Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 202 ff. (engl.)

Die okkulte Lehre akzeptiert alle diese Hypothesen als zutreffend, aber als relativ zutreffend in Zeit und Raum, denn sie beziehen sich auf verschiedene Formen göttlichen Lebens und auf verschiedene Aspekte dieser Formen. Wir beschäftigen uns hier mit der Lehre des Okkultismus, sei sie nun richtig oder falsch. Was für uns Tatsachen sind und welche Schlüsse wir daraus ziehen, kann in folgende Thesen zusammengefasst werden:

1. Jeder Mensch, in oder ausser Inkarnation, ist ein «Fragment der Gottheit» und ein Vorposten göttlichen Bewusstseins, das in Zeit und Raum sich betätigt, um sich dieserart kundzutun.

2. Jede Seele, jedes Ich oder menschliche Wesen befindet sich, wie wir gesehen haben, auf einer der sieben Emanationen geistiger Energie, die am Anfang einer Schöpfungsära von Gott ausgingen. Alle Seelen kehren zur Quelle zurück, von der sie ausgegangen sind, sobald dieser besondere Schöpfungszyklus beendet ist.

3. In der Zeitspanne, die zwischen der Emanation und Rückabsorbierung liegt, gehen diese Seelen durch vielerlei und mannigfaltige Erfahrungen hindurch und zwar so lange, bis sie «fortleuchten können in der Wirklichkeit und Wahrheit, die ihrer ist.»

4. Wie in «Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer» (S. 982) angegeben, werden Seelen auch genannt

1. Lotosblumen der Offenbarung.

2. Dufttragende Lotosblumen.

3. Strahlende Lotosblumen

4. Lotosblumen, deren [203] Blüte im Begriff ist, sich zu öffnen.

5. Lotosblumen, die sich in geschlossenem und versiegeltem Zustand befinden.

6. Farblose Lotosblumen.

7. Lotosblumen, die am Knospen sind.

5. Diese Seelen, die in dem langen Evolutionsprozess - in zyklischer Folge - durch verschiedene Lebensformen gehen, erreichen am Ende die Stufe uneingeschränkten, eigenbewussten Daseins. Damit ist gemeint, dass sie Selbstbestimmung besitzen, dass sie ihren Zustand und ihre Eigenart selbst gestaltet und geprägt haben, und dass sie ihrer selbst klar bewusst sind. Sie sind sich auch ihrer Umgebung bewusst und reagieren darauf.

6. Sobald diese Stufe bewussten Gewahrseins erreicht ist, werden raschere Fortschritte erzielt. Man muss jedoch berücksichtigen, dass viele menschliche Wesen in ihrem Gewahrsein noch nicht so weit sind. Wenn man die Bewusstseinsstufen in aufsteigender Reihenfolge zusammenstellt (und sich dabei lediglich auf die menschliche Familie beschränkt), so kann man folgende Gruppierungen vornehmen:

1. Seelen, die zwar leben, deren Bewusstsein jedoch schläft. Dies sind Menschen in einem Schlummer- oder Ruhezustand, deren Intelligenz auf einer derart niedrigen Stufe steht und deren Bewusstheit von sich selbst und vom Leben so schwach und nebelhaft ist, dass nur die allerniedrigsten Formen menschlichen Daseins in diese Kategorie fallen. Sie existieren nicht als ausgesprochene Typen einer Rasse, Nation oder Sippe, sondern tauchen gelegentlich in den Elendsvierteln grosser Städte auf. Sie ähneln einem «Rückfall»; man sieht sie niemals unter natürlichen Wilden oder unter Bauern.

2. Seelen, die sich nur des körperlichen Lebens und physischer Sinneseindrücke bewusst sind. Diese Menschen sind langsam und träge, sie sprechen undeutlich und [204] haben verworrene Ideen, sie werden durch ihre Umgebung verwirrt und bestürzt gemacht, nicht aber durch Ereignisse, wie es bei höher entwickelten emotionellen Menschentypen der Fall ist. Ihnen fehlt der Sinn für Zeit oder ein Ziel. Man kann sie selten auf verstandesmässige Weise schulen und sie besitzen nur ganz vereinzelt irgend eine Geschicklichkeit. Wenn sie kommandiert werden, können sie Erdarbeiten tun und Lasten tragen. Sie essen, schlafen und pflanzen sich fort, folgen also den natürlichen Instinkten des tierischen Körpers. Ihr Gefühlsleben schläft und vom Denken ist noch keine Spur zu entdecken. Auch diese Menschen sind verhältnismässig selten, obwohl es davon mehrere Tausend auf unserem Planeten gibt. Man kann sie daran erkennen, dass sie gänzlich unfähig sind, auf Gefühls- und Denkschulung zu reagieren; sie sind für Kultur unempfänglich.

