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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 50 ff. (engl.)

b) Ein ähnlicher Vorgang findet während des Befreiungsprozesses (auf dem Pfad der Rückkehr) statt, wenn die Antahkarana-Brücke zwischen dem niederen Mentalkörper, dem Kausalkörper und den höheren geistigen Welten erbaut wird.

Wenn das Werk (laut Punkt 2. a). auf der physischen Ebene vollbracht und der technische Vorgang erfasst ist, kann der Mensch es fertigbringen, seinen physischen Körper bei vollwachem, ununterbrochenem Bewusstsein zu verlassen. Wenn ein ähnliches Werk auf der höheren Ebene getan und die «Brücke» genügend stark erbaut ist, kann der «Eingeweihte» sich den Begrenzungen des Formlebens entziehen und in jenen Bewusstseinszustand eintreten, den die Buddhisten Nirvana nennen. Auch in diesen erhabenen Seinszustand muss man bei vollem, ununterbrochenen Bewusstsein eingehen. Diese beiden Hauptkrisen im Leben der Seele - die erste führt zur physischen Inkarnation, die zweite bringt die Befreiung der Seele von dem Rad der Wiedergeburt - sind (und müssen es stets sein) das Resultat einer Gruppen-Vibration, eines Gruppen-Impulses, eines Gruppen-Ansporns und eines Gruppen-Antriebs. Der eine Antrieb kommt von der Gruppe der Seelen, von der das inkarnierende Ego ein wesentlicher Bestandteil ist; der andere resultiert aus der Tätigkeit jener Atomgruppen, die mit ihren Schwingungen auf diesen Seelenantrieb reagieren; die Atome schwingen jedoch nicht im Einklang [51] mit der Seele. In dieser Feststellung ist zusammengefasst, wie die Seele arbeitet und welche Arbeitsmöglichkeiten sie hat: sie arbeitet auf die Erneuerung der Materie hin, aber nicht auf ihre eigene Erlösung. Es mag hier angeführt werden, dass die Befreiung der Seele oder des Ego dann erfolgt, wenn das Werk der Befreiung der Materie (durch Heranziehung der Materie für Formbildung) bis zu einem gewünschten Punkt vorangebracht wurde. Das hängt nicht in erster Linie von der Erlangung einer bestimmten geistigen Höhe des Menschen und von gewissen spirituellen Eigenschaften ab, die er erreicht hat. Diese erwünschte Geistesstufe und diese spirituellen Eigenschaften zeigen sich und werden dann offenbar, wenn die Hüllen (oder Träger) «auf okkultem Weg erlöst sind». Dann ist die Materie umgeformt, verwandelt und «in den Himmel erhoben». Wenn die Träger im gleichen Rhythmus mit der Seele vibrieren, dann ist das Stadium der Befreiung erreicht.

a) Die Krisenzeiten

So, wie es im Leben eines Menschen auf dem Weg der Initiation (bei den fünf Einweihungen) fünf Krisenzeiten gibt, genau so treten fünf ähnliche Krisen ein, wenn in den drei Welten eine Form gebildet wird. Drei Krisen sind von grösserer Bedeutung, - die erste, dritte und fünfte. Wenn eine Seele (ich spreche wieder in Symbolen), die unter göttlichem Impuls handelt, zur Inkarnation kommt und Erfahrungen in den verschiedenen Rassen sammelt, um bestimmte Qualitäten zu entwickeln und sichtbar zu machen, so gibt es fünf Krisenzeiten. Ich spreche hier von der Gesamtmenschheit, die den sogenannten «menschlichen Bewusstseinszustand» repräsentiert. Ich spreche hier nicht von einer Einzelseele (wenn eine solch' falsche Bezeichnung erlaubt wäre). Die fünf Krisenzeiten kennzeichnen den Übergang des Seelenlebens von einer Rasse in die nächste. Jedesmal, wenn ein solches Ereignis stattfindet, bedeutet es eine weitere Rassenentfaltung, die mit einer mehr oder weniger bewussten Aneignung einer neuen Ausdrucksform verbunden ist. Die folgende Tabelle zeigt die Aneignungen, welche die fünf [52] Rassenkrisen kennzeichnen.

