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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 98 ff. (engl.)
meine Machtfülle zu zeigen. Da ist keine Spur von Licht. Kein Friede findet sich dort. Lass mich zurückkehren.»

«Doch er, der auf dem Thron sass, wandte seinen Kopf nicht zu ihm. Er schien nicht einmal aufzumerken oder zuzuhören. Doch aus der niederen Sphäre der Dunkelheit und Schmerzen wurde eine Stimme laut, die rief: «Wir leiden hier Qualen. Wir suchen das Licht. Wir bedürfen der Herrlichkeit eines Gottes, der zu uns kommt. (Ich kann keine besseren Worte finden, um das uralte Symbol, das ich in Sprache umsetze, auszudrücken), hebe uns auf zum Himmel. Komm, oh Herr, in das Grab. Erhebe uns ins Licht und bringe das Opfer. Zerbrich für uns die Mauern des Gefängnisses und teile unser Leid.»

«Der Herr des Lebens kehrte zurück. Er war nicht damit einverstanden und daher gibt es Leid und Schmerz.»

Dieselben Zustände, die das Gesetz des Opfers mit Schmerz, Leid und Schwierigkeiten verbinden, finden sich auch auf den Planeten Mars und Saturn. Sie existieren nicht auf anderen Planeten. Wer die Geheimlehre und die Abhandlung über Kosmisches Feuer mit Verständnis gelesen hat, weiss, dass unsere Erde kein heiliger Planet ist. Saturn, Mars und unsere Erde bilden jedoch in einer [99] merkwürdigen Art und Weise die Persönlichkeit eines allgewaltigen Strahlenwesens, dessen Energie die des dritten Strahls ist. Wie im 1. Band von «Sieben Strahlen», S. 371 erwähnt, gibt es sieben heilige Planeten, aber zehn planetarische Grund-Systeme oder «Ketten». In drei Fällen (welche die drei Hauptstrahlen betreffen) bilden drei Planeten die Persönlichkeit des betreffenden Strahlen-Lebens. Einige Esoteriker glauben, dass man mit zwölf Planeten in unserem Sonnensystem zu rechnen habe und diese Schlussfolgerung ist nicht unbegründet. Die Persönlichkeit des genannten Lebensträgers des dritten Strahls betätigt sich durch die folgenden Planeten:

1. Sein Mentalkörper bekundet sich durch den Planeten Saturn.

2. Sein Astralkörper durch den Planeten Mars.

3. Sein physischer Körper durch den Planeten Erde.

Die Machtfülle dieses Wesens ist so gross, dass es für seine Wesensäusserung drei volle Evolutions-Systeme benötigt, die alle drei eng miteinander verknüpft und voneinander abhängig sind. Uranus, Jupiter und Venus sind in ähnlicher Weise zusammengruppiert, um einem grossen Wesen als Ausdrucksformen zu dienen.

Obwohl diese Tatsachen ein tiefgründiges Geheimnis sind, so kann doch die Wahrheit nicht in Abrede gestellt werden, dass Venus eine besondere und enge Beziehung zur Erde hat. Was hiermit betont werden soll, ist schwer zu erklären; aber dieser Punkt ist von grosser Bedeutung. Ich will mich daher genauer fassen und folgendes feststellen:

1. Nur drei Planetensysteme wissen um Schmerz und Leid, in dem Sinne, wie wir diese Worte verstehen; niemand weiss das so genau und fühlt es so stark wie der Logos unseres Planeten.

2. Schmerz und Leid sind die Folgen von Empörung und von göttlicher Unzufriedenheit. Der Trieb zur Verbesserung, der aus der Unzufriedenheit erwächst, brachte notwendigerweise jene Anlage und Geisteshaltung auf unserem Planeten mit sich, welche die Dualitäten sieht und erkennt.

3. Im Bewusstsein des Menschen ist eine Stufe zu erreichen, auf [100] der das, was hinter den Zweiheiten liegt - das Stadium wesensgemässen Eins-Seins - erkannt werden kann und wird.

4. Wenn dieses Stadium erreicht ist, wird das Bewusstsein unserer Menschheit mit jenem kosmischen Bewusstsein verschmelzen, das weder Schmerz noch Leid kennt, da es ja aus der Anschauung oder Erkenntnis, von der das Bewusstsein der drei grossen Wesen unseres Sonnensystems in der Hauptsache beherrscht wird, herausgeglitten ist.

