Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 608 ff. (engl.)
«pulsierende rhythmische Tätigkeit») in die gegenseitigen Wirkungsbereiche übergreifen, so dass ein vereintes magnetisches Feld entstehen kann; dieses kann so kraftvoll, so strahlend und so deutlich werden, dass der Jünger es - bei geschlossenen Augen - ganz klar sehen kann. Es kann also sichtbar wahrgenommen und erlebt werden. Es kann sogar in manchen Fällen auf den Sehnerv einwirken, nicht im schädlichen Sinn, sondern in der Weise, dass es ein verfeinertes Sehvermögen hervorruft. Dieser Mensch ist dann imstande, die Äthermaterie zu sehen; er kann also das ätherische Gegenstück aller materiellen Formen wahrnehmen. Es handelt sich hier nicht um eine psychische, sondern um eine physiologische Fähigkeit, die etwas ganz anderes als das Hellsehen ist. Ätherisches Sehen ohne das übliche Sehorgan (das Auge) ist unmöglich. Das Registrieren und Sehen dieses Lichtes im Kopf kann zu Problemen besonderer Art führen, wenn der Vorgang nicht richtig verstanden oder überwacht wird, genau so, wie sich das Verspüren des starken Energiestroms, der vom Willensaspekt des Denkvermögens oder von der Seele, von den Lotosblättern des Willens ausgeht, für jene Persönlichkeit sehr nachteilig auswirken kann, die sich noch nicht dem Dienst widmet oder die noch nicht verfeinert ist.

Dieses Wahrnehmen des Lichts geht stufenweise vor sich und findet in ganz bestimmten Zeitpunkten der menschlichen Entwicklung statt, mit grösserer Wahrscheinlichkeit in den Früh- als in den Spätstadien. Die Stadien sind folgende:

1. Zuerst wird ein zerstreutes Licht ausserhalb des Kopfes, entweder vor den Augen oder über der rechten Schulter wahrgenommen.

2. Dann wird dieses zerstreute, nebelhafte Licht innerhalb des Kopfes empfunden und scheint den ganzen Kopf zu durchdringen.

3. Dieses zerstreute Licht zieht sich in einen Punkt zusammen, bis es einer strahlenden Sonne gleicht.

4. Das Licht [609] dieser inneren Sonne wird intensiver. In Wirklichkeit ist dies ein Erkennen der Strahlung des magnetischen Feldes, das zwischen der Hypophyse und Epiphyse (den Ausdrucksformen des Ajna- und Kopfzentrums) geschaffen wurde. Diese Strahlung kann zu Zeiten fast unerträglich hell werden.

5. Die Strahlen dieser inneren Sonne reichen zunächst bis zu den Augen und gehen schliesslich über den Umfang des Kopfes hinaus, so dass für das Auge des hellsehenden Sehers um den Kopf des Jüngers oder Aspiranten eine Aureole, ein Lichthof, sichtbar wird.

6. Schliesslich folgt die Entdeckung, dass es da im Innersten dieses Lichts einen dunkelblauen elektrischen Lichtpunkt gibt, der sich allmählich zu einem Kreis bestimmter Grösse ausdehnt. Das findet statt, wenn das Licht im Kopf die zentrale Öffnung am Scheitel des Kopfes bestrahlt und erhellt. Durch diese Öffnung können die verschiedenen Energien der Seele und die Kräfte der Persönlichkeit zusammengefügt werden und auf diese Weise über die Hauptzentren in den physischen Körper fliessen. Diese Öffnung wird in esoterischer Terminologie «das Ausgangstor» genannt, durch das die Seele während des Schlafes den Bewusstseinsaspekt und im Augenblick des Todes den Bewusstseinsaspekt und den Lebensfaden zurückzieht.

Die Wahrnehmung dieses Lichts verursacht bei Unerfahrenen oft ernste Besorgnis und Schwierigkeiten; ihr starkes Interesse und ihre grosse Furcht lässt sie so viel an diese Probleme denken, dass sie in okkulter Beschreibung «von dem Licht besessen werden und so nicht imstande sind, den Herrn des Lichts und das, was das Licht enthüllt, zu sehen.» Ich möchte jedoch bemerken, dass nicht alle Aspiranten und Studenten des Okkultismus dieses Licht sehen. Diese Fähigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab: vom Temperament des Betreffenden, von der Beschaffenheit seiner Gehirnzellen, von der Art seiner bisher geleisteten Arbeit oder ihm übertragenen Aufgabe, und auch von der Ausdehnung des magnetischen Feldes. Niemals wird jedoch irgendeine Schwierigkeit auftreten, wenn der Aspirant das [610] Licht, das in ihm scheint, zum Wohl seiner Mitmenschen verwertet. Nur ein auf seine Person eingestellter Mystiker gerät in Schwierigkeiten, und ebenso ergeht es dem Okkultisten, der das in seinem Innern entdeckte Licht für selbstsüchtige Zwecke und persönliche Ziele verwendet.