3. Seelen, die beginnen, sich zu integrieren (ihre drei Wesensglieder zu vereinen) und deren Gefühle und Psyche wach sind. Die tierische Natur steht natürlich im Vordergrunde und ihre Wunschnatur wird schnell zügellos. Man findet sie bis zu einem kleinen Prozentsatz in allen Rassen. Unter Negern sind sie häufig anzutreffen. In dieser Rasse gibt es eine grosse Anzahl von Menschen, die heute noch relativ genommen Kinder sind; es sind Kinderseelen. Obwohl sie mentale Fähigkeiten besitzen und einige von ihnen auch darin geschult werden können, so überwiegt bei ihnen doch die physische Seite. Wünsche nach Befriedigung von irgend etwas, das ihnen Freude macht und ein oberflächliches «Wunsch-Leben», das fast ausschliesslich auf das physische [205] Leben eingestellt ist, das sind ihre Hauptantriebe. Diese Seelen sind moderne Parallelen zu den alten lemurischen Kulturen.

4. Seelen, die in erster Linie gefühlsbetont sind. Ihr Verstand ist nicht sehr rege und gerät nur selten in Bewegung. Ihr physischer Körper gleitet ständig in den Bereich des Unbewussten. In jeder Rasse und Nation gibt es Millionen solcher Seelen. Man kann sie als moderne Atlantier betrachten.

5. Seelen, die man jetzt als intelligente Menschen klassifizieren kann. Sie sind fähig, ihren Verstand zu gebrauchen, wenn sie geschult werden. Sie zeigen, dass sie denken können, wenn eine Notwendigkeit es erheischt. Doch sind auch sie noch überwiegend gefühlsverhaftet. Sie bilden heute den grössten Teil der Menschheit. Sie sind die Durchschnittsbürger unserer modernen Zeit - gutherzige und gutwillige Geschöpfe, die starker Gefühlsimpulse fähig sind. Ihre Gefühlsnatur ist fast überentwickelt und pendelt hin und her zwischen dem Sinnes- und Verstandesleben. Sie schwingen zwischen diesen beiden Polen des Erlebens. Sie verbringen ihr Leben in einem astralen Aufruhr, doch stellen sich bei ihnen immer längere Zwischenpausen ein, in denen sich ihr Verstand momentan geltend machen kann, so dass sie nötigenfalls wichtige Entscheidungen treffen können. Es sind die netten, guten Menschen, die nichtsdestoweniger grösstenteils vom Massenbewusstsein beeindruckt und geleitet werden, weil sie relativ wenig eigene Gedanken haben. Orthodoxe Religionen und Regierungen haben keine [206] Schwierigkeit, sie an Disziplin zu gewöhnen und für festgelegte Normen gefügig zu machen. Sie sind die «Schafe» der menschlichen Familie.

6. Seelen, die sich die Denkkraft zunutze machen, die also Denker sind. Ihre Anzahl nimmt ständig zu, und in dem Mass, wie die Erziehungsmethoden und wissenschaftlichen Entdeckungen sichtbare Ergebnisse zeitigen und den menschlichen Bewusstseinsbereich erweitern, gewinnen sie immer mehr Macht. Sie sind die Auslese der menschlichen Familie und haben auf vielen Gebieten Erfolge; es sind Schriftsteller, Künstler, Denker auf den verschiedenen Gebieten menschlichen Wissens und geistigen Strebens, Politiker, religiöse Führer, Forscher, geschulte Arbeiter und Fachleute; dazu kommen alle diejenigen, die, obwohl sie in den vordersten Reihen stehen, neue Ideen und Vorschläge aufnehmen und zum Wohl der Menschheit verwerten. Es sind die Weltaspiranten, die im Begriff sind, das Ideal des Dienens in ihr Bewusstsein aufzunehmen.

7. Seelen, deren Erkenntnis- und Bewusstseinsbereich auf der physischen Ebene eine solche Stufe erreicht hat, dass sie den Probepfad betreten können. Es sind die Mystiker, die sich ihrer Doppelnatur bewusst sind und zwischen den Gegensatzpaaren hin und her schwanken, aber so lange nicht zur Ruhe kommen können, bis sie ihren festen Rückhalt in der Seele gefunden haben. Sie sind die sensitiven Menschen, die ringen und kämpfen und sich danach sehnen, von Fehlern und Irrtümern loszukommen und diese heutige Welt hinter sich zu lassen. Ihre Gedankenwelt ist lebendig und aktiv, aber sie können sie noch nicht so beherrschen, wie sie sollten. Daher bleibt die höhere Erleuchtung nur eine freudige Hoffnung und eine Möglichkeit, die sich einmal erfüllen mag.

