der Welt Ideen einpflanzen und das menschliche Bewusstsein wecken und anregen, so dass diese Ideen gebührende Anerkennung finden und mit der Zeit die alles beherrschenden Faktoren im Leben der Menschen werden. Sie schulen die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener für ihre Aufgabe, Ideen in Ideale zu verwandeln.

Ideale werden mit der Zeit erstrebenswerte Ziele der Denker, von denen sie dann den breiten Schichten der Mittelklassen aufgezeigt werden. So finden sie weltweite Zustimmung bei Regierungen und Religionen, und bilden die Grundlage für die neue Gesellschaftsordnung, in welche die Massen behutsam eingeführt werden.

Man vergesse nicht, dass die Männer und Frauen guten Willens allen oben aufgeführten Gruppen angehören; darin liegt ja ihre Stärke und deshalb sind sie der Neuen Gruppe der Weltdiener von grossem Nutzen.

Die Stärke dieser Weltdiener beruht auf zwei Faktoren:

1. Sie nehmen eine Mittelstellung ein zwischen den grossen Massen und der Weltregierung, die von der inneren, subjektiven Seite aus den Planeten leitet.

2. Sie gewinnen ihre Mitglieder (wenn so ein unzulängliches Wort benützt werden kann) aus allen Klassen, - aus der Aristokratie, den gebildeten Kreisen, den höheren und niederen Mittelklassen sowie aus der Oberschicht des Proletariats. Sie repräsentieren daher tatsächlich alle Schichten.

3. Sie stehen untereinander in enger Wechselbeziehung und miteinander in ständiger Verbindung durch die gleichen Ziele, das [639] gleiche zielstrebige Vorgehen, die gleichen Arbeitsmethoden und den gleichen guten Willen.

Wir wollen für einen Augenblick das heutige Weltbild so betrachten, wie der nachdenkliche Beobachter des Weltgeschehens es sieht. Keine meiner Bemerkungen soll als Kritik angesehen werden, denn dadurch würde eine der Grundregeln der Neuen Gruppe der Weltdiener übertreten werden, was absolut nicht beabsichtigt ist. Aus diesem Grunde erwähnen wir keine speziellen Gruppen, Nationen oder Parteien und spielen auch nicht auf besondere Persönlichkeiten an. Wir verfolgen nur ein einziges Ziel: die neue Weltordnung einzuführen. Wir müssen die Situation so sehen, wie sie ist. Wir sind mit der Bildung jener neuen Partei beschäftigt, die alle friedliebenden Menschen guten Willens in ihre Reihen aufnimmt, ohne deren Treuepflicht und Bestrebungen in anderen Organisationen zu stören, obwohl ihre Methoden, soweit sie auf der alten Ordnung fussen, wahrscheinlich stark abgeändert werden müssen. Diese neue Partei ist als eine Verkörperung des entstehenden Reiches Gottes auf Erden anzusehen. Dabei ist aber wohl zu beachten, dass mit diesem Reich kein christlicher Staat oder eine irdische Regierung gemeint ist. Es ist ein Zusammenschluss all derer, die - irgendeiner Weltreligion, Nation und politischen Partei angehörend - von dem Geist des Hasses und der Absonderung frei sind und sich danach sehnen, dass auf der Grundlage gegenseitigen guten Willens rechte Beziehungen auf Erden zustande kommen.

Der Gärungsprozess in der Welt ist heute bis zu den tiefsten Tiefen der Menschheit vorgedrungen. Sämtliche Bereiche menschlichen Denkens sind von den Spaltungen und Verwirrungen betroffen. In der Vergangenheit wurden die Nationen immer wieder in Angriffskriege verwickelt. Solche Kriege werden immer seltener. Unsere heutigen Spannungen und Feindseligkeiten beruhen hauptsächlich auf wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Dafür gibt es offensichtlich sachliche Gründe. Überbevölkerung, Handelsbeschränkungen, Ungleichheiten in Angebot und Nachfrage, ehrgeizige Bestrebungen [640] und wohlgemeinte Experimente von Menschen aller Denk- und Lebensbereiche sind für diese Umwälzungen verantwortlich. Es erübrigt sich, mehr zu sagen, denn die Ursachen sind allgemein bekannt, und wir geben hier nur die Grundgedanken für eine praktische Lösung an. Die wahre Ursache ist jedoch tief verwurzelt und nicht leicht erkennbar, obwohl sich die Denker der Welt bereits damit befassen und deren Umrisse deutlich sehen. Diese Ursache liegt in dem Konflikt zwischen gewissen grossen Idealen, die alle auf spirituellen Ideen basieren, aber herabgewürdigt werden für Zwecke, die zu Separatismus, Hass, Parteihader, Bürgerkrieg, weltweiter Wirtschaftsnot, Entsetzen vor einem Weltbrand und allgemeiner Angst führen. Wir sind förmlich umringt von Furcht und Ungewissheit, von zermürbender Armut und Misstrauen; und dazu kommt noch der allgemeine Zusammenbruch der Bollwerke Religion und Regierung, die bisher noch einen Schutz und eine Zuflucht zu bieten schienen.

Sowohl nationale wie religiöse Führer machen allenthalben den Versuch, diese Probleme anzupacken. Manchmal leitet sie wahre Liebe zur Menschheit, manchmal werden sie von Ehrgeiz getrieben, oder sie unternehmen, entflammt von einem Ideal, gewalttätige Aktionen, um die menschliche, rassische und nationale Lage zu verbessern. Überall findet man Aufrichtigkeit und Unaufrichtigkeit, Hass und Liebe, hilfreichen Dienst und rücksichtsloses Ausbeuten, Spaltungen und Zusammenschlüsse. Überall sind Schlagworte zu hören wie: religiöse Einheit, Normung aller Menschen, Freiheit für die Menschheit, Probleme der Links- und Rechtspartei, Kommunismus, Faschismus, Nazismus, New Deal (amerikanisches Reformprogramm), Liberalismus und Konservatismus, schöpferisches Leben, Bevölkerungsprobleme, Schwangerschaftsverhütung, Utopien einer Sozialordnung, die Menschenrechte, Diktaturen, Verteidigungstaktiken und Aufrüstung, Ausbildung aus staatlichen Mitteln, Geheimdiplomatie, politische Abschliessung vom Ausland. Das sind nur einige der Schlagworte, die heute in aller Leute Mund sind. Sie zeigen deutlich, wie lebhaft die Menschen ihre Probleme empfinden, wie empfänglich sie für die Schwierigkeiten sind, denen sie sich gegenübergestellt sehen, und dass sie klar erkennen, in welche Sackgasse wir offensichtlich hineingeraten sind. Von allen Seiten treten Leute hervor, die eine Lösung anbieten und alle diejenigen in eine Partei zusammenziehen, die bereit sind, diese Lösung durchzusetzen und für ihr Ideale zu kämpfen.

Täglich sieht man, dass Geld wie Wasser ausgeschüttet wird, um [641] die Propaganda einer bestimmten führenden Persönlichkeit zu schwächen - oder die Ideen eines anderen zu unterstützen. Propaganda-Feldzüge werden in der ganzen Welt unternommen, um die nötigen Mittel aufzutreiben, um irgend ein veraltetes,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.