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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 92 ff. (engl.)
sind. Er hat eine ganz besondere Beziehung zu dem Rang und der Position, die unser Sonnensystem in der Reihenfolge der übrigen Sonnensysteme innehat, die in ihrer Gesamtheit den Ausdruckskörper des Einen darstellen, über den nichts gesagt werden Kann.

Man darf niemals vergessen, dass die richtig angewandten und verstandenen Energien des vierten Strahls des Konfliktes Harmonie und Einssein zustandebringen. Das Ergebnis dieser Harmonie-bewirkenden Tätigkeit ist Schönheit, aber es ist eine Schönheit, die durch Kampf und Mühen erworben wird. Harte Prüfungen erwirken durch Tod seelisches Leben, schaffen durch Streit und Hader Eintracht und rufen durch gegensätzliche und widerwärtige Situationen Einheit unter den Menschen hervor.

Die Opfertat der Sonnenengel liess das vierte Naturreich erstehen. Die «zurückkehrenden Nirvanis» (wie sie in der esoterischen Literatur genannt werden) nahmen mit Überlegung und in vollstem Verstehen menschliche Körper an, um die niederen Lebensformen schneller an ihr Ziel zu bringen. Diese Nirvanis waren und sind wir selbst. Die «Herren des Wissens und des Mitleids und der nimmer endenden Hingabe» (die wir selbst sind) wählten den Tod, damit die geringer entwickelten Lebenseinheiten leben können. Dieses Opfer macht es möglich, dass das schlummernde Bewusstsein Gottes, das allen Formen eingepflanzt ist, sich entwickeln konnte. Dieses potentielle Bewusstsein, das sich durch die untermenschlichen Naturreiche hindurchgearbeitet hatte, bedurfte der Mithilfe der [93] Sonnenengel, um einen weiteren Fortschritt möglich zu machen. In diesem Geschehen liegt

a) unser Dienst Gott gegenüber, durch Opfer und Tod;

b) unser Dienst anderen Seelen gegenüber, durch freiwillige Selbstopfer für bestimmte Zwecke und Ziele;

c) unser Dienst an anderen Lebensformen in anderen Naturreichen.

Alles dies schliesst den Tod und das Opfer eines Sohnes Gottes, eines Sonnenengels, in sich. Vom Standpunkt der Gottheit aus gesehen, sind das Herabsteigen in Materie, die Manifestierung durch eine Form, das Annehmen eines Körpers, die Bewusstseinserweiterung durch den Inkarnationsprozess, Vorgänge, die im okkulten Sinn ein Todeszustand sind. Dennoch wählten die Engel «den Tod, und durch ihr Sterben lebten sie.» Durch ihr Opfer wird die Materie in den Himmel gehoben. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Geheimlehre und - in erweiterter Form - Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer. Das Opfer der Engel, der Tod der Gottessöhne, die Selbstaufopferung des mystischen Christus, die Kreuzigung in Zeit und Raum aller lebenden Wesen, Seelen genannt - darüber berichten diese beiden Bücher. Dies ist das Mysterium, das in allen Heiligen Schriften angedeutet wird, und dies ist das Jahrtausende alte Geheimnis, das von der Seele des Menschen nur dann entdeckt wird, wenn der einzelne Mensch zu seiner eigenen Seele eine bewusste Beziehung aufnimmt und entdeckt, welches Opfer er freudigen Herzens in der Vergangenheit gebracht hat. So wird er sich dieser vorsätzlichen, erhabenen Opfertat am Anfang der Zeiten bewusst. Und zu einem bestimmten Zeitpunkt in seiner Laufbahn als eine auf Erden lebende Seele wiederholt er bewusst und symbolisch dieses Opfer, um anderen Seelen zu helfen und deren Fortschritt zu beschleunigen. Hierauf kommt eine Zeit, in der er in irgend einer Art und Weise, in seinem Innern und vor dem Forum der Welt, dieses grosse symbolische Drama darstellt und vollbringt, das wir «Die Opfertat eines Welterlösers» nennen. Das ist der historische [94] Hintergrund aller jener Gottessöhne, die - zu allen Zeiten - die Stufe erreicht hatten, auf der sie die Bedeutung der göttlichen Absicht des «Wortes», das in Form eines Planeten «Fleisch wurde» und jener Sonnenengel verstehen, die selbst das «Wort» sind, das sich durch eine menschliche Gestalt «verkörperte». Ob sie nun selbst in diesem Drama eine persönliche Rolle spielen, wie Christus es tat, um den Menschen die symbolische Bedeutung von Tod und Opfer vorzuführen oder ob sie dieses Drama so gestalten, wie Buddha es tat, der den Menschen vorlebte, wie man persönliches Verlangen opfern und abtöten soll (um nur zwei dieser manifestierten Gottessöhne anzuführen), das Thema bleibt das gleiche: - das «Niedere» muss sterben, damit das «Höhere» freigesetzt wird; oder - in grösserem Massstab: - das, was in der Rang- und Daseinsstufe das Höhere ist, muss sterben, um das Niedrigere freizumachen.

