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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 343 ff. (engl.)

1. Dezentralisierung.

2. Erfassen der künftigen Aufgabe.

3. Ein Erforschen des Wesens des Formlebens seitens des göttlichen Beobachters.

4. Göttliche Wesensart, die durch das Mittel der Form verständnisvoll zum Ausdruck gebracht wird;

c) eine Periode, in der die Körper gleichgeschaltet, aufeinander abgestimmt werden. Durch grösseres Verstehen und mehr Übung wird die Form allmählich den Bedürfnissen des höheren Selbstes untergeordnet und beginnt mit diesem im Einklang zu wirken;

d) eine Periode, in der die (immer öfter gleichgeschalteten) Formen

1. zu einer aktiv wirkenden Persönlichkeit integriert werden;

2. durch die Kraft ihres eigenen integrierten Persönlichkeitslebens angetrieben werden;

3. allmählich von dem höheren Selbst beherrscht und zu einem Werkzeug für wirksamen Weltdienst zusammengeschweisst werden;

4. mit der Seele hinsichtlich der Absichten und Ziele einig gehen;

e) eine Periode, in welcher der Persönlichkeits- und der Seelenstrahl zu einer einzigen Energie verschmelzen. Der Persönlichkeitsstrahl ist dann eine Qualität und Ergänzung des Seelenstrahls. Dadurch wird es der Seele möglich, ihr Vorhaben in den drei Welten auszuführen.

Auf diese Weise machen wir Fortschritte. So werden Form und [344] Bewusstsein, Erscheinung und Qualität zusammengebracht und göttliche Einheit erlangt. Die bisher verspürte Dualität, die so lange den Aspiranten behindert und belastet hat, hört auf.

Im Zusammenhang damit verdienen zwei Phasen unsere Aufmerksamkeit. Die eine betrifft den vergangenen Evolutionszyklus, der den Aspiranten bis zu dem Punkt gebracht hat, dass er Dualitäten verspürte, dass infolgedessen ein Ringen und Kämpfen begann und dass er mit schwerer Mühe eine neue Einstellung zur Wirklichkeit gewann. Die exoterische und esoterische Wissenschaft hat diese Periode in angemessener Weise zum Ausdruck gebracht, so dass ihre Feststellungen allen gegenwärtigen Bedürfnissen Genüge tun. Die andere Phase ist die Periode letzter Vollendung, die schliesslich nach grossen Anstrengungen erlangt wird. Die eine Periode liegt weit hinter uns. Die denkende Menschheit hatte einen langen Weg zu wandern, um der künftigen Vollendung näher zu kommen. Die andere Periode liegt noch in ferner Zukunft. Wir wollen unsere Erörterungen auf die Pflichten und Aufgaben des Aspiranten beschränken, der sich auf dem Probepfad geistig umstellt, und der sich der Welt höherer Werte und der Existenz des Reiches Gottes immer mehr bewusst wird. In diesem Stadium fühlt er seine Dualität in einer geradezu bedrückenden Weise, so dass er anfängt, nach Einheit zu streben. Das ist die Aufgabe, vor der heute sehr viele Weltaspiranten stehen. Die Sehnsucht nach einer solchen Umstellung hat so sehr um sich gegriffen, dass sie den gegenwärtigen Aufruhr in der Welt hervorgebracht hat; sie ist die geistige Ursache für die ideologischen Konflikte, die jetzt überall in Erscheinung treten.

Wir werden uns mit der Arbeit der Jünger beschäftigen, die nach der erwünschten Umstellung darauf kommen, dass es grundsätzlich notwendig ist, die Persönlichkeits-Komponenten in harmonischer Weise zu vereinheitlichen, und die sodann dazu übergehen, den Kontakt und die Vereinigung mit dem höheren Selbst, dem Ego oder der Seele, zu erlangen. Man sollte diese drei Stadien sorgfältig beachten, denn die vielen psychologischen Probleme der modernen Zeit sind auf die folgenden Vorgänge zurückzuführen:

1. Auf die [345] Neuorientierung, die für die Persönlichkeit Aufruhr und Störungen mit sich bringt.

2. Auf den Integrations-Prozess, der im niederen Selbst des denkenden Menschen stattfindet und unvermeidlich zu Zwiespalt und Konflikten führt.