5. Diese dunkel geahnte Wahrheit ist es, die hinter den hochwertigsten metaphysischen Gedanken liegt, die z.B. das Gerüst der «Christlichen Wissenschaft» (Christian-Science), der «Einheitsbewegung» (Unity), der «Göttlichen Wissenschaft» (Divine Science) bilden und die hinter der Lehre des Christentums und der esoterischen Schulen lebt, die das Einswerden, die Vereinigung mit Gott betonen.

Dieser instinktive Trieb, Verbesserungen durch ein Opfer zu bewirken, hat mannigfache Äusserungen.

In erster Linie ist der Instinkt zu nennen, der nach persönlicher Besserstellung trachtet. Dieser führt zu Selbstsucht, Habsucht und einem Streben der materiell eingestellten Menschen nach irdischem Besitz.

Dann ist zweitens der Instinkt zu nennen, der eine Verbesserung der Lebensumstände anderer Menschen zum Ziel hat. Dies mag zuerst den selbstsüchtigen Beweggrund haben, die Not und das Unglück anderer nicht ansehen zu müssen; dann kommt es zu einem reinen, selbstlosen Dienst an der Menschheit, der eine Eigenschaft der Seele ist.

Schliesslich kommt es durch die Kraft, «im spirituellen Sein zu verharren», zu einer werktätigen Hingabe und völligen Aufopferung des niederen Selbstes; das bedeutet natürlich, dass der Betreffende einen Bewusstseinszustand erreicht hat, der über den Grad hinausgeht, den man symbolisch den Bewusstseinszustand der «Erde, des Saturn und Mars» nennen könnte.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass dieser Beitrag für die drei [101] grossen planetarischen Lebewesen, die in hervorragender Weise das Gesetz des Opfers - mittels Schmerz und Empörung - verkörpern, ein ganz wesentlicher ist, welcher der gesamten Evolution dient und in hohem Mass das ganze kosmische Leben bereichert. Die Monaden göttlichen Lebens und die Atome elektrischer Energie, die durch diese Planetenevolutionen hindurchgehen, werden diesem Entwicklungsablauf unterworfen, um jene psychische Feinfühligkeit zu entwickeln, die auf anderem Wege unmöglich zu erlangen wäre. Nur jene Monaden, die hauptsächlich vom dritten Strahl ihre Prägung erhalten, gehen für längere Zeit durch diese drei Systeme hindurch. Hier ist ein Hinweis dafür zu finden, dass die Monaden des dritten Strahls unter den Menschensöhnen am meisten verbreitet sind. Die Mehrzahl menschlicher Monaden befindet sich, besonders jetzt, vor allem auf dem Strahl aktiver Intelligenz, der sich durch die sieben Strahltypen manifestiert. Wir finden daher die folgenden psychologischen Typen, die dem grösserem Teil unserer Menschheit das Gepräge geben, als Wesensäusserungen des Strahls aktiver Intelligenz, die sich zeigen als

1. Wille, der Gottes Absicht wachruft.

2. Liebe, welche die Wesensart Gottes zum Ausdruck bringt.

3. Intellekt, der die Intuition widerspiegelt.

4. Konflikt, der Harmonie erzeugt.

5. Wissen oder Wissenschaft, die zu Energiestrahlung führen.

6. Idealismus, der das göttliche Vorbild verwirklicht.

7. Ritus oder Organisation, welche die Gottheit offenbar machen.

Wenn einmal ein grösseres Wissen über die Energien besteht, die den Typus eines Menschen bestimmen, kann man psychologische Formeln anwenden. Zum Beispiel: ein Mensch, dessen Monade vermutlich zum dritten Strahl gehört, dessen Ego am vierten Strahl und dessen Persönlichkeit am siebten Strahl verankert ist, kann durch die Formel Drei, IV, 7 gekennzeichnet werden. Diese einfache Formel kann durch Beifügung der weniger wichtigen Sonderungen erweitert werden. Als Beispiel diene eine Persönlichkeit, die am siebten Strahl verankert ist und die einen Mentalkörper des ersten Strahls, einen Astralkörper des fünften Strahls und einen physischen [102] Körper des dritten Strahls haben mag. Die volle Formulierung würde demnach lauten:

