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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 337 ff. (engl.)
Entwicklung schöpferischer Vorstellungskraft. Das Ende dieser [337] Entwicklung ist der Mystiker mit seiner Aspiration, seinem Empfinden von Gegensätzen, seinem Gottsuchen und seiner schwärmerischen Hingabe an irgend ein Ideal;

3. von einem Bewusstsein, das mit Lebenskraft, Empfindungen, Wünschen

und Sehnsüchten erfüllt ist, in mentales Bewusstsein. Die Merkmale dieses Bewusstseinszustandes sind: Intelligenz, Forschungsdrang, intellektuelles Wahrnehmungsvermögen, Empfänglichkeit für Gedankenströmungen sowie eine starke, ständig zunehmende Fähigkeit, auf einstürmende Ideen reagieren zu können;

4. von dem einen oder anderen der vorerwähnten Bewusstseinszustände, die vielleicht an Stärke wechseln oder vorwiegend in einem der unteren Aspekte wirksam sind, zu dem Bewusstsein der integrierten Persönlichkeit, die in egoistischer Einstellung und Selbstbetonung nur Eigeninteressen kennt und nach Geltung strebt; als Ergebnis sehen wir einen starken und unerschrockenen Menschen, der Macht besitzt und Ziele verfolgt in einer Welt, die er für seine selbstsüchtigen Zwecke ausbeutet.

Wenn dieses Stadium erreicht ist, richtet sich das Sinnen und Trachten hauptsächlich auf materielle Dinge; ein solcher Mensch ist ehrgeizig, erfolgreich und mächtig. Doch langsam überkommt ihn ein gottgegebenes Gefühl von Unzufriedenheit. Seine Lebenserfahrungen und seine Unternehmungen erhalten einen schalen Beigeschmack und bringen keine rechte Befriedigung mehr. Eine weitere Umstellung erfolgt in seinem Bewusstsein, und er streckt seine Fühler - zuerst unbewusst, dann bewusst - nach dem Lebensimpuls einer dunkel geahnten Wirklichkeit aus. Die Seele beginnt ihre Gegenwart fühlbar zu machen. Sie ergreift in einem andern Sinn als bisher und viel energischer die Zügel, um sich der Träger, die ihr als Ausdrucksmittel und Dienstwerkzeug dienen, zu bemächtigen.

Mit dieser Zusammenfassung haben wir den Vorgang in grossen Zügen umrissen. Es ist klar, dass dieser Prozess Abstufungen aufweist, und dass es auf Erden Menschen jeder Bewusstseinsstufe gibt. Der eine hat Träger, die in der Hauptsache dem Sinnesleben dienen. Bei anderen verlagert sich gerade das Bewusstsein von einem Träger in einen anderen, so dass es wacher und der Kontakt- und Wahrnehmungsbereich [338] umfassender wird. Wieder andere sind im Besitz eines Bewusstseins, das sich systematisch entfaltet, um sich als integrierte Persönlichkeit und tatkräftiger Mensch auszuwirken, der nach materiellen Gütern strebt und hierfür alle die Kräfte und Fähigkeiten einsetzt, über die eine einheitlich organisierte Person verfügt. Bei einer anderen Gruppe erwacht das Bewusstsein allmählich zu neuen und höheren Wertmassstäben; diese Menschen wenden sich zuerst langsam, dann (wenn es ihnen leichter fällt) in schnellerem Tempo von materiellen Werten und von einer selbstsüchtigen Lebensweise ab und konzentrieren sich auf wahre, geistige Realitäten.

Ganz allmählich wird das Bewusstsein des dritten Aspekts der Göttlichkeit mit dem des zweiten Aspekts in Übereinstimmung gebracht, und so wird durch die Erfahrung in der Erscheinungsform das Christusbewusstsein erweckt und aktiviert. Der Mensch beginnt nun, den Erfahrungen, die er als Persönlichkeit in den drei Welten gesammelt hat, intuitives geistiges Wahrnehmungsvermögen hinzuzufügen, das ein Erbe derer ist, die sich des Reiches Gottes bewusst sind. Parallel mit dieser Bewusstseinsentwicklung geht im Menschen die Entfaltung der Bewusstseinsorgane vor sich; durch diese wird das Bewusstsein mit der sich schnell ausweitenden Welt sinnlicher Wahrnehmung, intellektueller Vorstellungen und intuitiver Erkenntnisse in Einklang gebracht. Mit dieser Organ-Entwicklung wollen wir uns nicht befassen. Ich möchte lediglich den einen Hinweis geben, dass die Zentren im menschlichen Ätherkörper (drei unterhalb und vier oberhalb des Zwerchfells) erweckt werden, sobald das Bewusstsein von einem Körper in den Kontaktbereich des nächsten übergeht und daher zunimmt. Diese Erweckungen erfolgen - mit Hilfe vieler kleinerer Stimulierungen - in drei Hauptstadien:

1. Die Zentren entwickeln sich von einer «geschlossenen Knospe bis zur geöffneten Lotosblume». Dies findet im Verlauf der normalen Evolution statt.

