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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 383 ff. (engl.)

1. Erleuchtung - durch Hervorrufung des Willens, des ersten [384] Aspekts der Göttlichkeit.

2. Vorstellungskraft - durch Erweckung der Liebe, des zweiten Aspekts, oder der Fähigkeit, auf die Weltseele in allen Formen zu reagieren.

3. Inspiration - durch Erweckung der Intelligenz, des dritten Aspekts.

Wenn wir diese drei Prinzipien sorgfältig studieren, erkennen wir, dass durch den angedeuteten Prozess der höhere Aspekt des persönlichen Selbstes, das Denkvermögen, zum tiefsten Kontaktpunkt und in die Kontrolle des physischen Körpers gebracht wird; wir werden sehen, dass durch diesen Prozess die Seele zur bewussten Herrschaft über den astralen Wunsch- und Gefühlskörper kommt, und dass der Willensaspekt (der höchste Aspekt der Göttlichkeit) zum Herrscher über das Denkvermögen wird.

Beim Studium dieser Fusions-Methode werden wir daher zweierlei im Auge behalten: Erstens, dass sie eine dreifache Methode ist, die von den Eigenschaften des ersten, zweiten und dritten Strahls bedingt und gestaltet wird. Zweitens, dass diese Methode - ganz gleich um welchen der drei Strahlen es sich handelt - Erleuchtung bringt, weil der Aspekt des Willens aufgerufen wird. Jetzt werden die Esoteriker erkennen, wie wichtig die Unterweisung über das Zentrum am Ende der Wirbelsäule ist. Dieses Zentrum wird durch einen Willensakt erweckt, also tatsächlich durch das Denkvermögen, indem es sich unter dem Einfluss des spirituellen Menschen, durch das Medium des Gehirns, kraftvoll betätigt.

Wir können weiter schliessen, dass durch diese Methode die Vorstellungsgabe derart angeregt wird, dass in zunehmendem Masse universale und allumfassende Liebe zum Ausdruck kommt, und dass das Herzzentrum sehr stark beeinflusst und zur vollen Wirksamkeit gebracht wird. Zum dritten können wir folgern, dass das spirituelle Leben des Jüngers, das sich ja in der Umwelt auswirkt, durch den vollen und bewussten Gebrauch der Intelligenz inspiriert und schöpferisch wird. Dadurch wird die Tätigkeit des Kehlzentrums vervollkommnet. Auf diese Weise kommen die drei Hauptzentren, die auf dem Pfad der Jüngerschaft erweckt werden, in volle, gleichmässige [385] und kontrollierte Funktion. Auf dem Pfad der Einweihung wird, als Ergebnis der vom Eingeweihten angewandten Dualitäts-Methode, das Erwachen und die ausgebildete Wirksamkeit der beiden Kopfzentren vollendet. Das eine Kopfzentrum, der tausendblättrige Lotos, ist ein Abbild des Geistes oder des Lebensaspekts; das andere Kopfzentrum, das Ajnazentrum, symbolisiert die Materie oder den Form-Aspekt. So wird das Werk durch die Evolution, auf dem Bewährungspfad und durch die Jüngerschaft vorangebracht und schliesslich auf dem Pfad der Einweihung vollendet. Wer die Strahlen versteht, dem eröffnet sich die Möglichkeit, nach einem neuen System die Zentren oder Chakras zu erwecken. Aber dieses System betrifft nur das Erwecken der innersten Region des Kraftlotos. Die in orientalischen und theosophischen Büchern gegebene Unterweisung bezieht sich in erster Linie auf das Erwecken der Zentren und deren rechte Beziehung zueinander, u. zw. während der Bewährungszeit des Aspiranten. Das, was ich hier aufgezeigt habe, ist bisher noch niemals so deutlich veröffentlicht worden; diese Unterweisung ist bis jetzt nur mündlich gegeben worden. Die äussere Hälfte des Zentrums - also die Hälfte der Lotosblätter - wird auf dem Bewährungspfad in grössere Tätigkeit versetzt. Die andere Hälfte kommt erst auf dem Pfad der Jüngerschaft in stärkere Schwingung; aber das Lotoszentrum wird erst dann intensiviert (obgleich das Eine Leben sowohl Seele wie Körper beherrscht), wenn die beiden folgenden Methoden der Verschmelzung und der Dualität erfolgreich durchgeführt wurden.