3. Auf die bewusste Verschmelzung der Persönlichkeit mit der Seele, mit den sich daraus ergebenden physiologischen und Persönlichkeits-Auswirkungen, welche die verwirrenden Probleme und psychologischen Zwangslagen des hochentwickelten Aspiranten und Jüngers heraufbeschwören. Das ist das Stadium, in dem die sogenannten «Krankheiten der Mystiker» deutlich hervortreten.

Schliesslich werden wir ganz kurz auf das angestrengte Bemühen des Eingeweihten zu sprechen kommen, der mit dem Instrument der unterworfenen Persönlichkeit dem grossen Plan dient. Als ein Mensch, dessen Seele und Körper vereint, in Übereinstimmung gebracht und nutzbar gemacht wurden, wird er sich allmählich einer noch höheren Synthese bewusst. Nach der dritten Einweihung unternimmt er eine neuerliche Anstrengung, um eine noch umfassendere Verschmelzung und Integration zu erreichen, - dieses Mal mit der Monade, dem Lebensaspekt. Über dieses spätere Stadium kann nicht viel gesagt werden, was von Nutzen wäre. Eine Lehre, die für einen Eingeweihten dritten Grades klar verständlich ist, wäre selbst für einen hochintegrierten und hochintelligenten Jünger wertlos und unverständlich, besonders wenn man bedenkt, dass solche Belehrungen nur mit Hilfe höchst abstrakter und komplizierter Symbole erteilt werden, die einer sorgfältigen Analyse und Deutung bedürfen. Solche höheren Lehren werden nicht durch Worte, seien sie gesprochen oder geschrieben, vermittelt.

a) Sieben Methoden der Integration.

Wir wollen nun die sieben Methoden der Integration betrachten und dabei beachten, dass wir es mit der Eingliederung der dreifachen niederen Natur in die bewusst tätige Persönlichkeit zu tun haben, also mit einem Vorgang, welcher der völligen Verschmelzung der Persönlichkeit mit der Seele vorausgeht. Wir müssen uns stets vor Augen halten, dass wir über den Bewusstseinsaspekt der Manifestation [346] sprechen, dessen Ziele und Wahrheitsgehalt wir zu begreifen und zu würdigen suchen. Wir denken ja so gerne in Formen und im Sinne körperlicher Aktivität, so dass es notwendig erscheint, immer wieder darauf zu dringen, in Begriffen von Bewusstsein und Gewahrsein zu denken, die uns schliesslich Klarheit bringen. Wenn man diese Absicht und deren Richtigkeit erfasst hat, kommt der Wille der Persönlichkeit (des sich absondernden Einzelmenschen, der vom konkreten, analysierenden Denkvermögen beherrscht wird) mit dem Willen der Seele, (der mit dem Willen der Hierarchie der Seelen oder des Reiches Gottes übereinstimmt) in unmittelbaren Konflikt. Im vierten Naturreich (im Menschenreich) ist die alles beherrschende Triebfeder das Verlangen, das schliesslich in Aspiration endet. Im fünften Naturreich (im geistigen Reich) sind die Absicht und der Wille Gottes die bestimmenden Faktoren. Diese Absicht erhält, obwohl sie von keinem sogenannten Begehren diktiert ist, ihren Impuls von der Liebe, die sich in hingebungsvollem Dienst auf der physischen Ebene auswirkt.

Wie man ganz natürlich vermuten darf, gibt es für jeden der sieben Strahlen eine besondere Arbeitsmethode. Es ist der Strahl des Ego oder der Seele - in den Frühstadien tief in der Form schlummernd -, der auf okkulte Weise die Integrations-Methoden anwendet. Die Seele ist zuinnerst die integrierende Wirkkraft. In den frühen Stadien, in denen noch kein Bewusstsein vorhanden war, zeigt sich dies als Kohäsionskraft - eine Eigenschaft des Lebensprinzips, - durch welche die Formen während der Inkarnation zu einem festen Gefüge zusammengehalten werden. In den späteren, bewussten Stadien beweist die Seele ihre Kraft dadurch, dass sie die Methode des Beherrschens und Zusammenfügens auf die Persönlichkeit anwendet. Doch werden diese Methoden nicht eher angewendet und der Mensch kann von ihnen erst dann Gebrauch machen, bis er eine integrierte Persönlichkeit ist. Man hat dies oft vergessen, und manch einer hat auf die Rechte eines Jüngers und auf die Attribute einer Einweihung Anspruch erhoben, ehe er überhaupt integriert war. Das hat zu Unheil geführt, und hat das ganze Problem der Jüngerschaft und Einweihung in Misskredit gebracht.

