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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 152 ff. (engl.)

l. Das Gesetz der Vibration, das atomische Gesetz des Sonnensystems.

2. Das Gesetz der Kohäsion, ein Aspekt des Gesetzes der Anziehung.

3. Das Gesetz der Auflösung (des Zerfalls).

4. Das Gesetz der magnetischen Kontrolle. Es steuert die Persönlichkeit von der Monade aus und benützt hierfür die Wesensart der Seele.

5. Das Gesetz der Fixierung. Vermittelst dieses Gesetzes erhält das Denkvermögen die Vorherrschaft und stabilisiert sich.

6. Das Gesetz der Liebe; es wandelt die niedere Wunschnatur um.

7. Das Gesetz des Opfers und des Todes.

(Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer, Seite 664).

Die sieben Gesetze betreffen die Formseite des Lebens. Zu diesen zehn Gesetzen müssen die sieben Gesetze der Seele, die wir hier studieren, hinzugenommen werden. Diese beginnen ihre Wirkung auf den Menschen erst dann auszuüben und seine spirituelle Entwicklung zu beschleunigen, wenn er sich der Disziplinierung auf dem Pfad der Bewährung und Läuterung unterworfen hat. Er ist dann so weit bereitet, um in die letzten Stadien des Pfades einzutreten.

Diese sieben Gesetze sind das Fundament für jegliches psychologische Verständnis, das auf Wahrheit beruht. Sobald der Mensch deren Einfluss besser versteht, gelangt er zur wirklichen Selbsterkenntnis. Er wird sich dann der vierten Einweihung unterziehen können, die ihn vom Zwang der Inkarnation befreit. Diese Wahrheit bildet die Grundlage der Freimaurer-Lehre und kommt in den ersten achtzehn Graden symbolisch zum Ausdruck. Man kann diese Grade in vier Gruppen einteilen: - Eintritt als Lehrling, Geselle im Handwerk (worauf der . . . Grad folgt), Meister-Maurer (gefolgt von dem ....) und die klassifizierten Grade, die im schottischen Ritus die Nummern vier bis siebzehn tragen. Diese siebzehn Grade sind eine Vorbereitung für den vierten Hauptgrad, den ein Mitglied erhalten kann, der ein Meister-Freimaurer ist. Dieser Grad kann nur von [153] einem Meister erworben werden, der im Besitz des Verlorenen Wortes ist. Er stand vom Tode auf; man liess ihn ein, er bestand die Prüfung und erhielt einen Rang; nun kann er sich weiter vervollkommnen. Darin liegt ein grosses Mysterium. Diese siebzehn Grade, die zum ersten grossen Schritt führen (den der erstandene Meister unternimmt) hängen innerlich mit den siebzehn Gesetzen zusammen, die wir nannten. Es bestehen bemerkenswerte Parallelen zwischen den folgenden vier Gruppen:

1. Die achtzehn Gesetze:

a) Die drei Hauptgesetze des Universums.

b) Die sieben Nebengesetze des Sonnensystems.

c) Die sieben Grundgesetze der Seele; zu diesen kommt, was man das grosse Gesetz der Gottheit Selber nennen könnte, das Gesetz, das Gottes ganze Zielsetzung in sich schliesst.

2. Die achtzehn Unterebenen, durch die der Mensch wandern muss:

a) Die sieben physischen Unterebenen.

b) Die sieben astralen Unterebenen oder Welten des Gefühls und Verlangens

c) Die vier niederen mentalen Unterebenen.

3. Die achtzehn Grade der Freimaurer, vom Lehrlingsgrad bis zum vollendeten Eingeweihten des Rosenkreuzgrades.

4. Die achtzehn Kraftzentren, mit denen der spirituelle Mensch zu wirken hat:

a) Die sieben Zentren im Ätherkörper.

b) Die sieben Zentren im Astralkörper.

c) Die drei Reihen von Blütenblättern in der egoischen Lotosblüte.

d) Das «Juwel in der Lotosblüte», im Herzen der «Blume der Seele» - das achtzehnte Zentrum.