Hier erheben sich einige Fragen:

1. Welche Methoden sind es, welche die Verschmelzung auf den drei Hauptstrahlen bewirken?

2. Auf welche Weise entfalten diese Methoden

a) die Erleuchtung des Denkvermögens?

b) die schöpferische [386] Vorstellungskraft des Gefühlskörpers?

c) ein inspiriertes Leben?

Auf einen anderen Punkt soll hier noch hingewiesen werden. Jünger, die sich auf einem der kleineren Strahlen befinden, wenden gleichfalls eine der drei Hauptmethoden an. So benützen Jünger des vierten und sechsten Strahls die Methode des zweiten; Jünger des fünften Strahls verwenden die Methode des ersten Strahls. Interessant ist, dass die Persönlichkeit aller Aspiranten, welche die erste Einweihung mit ihrer grossen Bewusstseinserweiterung noch nicht erlebt haben, sich auf dem dritten Strahl befinden. Dieser Strahl ist - wie das Zentrum des Sonnengeflechts - ein grosser Umschlagplatz für Energien, sozusagen eine Ausgleichsstelle.

Die Methode des ersten Strahls muss also folgende Resultate zeitigen:

1. Der göttliche Wille, dessen Spiegelbild der Denk-Aspekt, und dessen Schatten das physische Gehirn ist, muss erweckt werden. Dadurch wird «Atma», wie es in theosophischen Büchern genannt wird, auf der physischen Erde in wirksame Tätigkeit gebracht. Atma ist die erste Differenzierung des monadischen Lebens, ausgestattet mit einer Qualität, die oft «spiritueller Wille» genannt wird.

2. Die Erweckung dieses Willens bewirkt eine Erleuchtung des Denkvermögens, die sich von der in der gewöhnlichen Meditation erlangten Erleuchtung unterscheidet, worüber in Büchern über Mystik viel geschrieben wurde. Diese letztere Erleuchtung ist ihrem Wesen nach ein Erwecken der Intuition, die dem Denkvermögen die Erleuchtung unmittelbaren Wissens bringt. Die Erleuchtung, die ich hier meine, steht - symbolisch gesprochen - in Beziehung zu dem Bewusstseinszustand des Schöpfers, als er bei der Schöpfung der sichtbaren Welt das grosse Fiat sprach: «Es werde Licht

3. Diese Erleuchtung, die von dem höchsten Aspekt ausgeht, den ein Mensch erfassen kann, folgt einem direkten Durchgangsweg [387] und strömt herab von

a) der Atma Ebene, dem Zentrum spirituellen Willens, der äusserst dynamisch und wirksam ist, aber selten erweckt wird, zu den Willens-Blumenblättern des egoischen Lotos; das habe ich in der Abhandlung über Kosmisches Feuer kurz besprochen. Diese Blumenblätter sind die Widerspiegelung dieses besonderen Energie-Aspektes in der Seele.

b) Von dieser Blätterrunde fliesst die Energie zum Denkkörper,

c) von dort zum Gehirn,

d) vom Gehirn - zur rechten und festgesetzten Zeit - zum Zentrum am Ende der Wirbelsäule, wodurch das Kundalini-Feuer geweckt wird.

Es ist interessant, dass die Jünger des ersten Strahls, welche die Fusions-Methode des ersten Strahls anwenden, schliesslich die charakteristischen Merkmale des zweiten Strahls hervorrufen; Erleuchtung, die verständnisvolle Liebe und harmonisierende Zusammenarbeit bewirkt, ist das Hauptmerkmal. Es ist seltsam genug, dass der Jünger des zweiten Strahls bei richtig angewandter Methode Ergebnisse erzielt, die dem dritten Strahl zugehören, von denen die schöpferische Imaginationskraft die hervorragendste Eigenschaft ist. Der Jünger des dritten Strahls fügt, durch Entwicklung der «Kraft zu inspirieren», seinen eigenen Eigenschaften noch Wirkungskräfte hinzu, die eindeutig dem ersten Strahl zugehören. Alle drei Jünger sind jedoch dem zweiten Strahl und seiner Wesensart unterworfen, der in diesem Sonnensystem die Ausdrucksform Gottes ist.

Die Fusions-Methode bringt den Jünger des zweiten Strahls zu folgenden Ergebnissen:

1. Die Resonanz und Empfänglichkeit für die Weltseele und für die Umwelt, in welcher der Jünger lebt, nimmt zu und wird ständig stärker und besser.