Doch die Lektion muss gelernt werden (und der Mensch ist jetzt dabei es zu tun), dass Tod, wie das menschliche Bewusstsein ihn versteht, Schmerz und Sorge, Verlust und Unglück, Freude und Kummer nur als solche existieren, weil der Mensch sich noch immer mit dem Formleben und nicht mit dem Leben und Bewusstsein der Seele, des Sonnenengels, identifiziert, dessen Bewusstsein, der Anlage nach, die der planetarischen Gottheit ist. Die planetarische Gottheit hat ihrerseits wieder einen grösseren Bewusstseinsbereich, der dem potentiellen Bewusstsein der Solaren Gottheit entspricht. Wenn der Mensch anstatt mit seiner Form sich mit seiner Seele identifiziert, dann versteht er sofort die Bedeutung des Opfergesetzes; er kommt unwillkürlich unter dessen Herrschaft; und er wird zu denen gehören, die mit wohlerwogener Absicht den Tod wählen. Doch ist damit kein Schmerz, keine Sorge und kein wirklicher Tod verknüpft.

Das ist das Geheimnis der Illusion und Verblendung. Alle Welterlöser sind von diesen freiheitberaubenden Faktoren frei. Sie lassen sich durch diese nicht irreführen. Es mag gut sein, nebenbei zu erwähnen, dass wir im Neuen Zeitalter unsere Auffassung über den Ausdruck Weltheiland erweitern werden. Gegenwärtig bringen wir diesen Begriff hauptsächlich mit jenen Seelen in Verbindung, die unter dem Lehr-Strahl auf Erden erscheinen, dem zweiten oder Christus-Strahl. Sie lassen [95] vor unseren Augen das Drama der Erlösung abrollen. Doch ist dies in Wirklichkeit nicht so; es ist ein Irrtum, welcher der überwältigenden Gemütsverblendung des Fische-Zeitalters zuzuschreiben ist. Dieser astrale Einfluss hat seine Wurzeln in der vergangenen atlantischen Zivilisation, die der unsrigen voranging. Damals wurde dem Astralkörper alle Aufmerksamkeit gewidmet. Viele heutige und eventuelle künftige Geschehnisse haben in diesem Energie-Aspekt ihre Wurzeln. Samen, die damals gesät wurden, kommen heute zur Blüte. Das ist an sich gut und notwendig, wenn auch unerfreuliche Erfahrungen damit verknüpft sind.