Gelegentlich tritt eine Schwierigkeit auf, wenn der «Torweg in andere Welten» entdeckt und nicht in der rechten und rechtmässigen Weise, sondern dazu benützt wird, um den Schwierigkeiten des Lebens zu entfliehen und das Sammeln irdischer Erfahrung bewusst abzukürzen. Dann wird die Verbindung zwischen dem Mystiker und seinem physischen Körper immer schwächer und lockerer, bis es so weit kommt, dass der Betrogene die meiste Zeit ausserhalb seines Körpers in einem Dämmerzustand oder in tiefem Schlaf verbringt.

Studierende sollten sich nicht krampfhaft bemühen, das Licht im Kopf zu sehen. Wird es jedoch wahrgenommen und gesehen, dann sollte es sorgsam registriert und reguliert werden. Menschen, die zum zweiten Strahl gehören, werden für diese Erscheinung leichter und häufiger empfänglich sein als diejenigen, die zum ersten oder dritten Strahl gehören. Ein Mensch des ersten Strahls wird den Zufluss von Kraft und Macht mit Leichtigkeit wahrnehmen; er wird daraufkommen, dass sein Problem darin besteht, solche Energien richtig zu handhaben und ihnen den rechten Weg zu weisen.

Viele Bedrängnisse, in der sich derzeit so viele Aspiranten - als Persönlichkeiten - befinden, sind darauf zurückzuführen, dass ihr inneres Licht der Richtung entbehrt und dass daher die Kraft, die sie durchflutet, unbenützt bleibt oder falsch angewendet wird. Viele Fälle von physischer Blindheit und schwacher Sehkraft (ausgenommen Folgen eines Unfalls) sind heutzutage auf das Lichtphänomen im Kopf zurückzuführen. Da es nicht erkannt und verwendet wird, bewirkt es durch Reizung eine ausgesprochene Irritation der Augen und des Sehnerven. Anatomisch gesprochen bedient sich das Licht der Seele, das sich in der Gegend der Zirbeldrüse befindet, des rechten Auges. Dieses Licht wird durch das rechte Auge geleitet, das gemäss der Lehre das Organ von Buddhi, des spirituellen Bewusstseins ist. Durch das linke Auge strömt das Licht der Persönlichkeit, das [611] sich in der Gegend der Hypophyse (der Hirnanhangdrüse) befindet. Die Zeit ist noch nicht da, dass diese Feststellung etwas besagt, höchstens sehr Fortgeschrittenen; aber zum Nutzen künftiger Jünger und Aspiranten soll es hier vermerkt sein.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass eine der Schwierigkeiten der heutigen Zeit die ist, dass das Licht der Persönlichkeit im Kopf viel aktiver als das Licht der Seele ist und auch weit mehr die Qualität brennender Hitze aufweist. Die Wirkung des Seelenlichts ist anregend und im okkulten Sinn kalt. Es bringt jene Gehirnzellen in wirksame Tätigkeit, die noch im Ruhezustand und unerweckt sind. Wenn diese Zellen durch das Einströmen des Seelenlichts zum Leben kommen, tritt das Genie in Erscheinung, häufig begleitet von einem gewissen Gleichgewichtsmangel oder einer fehlenden Kontrolle in mancherlei Hinsicht.

Dieses ganze Thema über Licht und Kraft ist so umfangreich, man versteht verhältnismässig so wenig über diese Doppelform von Energie, die von der Persönlichkeit aufwärts und von der Seele abwärts fliesst, und man erkennt die wahre Bedeutung dessen so wenig, dass die ganze Frage erst dann ins rechte Licht gerückt und richtig gehandhabt werden kann, wenn immer mehr Menschen den Pfad betreten werden. Ich will hier kurz einige Probleme anführen, um einen Gedankenkeim oder Saatgedanken einzupflanzen, aus dem sich künftige Studien entwickeln und spätere Forschungen ergeben können. Man kann sie folgendermassen zusammenfassen:

1. Das Thema: Licht und Energie ist mit dem Problem (denn es ist derzeit ein solches) des gesamten endokrinen Drüsensystems eng verknüpft. Es ist daher von grundlegender Bedeutung, dass diese Beziehung verstanden wird, weil sie einen Teil des Fundamentes bildet, auf dem die Gesundheit des ganzen Körpers und dessen richtige Funktion beruht.

