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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 498 ff. (engl.)
den Patienten zu veranlassen, seine Zeit mit aufbauender schöpferischer Arbeit auszufüllen und dadurch die unerwünschten Elemente des derzeitigen Lebens durch die dynamische Kraft neuer und höherstehender Interessen zu ersetzen, die ihn voll in Anspruch nehmen und seine störenden Ideen vertreiben. Ich möchte hier betonen, dass diese Methode gefahrloser und nützlicher ist, wenn man das subjektive Traumleben und die Tiefenstörungen unbehandelt lässt, - wenigstens eine Zeitlang. Diese Methode ist für den gewöhnlichen Durchschnittsmenschen, dessen Bewusstsein noch rein atlantisch ist und der eben erst beginnt, sich mental zu entwickeln, in der Regel ein zuverlässiger und sicherer Weg, vorausgesetzt, dass der Psychologe die verständnisvolle Mitarbeit des Betreffenden erwirken kann.

Die dritte Methode, die von der Hierarchie gutgeheissen und von ihren Mitgliedern bei ihrem Werk angewendet wird, besteht darin, die Kraft der Seele bewusst zu Hilfe zu rufen. Diese Kraft ergiesst sich dann ins Leben der Persönlichkeit, in die Körperhüllen und in das Bewusstsein, wodurch sämtliche Aspekte der niederen Natur [499] gereinigt und geläutert werden. Es ist ohne weiteres klar, dass diese Methode nur bei denen angebracht ist, die in ihrer Entwicklung den Punkt erreicht haben, wo das Denkvermögen beeindruckt und geschult werden kann und wo die Seele infolgedessen das Gehirn (über das Denkvermögen) inspirieren kann. Solche Menschen gibt es heute viele.

Wer diese drei Methoden durchstudiert hat, kann die drei Systeme verstehen lernen, die von den Psychotherapeuten ausgearbeitet und weiterentwickelt werden könnten, um die drei heutigen Bewusstseinstypen zu behandeln: den lemurischen Typ, derzeit der niedrigste auf unserem Planeten, den atlantischen, heute der übliche Typ, der überall zu finden ist, und der arische, der sich sehr schnell entwickelt und ausbreitet. Zurzeit benützen die Psychologen die niedrigste Art der Hilfeleistung gleichermassen für alle Gruppen und Bewusstseinsstadien. Das scheint mir nicht klug und verständig zu sein.

Nun erhebt sich die Frage: aus welcher Quelle stammen die Träume. Genau so, wie bei den Quellen der Führung will ich auch jetzt lediglich die verschiedenen Ursprünge aufzählen und es dem Studenten der Psychologie überlassen, von den hier gegebenen Hinweisen und Mitteilungen entsprechend Gebrauch zu machen, wenn er sich mit einem Traumproblem befassen muss. Es gibt da etwa zehn Quellen, die man folgendermassen aufzählen könnte:

1. Träume, die auf Gehirntätigkeit beruhen. In diesen Fällen hat der Betreffende einen zu leichten Schlaf. Er verlässt seinen Körper niemals richtig und daher ist der Faden des Bewusstseins nicht völlig zurückgezogen, wie es während des Tiefschlafes oder im Zustand ohne Bewusstheit der Fall ist. Er bleibt daher mit seinem Körper eng verbunden; und da der Bewusstseinsfaden nur teilweise zurückgezogen ist, gleicht sein Zustand mehr einem betäubten, gelähmten Selbst-Erkennen (oder Selbstwahrnehmen) als einem wirklichen Schlaf. Dieser Zustand kann die ganze Nacht (oder Schlafperiode) hindurch andauern, aber meistens besteht er nur während der ersten zwei Schlafstunden und etwa eine Stunde lang vor der Rückkehr zum vollen Wachbewusstsein. Die Probleme, Sorgen, Vergnügungen und Interessen des Wachlebens rumoren noch in den Gehirnzellen [500] herum, aber der Mensch erkennt und interpretiert diese vagen oder herumflatternden Eindrücke nur unklar und verworren. Daher braucht man derartigen Träumen keine wie immer geartete Bedeutung beizumessen. Sie sind ein Anzeichen für erregbare Nerven und geringe Schlafintensität, haben aber keine psychologische oder spirituelle Bedeutung. Diese Träume sind infolge des vorherrschenden atlantischen Bewusstseins und infolge der Spannung, unter der die heutigen Menschen leben, an der Tagesordnung. Es ist leicht, den wilden und dummen oder kunterbunten Phantasiegebilden eines ruhelosen Gehirns ungebührliche Beachtung zu schenken, aber die ganze Störung besteht einzig und allein darin, dass dieser Mensch nicht fest genug schläft.

