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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 620 ff. (engl.)
gleich im Anfangsstadium des Gruppenlebens abgebunden werden; der Leiter (oder die Führergruppe) aber wird während einer langen Zeit - wie eine Mutter für ihr Kind - Wegweiser und Inspiration, liebevoller Schutz und eine Quelle der Belehrung und Erziehung bleiben. Wenn diese Zeit kommt, dann kann die Gruppe auf ihrem Weg weitergehen und ihr Leben selbst bestimmen, auch wenn der Leiter abberufen wird oder aus irgendeinem guten Grund ein Wechsel in der Führung erfolgt.

Je nachdem wie die Gruppe im allgemeinen lebt, wirkt und arbeitet, dementsprechend ist auch die emotionelle und physische Wirkung auf sensitive Gruppenmitglieder. Je enger der persönliche Verkehr unter den Gruppenmitgliedern ist, um so grösser sind die Probleme und Schwierigkeiten in der Gruppe. Nicht so bei den Gruppen im Neuen Zeitalter; sie werden durch ein inneres Band zusammengehalten, nicht so sehr durch persönliche Gefühlseinstellungen, die der äussere Kontakt mit sich bringt. Ich empfehle, diesen letzten Satz sorgfältig zu überdenken, denn er enthält den Schlüssel für eine erfolgreiche Arbeit der neuen Gruppen. Das Leben und die spezifische Atmosphäre in einer Gruppe bringen Infektionen mit sich, die zu physischen Beschwerden führen. Krankheit entsteht in der Regel aus dem Zusammenleben von Menschen. Mystiker und Sensitive unterliegen der Gruppeninfektion sehr leicht. In den Anfangsstadien echter und rechter Gruppenarbeit sind die Schwierigkeiten, die aus dem Gruppenkontakt entstehen, häufig rein physiologischer Natur und sind nicht so tiefgehend wie die oben beschriebenen. Das darf man nicht vergessen. Physische Störungen und körperliche Erkrankungen sind nicht so schwerwiegend wie psychische.

Atmungskrankheiten der Mystiker

Darüber ist [621] heute nicht viel zu sagen. In dem Masse aber, wie die Gruppen an Zahl, Kraft und Stärke zunehmen, werden Krankheiten der Atmungsorgane eine der Hauptschwierigkeiten ausmachen. Je mehr die Gruppen objektiv (äusserlich) und nicht subjektiv (innerlich) verbunden sind, um so mehr werden diese Störungen um sich greifen. Ich denke hier an jene Erkrankungen der Atmungsorgane, die aus einem Gruppenkontakt entstehen und nicht an dieselben respiratorischen Krankheiten, die von einem Mitglied in die Gruppe eingeschleppt werden. Das hat einen esoterischen Grund, der augenfällig ist. Fehler in der Wahl der Worte, müssiges Gerede und sinnloses Geschwätz als Kommentar zu dem, was der Leiter sagte, haben eine innere Rückwirkung, die vom Durchschnittsschüler nur wenig erkannt und verstanden wird. All dies wirkt sich im Physischen aus, entweder nach der guten oder nach der schlechten Seite. Da dieses Thema neu ist und es an greifbaren Beweisen fehlt, um meine Feststellungen zu erhärten, kann ich nur auf diese versteckten Möglichkeiten aufmerksam machen, und ich muss es der Zeit überlassen, die Genauigkeit meiner Behauptung zu beweisen. Es ist seltsam genug, dass das ganze Thema über das Atmen - möge es den einzelnen oder eine Gruppe betreffen - eine Parallele darin hat, dass manche esoterische Gruppen besonderen Wert auf Atemübungen oder auf das Aussprechen des Wortes Aum legen (das, richtig angestimmt, der Atem der Seele ist) sowie die Pflege rhythmischer Übungen (nach verschiedenen Formeln) nachdrücklich betonen. Das sind alles unerkannte, mehr instinktive als verstandesmässig geplante Bemühungen einer Gruppe, um gewisse deutlich empfundene Gefahren unwirksam zu machen und von der Gruppe abzuwenden.

Diese Übungen können, wenn sie mit Vorsicht ausgeführt werden, sich als nützlich erweisen, aber oft verursachen sie auch ihre eigenen besonderen Probleme. Wenn z.B. ein Unaufgeklärter oder ganze Gruppen, die von der Zeremonie fasziniert sind, das Wort Aum intonieren, ohne die geringste Ahnung zu haben, was sie tun, so bringt dies unweigerlich Schwierigkeiten mit sich. Diese der Gruppenarbeit anhaftenden Schwierigkeiten können jedoch im Neuen Zeitalter durch gewisse esoterische Übungen und Massnahmen, die das Atmungssystem betreffen, vermieden werden. Mehr kann ich darüber nicht sagen. Die neuen Gruppen sind erst in den Kinderschuhen, und [622] Gruppennöte haben sich noch nicht in grösserem Massstab entwickelt; ausserdem sind die zukünftigen Probleme, wie sie dem okkulten und ausgesprochen mystischen Charakter dieser Gruppen eigen sind, noch nicht klar genug erkennbar, um sie begriffsmässig formulieren zu können.

d) Probleme der Mystiker, die mit den gegenwärtigen Strahleinflüssen zusammenhängen.