2. Die [339] Blumenblätter des Lotos beginnen zu vibrieren und lebendig zu werden. Das ist das Stadium der Integrierung der Persönlichkeit.

3. Auch das Herz des Lotos, «das Juwel in dem Lotos» wird lebendig und tätig. Das erfolgt in den letzten Phasen der Entwicklung.

Dieser Entfaltungsprozess kommt durch fünf Bewusstseinskrisen zu stande. Wir haben also einen dreiteiligen Gesamtprozess mit fünf Entwicklungsstufen.

1. Die Zentren unterhalb des Zwerchfells sind die alles beherrschenden Faktoren. In diesem Stadium wirken sich grobe Sinnlichkeit, niederes Verlangen und die physischen Triebe in voller Stärke aus. Der Höhepunkt dieser Entwicklung wurde in den Tagen von Lemuria erreicht. Das sakrale Zentrum war die alleinige treibende Kraft.

2. Dann wurden die Zentren unterhalb des Zwerchfells voll aktiv, mit dem Solarplexus-Zentrum als Mittelpunkt. Dieses wird schliesslich zum grossen Sammel- und Umschlagplatz für alle niederen Kräfte; das kennzeichnet die Periode, in der die Energie in einen höher organisierten Körper, den Astralkörper übertragen (verlagert) wird. Das war das Merkmal der Entwicklung der atlantischen Rasse.

3. Es folgt die Erweckung des Kehlzentrums und die Übertragung eines grossen Teils der niederen Energie in den Wirkungsbereich dieses Zentrums. Ebenso beginnt das Ajnazentrum aktiv zu werden, wodurch integrierte und schöpferische Persönlichkeiten entstehen. Dieses Stadium kennzeichnet die gegenwärtige arische Rasse.

4. Das Herzzentrum ist nun an der Reihe zu erwachen, und die Energie des Sonnengeflechts verlagert sich in dieses Zentrum. Das bewirkt die Bildung von Gruppen und schafft ein neues und reicheres Empfinden für geistige Energien. Es schieben sich jene Bewusstseinszustände in den Vordergrund, die das Reich Gottes enthüllen. Das fünfte Naturreich wird schöpferisch [340] wirksam auf Erden. Das wird das Bewusstsein der nächsten grossen Rasse kennzeichnen.

5. Zuletzt kommt das Erwachen des Kopfzentrums, und als Folgeerscheinung die Erweckung des Kundalini-Feuers am Wirbelsäulenende. Das führt zur endgültigen Integration von Seele und Körper, und es wird eine vollendete Menschheit auf Erden erscheinen. Das wird die Wesensäusserung der letzten Rasse sein.

Man darf nicht vergessen, dass es zu allen Zeiten Menschen gab und geben wird, welche die charakteristischen Kennzeichen dieser verschiedenen Stadien und Bewusstseinsstufen aufweisen. Es gibt heute nur wenige Menschen auf Erden, die auf einer derart niedrigen Entwicklungsstufe stehen, wie es das Bewusstsein der lemurischen Ära war. Am äussersten Ende des Evolutionsweges sind auch nur wenige zu verzeichnen, die bereits göttliche Vollkommenheit bezeigen. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es alle Grade von Entwicklungen und Entfaltungen.

Der Mensch ist daher (hinsichtlich seiner Kräfte-Manifestation) eine Anhäufung widerstreitender Energien und wirkender Kräfte, die ihren Schwerpunkt ständig verlagern. Diese Ansammlung von so vielen Energieströmen bietet ein verwirrendes, kaleidoskopartiges Bild von lebhaften Wechselbeziehungen, gegenseitigem Durchdringen, erbitterten Kämpfen und innerer Abhängigkeit von einander, bis die Zeit kommt, da die Kräfte der Persönlichkeit (die ein Symbol göttlicher Vielfältigkeit sind) von der beherrschenden Seele unterworfen und «in Reih' und Glied» gebracht werden. Das ist es, was wir tatsächlich meinen, wenn wir das Wort «Gleichschaltung» gebrauchen. Diese Gleichschaltung ist das Resultat:

1. der Kontrolle, welche die Seele auf die Persönlichkeit ausübt;

2. der herabströmenden Seelenenergie, die über den mentalen und emotionellen Körper in das Gehirn vordringt und so die niedere Natur unterjocht, das Gehirnbewusstsein für das Seelenbewusstsein empfänglich macht und eine neue Gleichschaltung der Körper bewirkt;