2. Wenn man dieses Thema einmal richtig begriffen hat, wird man finden, dass das Gehirn und die zwei Kopfzentren, welche [612] die Hypophyse und Epiphyse zur Tätigkeit anregen, die treibenden Kräfte für alle Tätigkeiten des Menschen auf Erden sind. Heute lässt sich der Mensch weitgehend von seinen tierischen Instinkten, von seinem Sexualleben und seinen Gefühlsreaktionen, oder vielleicht noch von seinen schöpferischen Impulsen leiten, die sich durch das Kehlzentrum Ausdruck verschaffen. Einige wenige - sehr wenige - Aktivitäten werden vom Herzen aus geleitet. Schliesslich und endlich aber muss der Mensch seine Lebensäusserungen vom Kopf aus über die Doppelorgane der Seele und Persönlichkeit steuern - über das Ajnazentrum, das durch die Hypophyse wirkt und das Leben der Persönlichkeit manifestiert, wenn diese ihren Gipfelpunkt erreicht hat, und über das Kopfzentrum, das durch die Epiphyse wirkt und auf den Impuls der Seele reagiert. Dann wird Gleichgewicht bestehen, dann werden alle Lebenskräfte richtig geleitet und alle Zentren im Körper richtig entwickelt werden, entsprechend dem Werkplan der Strahleinflüsse.

3. Durch diese richtige Neuordnung der Lebenskräfte im Körper und durch die darauffolgende «Erleuchtung und Ausstattung mit Energie» wird der Mensch befähigt, zwei Dinge zu tun. Symbolisch ausgedrückt:

a) Er wird «Gott sehen» und mit der Seele in Verbindung sein.

b) Er wird «wissen, was im Menschen wirkt und lebt» und er kann dann weise handeln und Aufbauarbeit leisten.

4. Der Mensch wird imstande sein», den trügerischen Zauber der Astralebene zu durchdringen» und ohne Irreführung zu arbeiten. Er kann auf diese Weise die ungehinderte Erleuchtung des Gehirns herbeiführen und Wissen ins Gehirn verpflanzen.

Aus den obigen Ausführungen geht hervor, wie viele solche Halluzinationen, Trugbilder, ehrgeizige Wünsche und Irrtümer des modernen Mystikers auf die Frühstadien und den Uranfang der geschilderten Zustände zurückzuführen sind. Die Symptome sind daher [613] deutliche Zeichen einer Entwicklung. Unglücklicherweise werden sie nicht als solche verstanden, und so werden die verfügbare Lichtfülle und die Energie verkehrt angewandt und für egoistische und persönliche Zwecke missbraucht. Dies lässt sich einstweilen nicht vermeiden, nur weit fortgeschrittene und erfahrene Jünger und Okkultisten sind fähig, diese Energien richtig zu handhaben. Viele Aspiranten müssen sich für eine Zeitlang (vom Standpunkt der Persönlichkeit und in dieser Inkarnation) in dem sogenannten «feurigen Licht ihres Missverstehens und in dem brennenden Feuer des Ehrgeizes ihrer Persönlichkeit» zerstören, bis sie jene Bescheidenheit und wissenschaftliche Methode erlernt haben, durch die sie befähigt werden, Licht und Kraft, die zu allen Zeiten in sie herein- und durch sie hindurchströmen, weise zu dirigieren.

Man könnte die drei Arten von Schwierigkeiten, die während der Entwicklung und Entfaltung psychischer Kräfte auftreten, stark verallgemeinert folgendermassen angeben, wobei zu beachten ist, dass es viele Ausnahmen gibt:

1. Wenn sich niedere psychische Kräfte zeigen, so deutet das gewöhnlich darauf hin, dass der Betreffende, der ihr Opfer ist, (denn wir befassen uns hier nur mit pathologischen Fällen der Seelenkunde) sich auf dem dritten Strahl befindet oder dass der dritte Strahl in seiner Persönlichkeit vorherrscht oder in der Strahlausstattung seiner Persönlichkeit ein massgeblicher Faktor ist. Man wird häufig finden, dass der Astralkörper unter der Herrschaft des dritten Strahls steht.

2. Die Wahrnehmung der mystischen Vision mit ihren Begleiterscheinungen wird erleichtert, wenn der zweite Strahl dominiert und stark ist, weil der zweite Strahl in besonderer Weise mit innerer Schau und mit Licht verbunden ist.

3. Wer Macht zur Schau stellt, ist offensichtlich ein Typus des ersten Strahls.

Obwohl alle diese Erlebnisse möglicherweise einmal an jeden Jünger herantreten, so haben die drei erwähnten Hauptschwierigkeiten - die psychischen Kräfte, die mit der mystischen [614] Vision zusammenhängenden Probleme und die Manifestation von Licht und Macht - eine enge Beziehung zu den drei Grundstrahlen. Der Psychologe, der Forscher und Arzt sollte dies bedenken und beachten. Psychische Sensitivität, mystische Dualität und Machtgelüste - das sind die drei Hauptprobleme des Aspiranten, die er studieren und verstehen sollte. Sie üben einen schädlichen Einfluss auf die drei Hauptzentren des Jüngers aus, nämlich auf das Kopf-, Herz- und Ajnazentrum, denn psychische Sensitivität hat eine

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.