Wir beobachten heute, wie die Energie des sechsten Strahls ständig abnimmt und der siebte Strahl an Kraft und Aktivität zunimmt. Die Energie, die sich im Ablauf einer der zyklischen Krisen von unserem Planeten nun zurückzieht, hat sich jahrhundertelang sowohl durch den Solarplexus des Planeten als auch - wie man daraus folgern muss - durch den Solarplexus des Durchschnittsaspiranten Ausdruck verschafft. Die Folgen waren zahlreiche Störungen des Verdauungssystems, zu denen noch Probleme emotioneller Art (die ja damit eng zusammenhängen) kamen, woran die meisten Menschen dieses astrologischen Zeitalters, einschliesslich unserer Generation, zu leiden hatten. Die intensive einseitige Einstellung, die fanatische Geistesverfassung und die Aufopferung des persönlichen Lebens für ein empfundenes Ideal haben in den Organen unterhalb des Zwerchfells einen pathologischen Zustand hervorgerufen. Das sollte man wohl beachten.

Der siebte Strahl, der sich durch das Zentrum am Ende der Wirbelsäule betätigt, wird mit der Zeit eine besondere Wirkung auf das ganze Kreislaufsystem ausüben. Dieses elementare Zentrum hängt mit der Lebenskraft zusammen, und «Blut ist Leben», wie man weiss. Es sucht auf das höchste Zentrum im Körper einzuwirken und hat daher mit der Manifestation zweier Energiephasen oder Polaritäten zu tun. Dieses Zentrum ist also einer der Faktoren, der die Schwierigkeiten, die mit den früher besprochenen psychologischen «Spaltungen» zusammenhängen, vergrössern wird. Es hat mit der dreifachen Natur des Menschen - Geist - Seele - Körper - zu tun, mit seiner Dualität als Seele und Persönlichkeit, und mit den Hauptaspekten [623] der Gottheit - Geist und Materie -, aber ebenso auch mit den vielen Arten von Gegensatzpaaren, mit denen sich der Mystiker ohne Unterlass befasst, und die er einmal in eine Einheit auflösen muss. Wer dies erkennt, wird begreifen, wie ungeheuer vielseitig die Probleme und Möglichkeiten sind, die durch die Strahlstimulierung entstehen; diese wird wahrgenommen werden, wenn mit der Manifestation des siebten Strahls der «Wille, sich in Umlauf zu setzen, der Wille, Beziehungen zu schaffen, und der Wille, sich Ausdruck zu verschaffen», seine Anwesenheit fühlbar werden lässt. Diese Kraft wird, soweit sie den Menschen betrifft, auf das Zentrum am Ende der Wirbelsäule einwirken und es zu einer bisher unbekannten Aktivität erwecken und anfachen. Diese Aspekte der Willensphänomene sind glücklicherweise in der Menschheit noch lange nicht voll entfaltet; aber ein gut Teil der gegenwärtigen Weltverwirrung und das ständige Pendeln zwischen Extremen ist der Einwirkung dieser neuen Kräfte zuzuschreiben. Mancher vorzeitige und überbetonte Ausdruck des Willensaspektes bei gewissen Nationen und Einzelmenschen steht mit dem Einschwingen des siebten und dem Ausschwingen des sechsten Strahls in ursächlicher Beziehung. Das Problem wird noch schwieriger durch die Tatsache, dass augenscheinlich eine ausgesprochene Affinität zwischen dem fanatischen idealistischen Willen des sechsten Strahls - der verhärtet, zielgerichtet, fest und gefühlsdurchtränkt ist - und der Willenskraft des ungeschulten Magiers besteht, der von der Energie des siebten Strahls (der Magie und Ordnung), welcher sich durch das Zentrum am Wirbelsäulenende betätigt, beeinflusst wird.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Willenskräften und deren Wesensäusserung ist derzeit äusserst subtil und für einen Anfänger schwer erkennbar. Beide bringen ihre eigenen Schwierigkeiten mit sich. Ich erwähnte sie hier deshalb, weil sie ein Problem mystischer Art bilden, mit dem sich die Hierarchie zu befassen hat. Der Durchschnittsaspirant braucht jedoch nicht den Versuch zu machen, sich damit zu beschweren.