1. Während der lemurischen Zivilisation: die Aneignung des physischen Körpers mit seinen fünf Sinnen.

2. Während der atlantischen Zivilisation: Aneignung des Astralkörpers

3. In der gegenwärtigen arischen Welt: Aneignung des Mentalkörpers mit nachfolgender Entfaltung des Intellekts.

4. In der kommenden Rasse: bewusste Aneignung und Integration der dreifältigen Persönlichkeit.

5. In der letzten Rasse: vollste Wesensäusserung der Seele und ihrer Träger sowie eine teilweise Ausdrucksverleihung des spirituellen Wesens.

Hier haben wir also fünf Krisenzeiten im Leben eines Einzelmenschen und zwar im Rahmen des ganzen Entwicklungszyklus. Der erste Höhepunkt (Menschwerdung genannt) wurde im Zeitalter von Lemuria erreicht, das dritte Stadium entwickelt sich in unserer Rasse, und die fünfte Stufe wird am Ende des Evolutionszyklus erreicht werden. Diese Stadien erstrecken sich über eine so lange Zeitperiode und stehen in so enger Beziehung zueinander, dass eine einzelne Teilstrecke und Periode die nächstfolgende möglich macht. Nur der analytische Denker sieht oder sucht streng gesonderte Abschnitte. Der Reflex dieser fünffachen Erfahrung, die jedes Individuum durchzumachen hat, zeigt sich im Leben jedes Aspiranten von Durchschnittsintelligenz, der sich für Zivilisation und Erziehung unserer Zeit empfänglich zeigt und sie sich zunutze macht, in nachstehender Reihenfolge:

1. Aneignung der physischen Körperhülle.

Diese erfolgt zwischen dem vierten und siebten Jahr, wenn die Seele, die bisher den Menschen überschattete, von dem physischen Träger Besitz ergreift.

2. Eine Krise tritt im Jünglingsalter ein, wenn [53] die Seele sich den Astralkörper aneignet. Diese Krise wird von der grossen Masse nicht erkannt; sie wird vom Durchschnittspsychologen auf Grund vorübergehender Abweichungen von der Norm nur dunkel erahnt. Die Psychologen erkennen nicht die Ursache, sondern nur die Wirkungen.

3. Eine ähnliche Krise tritt zwischen dem einundzwanzigsten und fünfundzwanzigsten Jahr auf, wenn der mentale Körper angeeignet wird. Zu dieser Zeit sollte der Mensch auf den Einfluss des Ego zu reagieren beginnen, was im Fall eines fortgeschrittenen Menschen auch häufig der Fall ist.

4. Zwischen dem fünfunddreissigsten und zweiundvierzigsten Jahr entsteht eine Krise, in der ein bewusster Kontakt mit der Seele hergestellt wird; die dreifache Persönlichkeit beginnt dann als eine Einheit auf den Seelenimpuls zu reagieren.

5. In den restlichen Lebensjahren sollte eine immer stärker werdende Verbundenheit zwischen der Seele und ihren Trägern zustande kommen, die zu einer weiteren Krise zwischen dem sechsundfünfzigsten und dreiundsechzigsten Lebensjahr führt. Vom Ausgang dieser Krise hängt es ab, ob der betreffende Mensch auch in den weiteren Jahren noch von Nutzen sein könnte, ob also das Ego die Träger bis ins hohe Alter weiter benützen oder ob die im Innern wohnende Wesenheit sich allmählich zurückziehen wird.

Es gibt eine grosse Zahl analoger Krisenzyklen in der äonenlangen Lebensgeschichte jeder Seele, aber diese fünf Hauptkrisen können vom Standpunkt höherer Schau deutlich verfolgt werden.

