Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 641 ff. (engl.)
verschanztes Ideal umzustürzen oder durch eine neue Idee zu ersetzen. Männer und Frauen in beiden Hemisphären sind heute von dem Wunsch beseelt, die alte Ordnung zu ändern und eine neue Ära wirtschaftlichen Wohlstandes und friedlichen Lebens zu begründen. Sie setzen ihr Leben ein, um irgendein Prinzip, das ihnen von höchster Wichtigkeit erscheint, zu verteidigen oder ein anderes Prinzip, das ihren Mitbürgern lieb und wert erscheint, zu bekämpfen und umzustossen. Angriff gegen Persönlichkeiten von Rang, Verleumdung, das Unterschieben unehrenhafter Motive und Schüren von Hassgefühlen sind anerkannte Methoden jener Menschen, die - mit guten Absichten - den Versuch machen, die Welt zu retten, Ordnung aus dem Chaos zu schaffen und das Recht, wie sie es sehen, zu verteidigen. Zweifellos sind Liebe zur Menschheit und der Wunsch zu helfen vorhanden. Dennoch wächst das Chaos, der Hass nimmt zu; die Kriegsbereitschaft wird überall stärker; frühere Anstrengungen scheinen vergeblich zu sein, um die Flut zurückzudämmen, welche im Begriff zu sein scheint, die Menschheit über den Rand des Abgrundes zu reissen.

Die Erkenntnis, dass so viele Bemühungen vergeblich sind und dass ein so langer Kampf auf die Dauer ermüdet, dämmert heute überall in den Köpfen der führenden Persönlichkeiten. Man verlangt einen neuen Weg, man will endlich wissen, was grundsätzlich falsch war und warum die unermüdliche Opferfreudigkeit und die von göttlichen Motiven geleiteten Anstrengungen so vieler Männer und Frauen nicht imstande waren, Kriege zu verhindern, das Wirtschaftsproblem zu lösen und die Menschen von ihrem Alpdruck zu befreien.

Man kann feststellen, dass der Misserfolg hauptsächlich auf zwei Tatsachen zurückzuführen ist:

1. Es wurde alle Kraft dafür aufgewendet, um sich mit Wirkungen zu beschäftigen, aber die zugrunde liegenden Ursachen wurden nicht berührt, obgleich sie von einigen wenigen klar erkannt wurden. Es wurde der Versuch gemacht, Unrecht wieder gut zu machen, unheilbringende Kräfte und Persönlichkeiten anzuprangern, und Organisationen, Gruppen, Parteien, [642] Religionen und nationale Experimente anzugreifen und zu beschimpfen. Das war offensichtlich ein unnützer Aufwand an Zeit, Kraft, Energie und Geld.

2. Es wurden keine Anstrengungen gemacht, um die Menschen guten Willens, die Menschen mit friedliebenden Absichten, und die intelligenten, gütigen und freundlichen Menschen zu finden und in einer Organisation zusammenzufassen, so dass sie als gewaltige Gruppe zusammenarbeiten könnten. Ihre Anzahl ist unglaublich gross, sie hassen den Krieg, weil sie alle Menschen als Brüder betrachten. Aber sie sehen keinen Weg, um kriegerische Auseinandersetzungen aus der Welt zu schaffen, da ja alle Organisationen, die dieses Ziel verfolgen, letzten Endes machtlos zu sein scheinen. Sie sind bedrückt über die wirtschaftliche Not, wissen aber nicht, was sie tun sollen. Es ist bei all den verschiedenen Gruppen, die sich mit demselben Problem befassen, immer die gleiche Geschichte: einer schiebt dem andern die Schuld in die Schuhe und sucht Sündenböcke. Sie sind sich bewusst, dass die vielen Versuche, ins rechte Fahrwasser zu kommen, gescheitert sind.

In Millionen von Menschen lebt der Geist des guten Willens und erweckt ein Verantwortungsgefühl. Das ist das erste Zeichen dafür, dass der Mensch göttlichen Ursprungs ist. Die Neue Gruppe der Weltdiener rechnet mit diesem ständig zunehmenden guten Willen und ist unentwegt bestrebt, ihn nutzbar zu machen. Man findet guten Willen unter den Mitgliedern aller Gruppen, die sich für eine bessere Welt einsetzen. Er ist eine unausgenützte Macht, die bisher noch niemals zu einem leistungsfähigen Ganzen zusammengefasst wurde, das in der gleichen Weise unterstützt und gefördert wird, wie die einzelnen Menschen guten Willens ihre Pflicht gegenüber der eigenen Organisation und deren Bestrebungen erfüllen und dafür arbeiten. Die Neue Gruppe der Weltdiener hat nicht die Absicht, dieser loyalen Gesinnung entgegenzuwirken oder irgend eine bisherige Arbeit aufzuhalten; sie will nur alle diese Menschen in eine organisierte Leistungseinheit zusammenziehen, ohne eine neue Organisation zu gründen, und ohne irgend jemanden von der bisherigen Arbeit und Treuepflicht abzubringen.

