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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 76 ff. (engl.) |
Oder übersteigen die gemachten Andeutungen unsere Fassungskraft? Ich glaube das
nicht.
c. Aneignungsmethoden der Sieben Strahlen Wie wir gesehen haben, ist der Vorgang der Aneignung ein zweifacher, oder besser gesagt, es ist damit eine doppelte Aktivität verbunden: Nehmen und Geben, Festhalten und Aufgeben, seine Hand fest auf das Erwünschte legen und sich von dem frei machen, woran man bisher gehangen hat. Die verschiedenen Menschentypen, die durch einen der sieben Strahlen sich entwickeln, tun dies in der ihnen eigenen Art und Weise, die ich schildern werde. Gleichzeitig muss man sich jedoch vor Augen halten, dass nur diejenigen die wahre Bedeutung des hier Dargestellten und den Sinn des Geschehens verstehen können, die bereits mitten im Verzichtsprozess drinstehen. Man geht durch das Stadium der Aneignung blind und unbewusst. Der Mensch weiss nicht, was er tut. Erst am Ende seiner langen Pilgerfahrt und nach Beendigung des Aneignungsprozesses entdeckt er, wie müde er tatsächlich des ewigen Strebens nach unwesentlichen und materiellen Dingen ist und wie willensbereit er wurde, sich davon loszureissen. Diesen doppelten Prozess kann man symbolisch bei einem jeden Menschen beobachten, dessen Erdendasein reich an Erlebnissen und Jahren war. In der Jugend ist der Mensch gedankenlos (ein jeder ist so, da es in der Natur liegt) und klammert sich ans Leben; er denkt nicht an die Zeit, wenn er seine physische Existenz aufgeben muss. Der junge Mensch vergisst, mit vollem Recht, dass die endgültige Loslösung, die wir symbolisch Tod nennen, unvermeidlich ist. Hat er aber dem Leben seinen Tribut gezollt und hat das Alter seine Interessen und Kräfte vermindert, dann fürchtet der abgekämpfte und weltüberdrüssige Mensch den Loslösungsprozess nicht mehr und versucht nicht länger das festzuhalten, was er sich in jüngeren Jahren ersehnt hatte. Der Tod ist ihm willkommen und er gibt bereitwillig alles auf, was früher seine Blicke gefangen hielt. Wenn wir nun den Prozess der Aneignung im einzelnen betrachten, so sollte der Leser die folgenden Sätze genau studieren, da sie von verschiedenen Blickpunkten aus Licht über die mannigfachen Stadien werfen: 1. Das Stadium der Verdichtung und der Bildung einer festen Form. Die Seele zieht alles das zu sich heran, was sie braucht und wünscht, um eine Form zu bilden. 2. Das Stadium der Inkarnation, das derzeit «blind» erlebt wird. 3. Die Periode, in der die Befriedigung der Wünsche das Hauptziel ist. Die Skala der Wünsche reicht vom physischen Verlangen und dessen Befriedigung bis hinan zu einem ganz allgemeinen und unbestimmten Sehnen nach Befreiung. 4. Im einzelnen handelt es sich um die Aneignung a) eines oder mehrerer Körper; b) einer oder mehrerer Hüllen; c) eines Trägers oder mehrerer Träger; d) einer Form oder mehrerer Formen. 5. Versinken in Dunkelheit. Das war die Folge sehnsüchtigen Verlangens. Der Mensch wählte die Nacht der Unwissenheit und begann, im Schlepptau seiner Wünsche sich einen Weg zu bahnen aus Nacht zum Licht, aus Unwissenheit zum Wissen, vom Unwirklichen zum Wirklichen. Das ist das grosse symbolische Werk, dem die Freimaurer sich widmen. Es ist eine Illustration des Weges des Verzichts. 6. Der Weg in die Welt, um Besitztümer zu ergattern. 