Es ist nicht gut, Menschen absichtlich träumen zu lassen und sie dann zu schulen, sich ihrer Träume zu erinnern, wenn es sich um normale, gesunde Schläfer handelt, die leicht in einen tiefen, traumlosen Schlaf verfallen. Die Wiedererweckung des Traumlebens, wie sie von gewissen Schulen der Psychologie methodisch ausgeführt wird, sollte gewaltsam (wenn man diesen Ausdruck hier gebrauchen darf) erst in den späteren Stadien der evolutionären Entwicklung durch einen Willensentschluss erfolgen. Versucht man es früher, dann tritt häufig eine Art ununterbrochenen Doppelbewusstseins auf, das den Schwierigkeiten des täglichen Erdenlebens auch noch die Verwicklungen der Astralebene hinzufügt. Nur wenige Menschen sind erfahren genug, um mit beiden Gebieten fertig zu werden. Wenn man hartnäckig bestrebt ist, das Traumleben ständig wachzurufen, können die Gehirnzellen nicht ausruhen und es stellt sich leicht Schlaflosigkeit in mannigfachen Formen ein. Die Natur will es so, dass alle Lebensformen zu gewisser Zeit «schlafen» sollen.

Wir kommen nun zu zwei Arten von Träumen, die mit der Astral- oder Gefühlsnatur zusammenhängen und die sehr häufig vorkommen.