Die Neue Gruppe der Weltdiener ist bereits eine wirksam tätige Gruppe. Alle Männer und Frauen in allen Ländern beider [643] Hemisphären, die sich dafür einsetzen, die Spaltungen zwischen den Menschen zu überbrücken, das Gefühl der Brüderlichkeit zu wecken und den Sinn für gegenseitige Beziehungen zu fördern, und die weder rassische noch nationale oder religiöse Schranken kennen, sind Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener, auch wenn sie diesen Ausdruck noch nie gehört haben.

Die Mitglieder dieser Gruppe sind nicht Anhänger einer Partei oder Religion, und dennoch gehören sie allen Parteien und Religionen an. Sie nehmen weder für noch gegen irgendeine Regierung, Religion oder soziale Ordnung Stellung. Sie lassen sich in keine politische Tätigkeit, gleich welcher Art, ein und greifen niemals eine bestehende Ordnung an. Sie sind weder für noch gegen eine Regierung oder Kirche, spenden keine Gelder, organisieren keinen Werbefeldzug und verbreiten keine Literatur, die als Angriff oder Verteidigung einer Organisation politischer, religiöser, sozialer und wirtschaftlicher Art gedeutet werden könnte. Sie sagen und schreiben nichts, was den Hass schüren oder dazu beitragen könnte, Menschen und Nationen voneinander zu trennen. Dennoch sind diese Mitglieder in jeder politischen Partei und jeder Weltreligion zu finden. Sie repräsentieren eine Geisteshaltung.

Die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener sind aber keineswegs unpraktische Mystiker. Sie wissen genau, was sie vorhaben, und sie haben ihre Pläne in einer solchen Weise ausgearbeitet, dass sie - ohne eine bestehende Situation umzustürzen - in der Lage sind, die Menschen guten Willens in der ganzen Welt zu entdecken und zusammenzubringen. Sie fordern einmütig, dass die Menschen guten Willens in völligem Einvernehmen zusammenstehen und eine langsam anwachsende Körperschaft bilden sollten, die sich für das Wohl der ganzen Menschheit, und nicht nur der unmittelbaren Umgebung einsetzt. Ihr umfassenderer Standpunkt wird sie jedoch nicht daran hindern, gute Staatsbürger des Landes zu sein, in das ihr Schicksal sie verschlagen hat. Sie werden die Situation, in der sie sich befinden, als gegeben hinnehmen und sich ihr anpassen, aber dennoch im Rahmen ihrer Möglichkeiten und ohne die gesetzlichen oder religiösen [644] Vorschriften zu verletzen, im Geiste guten Willens wirken, die trennenden Schranken niederreissen und für den Weltfrieden arbeiten. Sie werden Angriffe auf bestehende Regierungsformen und führende Persönlichkeiten vermeiden und die Gesetze des Landes, in dem sie ihrer Bestimmung gemäss leben müssen, einhalten. Aber sie werden den Geist, der keinen Hass kennt, pflegen und jede Gelegenheit benützen, um nachdrücklich zu betonen, dass alle Nationen in brüderlicher Eintracht leben sollten, dass alle Glaubensbekenntnisse dieselbe Wurzel haben und dass wir in wirtschaftlicher Hinsicht voneinander abhängig sind. Sie werden sich bemühen, nichts zu sagen und zu tun, was Separatismus und Abneigung hervorrufen könnte.

Das sind in grossen Zügen die Merkmale, die das Verhalten der Menschen guten Willens bestimmen, die bestrebt sind, am Werk der Neuen Gruppe der Weltdiener mitzuarbeiten. In dem Mass, in dem die Menschen lernen, erfolgreich mitzuarbeiten und ihre Einstellung zu den Mitmenschen unbeirrt beizubehalten, werden sie allmählich in die Reihen der Neuen Gruppe aufgenommen. Das geschieht nicht durch eine formelle Aufnahme, (denn es gibt weder solche Formalitäten noch eine formale Organisation), sondern dadurch, dass der einzelne die notwendigen Qualitäten und Merkmale entwickelt. Es wird daher an dieser Stelle nochmals betont, dass die Neue Gruppe der Weltdiener keine Organisation ist. Es gibt keine Zentrale, sondern nur Diensteinheiten, die über die ganze Welt verstreut sind. Die Gruppe hat weder einen Vorsitzenden noch einen Beamtenapparat, sondern nur freiwillige Mitarbeiter, die sich einfach damit beschäftigen, überall die Menschen guten Willens aufzuspüren. Das ist ihre unmittelbare Aufgabe. Diese Menschen guten Willens müssen ausfindig gemacht und darin geschult werden, nicht separatistisch zu denken; sie müssen die Grundlagen der Zusammenarbeit und die Merkmale der neuen sozialen Ordnung kennen lernen. Im wesentlichen ist dies die Wiederherstellung einer inneren Harmonie oder Ausgeglichenheit, die entscheidende Änderungen herbeiführt. Die öffentliche Meinung, die sich auf guten Willen gründet, der weder nationale oder rassische Schranken noch religiöse Unterschiede kennt, erlangt in der ganzen Welt ausschlaggebenden Einfluss. Jahr für Jahr sollte wirksame Arbeit geleistet [645] und die Lehre vom universalen guten Willen verbreitet werden; aus einem sentimentalen Gefühl soll ein werktätiger guter Wille erwachsen, der in allen Bereichen des täglichen Lebens auf der ganzen Welt zur praktischen Anwendung kommt.