Ein rechtes Verstehen dieser symbolischen Beziehungen wird viel Licht auf den Weg werfen, den die in einem Körper lebende Seele durchwandern muss und es wird die Grundlage für alle wahren esoterisch-psychologischen Studien bilden.

a) Das Gesetz von Abstossung und Begehren

Dieses Kapitel, mit [154] dem wir uns jetzt zu beschäftigen haben, befasst sich ganz besonders mit dem Hauptproblem der Menschheit. Wir werden es jedoch nur ganz kurz streifen, da wir uns weniger mit dem Problem des Aspiranten als mit dem des Jüngers beschäftigen wollen. Dem ganzen psychologischen Problem der Menschheit - als Gesamtheit - liegt jene charakteristische Einstellung zum Leben und Dasein zugrunde, die wir Verlangen nennen. Was sich sonst noch an Triebkräften geringerer Intensität vorfindet, geht alles auf diesen Grundtrieb zurück oder dient ihm oder hat hier seinen Ursprung. Professor Freud nennt diesen Drang «Sexualtrieb», eine Bezeichnung, die indessen nur ein anderer Name für die triebhafte Anziehungskraft ist, die im Nicht-Selbst ruht. Andere Psychologen nennen diese Triebkraft, die des Menschen Leben beherrscht, sein «Wunschleben», und sie zählen alle damit verwandten charakteristischen Regungen, Gemütsreaktionen und Gedankeneinstellungen mit den zugrundeliegenden Wünschen, Gelüsten und Besitzsüchten zu den «Abwehrmassnahmen» oder «Auswegen», die dem Menschen aus den unvermeidlichen und schwierigen Situationen seiner Umgebung ein Entschlüpfen ermöglichen. Um diese Sehnsüchte und Wünsche erfüllt zu sehen, mühen sich die Menschen ab und setzen ihr ganzes Leben ein; und alles, was sie beginnen, entspringt dem Bestreben, der Wirklichkeit und ihren harten Forderungen Genüge zu leisten, den Herausforderungen des Lebens mit dem Verlangen nach Glück und himmlischer Seligkeit, und mit dem Anspruch auf schliessliche Erfüllung des erhofften Idealzustandes die Stirn zu bieten.

Das ganze Leben ist von irgendeiner Form eines inneren Dranges nach Befriedigung beherrscht. Dieser Drang ist charakteristisch für das Suchen und Streben des Menschen in jedem Stadium seiner Entwicklung, - sei es der instinktmässige Drang der Selbsterhaltung, der im Wilden als Nahrungssuche oder beim zivilisierten Menschen in wirtschaftlichen Problemen zum Ausdruck kommt, sei es der Trieb der Arterhaltung, der sich heute in Gelüsten eines verwickelten Geschlechtslebens Befriedigung verschafft, sei es die Sucht, populär, geliebt und geschätzt zu sein, sei es das Streben nach intellektuellen [155] Freuden und geistiger Wahrheitserkenntnis, oder sei es die tiefwurzelnde Sehnsucht nach Freuden des Himmels und ewiger Ruhe, die den Christen so gefangen nimmt, oder das Streben nach Erleuchtung, nach dem es den Mystiker verlangt, oder der «sehnliche Wunsch» des Okkultisten, mit der Wirklichkeit eins zu werden. All das ist Verlangen, das in irgendeiner Form zum Ausdruck kommt, und von diesen Antrieben wird die ganze Menschheit beeinflusst und beherrscht, entscheidend beherrscht würde ich sagen; das ist einfach eine Feststellung von Tatsachen.

Diese Erkenntnis, dass der Mensch einen so tiefgründigen Hang hat, der ihn beherrscht, machte Buddha zur Grundlage seiner Lehre. Sie kommt in den «Vier Edlen Wahrheiten» der buddhistischen Philosophie zum Ausdruck; sie lauten in kurzer Fassung:

Die Vier Edlen Wahrheiten

a) Existenz in der Erscheinungswelt ist von Leid und Kummer nicht zu trennen.

b) Die Ursache allen Leidens ist das Verlangen nach einem Dasein in der äusseren Welt.

c) Alle Leiden nehmen ein Ende, wenn das Verlangen, in einer äusseren Welt zu leben, erlischt.

d) Der Weg, der das Leiden beendet, ist der edle achtfältige Pfad.