7. Selbstsucht, das Hauptmerkmal des niederen Selbstes in Beziehung zu und identifiziert mit dem Nicht-Selbst. 8. Schmachten nach Besitz, die Entwürdigung spiritueller Liebe. 9. Gewinnsucht, die Illusion, materielle Güter zu benötigen. 10. Jene Periode, die in der Bibel «ausschweifendes Leben» des verlorenen Sohnes genannt wird. 11. Die Anwendung und Nutzbarmachung von Energien zu persönlichen, selbstischen Zwecken. 12. Ein Leben als Persönlichkeit, mit all dem was sich darum gruppiert - Ehrgeiz, selbstsüchtige Ziele usw.; 13. Verhaftetsein an das, was man sehen und kennen lernen kann, an vertraute Dinge und Formen der Aussenwelt. 14. Das Stadium des Bildens von Gedankenformen, erst ohne es zu wissen, dann vorsätzlich aus selbstsüchtigen Motiven. 15. Die Periode der ausschliesslichen Beschäftigung mit Dingen dieser Welt. 16. «Die Welt, die Fleischeslust und der Teufel», wie die Bibel sagt. Hinsichtlich der Seele und ihrer Wesensäusserung, die durch das Prinzip der Loslösung bestimmt ist, geben die folgenden Sätze einen Begriff von den Fortschritten und Absichten: 1. Das Stadium der Durchgeistigung und Loslösung vom Materiellen. Die Seele arbeitet auf das Ziel der Befreiung hin, nicht aber, um weitere Erfahrungen auf der physischen Ebene zu sammeln. 2. Das Aufgeben des Lebens in einer Form. 3. Eine Periode, in der ein Sättigungspunkt erreicht wird; sehnsüchtige Wünsche, die bisher so vorherrschend waren und denen so oft Genüge getan wurde, haben keine Anziehungskraft mehr. 4. Der spezielle Vorgang der Befreiung von a) einem Körper oder mehreren Körpern; b) einer Hülle oder mehreren Hüllen; c) einem Träger oder mehreren Trägern; d) einer Form oder mehreren Formen. 5. Hervortreten ins Licht, eine symbolische Ausdrucksweise, die das Gegenteil, das Versinken in Dunkelheit, deutlich macht. 6. Der «Weg zurück», geleitet von dem Wunsch, sich nichts mehr für das irdische Selbst anzueignen. Der Anfang von Gruppenbewusstsein und Gruppenarbeit. 7. Selbstlosigkeit, die Haupteigenschaft der Seele oder des höheren Selbstes. 8. Kein Verlangen mehr, Besitz zu haben oder zu erwerben, also ein Zustand von Wunschlosigkeit. 9. Ausbildung [79] des Sinnes für Wirklichkeit als vorherrschendes Lebensprinzip. 10. Die Rückkehr des «verlorenen Sohnes» ins Vaterhaus. 11. Anwendung und Nutzbarmachung von Energie für Gruppen-Zwecke und für die Mitarbeit am grossen Plan, welcher der Gesamtheit dient. 12. Ein Leben, wie es die Seele führt, mit allem, was sich daraus ergibt. 13. Liebe zu Gott im Gegensatz zur Eigenliebe. 14. Eine hingebungsvolle Vorliebe für das Unsichtbare, das Wahre, für die Innenwelt, die Wirklichkeit, was nur dann möglich ist, wenn eine innere Loslösung von dem Sichtbaren, dem Falschen, von der Aussenwelt und der Unwirklichkeit erfolgt ist. 15. Vollständiges Freiwerden von der Herrschaft des niederen Denkens. 16. Die Periode, in der sich das Interesse auf das Reich Gottes und der Seele konzentriert. 