2. Das kommt in der Hauptsache durch die Pflege der schöpferischen Vorstellungskraft zustande, die eines der grossen schöpferischen Attribute der Gottheit ist. Diese Eigenschaft entwickelt sich [388] durch Erweckung der Liebesnatur, wodurch, wie früher erwähnt, eine Hochflut von Seelenkraft einströmt. Die Seele ist in der Welt der Erscheinungsformen die schöpferische Wirkkraft, der Hauptfaktor bei der Manifestation, der Erbauer der Formen. Durch die Fusions-Methode wird die Kraft, sich etwas gedanklich vorzustellen, oder die Anwendung der schöpferischen Denkkraft, (in Verbindung mit der Fähigkeit, sich etwas bildlich zu vergegenwärtigen und Wünsche und Träume ins Leben zu rufen) zielbewusst und wissenschaftlich entwickelt.

3. Diese schöpferische Anspannung, dieses konzentrierte imaginative Träumen bringt den Astralkörper gänzlich unter die Kontrolle der Seele. Auf diese Tatsache wird in der Bhagavad Gita hingewiesen: auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra sieht Arjuna plötzlich Gottes Ur-Form, in der alle Formen die Eine Form ausmachen. Damit ist der Kampf zu Ende. Die Seele besitzt die absolute Herrschaft; ein Gefühl des Abgesondertseins ist nicht mehr möglich.

4. Diese integrierende schöpferische Energie durchläuft beim Herabströmen folgenden Weg:

a) Von der Monade zu den Liebesblättern des egoischen Lotos.

b) Von dort zu dem Astralkörper; dabei wird die gesamte astrale Materie des körperlichen Menschen mit Energie erfüllt. «Der Geist Gottes schwebt über den Wassern.»

c) Von dort strömt die Energie zum Sonnengeflecht.

d) Von diesem Zentrum geht der Weg weiter zum Herzzentrum. Die erforderliche Dualität von Astralkörper und Herzzentrum tritt auf diese Weise in Erscheinung. Hier haben wir eine Analogie zu dem Vorgang, bei dem die Feuerkraft des Willens zum Ende der Wirbelsäule herabströmt und sodann entlang der Wirbelsäule zum Kopf emporsteigt.

Der Jünger des dritten Strahls, der diese Fusions-Methode anwendet, macht folgende Beobachtungen:

1. Sie bringt die göttliche schöpferische Fähigkeit zu voller Wirksamkeit. Hier [389] zeigt sich, wie wichtig das Motiv ist, denn es ist bestimmend für die Art der Tätigkeit und sondert die menschliche Aktivität (esoterisch ausgedrückt) in schwarze und weisse Magie. Es ist übrigens bemerkenswert, dass es nur ganz wenige Menschen gibt, die sich auf die Seite der sogenannten schwarzen Magie schlagen. Lässt dies nicht, mein Leser und Bruder, klar erkennen, dass das Wirken der Grossen Weissen Loge ausserordentlich erfolgreich ist und triumphiert?

2. Der Machtspruch, der diese schöpferische Aktivität hervorbrachte (so weit sie den Menschen betrifft) wurde in die unzulänglichen Worte gekleidet: «Lass die Erde im Überfluss hervorbringen #». So begann das Zeitalter des Schöpfungsdranges. Diese schöpferische Fruchtbarkeit hat sich während der letzten Jahrtausende ständig auf das Hervorbringen jener Wirkungen umgestellt, deren Ursachen abstrakte Ideen sind. Diese Ideen bringen im Rahmen des schöpferischen menschlichen Denkens hervor:

a) Alles Nützliche, das zur gegenwärtigen Zivilisation beiträgt.

b) Alles Schöne, das Stufe um Stufe das ästhetische Bewusstsein entfaltet, den Sinn für Farben entwickelt und den Gebrauch symbolischer Formen schätzen lernt, um Qualität und sinnvolle Absicht auszudrücken.

3. Wenn der Jünger diese Methode anwendet, kommt das wesentliche, seelendurchdrungene Leben immer stärker zur Geltung, und es ergiesst sich ein dynamischer Strom spirituellen Lebens in das irdische Erfahrungsfeld. Der Jünger wird vom Feuer der Liebe «inspiriert», und dies führt - als Ausdruck dieser Liebe - zum «Dienst des Erschaffens».

4. Die Macht, die ihn inspiriert und ihn in seiner Umgebung kraftvoll und schöpferisch macht, kommt gleichfalls aus dem Willens-Aspekt der Monade. Das

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.