######(1

#Drei, IV. 7.##(5

######(3

In Worte umgesetzt besagt diese Formel:

Monade ####dritter Strahl

Ego #####vierter Strahl

Persönlichkeit ##siebter Strahl

Mentalkörper ##erster Strahl

Astralkörper ##fünfter Strahl

Physischer Körper #dritter Strahl

Für Studierende könnte es von Nutzen sein, sich und andere nach obigem Muster zu erforschen und ihre persönliche Formel aufzustellen. Dies sollte zusammen mit dem Studium des Horoskops geschehen. In dem nachfolgenden Band über Esoterische Astrologie soll dies ausführlich besprochen werden, wenn wir die astrologischen Zusammenhänge der Strahlen genauer betrachtet haben.

Das Gesetz des Opfers kann, soweit Leid und Schmerz im menschlichen und untermenschlichen Bereich damit zu tun haben, niemals aus unserer Erd-Evolution verschwinden und ebensowenig können solche Reaktionen auf dem Saturn- und Marsplaneten ausgemerzt werden. In den Evolutions-Systemen anderer Sterne ist das Opfergesetz so gut wie unbekannt. «Gottseligkeit» und «Opferbringen» sind für den Sonnen-Logos, wie auch für die Mehrzahl der Planeten-Logoi sinnverwandte, synonyme Worte. Daran sollte man denken. Einen Anflug dieses Freiseins von den Fesseln des Schmerzes und Leides findet man unter den höher fortgeschrittenen Menschen hier auf Erden, welche die Ekstase des Mystikers, die hohe Begeisterung des Eingeweihten und den heftigen inneren Kampf einer Opfertat erfahren haben oder die Pein solcher Gefühle kennen, die bis zur Sublimierung, bis zum Erreichen der Vergeistigung gebracht wurden. Wenn dieser Höhepunkt erlangt wurde, dann ist der Mechanismus für Schmerzempfindung und die Fähigkeit sinnlicher Schmerzwahrnehmung überholt und überwunden, und der Mensch zieht sich augenblicklich auf jene Ebene zurück, wo Einssein und Harmonie [103] herrschen. Hier gibt es keinen Schmerz, keinen Kummer, keine Empörung und kein Leid. Wenn die Antahkarana, die lebendige, vibrierende Brücke, erbaut ist, wird dieser «Weg des Entkommens» zum normalen Lebensweg. Schmerzausschaltung wird dann zu einem automatischen Vorgang, denn der Brennpunkt des Bewusstseins liegt ganz wo anders. In den oben erwähnten Fällen und überall da, wo die Antahkarana noch keine vollendete, fertige Tatsache ist, schiesst der winzige Faden eines halbwegs erbauten «Weges des Entkommens», unter enormen Druck und Antrieb, wie ein zitternder Lichtstrahl hervor und kommt für einen Augenblick mit jenem Licht in Berührung, welches das Selbst ist. Das ist der Moment, in dem sich ein hohes, erhabenes Gefühl, eine Verzückung bemerkbar macht. Aber es hält nicht an und es kann bewusst erst nach der dritten Einweihung wiedergewonnen werden. Nach diesem Zeitpunkt wird der «Weg des Entkommens» zum «Weg des täglichen seelischen Lebens» (eine unzulängliche Übertragung der okkulten alten Redewendung). Dann ist der Jünger für immer aus dem Schmerzbereich heraus, und die Paare der Gegensätze - Freude und Schmerz - haben keine Macht mehr über ihn.

Alles das gehört zum Thema esoterischer Psychologie. Wenn es richtig verstanden wird, gibt es die Erklärung für

1. den Saturn-Einfluss;

2. das Aufhören von Empörungstendenzen oder die Beendigung des Mars-Einflusses;

3. den Ausbau der Antahkarana, die den Menschen von der Herrschaft seiner Persönlichkeit befreit;

4. die Erweckung des Gruppenbewusstseins;

5. die darauf folgende Unwirksamkeit von Schmerz und Leid;

6. den Eintritt ins Nirvana und den Beginn des wirklichen Weges.

Das Gesetz des Opfers bedeutet ferner

c) Die Verzichtleistung auf Vorteil und Gewinn.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.