2. Träume, die auf Erinnerung beruhen. Das sind Träume, in denen Szenen und Stimmen wieder aufleben, die während der Stunden des Schlafes auf der Astralebene gesehen und gehört wurden. Das ist die Ebene, die der Mensch gewöhnlich aufsucht, wenn sich [501] sein Bewusstseinsfaden vom Körper trennt. In diesem Fall nimmt der Betreffende entweder an gewissen Geschehnissen aktiv teil, oder er ist daran als Zuschauer beteiligt, der tatsächliche Szenen, Vorführungen, Menschen und vieles andere sieht, nicht anders, als wenn jemand in einer Strasse einer grossen Stadt promeniert oder aus einem Fenster auf das Leben und Treiben der Umgebung blickt. Diese Szenerie mit ihren Geräuschen und Lauten hängt oft von den Wünschen und Vorlieben des Träumenden ab, von seinen Neigungen und Abneigungen, von seinen Begierden und von all dem, was ihn erkanntermassen anzieht. Er wird diejenigen suchen und auch oft finden, an denen sein Herz hängt. Er wird manchmal auch denen nachspüren und sie ausfindig machen, denen er einen Schaden zufügen möchte, und er wird sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, solche, die er hasst, zu verletzen. Er wird seine Wünsche zu erfüllen suchen, was auf der Astralebene mit Hilfe der Einbildungskraft stets möglich ist. Solche Wünsche können sich erstrecken vom Verlangen nach Sexualbefriedigung bis zu der Sehnsucht eines geistig eingestellten Aspiranten, den Meister, Christus oder Buddha zu sehen. Gedankenformen, die von der grossen Menge durch ähnliche Wunsch-Impulse geschaffen wurden, werden sein Verlangen befriedigen, und wenn er am Morgen in seinen Körper zurückkehrt, bringt er die Rückerinnerung der gehabten Befriedigung in Form eines Traumes mit sich. Diese Träume, die mit astraler Wunschbefriedigung zusammenhängen, tragen alle das Merkmal der Verblendung oder Illusion an sich. Der Mensch ruft sie selber herbei und bezieht sie nur auf sich selbst. Sie sind jedoch wirklich erlebt, auch wenn sie sich nur auf der Astralebene abspielen. Sie können dem interessierten Psychologen insofern etwas nützen, als er daraus die Charakterzüge seines Patienten entnehmen kann. Hier besteht jedoch eine Schwierigkeit. Die Gedankenformen, auf die dieser Mensch reagierte und die ihm eine Befriedigung vortäuschten, stellen die Quintessenz des Wunschlebens einer ganzen Menschheit dar und können daher von jedermann auf der Astralebene wahrgenommen werden. Viele Menschen sind imstande, diese Gedankenformen tatsächlich zu sehen und mit ihnen in Kontakt zu kommen, und sie können sich - nach der Rückkehr ins Wachbewusstsein - mit ihnen identifizieren und an ihnen regsten Anteil nehmen. In [502] Wirklichkeit haben sie jedoch weiter nichts getan, als diese Gedankenformen zu registrieren, in derselben Weise, wie wenn jemand beim Vorbeigehen den Eindruck eines Schaufensters aufnimmt. Wenn z.B. jemand im Traum etwas Grauenvolles oder Abscheuliches miterlebte, das ihn erschreckte und entsetzte, so kann das, ohne dass er persönlich darin verwickelt war, bewirken, dass er von dem Traum als einem persönlichen Erlebnis spricht, auch wenn es in Wirklichkeit nur eine festgehaltene Erinnerung an eine Situation ist, deren Zeuge er in den Stunden des Schlafes war, und die mit ihm selbst nicht das geringste zu tun hat. Er berichtet nun über dieses Erlebnis mit Bestürzung und Widerwillen; von Gefühlen übermannt, erzählt er das Traumbild dem Traum-Analytiker, von dem er häufig eine Auslegung erhält. Diese zeigt ihm teuflische Tiefen auf, für die seine, ihm selbst gar nicht bewussten Wünsche und Begierden scheinbar Zeugnis ablegen. Durch den Arzt werden nun diese verborgenen Wünsche «an die Oberfläche» gebracht. Dieser sagt dem Patienten, dass ihn diese unbewussten Sehnsüchte in Ruhe lassen werden, wenn er ihnen mit wachen Sinnen die Stirne bietet, und dass dann das Gespenst seiner mentalen und seelischen Neurose gebannt sei. Wenn der Psychoanalytiker nicht genug Wissen und Einsicht besitzt, wird so der ihm anvertraute Kranke mit der Bürde eines Erlebnisses belastet, in das er niemals selbst verwickelt, sondern von dem er im Traum lediglich Zeuge war. Ich gebe dies als Beispiel, weil das sehr häufig vorkommt und viel Schaden anrichten kann. Solange die Psychologen nicht zur Einsicht kommen, dass das Bewusstsein des Menschen während der Nacht von seinem physischen Körper tatsächlich getrennt ist, werden solche Irrtümer noch weiter zunehmen. Die Konsequenzen sind klar.

3. Träume, die Erinnerungen an wirkliche Tätigkeit sind. Diese Träume sind registrierte Darstellungen wirklicher Aktivitäten. Sie werden nicht, wie die anderen, von dem Träumenden einfach bezeugt, wahrgenommen und nacherzählt. Sobald ein Mensch so weit ist, dass er

a) seinen Astralkörper, seinen Vital- oder Ätherkörper und seinen physischen Körper wirklich integriert hat, dann funktionieren diese drei Aspekte harmonisch miteinander;

b) während der Nacht oder in Stunden des Schlafes eine geordnete Tätigkeit auszuüben vermag, kann er seinem physischen Gehirn die Eindrücke von diesen Aktivitäten übermitteln; und wenn er wieder ins Wachbewusstsein zurückkehrt, kann [503] er diese Eindrücke für eine physische Aktivität praktisch verwerten.