Welterlöser erscheinen indes (und das ist zu beachten), um der Menschheit zu dienen, und dieser Dienst ist mit vielerlei und verschiedenartigen Opfern verbunden. Sie mögen grosse Herrscher sein oder Diktatoren, Politiker, Staatsmänner, Wissenschaftler und Künstler. Ihre Aufgabe besteht darin, zu retten, wiederherzustellen oder zu erneuern und etwas kundzutun; sie opfern sich selbst auf und dadurch vollbringen sie das Werk. Man muss sie als das ansehen, was sie sind. Heute werden sie falsch verstanden, irrig ausgelegt und mehr nach ihren Fehlern als nach ihren Zielen beurteilt. Aber sie sind Seelen, die sich dem Wohl anderer weihen. Sie erretten andere; sie richten sie auf; sie vereinen, was getrennt ist; sie bringen Licht und Erleuchtung; und spätere Geschichte wird das Endresultat ihres Wirkens ein gutes nennen.

Dieses Opfergesetz und der Gebedrang kann auch durch alle Naturreiche hindurch verfolgt werden. Ein typisches Beispiel sind die fundamentalen Opfer, welche die verschiedenen Naturreiche einander bringen. Die wesentlichen Qualitäten der Minerale und Chemikalien dieser Erde beweisen dies. Andere Lebensformen bedürfen dieser Substanzen, der Mensch erhält sie über das Pflanzenreich und das Trinkwasser. So gilt dieser Gebeprozess selbst in dem ersten und dichtesten Naturreich (dessen Bewusstsein von dem unsrigen so weit entfernt ist). Wir wollen jedoch dieses Gesetz des Opfers in [96] den untermenschlichen Reichen nicht weiter verfolgen, sondern werden uns auf den Menschen, sein Leben und sein Bewusstsein beschränken.

b) Das Werk der Rettung oder Erlösung

Das Gesetz des Opfers bedeutet auch Errettung und aufopferndes Wirken; es liegt allem Entwicklungsgeschehen zugrunde. Besonders deutlich zeigt sich dies in der menschlichen Familie. Der Trieb nach Verbesserung, der Drang, körperliche, emotionelle und geistige Fortschritte zu machen, die Bemühungen, die Lebensbedingungen zu verbessern, die Neigungen zu philanthropischem Tun, das sich so rasch in der Welt bahnbricht, Verantwortungsgefühl, das den Menschen die Augen öffnet, dass sie in der Tat die «Hüter ihrer Brüder» sind, - alles dies sind Äusserungen dieses angeborenen Opfersinnes. Dieser innere Antrieb zur Opferbereitschaft ist, obwohl die moderne Psychologie darüber im Bild ist, von weit grösserer Bedeutung, als man bisher annahm. Es ist diese instinktgeleitete Neigung, die als treibende Kraft hinter dem Gesetz der Wiedergeburt steht. Dieser Opfer-Instinkt ist Ausdruck eines noch grösseren Faktors im Schöpfungsprozess; er ist der bestimmende Urimpuls, der Gottes Seele antrieb, den Weg ins Formleben zu gehen. Durch diesen Impuls wird der Lebensfunke gezwungen, auf dem Weg der Involution in die Materie hinabzusteigen und so die Ursache der Immanenz (des Innewohnens) Gottes zu werden. Es ist auch der Drang, der die Menschheit in einen wilden Kampf um ihren materiellen Wohlstand hineintreibt. Und eben dieselbe Kraft wird auch den Menschen einmal dazu bringen, «der Welt, dem Fleisch und dem Teufel» (wie es im Neuen Testament heisst) den Rücken zu kehren und sich geistigen Dingen zuzuwenden. Der verlorene Sohn gab sein Vaterhaus auf, als er sich entschloss, in die weite Welt zu wandern. Er vergeudete und verprasste seine Barschaft im Strudel der Lebenserfahrungen, die er auf Erden machte, bis seine Mittel erschöpft waren. Schliesslich blieb ihm keine andere Wahl, als all das aufzugeben, was ihm einstens so teuer war, das er aber als unbefriedigend erkannt hatte. Für diese Dinge geringeren Wertes hatte er die höheren Werte geopfert und nun musste er dorthin zurückkehren, von wannen er gekommen war. Das ist die Lebensgeschichte eines jeden Gottessohnes, der [97] in die Inkarnation kam und so stellt es die Bibel in bildhafter Sprache dar. Das Thema ist in allen Welt-Bibeln das gleiche.