Christus erkannte, wie dringend notwendig es sei, dass der Mensch von seiner eigenen Wunsch-Natur loskomme. Daher betonte er, dass man das Wohl des Nächsten und nicht sein eigenes im Sinne haben solle. Er empfahl ein Leben des Dienens und der Selbsthingabe, ein Leben in Selbstvergessen und Liebe zu allen Wesen. Nur auf diesem Weg können die Gedanken und «das Auge des Herzens» von den eigenen Bedürfnissen und deren Befriedigung zu den wichtigeren Forderungen hingelenkt werden, welche die ganze Menschheit betreffen.

Solange der Mensch noch nicht auf dem Pfad der Vollkommenheit wandelt, kann er das gebieterische Verlangen seiner eigenen Seele, [156] sich vom Streben nach äusserer, materieller und sinnlicher Befriedigung freizumachen und das Wünschen aufzugeben, nicht verstehen. Gerade dieses Verlangen zeigte an, dass die Seele «Fleisch werden» musste, um gemäss dem Gesetz der Wiedergeburt für eine gewisse Periode tätig zu sein. Je weiter die Läuterung des Menschen auf dem Probepfad voranschreitet, umso stärker und deutlicher wird dieses Verlangen, dem Wunschleben zu entsagen. Wenn er dann zum Jünger geworden ist, kann das Gesetz der Abstossung zum erstenmal wirksam werden und die menschlichen Reaktionen leiten und beherrschen. Anfänglich findet diese Kontrolle unbewusst statt. Wenn aber der Jünger eine Einweihung nach der anderen besteht und sein Verständnis zunimmt, wird diese Lenkung immer wirksamer und sie wird auch bewusster empfunden.

Es liegt nicht in unserer Absicht, uns in dieser Abhandlung mit dem Werdegang des unentfalteten und unentwickelten Menschen in bezug auf die Gesetze der Seele zu beschäftigen. Ich suche nur den Weg des hochintelligenten Menschen, der Weltaspiranten und Weltjünger klarzulegen. Der Fortschritt des unentwickelten und Durchschnittsmenschen lässt sich in den folgenden Feststellungen zusammenfassen; sie beschreiben in zeitlicher Reihenfolge die einzelnen Stadien des Fortschritts unter den Eingebungen seiner Wunsch-Natur:

1. Der Drang nach Erleben, physischer Existenz und Befriedigung der natürlichen Instinkte.

2. Dem Sammeln von Erfahrungen, dem verstandesmässigen Erfassen des Erlebten und dem Daseinsdrang folgt ein gesteigertes Verlangen nach willfährigerem Schicksal und grösserer Schicksalsgunst.

3. Zeitläufe folgen einander, in denen nur das Verlangen nach Befriedigung herrscht. Dann kommt eine Periode, welche die gesuchte Befriedigung gewährt; aber das ist nur eine Zeitlang der Fall und sofort werden neue Wünsche wach. Das ist die summarische Geschichte der Menschheit.

4. Dann sucht der Mensch, ständig und nachhaltig, Erfahrungen auf den drei Ebenen der menschlichen Evolution zu sammeln.

5. Wieder macht er Erfahrungen, aber dieses Mal als integrierte Persönlichkeit.

6. Was er ersehnt, wird [157] ihm erfüllt, bis Übersättigung erfolgt; zur gegebenen Zeit erhalten alle Menschen das, was sie verlangen.

7. Hierauf folgt die Willfährigkeit für innere spirituelle Belange, für Glück und Seligkeit. Der «Wunsch nach dem Himmel» wird nun stark.

8. Verschwommen kommt die Erkenntnis, dass zwei Dinge nötig sind: Läuterung und die Fähigkeit, richtig zu wählen; diese Fähigkeit ist das rechte Unterscheidungsvermögen.

9. Die Gegensatzpaare werden nun innerlich erschaut.

10. Danach folgt die Einsicht, dass ein enger Pfad zwischen diesen Gegensatzpaaren verläuft.

11. Dann folgt die Jüngerschaft und damit (während einer langen Zeit) das Abstossen und Zurückweisen des Nicht-Selbst.

Das ist die Geschichte des Menschen, kurz und unzulänglich dargestellt, - seine Suche nach Glück, Freude und Beseligung; oder vom Gesichtspunkt klarer Erkenntnisse aus: sein Fortschritt von einem Instinktleben zu einem intellektuellen Leben, vom gedanklichen Erfassen zum Stadium der Erleuchtung

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.