Ich komme zum Schluss meiner Ausführungen über die Probleme und Krankheiten der Mystiker. Es ist mir klar (weitaus klarer als dem Leser), dass ich über die letzten Punkte, speziell über jene, die [624] mit Gruppen- oder Strahlenproblemen zusammenhängen, nur wenig sagen konnte. Dies war gewiss unvermeidlich. Gruppen des neuen Zeitalters sind derzeit noch selten, obwohl viele Menschen, die innerlich zum neuen Zeitalter gehören, auf der Lebensbühne erscheinen. Erst in der Mitte des nächsten Jahrhunderts wird der vollwertige Gruppentypus auftauchen. Erste Versuche, solche Gruppen zu bilden, sind heute bereits unternommen worden, aber Erfolg oder Misserfolg haben noch keinen Bestand und beide sind so kurzlebig, dass es nicht leicht ist, sie schon unter eine Gesetzmässigkeit zu bringen. Eine einzige ehrgeizige, treulose Person z.B. kann eine Gruppe zugrunde richten; andererseits kann ein einziges selbstloses Mitglied, das keine Kritik übt und der guten Sache hingebungsvoll dient, die Gruppe zu erfolgreicher Arbeit mitreissen. Das zeigt, wie stark ein einzelner ist, ja dass er vorübergehend im gegebenen Zeitpunkt sich stärker erweisen kann als die ganze Gruppe, weil diese noch kein richtiges Verständnis dafür hat, was gemeinsame Arbeit, innerer Zusammenhang und vitale Kraft in einer Gruppe bedeuten. Der Mystiker leidet daher unter diesen Zuständen, die Krankheiten und seelische Störungen hervorrufen, die nicht ausschliesslich persönlich bedingt, sondern häufig die Folgen der unbeständigen Umweltbedingungen sind, unter denen er sein Leben verbringen muss.

Einer der Gründe dafür, dass die Macht der Hierarchie unangetastet und gesichert bleibt, ist dieser: ihre Mitglieder sind frei von psychologischen Problemen, wie sie im Rahmen einer Gruppe auftreten, und sie kennen keine mystischen oder okkulten Störungen, da sie Beständigkeit und Festigkeit besitzen, in grösster Verbundenheit miteinander arbeiten und fest und sicher in den Lebensprinzipien verankert sind. Demgegenüber erleben Mystiker und Okkultisten häufig Zeiten der Unsicherheit und des Wankelmutes; einmal sind sie erfüllt von Zweifeln, was die Zukunft an möglichen Enthüllungen bringen mag, dann ändern sie wieder ihren Sinn und glauben vertrauensvoll daran, dass alles, was die vergangenen Generationen bezeugen, auf unumstösslichen Tatsachen beruht. Dem Durchschnittsstudenten der Mystik und des Okkultismus fehlen die beständigen, unveränderlichen Umweltbedingungen sowie der [625] Glaube, dass er in seiner Gruppe aufgenommen und mit ihr verbunden ist. Ein Gedanke bricht sich heute in der ganzen Welt Bahn - und das ist wirklich ein bemerkenswerter Beitrag -, nämlich die Erkenntnis, dass des Menschen Wissen begrenzt ist, dass seine angesammelte Weisheit nicht genügt, um die Weltsituation zu meistern, und dass er unfähig ist, den durchführbaren Plan auszuarbeiten, der die Menschheit aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten und Sackgassen herausführt. Die Menschen sind weder ihrer selbst noch ihrer Mitbürger sicher, und je grösser ihre Empfindungsfähigkeit ist, desto vielseitiger reagieren sie auf Einflüsse, und um so komplizierter und folgenschwerer sind die psychophysischen Rückwirkungen. Die Menschheit, als Ganzes gesehen, zeigt die Tendenz, in ihrer Einstellung und in ihrem Bewusstsein mystisch zu werden. Die Schichten der Intelligenz fügen diesem mystischen Gewahrsein (das immer in der Asche glimmt, selbst wenn man es nicht sieht oder gar verwirft) einen neuen, sich rasch entwickelnden Sinn hinzu, nämlich den Sinn, okkulte Aufschlüsse zu verstehen.

Das atlantische Bewusstsein der im Jugendstadium befindlichen Menschheit macht dem vertiefteren Bewusstsein des reiferen Menschen Platz. Die Probleme, Schwierigkeiten, Krankheiten und Störungen des mystisch eingestellten Menschen, der nach innen gekehrt und voller Fragen ist, werden während der nächsten Jahrhunderte den Problemen und Verwicklungen des Menschen weichen, der gruppenbewusst und auf das äussere Leben eingestellt in irgend einer Gruppe wirkt. Ich möchte hier darauf hinweisen, dass solche Gruppen - infolge des Einflusses des Fischezeitalters während der vergangenen zweitausend Jahre - grösstenteils idealistisch eingestellt sind.

Damit kommen wir zu einem der interessantesten Abschnitte unserer Abhandlung, der den Einfluss der Strahlen heute und im Wassermann-Zeitalter, dessen Flügelschlag wir fühlen, zum Gegenstand hat. Das wird die praktische Seite beleuchten und daher von Wert sein. Lasst uns dem Werk im neuen Zyklus, der sich vor uns auftut, erneute Aspiration, vertiefte Liebe und einen lebendigeren Glauben als Gabe darbieten; lasst uns beim Studium der Zukunft stets eingedenk sein, dass eines unserer Haupterfordernisse der Glaube ist, der «ein zuversichtliches Vertrauen auf das ist, was man hofft, und ein festes Überzeugtsein von Dingen, die man mit Augen nicht sieht.» (Hebräer 11, 1)

III. Die heutige Menschheit

[627]

1. Die Weltlage.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.