Diese Träume sind also in Wirklichkeit nicht mehr und nicht weniger als ein Bericht über die Tagesarbeit, die auf der Astralebene fortgesetzt wurde. Sie sind einfach im physischen Gehirn festgehaltene Eindrücke oder Berichte über sein Tun und Treiben, über seine Empfindungen, seine Ziele und Absichten sowie über jene Erlebnisse, die in ihm haften geblieben sind. Diese Träume sind genau so wirklich und echt wie irgendwelche andere, die vom Gehirn im Wachbewusstsein festgehalten werden. Sie stellen jedoch in den meisten Fällen nur einen Teil der Erinnerungen dar. Es sind vermischte Bilder und Eindrücke, da die Trugbilder, Illusionen und Wahrnehmungen über das Tun und Treiben anderer (wie in der zweiten Kategorie von Träumen beschrieben) noch immer eine gewisse Wirkung ausüben. Ein solcher Zustand vermischter Erinnerungen, irrtümlicher Identifikationen und ähnliches mehr bringt manche Schwierigkeit mit sich. Der Psychologe muss daher folgende Punkte in Betracht ziehen:

a) Das Alter oder die Seelen-Erfahrung des Patienten. Er muss feststellen, ob der berichtete Traum in die Kategorie eines eingebildeten Beteiligtseins (Miterlebens) oder einer wahrgenommenen, gedanklich festgehaltenen Tätigkeit gehört, oder ob dem Traum ein wirkliches und wahres Erlebnis zugrunde liegt, das sich während der Schlafstunden zugetragen hat.

b) Ob der Betreffende die Fähigkeit besitzt, die gemachte Traumerfahrung erlebnisgetreu wiederzugeben. Diese Fähigkeit hängt von einer bereits vorhandenen Bewusstseins-Kontinuität ab, so dass beim Erwachen das Gehirn des Schläfers von dem, was er als wahrer essentieller Mensch während der Zeit seines Losgelöstseins vom Körper erlebt und erfahren hat, leicht beeindruckt werden kann.

c) Ob der Patient völlig frei ist von dem Wunsch, auf seinen Arzt einen Eindruck zu machen, ob ihm Wahrheitsliebe angeboren ist, ob er seine Einbildungskraft zügeln kann und ob er die Fähigkeit besitzt, sich in Worten auszudrücken.

[504] Wenn es sich um fortgeschrittene Aspiranten und Jünger handelt, so liegt der Fall etwas anders. Die vorhandene Integration umfasst bereits die Denkkraft und ist dabei, auch die Seele mit einzubeziehen. Die Aktivität, die registriert, gedanklich festgehalten und berichtet wird, betrifft die Diensttätigkeit auf der Astralebene. Die Aktivitäten, die einen Dienstbeflissenen interessieren, der für das Wohl der Welt arbeitet, sind daher von ganz anderer Art als diejenigen, die er früher einmal erlebt und berichtet hat. Diese Aktivitäten betreffen Leistungen, die mit den Mitmenschen, mit der Erfüllung von Pflichten anderen gegenüber, mit der Unterweisung von Gruppen (seltener von Einzelmenschen) zu tun haben und was derartige Aufgaben mehr sind. Der Psychologe der Zukunft (der notgedrungen auch ein Esoteriker sein wird) wird durch ein sorgfältiges Studium diese Verschiedenheiten verstehen lernen, und er wird sie sehr aufschlussreich finden, da sie in einer interessanten Weise des Patienten spirituellen Rang und seine Beziehungen zur Hierarchie anzeigen.

4. Träume mentaler Art. Diese haben ihren Ursprung auf der Mentalebene und setzen ein Bewusstsein voraus, das zum mindesten auf dem Wege ist, in einer mehr

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.