Es ist schwierig, Wesen und Ziel dieser Strahlmethoden leicht verständlich zu machen. Man kann lediglich andeuten, wie diese [347] sieben Methoden für die sich rasch angleichenden Körper des niederen Menschen zur Anwendung kommen. Um der Klarheit willen und des besseren Verständnisses wegen wollen wir dieses Thema in zwei Teile teilen. Der erste Abschnitt handelt von der Methode des ersten Strahls, die, auf die Formnatur angewandt, Zerstörung auf dem Wege der Verhärtung bringt. Das verursacht «den Tod der Form», auf dass sie sich «wieder erhebe und lebe». Der zweite Abschnitt behandelt die Methode des zweiten Strahlaspekts. Hier wird die Form aufs neue geschaffen und absorbiert, und sie kommt zu neuer Geltung in dem Licht, das sich um, auf und über die Persönlichkeit ergiesst. In diesem Licht sieht der Mensch himmlisches Licht und wird schliesslich ein Lichtträger.

Was ich über jeden Strahl zu sagen habe, wie er auf die einzelnen Menschen einzuwirken versucht, um deren Persönlichkeit zu integrieren, soll durch eine Integrationsformel angedeutet werden. Diese besteht ihrerseits wieder aus zwei Teilen, die sich mit jenen Vorgängen in Zeit und Raum befassen, durch welche die Persönlichkeits-Integration zustande kommt.

Die Kennworte, die für jeden Menschen Gültigkeit haben, lauten: Angleichung, Krise, Licht, Enthüllung, Integration. Wir werden daher bei jedem einzelnen Strahl folgende Punkte behandeln:

1. Die Integrationsformel.

2. Deren doppelte Anwendung für Zerstörung und Wiederaufbau, nebst einer kurzen Bemerkung über den Vorgang und das Ergebnis.

3. Das letzte Stadium des Entwicklungsprozesses, in dem ein Mensch

a) seine drei Körper in Übereinstimmung bringt,

b) durch eine Evokations-Krise geht, wodurch er, wie es in der Bhagavad Gita heisst, «sich durch die magische Kraft der Seele manifestiert»,

c) in eine Lichtphase hineinkommt, in der er den nächsten [348] Schritt klar vor sich sieht,

d) den Plan enthüllt bekommt und erfährt, worin seine persönliche Mitarbeit besteht,

e) die drei Körper in ein einheitliches Ganzes integriert, so dass er für die Fusions-Methode, die seinem Strahltypus angepasst ist, vorbereitet ist.

Das wird uns zu unserem zweiten Punkt bringen, der mit der Fusions-Methode und dem Inkrafttreten des Persönlichkeitsstrahls zu tun hat.

Was meinen wir eigentlich mit dem Wort Integration? Wir neigen dazu, leichthin mit Worten zu spielen, gedankenlos und ohne Sorgfalt. Da wir es hier jedoch mit einer Entwicklung zu tun haben, die für den Menschen immer stärker in den Vordergrund tritt, mag es von Nutzen sein, dieses Wort zu definieren und zu versuchen, ein oder zwei Hauptauswirkungen zu verstehen. Man muss die Integration als einen wesentlichen Schritt betrachten, ehe der Mensch mit vollwachem Bewusstsein in das fünfte oder geistige Naturreich eintreten kann. Wir betrachten den physischen Körper als eine funktionierende Anhäufung physischer Organe, von denen jedes seine besonderen Aufgaben und Zwecke hat. Wenn alle Organe harmonisch zusammenarbeiten, sprechen wir von einem lebenden Organismus. Die vielen Teile bilden ein einheitliches Ganzes, das sich (beim Menschen) unter der Leitung des intelligenten, bewussten Denkers, der Seele, betätigt. Diese bewusstseinserfüllte Form kommt langsam zu einem Punkt, wo die Integration in ein grösseres Ganzes wünschenswert wird und schliesslich auch erreicht wird - abermals mit Wachbewusstsein. Dieser Prozess bewusster Assimilierung geht ständig vor sich. Stufenweise gliedert und ordnet sich der einzelne ein: in die Familie, in die Nation, in eine soziale Ordnung, in die jeweilige Zivilisation, in einen Verband von Nationen und schliesslich in die Menschheit. Diese Integration ist daher ihrem Wesen nach zweifach: ein physisches Geschehen und eine Geisteshaltung. Progressiv [349] wird das Bewusstsein des Menschen erweckt, so dass er die Beziehung des Teils zum Ganzen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.