3. der [341] richtigen - dem Strahltypus entsprechenden - Anordnung der Energien, welche die Zentren erwecken und in dynamische Tätigkeit bringen. Dies führt schliesslich zu einer ununterbrochenen Gleichschaltung der Zentren längs der Wirbelsäule, so dass die Seelenenergie aus dem leitenden Kopfzentrum ungehindert auf- und abströmen kann. Während der Zeit, in der die Erlangung der Seelenherrschaft vollkommen wird, (die dazu benötigte Zeit ist, von unserem begrenzten Persönlichkeitsbewusstsein aus gesehen, ungeheuer lang) werden die Strahlarten der Träger immer deutlicher erkennbar. Der Persönlichkeitsstrahl beginnt das Leben zu beherrschen, und am Ende übernimmt der Seelenstrahl die Führung und unterwirft sich die Tätigkeit des Persönlichkeitsstrahles.

Schliesslich übernimmt der monadische Strahl die Macht, indem er bei der dritten Einweihung den Persönlichkeitsstrahl, und bei der fünften Einweihung den Seelenstrahl in sich aufnimmt. Damit ist die Dualität endlich und endgültig überwunden, und es verbleibt «nur der Eine, der Ist».

Wir können uns nun mit der Koordinierung der Persönlichkeit sowie mit den bereits erwähnten drei Methoden befassen, nämlich mit den Methoden der Integrierung, der Verschmelzung und der Zweiheit. Darauf werden wir einzelne Probleme beleuchten, mit denen der Psychologe zu tun hat, die sich aus der Verlagerung des Bewusstseins, der verstärkten Energieaufnahme seitens der Zentren und dem Einströmen seelischer Wirkungskraft ergeben. Damit werden wir in unserer Abhandlung so weit kommen, dass wir die Strahlen und deren Beziehung zum Menschen etwas besser verstehen. Abschliessend können wir dann mit Nutzen den dritten Abschnitt des Persönlichkeitsstrahls behandeln, der die Erziehung, die psychologische Schulung von Aspiranten und Jüngern sowie die neuen Richtungen, die in der kommenden esoterischen Psychologie auftauchen werden, zum [342] Gegenstand hat.

2. Die harmonische Gleichschaltung der Persönlichkeitskomponenten.

Wir haben (nur flüchtig, das ist mir klar) die Tatsache besprochen, dass das Ego sich Formen aneignet, mit deren Hilfe es auf den verschiedenen Ebenen göttlicher Manifestation sich zum Ausdruck bringen kann. Wir haben gelernt, dass diese Formen zu gegebener Zeit Werkzeuge des Willens und der Zielsetzung der göttlichen Wesenheit werden, die in den Formen wohnt. Diese Wesenheit ist die Seele. Im Verlauf des Evolutionszyklus finden drei Entwicklungsvorgänge statt:

1. Die Ausdrucksformen werden nach und nach entwickelt als Ergebnis:

a) aufeinanderfolgender Inkarnationen;

b) des Wunsch-Impulses und der darauffolgenden Aktivität;

c) der Ausdeutung gemachter Erfahrungen, die mit der Zeit gründlicher, genauer und richtiger wird.

2. Das niedere Selbst, in - oder einsgeworden mit- der Formnatur

a) kommt langsam zum Bewusstsein und betätigt sich infolgedessen mit Intelligenz in den drei Welten menschlicher Evolution;

b) verlagert nach und nach den Schwerpunkt seines Bewusstseins von einem Körper in den anderen und kommt so in immer höhere Bewusstseinszustände, bis der Pfad des Jagens und Strebens zum Pfad der Rückkehr wird und der Wunsch, sich mit der Form zu identifizieren, in geistiges Streben nach Selbsterkenntnis umgewandelt wird. Später folgt das bewusste Erkennen der Wesensgleichheit mit dem höheren Selbst auf dessen eigener Bewusstseinsebene;

c) stellt sich um; es lässt damit - okkult gesprochen - «hinter sich, was bisher erstrebenswert erschien, und richtet sein Streben auf das, was bisher noch nicht wahrgenommen wurde.»

3. Der Aspirant geht im Verlauf der Evolution durch [343] ein Interimsstadium, in dem die «göttliche Anziehung» die Anziehungskraft der drei Welten verdrängt. Dieses Stadium zerfällt in fünf Abschnitte:

a) eine Periode, in der die Dualitäten und der Mangel an Beherrschung klar empfunden und erkannt werden;

b) eine Periode, in der die Selbstkontrolle sich geltend macht, und zwar durch folgende Prozesse:

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.