17. Wirklichkeit. Gestaltlosigkeit. Gott. Wenn man die Aneignungsmethoden der sieben Strahlen und die Stadien der umgekehrten Vorgänge studiert, muss man sich vor Augen halten, dass wir es mit Energien zu tun haben. Schüler des Okkultismus müssen immer mehr in Begriffen von Energien denken und handeln. Diese Energien werden in esoterischer Definition folgendermassen geschildert: Energien, die «antreibende Wirkungen ausüben, magnetische Anziehungskraft besitzen und Tätigkeiten auslösen, die auf ein bestimmtes Ziel gerichtet sind.» Solche Ströme oder Energie-Emanationen existieren bekanntlich in sieben Hauptaspekten oder Qualitäten. Sie bringen die Menschensöhne ins inkarnierte Leben und führen sie auch wieder aus diesem Zustand heraus. Sie haben ihre spezifischen Eigenschaften und Merkmale, und sie bestimmen die Art und Beschaffenheit der gebildeten Formen, die Qualität des Lebens, das zu irgendeiner Zeit oder in einer bestimmten Inkarnation in Erscheinung tritt; sie entscheiden die Länge des Lebenszyklus und bestimmen, welche der drei Formaspekte erscheinen oder verschwinden sollen. Einige kurze Abschnitte werden genügen, um die einzelnen Stufen der Aneignung zu erläutern. Die Abschnitte, welche die Methoden der Loslösung im einzelnen behandeln, sind bereits früher in der «Abhandlung über Weisse Magie» gegeben worden. Erster Strahl. Die Energie [80] des Willens oder der Macht. Der Aspekt des Zerstörers. Im okkulten Sinn sagt man von den Seelen dieses Strahls, dass sie sich «in eine Inkarnation hineinstürzen». sie eignen sich, voller impulsiver Energie, all das an, was sie benötigen. Sie dulden kein Hindernis, das der Befriedigung ihrer Wünsche im Wege steht. Sie stehen allein in stolzer Absonderung und berauschen sich an ihrer eigenen Kraft und ihrer grausamen Härte. Diese Eigenschaften müssen in jene überlegte Kraftanwendung umgewandelt werden, die sie zu machtvollen Faktoren im Rahmen des Planes und zu magnetischen Kraftzentren macht, die Mitarbeiter und Kräfte zu sich heranziehen. Ein Beispiel hierfür bietet die Tätigkeit des Meisters Morya; er ist der magnetische Mittelpunkt aller esoterischen Gruppen und verleiht ihnen auf Grund seiner eigenen Macht die Fähigkeit, das zu zerstören, was im Leben der Jünger unerwünscht ist. Man vergesse nicht, dass es eine der Hauptaufgaben eines Meisters ist, das zu stimulieren und anzuspornen, was eines solchen Anspornes bedarf. Der Jünger braucht dringend Kraft, um seine Unzulänglichkeiten auszumerzen. Seelen dieses Strahls, die aus eigenem Verlangen in Inkarnation kommen, «greifen zu und packen an». Das charakterisiert die Eigenart der Kraft, die sich hier kundtut. In ihrer Methode liegt ein gewisses Mass von Heftigkeit. Sie nehmen schliesslich «das Himmelreich mit Gewalt.» Zweiter Strahl. Die Energie der Liebe-Weisheit. Seelen, die zu diesem Strahl gehören, benützen die Methode des «Einsammelns» oder «Hereinziehens». Die Seele stösst eine Vibration aus (so wenig wie wir noch die richtige Bedeutung dieser Worte verstehen mögen), diese Vibration wirkt auf die Umgebung ein und zieht Substanz-Atome aller drei Ebenen zum zentralen Sammelpunkt der Energie heran. Diese Methode ist - im Vergleich mit der des ersten Strahls - verhältnismässig mild und sanft und braucht auch etwas mehr Zeit, weil die Überschattung (vor dem Eintritt in die drei Welten zwecks Annahme einer äusseren Erscheinungsform) viel länger dauert. Dies bezieht sich auf die Überschattung der Substanz, die erst in eine Form gebildet werden soll und nicht auf die Überschattung der bereits vollendeten Körperform, also des Kindes im Mutterleib. Die Seelen vom ersten Strahl äussern ihren Wunsch nach |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |