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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 63 ff. (engl.)
werden, die jeder Mensch mitbringt, wenn er wieder in physische Inkarnation tritt. Von dieser Grundlage aus geht das Werk systematisch weiter. Man könnte diesen Prozess als ein Bemühen kennzeichnen, den Griff zu verstärken, den der göttliche Denker auf den Mechanismus ausübt. Das hat zur Folge, dass der Mensch mit mehr Weisheit und unumschränkter geleitet werden kann, dass die Absicht klarer zutage tritt und der Weg für die Seele dadurch geebnet wird, dass jene praktischen Massnahmen ergriffen werden, die ein richtiges Verhalten, rechte Rede und die Ausbildung eines guten Charakters anstreben. Die Leitgedanken dieses Absatzes verbinden die Schlussfolgerungen der Psychologen der materialistischen Schule mit den Ideen der introspektiven Forscher und mit jenen Schulen, die ein Selbst, eine Seele oder spirituelle Wesenheit voraussetzen. Diese Leitgedanken machen klar, dass beide Richtungen ihre Meinungen auf Tatsachen aufbauen, und dass daher beide Gruppen ihr Teil dazu beitragen müssen, um den Aspiranten im Neuen Zeitalter zu schulen.

4. Wenn wir die introspektive Methode weiter verfolgen und von diesem Blickpunkt aus den Menschen studieren, so machen wir die Entdeckung, dass allen Teilen des menschlichen Körpers - als wesentlicher Bestandteil seines Apparates - eine Hülle zu Grunde liegt, die man den «Ätherkörper» genannt hat. Dieser besteht aus lauter Kraftfäden, die ihrerseits Kanäle bilden, durch welche noch feinere Energien verschiedener Art fliessen. Diese wiederum werden während der Manifestationszeiten dem jeweiligen Status der Seele «angepasst». Diese Fäden liegen dem ganzen Körper zugrunde und durchziehen Körper und Nervensystem; sie sind tatsächlich die Kräfte, die das Nervensystem zur Tätigkeit anspornen. Sie reagieren unglaublich stark auf äussere und innere Impulse. Die Nervenreaktionen von Jüngern und hochentwickelten Personen, deren [64] Ätherkörper in engem Rapport mit ihrem Nervensystem steht, sind derart intensiv, dass sie für den Durchschnittsmenschen unbegreiflich sind.

5. Die gesamten Nerven mit den Millionen von Nadis («Fadengegenstücke» im Ätherkörper) bilden eine Einheit; darin liegen - nach den Lehren uralter Weisheit - Brennpunkte für verschiedene Energietypen, «Kraftzentren» genannt. Von diesen Kraftzentren und nicht von dem Körper, hängt es ab, was die Seele an Lebenserfahrungen gewinnt und wie sie sich kundtut. Die Kraftzentren sind die Faktoren, die auf das innersekretorische Drüsensystem des Körpers einwirken und dieses gestalten.

6. Dieses innere und äussere System bestimmt und lenkt die Manifestierung der Seele auf der physischen Ebene. Es zeigt denen, die diese Dinge sehen können, wie sie in Wahrheit sind an, in wieweit die Seele von ihrem Instrument Besitz ergriffen hat und es festhält; es lässt sich einschätzen, ob diese Besitznahme nur teilweise und gelegentlich erfolgt, oder ob sie dauernd ist und die ganze Persönlichkeit umfasst. Dies kommt sehr sinnfällig in einem bestimmten Handgriff zum Ausdruck, den die Freimaurer anwenden und der im Leben des Kandidaten der Mysterien einen Höhepunkt bedeutet.

Ich sprach an früherer Stelle vom Hauptkanal, der als Verbindungsweg zwischen der Seele und ihrem Mechanismus dient; es ist dies:

a) Das Zentrum am Ende der Wirbelsäule.

b) Das Zentrum auf dem Scheitel des Kopfes, wo sich, vom Standpunkt der Seele aus, das wichtigste Körperzentrum befindet. Hier ist die Eingangs- und Ausgangspforte der Seele; hier ist die grosse Radio-Empfangsstation und die Zentrale, die leitet und verteilt.

c) Die Milz. Sie ist ein Nebenzentrum und Hilfsorgan, das in Beziehung zum Herzzentrum steht.

Durch die Milz wird eine Verbindung hergestellt zwischen dem Lebensprinzip (im Herzzentrum) und dem System des Bewusstseins, [65] so dass alle materiellen Organe und die atomische Substanz des physischen Körpers untereinander verbunden sind. Daraus geht hervor, dass sich in der Gegend der Milz, zusammen mit ihrem inneren Kraftzentrum, zwei grosse Energieströme kreuzen: der Kraftstrom der physischen Lebenskraft und der Kraftstrom des Bewusstseins der Atome, die den Körper aufbauen. Man möge beachten, dass wir hier von dem unterbewussten Leben des Zellsystems reden, und nicht von dem Leben in Bewusstheit und von dem Eigenbewusstsein. Die Milz ist das Organ, das planetarische Prana- (oder Lebens-) Energie aufnimmt und weiterleitet. Prana kommt durch «das offene Tor» des Milz-Kraftzentrums herein und strömt von da zum Herzen. Dort tritt eine Verschmelzung mit dem individuellen Lebensprinzip ein. Durch das Milzzentrum strömt auch das bewusstseintragende Lebenselement aller Körperzellen, die ihrerseits wieder die Empfänger der Energie des Bewusstseinsaspektes oder der Ursprungsquelle aller Atome und Formen innerhalb des vierten Naturreiches sind. Man kann nicht erwarten, dass dies für uns jetzt schon verständlich ist, doch wird der wahre Tatbestand im Lauf der späteren Menschheitsentwicklung gewürdigt werden. Ein Hinweis kann darin gefunden werden, dass der Solarplexus für Gruppeneinwirkungen aus der nächsten Umgebung und für Eindrücke astraler Natur ungemein empfänglich ist. Das Milzzentrum steht in enger Verbindung sowohl mit dem Solarplexus als auch mit dem Herzen.

7. Diese beiden inneren und unterbewussten Energieströme kreuzen sich in der Gegend der Milz und bilden hier im menschlichen Körper ein Kreuz, da die eine Kraftlinie die andere überquert. Dies entspricht im menschlichen Körper dem Kreuz der Materie, von dem man in Verbindung mit der Gottheit spricht. Bewusstsein und Lebensimpuls bilden ein Kreuz. Der vom Herzen herabfliessende Lebensstrom und der Strom lebenspendender Energie von der Milz ergiessen sich, nachdem sie sich gekreuzt und dabei einen Kraftwirbel gebildet haben, in den Solarplexus; von hier aus vereinigen sie sich, wenn [66] der fortgeschrittene Aspirant ein bestimmtes Lebensstadium erreicht hat, zu einem einzigen Kraftstrom. In diesem Fall vereinigen sich die beiden Ströme mit den gesamten Energien, indem sie die genannten drei Stellen - im Kopf, am Ende der Wirbelsäule und in der Milz - als endgültigen Transportweg, als Verteilungs- und Regulierungsstationen benützen. Im Augenblick des Todes, oder wenn die Methode angewandt wird, die jenes Stadium der Energiemeisterung herbeiführt, das als Samadhi bekannt ist, dienen diese drei Stellen den Energien als Austrittspforte, gleich, ob der Sterbende es weiss oder nicht.

8. Wenn das leitende, lenkende Agens im Kopf mit Bedacht und durch einen Willensakt die am Ende der Wirbelsäule angehäuften Energien nach oben zieht, werden diese in das magnetische Feld der Zentren längs der Wirbelsäule hineingezogen und mit der Doppelenergie, die aus der Milz strömt, vereinigt. Die Rückgratbahn mit ihren fünf Zentren tritt nun in Tätigkeit und schliesslich werden alle Kraftströme in einen einzigen Energiestrom verschmolzen und vereinigt. Dann ereignet sich dreierlei:

a) Das Kundalini-Feuer wird erweckt, steigt aufwärts und brennt sofort alle ätherischen Gewebe durch, die als schützende Schranken die verschiedenen Zentren voneinander trennen.

b) Der Ätherkörper verstärkt seine Vitalität; infolgedessen wird der physische Körper in hohem Mass belebt, mit Lebenskraft aufgeladen und mit Energien erfüllt.

c) Die ganze Aura ist harmonisch organisiert und mit Licht erfüllt und die Seele kann sich nun nach eigenem Willensentschluss bei vollem Wachbewusstsein aus ihrem physischen Gehäuse zurückziehen oder darin verbleiben als ein inkarnierter Gottessohn, dessen Bewusstsein nun ein vollkommenes ist; es ist vollendet sowohl auf der physischen, astralen und mentalen Ebene, als auch in den drei Aspekten des niederen Denkbereiches, des kausalen Bewusstseins und nirvanischer Erkenntnis. Dieser Werdegang findet seinen Höhepunkt bei der dritten Einweihung.

Die Macht, dieses [67] gewaltige Ereignis im Leben des Aspiranten zu veranlassen, hängt von der inneren, subjektiven und spirituellen Arbeit ab, die wir bereits als «das Erbauen der Brücke auf der Mentalebene» erwähnt haben; diese Brücke soll die eben genannten drei Aspekte verbinden. Diese Arbeit begann für das Menschengeschlecht - als Ganzes gesehen - in der mittleren Periode unserer arischen Rasse und kommt heute ungemein rasch voran. Dem einzelnen Aspiranten wurde eine solche Aktion während aller Zeitalter ermöglicht; heute ist es die Hauptaufgabe aller Jünger. Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, dass die Neue Gruppe der Weltdiener aus den Reihen derer gebildet ist, die sich an dieser Arbeit für die Menschheit beteiligen. Jeder, der an seiner eigenen Brücke baut, gesellt sich dieser Gruppe okkulter «Brückenbauer» zu. Die Tätigkeit unserer modernen Brückenarchitekten hat in dieser Hinsicht eine gewisse symbolische Bedeutung; sie verbinden Felsenklüfte und überspannen Gewässer und geben damit in der Aussenwelt ein Bild dessen, was die fortgeschrittene Menschheit heute in ihrer inneren Entwicklung tut.

Wir sind nun soweit, dass wir den Prozess studieren können, durch den ein Mensch den Schlund oder Abgrund (bildlich ausgedrückt) zwischen seinem niederen Selbst und dem höheren Selbst, das in seiner eigenen Welt wirkt, überbrückt. Diese tiefe Kluft muss überbrückt werden, bevor das Einswerden und eine völlige Integration des ganzen Menschen zustande kommen kann. Um den Vorgang klar zu verstehen, wird es gut sein, das höhere Selbst und seine Wesensart genau zu erklären.

Wir sahen, dass die Seele, soweit die zeitlich begrenzte Beziehung zum Mechanismus in Frage kommt, aus einer zweifachen Energiemischung besteht - aus der Lebens-Energie und der Denk-Energie. Wenn diese beiden Energien im menschlichen Mechanismus sich vereinen, entsteht das, was wir Bewusstsein nennen - zunächst Eigenbewusstsein und später Gruppenbewusstsein. Der Mechanismus selbst ist seiner Natur nach auch eine Mischung und Verbindung von Energien. Da haben wir: erstens die Energie der Substanz selbst, [68] welche die Form der atomischen Körperstruktur annimmt; zweitens die Lebenskraft, die diesen Körper belebt; drittens die Energie des sogenannten Astralkörpers mit seiner Empfindungsfähigkeit, Gefühlstätigkeit und jener magnetischen Kraft, die wir Verlangen nennen; und viertens die Energie des Denkvermögens. Diese vier Energietypen bilden das sogenannte niedere, persönliche Selbst; aber der höhere mentale Aspekt des Denkvermögens ist das, was die Persönlichkeit innerlich mit der Seele verbindet. Wenn das niedere Bewusstsein entwickelt ist, befähigt es den Menschen schliesslich, einen bewussten Kontakt mit dem höheren Bewusstsein herzustellen. Erst muss das niedere Denkvermögen (der konkretisierende Verstand) erweckt, verstanden und endgültig benutzt werden, ehe das höhere Denkvermögen zum Mittler werden und man mit dessen Hilfe ein Wissen über jene Wirklichkeiten erlangen kann, die das Reich Gottes ausmachen. Erst muss der Intellekt voll entfaltet sein, bevor die Intuition in richtiger Weise erweckt werden kann.

Als Ergebnis einer langen Erfahrung aus vielen Inkarnationen herrschen also im Menschen zwei Hauptgruppen von Energien vor, nämlich die Energie der Astral- oder Wunschnatur und die Energie des Denkvermögens. Wenn diese beiden vereint und verbunden, gründlich organisiert und nutzbar gemacht sind, dann sehen wir eine aktive, kraftvolle Persönlichkeit zur Wirkung kommen. Die grosse Energie-Einheit, die wir die Seele nennen, sucht über diese Energien Macht zu gewinnen und sie höheren und anderen Zielen unterzuordnen. Ihre beiden Energien, Denken und Liebe (letztere ist ebenfalls eine Doppel-Energie) sind im menschlichen Gehirn «verankert» (wenn wir dieses Wort in einem symbolischen und esoterischen Sinn gebrauchen dürfen), während das Lebensprinzip, wie wir gesehen haben, im menschlichen Herzen verankert ist. Die vier Energien des niederen Selbstes: atomische-, vitale-, Gefühls- und Gedankenenergie sowie die beiden genannten Energien der Seele sind jene sechs Energien, die der Mensch auf Erden anwendet, um Erfahrungen zu sammeln. Die Energie der Atome wird jedoch für gewöhnlich nicht zu den menschlichen Energien gerechnet, weil sie sich in allen Lebensformen aller Naturreiche in gleicher Weise [69] vorfindet und betätigt. Deshalb sieht man den Menschen als ein Produkt von fünf und nicht von sechs Energien an.

Die menschliche Seele (im Gegensatz zu der höheren Seele, die in ihrem eigenen Reich, frei von den Beschränkungen des menschlichen Daseins wirkt und lebt) wird während des grössten Teils der Zeit, in der sie Erfahrungen sammelt, von den niederen Energien gefangen gehalten und beherrscht. Auf dem Probepfad beginnt dann die Doppelenergie der Seele immer wirksamer zu werden; der Mensch sucht bewusst seine Denkkraft zu gebrauchen und Liebe und Weisheit auf der physischen Ebene zu bekunden. Das ist in einfachen Worten das Ziel aller Aspiranten. Sobald die fünf Energien bewusst und mit Überlegung für den Dienst an der Menschheit herangezogen werden, bahnt sich ein Rhythmus zwischen der Persönlichkeit und der Seele an. Es ist, als ob ein magnetisches Feld geschaffen worden wäre und diese beiden vibrierenden magnetischen Einheiten (oder Energie-Aggregate) beginnen würden, mit ihren Schwingungen in die gegenseitigen Einflussbereiche vorzudringen. In den Anfangsstadien geschieht dies nur gelegentlich und selten.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.