Der Drang Opfer zu bringen, das eine aufzugeben, um das andere zu gewinnen, eine bestimmte Lebensrichtung oder Verhaltensweise zu wählen und dafür einen anderen Kurs aufzugeben, Verluste zu tragen, um schliesslich einen Gewinn zu buchen, - das ist der Hergang, welcher der Evolution zugrunde liegt. Dafür muss man psychologisches Verständnis haben. Es ist ein leitendes Prinzip des Lebens selbst, das sich wie ein goldenes Schönheitsvorbild durch den dunklen Baugrund zieht, auf dem sich die Geschichte der Menschheit aufbaut. Wenn dieser Drang, Opfer auf sich zu nehmen, um das zu gewinnen, zu erreichen oder zu erretten, was für wünschenswert erachtet wird, richtig verstanden wird, dann wird das ganze Rätsel der Entwicklung des Menschen enthüllt sein. Diese Tendenz oder dieser Drang ist etwas anderes als Wunschtriebe, wie man sie heute akademisch versteht und erforscht. Dieser Opferdrang bedeutet in Wirklichkeit den Durchbruch dessen, was als höchster Gottesfunke im Menschen glüht. Es handelt sich wohl um einen Wunsch-Aspekt, aber es ist dessen dynamische, aktive Seite und nicht die des sinnlichen Gefühls. Es ist das oberste Hauptmerkmal der Gottheit.

Für Studierende esoterischer Lehren ist die Bemerkung von Interesse, dass dieser Drang zu erretten und Opfer zu bringen - um der Erlösung willen - in den einzelnen planetarischen Evolutionen sich in verschiedener Weise auswirkt. Jeder Strahlenherr eines Evolutions-Systems, der sich durch einen Planeten manifestiert, bringt diesen Drang auf verschiedene Weise zum Ausdruck; und jede Ausdrucksweise ist so verschiedenartig, dass es einem Menschen kaum möglich ist, mehr als die Methode zu erahnen, die auf unserem eigenen Planeten in Geltung ist. Eingeweihte wissen, dass die verschiedenartigen psychologischen Merkmale der einzelnen Strahlwesen in ganz besonderer Weise die Methode bestimmen, die während eines Manifestations-Zyklus ihre spezifische Opferleistung kennzeichnet. Der grosse Strom lebendiger Energie, der sich in dem Evolutions-System unseres Erdplaneten manifestiert, erhält sein Gepräge durch ein Temperament, eine Geisteshaltung und Einstellung eines Wesens, das ein «Göttlicher Rebell» ist. Eben diese [98] Auflehnung bringt Schmerz und Sorge hervor, aber diese Empörung ist der Gottheit unseres Planeten, dem «Einen in dem wir leben, weben und sind», eigen und eingeboren. Diese Tendenz ist daher grösser als die eines Einzelmenschen. Man kann diese höchst erstaunliche Wahrheit über den planetarischen Logos nur unter einem Schleier symbolischer Andeutung und in der Sprache menschlichen Denkens zum Ausdruck bringen. Dabei besteht immer ein Risiko, denn der Mensch legt sich alles, was er liest und hört und erlebt, von seinem eigenen Standpunkt aus zurecht.

Der Alte Kommentar sagt:

«Er trat ins Leben und wusste, dass es Tod war.»

«Er nahm einen Körper an und war betrübt, weil er ihn dunkel fand.»

«Es trieb ihn aus der geheimen Stätte, und er strebte zur Lichtstätte, und das Licht enthüllte ihm alles, was er am wenigsten begehrte.»

«Er bat dringend um die Erlaubnis zurückzukehren.»

Er suchte nach dem höchsten Thron und nach Ihm, der darauf sass. Er sagte: «Das war es nicht, wonach es mich verlangte. Ich hielt Ausschau nach Frieden, nach Licht, nach einem Wirkungsfeld, um Dienste zu tun, meine Liebe zu beweisen und

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.