In Begriffen der christlichen Lehre ausgedrückt: Es müssen die Bürger jenes Reiches, das Christus zu gründen kam, ausfindig gemacht werden. Man wird sie erkennen an dem Geist, der vereint und verbindet, an ihrer geistigen Einstellung, die alles einbezieht, und daran, dass sie sich nachdrücklich für eine Welteinheit einsetzen, die auf internationaler Synthese (d.h. tatsächlich auf der Anerkennung unserer menschlichen Beziehungen) beruht, auf unserer religiösen Einheit, (da wir ja Kinder des einen Vaters sind) und auf unserer gegenseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeit, die wohlbekannt ist, aber völlig ignoriert wird. Die Männer und Frauen guten Willens werden in dem Masse Fortschritte machen, wie sie liebendes Verstehen praktisch zum Ausdruck bringen. Die Neue Gruppe der Weltdiener wird wissen, wer diese Bürger des Reiches Christi sind und wo man sie finden kann.

Die nächste Aufgabe, für die sich die Neue Gruppe der Weltdiener mit aller Kraft einsetzen wird, wird die Beseitigung der Angst und Furcht sein, die sich in der Welt ausbreitet. Das kann und wird geschehen, wenn es den Männern und Frauen guten Willens klar werden wird, welch ein Reichtum an gutem Willen in jedem Land vorhanden ist. Es gibt Millionen Menschen guten Willens in der Welt. Infolge der während des Weltkrieges ausgestandenen Ängste und Leiden nahm ihre Zahl ständig zu, aber sie waren machtlos und ihre Anstrengungen vergeblich, weil sie sich alleinstehend und vereinsamt, unnütz und unbedeutend fühlten. Als Einzelmenschen sind sie das auch, jedoch als Teil einer grossen Weltbewegung, die eine geistige Grundlage hat und die wesenhafte Gottnatur des Menschen zum Ausdruck bringt, sind sie es nicht. Die geballte Macht guten Willens, die bisher noch nie planmässig aufgeboten wurde, wird sich als unwiderstehlich erweisen. Die Arbeit der Neuen Gruppe der Weltdiener wird bis zum Mai 1942 darin bestehen, diese latente Macht zu organisieren, methodisch zu stärken und dadurch zur Auswirkung zu bringen, dass man immer wieder darlegt, in welcher Art und Weise sich dieser machtvolle Geist manifestieren kann.

Die Neue Gruppe der Weltdiener sollte sich daher unter der Anleitung der Grossen Führer, die auf der inneren spirituellen Seite [646] des Lebens wachsame Beobachter sind, für die genannte Zeitspanne einen Plan ausarbeiten. Dieses Programm muss drei Ziele haben:

1. Die Menschen guten Willens müssen gefunden, erzogen und in eine Gemeinschaft zusammengefasst werden. Man muss ihnen die Tatsache vor Augen halten, dass in allen Ländern der Welt, ohne Ausnahme, vieles geleistet wird, und zwar:

a) für die internationale Verständigung und Verbrüderung der Nationen;

b) für die Verbesserungen der Lebensbedingungen, woran Gruppen, Kirchen und Organisationen nach den neuen Grundsätzen arbeiten, nämlich ohne Hass, ohne irgendwelche Gruppen oder Personen anzugreifen und ohne für jemanden Partei zu nehmen;

c) für die religiöse Einheit und geistige Entfaltung innerhalb und ausserhalb der Kirchen;

d) an erzieherischer Arbeit, die dem Geist des Separatismus entgegenwirkt und die universale Geisteshaltung pflegt und fördert. Diese Ziele können durch eine neue Zeitschrift bekannt gemacht werden, die das Organ der Menschen guten Willens sein wird.

2. Die Menschen guten Willens müssen alle Massnahmen treffen, um die Aktion «Invokativer Appell», wie er am 6. Mai 1936 stattfand, in einem weit grösserem Massstab zu wiederholen. Damals wurde ein inständiges Bittgebet von Millionen von Menschen gesprochen; über die Wirksamkeit dieser machtvollen Invokation besteht kein Zweifel. Sie förderte die Ziele der Hierarchie in hohem Masse und schuf eine «Kontaktbahn», die niemals mehr zerstört werden kann. In den nächsten Jahren können ähnliche, grössere Aktionen unternommen werden als Manifestation der grossen geistigen Anstrengungen, die von den Menschen guten Willens gemacht werden; die Zwischenzeit dient den Vorbereitungen hierfür. Wenn möglich sollte für diese Aktionen der Rundfunk in weit grösserem Umfang [647] herangezogen werden, so dass zur Zeit jedes Vollmondes diese «dringende Bitte an Gott» in ununterbrochener Folge (mit dem Lauf der Sonne) über die Ätherwellen hinausgesandt wird. An solchen Invokations-Tagen wird sich die spirituelle Haltung der Menschheit manifestieren. Dies wird zu einer inneren spirituellen

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.