8. Seelen, deren Intelligenz- und Liebeskraft derartig erwacht [207] und einheitlich verbunden ist, dass sie den Pfad der Jüngerschaft betreten können. Sie sind die praktischen Mystiker oder Okkultisten unserer Zeit.

9. Seelen, die in die Mysterien des Reiches Gottes eingeweiht sind. Es sind diejenigen Seelen, die sich nicht nur ihrer körperlichen Hüllen - der Ausdrucksmittel ihrer integrierten Persönlichkeit - bewusst sind und sich selbst mit bewussten Sinnen als Seelen empfinden, sondern auch unumstösslich wissen, dass es nichts Derartiges wie «meine Seele und deine Seele» gibt, da nur «die eine SEELE» existiert. Sie wissen, dass das nicht nur eine mentale These und empfundene Wirklichkeit, sondern auch eine Tatsache ist, die in ihrem Bewusstsein lebt.

10. Seelen, die aller Begrenzungen der Formnatur ledig wurden und ewig im Bewusstsein der Einen Seele leben, losgelöst von jeglicher Aspiration des Form-Lebens, wie hoch es auch entwickelt sein mag. Sie können sich jedoch einer Form nach Belieben bedienen und tun es auch, wenn das Wohl der Allgemeinheit es verlangt. Das sind die Meister der Lebensenergie, die vollkommenen Adepten.

Es ist nicht notwendig, noch weitere Grade aufzuführen, es sei denn auf dem Weg von Schlussfolgerungen. Eine Darstellung von Einzelheiten würde auch nicht richtig sein, da des Menschen Gedankenwelt begrenzt ist. Die obige Aufstellung ist nur eine breite Verallgemeinerung, und die verschiedenen Gruppen gehen in einer verwirrenden Weise ineinander über. Es gibt Myriaden verschiedener Zwischentypen, aber die gegebene Analyse dürfte als Grundgerüst genügen, um darauf weiterzubauen.

7. Wir können [208] nun die Menschheit in ihrer derzeitigen Entwicklung studieren: ihre Typen, die Eigenschaften dieser Seelen, den Resonanzapparat, dessen sich die Seelen bedienen müssen sowie die Beschaffenheit des Kontaktmechanismus, den sie sich aufgebaut haben, um sich in der heutigen Welt wirksam betätigen zu können. Wissenschaft und Religion bringen gemeinsam diese neueste Wissenschaft hervor, die wir Psychologie nennen. Dafür ist die heutige Zeit reif geworden.

8. All diese Seelen, die sich manifestieren, stammen aus einer bestimmten Quelle und treten zu einem bestimmten Zeitpunkt periodisch in die Welt. Der moderne Forscher sieht das alles als reine Spekulation an und wird es höchstwahrscheinlich als unnütze Hypothese abtun; das Thema wird für ihn vielleicht sogar interessant sein, doch wird er vermutlich sagen, dass alles der Einbildung entstammt. Im Gegensatz dazu betrachtet der Okkultist die hier gegebenen positiven Feststellungen als exakte und erwiesene Wissenschaft, nur mit dem Unterschied, dass hier eine symbolische Darstellung gewählt wird, um die schwer verständlichen Themen dem menschlichen Denken näherzubringen. Esoteriker und Theosophen werden gut tun, hieran zu denken und sich vor Augen zu halten, dass ihre Einteilungen und Gruppierungen, ihre Behauptungen und Feststellungen über okkulte Lehren sowie ihre Erklärungen über zeitliche und örtliche Angaben zum grössten Teil symbolisch sind und auch so aufgenommen werden müssen.

9. Der Prozess, durch den die Seelen- und die Formnatur zusammentreten und verschmelzen, heisst Individuation.

1. Individuation ist das Erscheinen der Seele nach ihrem Weggang aus der geistigen Heimat, durch das Mittel einer Form. Durch die Heranziehung einer Form wird eine Wesensäusserung in den drei Welten möglich.

2. Initiation ist der Prozess der Rückkehr zum geistigen Ursprung. Das findet statt, wenn die Seele die Hilfsquellen in der Formwelt erschöpft und auf diese Weise Meisterschaft [209] und volle Wesensäusserung erlangt hat. Diese Rückkehr erfolgt in fünf Stadien, Schritten oder Einweihungen, welche im inneren Leben der Seele die Parallele zu den fünf Stadien sind, in denen sich die ausgesprochen menschlichen Rassen entfalten; das sind die Rassen der lemurischen, atlantischen und arischen Periode, die schliesslich in die beiden letzten Rassen übergehen werden, die auf unserem Planeten in diesem Weltzyklus vorgesehen sind.

Im Zusammenhang mit der Individuation, dem Werdegang menschlicher Einzelwesen, sollten folgende Punkte beachtet werden:

1. Menschwerdung auf der Mondkette fand in der damaligen fünften Rasse, während der dritten Runde, statt.

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.