Eine der Methoden, um die Lebensgeschichte der Seele in den Archiven der Meister aufzuzeichnen, besteht (solange das derzeitige Experiment auf diesem Planeten andauert) in einer graphischen Darstellung, aus der diese Krisen - sowohl für die Rassen als für Einzelmenschen - ersichtlich sind. Manchmal, z.B. bei fortgeschrittenen Aspiranten, werden sogar wichtige physiologische Krisen in der Urkunde vermerkt. Welcher Grad von Verbundenheit zwischen einer Seele und ihren verschiedenen Trägern in den drei Welten besteht, ist eine Frage der verschiedenen Energiearten, die in magnetischer [54] Beziehung zueinander stehen und zeitweilig den verschiedenen Kraftaspekten untergeordnet werden, um jene magnetischen Felder zu schaffen, in denen die benötigten Schwingungsfrequenzen hervorgerufen werden können. Vom Gesichtspunkt derer, die in die zeitlose Weisheit eingeweiht sind, ist die Geschichte des Menschen - des Aspiranten - ein Bericht darüber, ob er auf herangezogene Energien reagiert oder sie zurückgewiesen hat. Die Tatsache, dass aus dem Wechselwirken der verschiedenen Energiearten jene Anhäufungen oder Kraft-Verdichtungen resultieren, die wir Körper, Hüllen oder Träger (materielle oder immaterielle) nennen, ist nur eine Nebenerscheinung des Hauptproblems, - der Entwicklung eines bewussten Reagierens auf Gottes Leben.

Verhältnismässig kleine Energie-Einheiten werden in grosse Kraftfelder, die wir Ebenen nennen, hineingeschleudert. Je nachdem, wie stark der Zusammenprall ist, fällt die Reaktion zwischen Energieeinheit und dem berührten Kraftfeld aus, und dementsprechend sind auch Qualität und Schwingungs-Frequenz der materiellen Atome, die angezogen und zusammengehalten werden. Das Ausmass des Anpralls hängt - symbolisch gesprochen - von der Stärke des Urheberwillens, vom sogenannten Alter der Seele, von der Wirkungskraft der Gruppentätigkeit und vom Karma des Planeten oder einer Gruppe ab. Die Atome schliessen sich auf diese Weise zu einer Form zusammen, die nur von begrenzter Dauer ist; sie ist ein äusserlich sicht- und verhältnismässig greifbares Gebilde, ein Instrument oder Medium, durch das die Seele mit grösseren Formen göttlichen Lebens und Ausdrucks in Berührung kommen kann. Je komplizierter die Form organisiert, und je vielseitiger und vollkommener der Resonanzapparat ist, um so deutlicher tritt das Alter der Seele und ihre vervollkommnete Zielstrebigkeit oder Willenskraft zutage, umso freier ist sie von den karmischen Begrenzungen eines unentwickelten Trägers.

Ein eingehendes Studium dieses Gegenstandes ist hier nicht möglich. Die Aneignung solcher Energieeinheiten seitens einer Seele, die ihren Körper [55] oder ihre Hüllen bilden, der Übergang von einer Ebene zur anderen und von einem Bewusstseinszustand zum anderen verlangt ein so tiefgründiges und kompliziertes Studium, dass nur Eingeweihte, die durch ihre Entwicklung entsprechend ausgestattet sind und deren Interesse sie zwingt, am Karmagesetz mitzuwirken (das in Zeit und Raum mit «Substanz und Kraft» identisch ist), die Vielfältigkeit dieses Themas ohne Schwierigkeit erfassen können.

Zwei Worte wurden in der heutigen Psychologie geprägt, die eine Beziehung zu diesem schwerverständlichen Gesetz haben; sie charakterisieren zwei fundamentale Ideen, mit denen geschulte Eingeweihte arbeiten. Das sind die Ideen: «Vorbilder» und «Prägung», mit ausgesprochen okkulten Folgerungen. Diejenigen, die sich mit esoterischen Fragen dieser Art befassen, ziehen in erster Linie Vorbilder heran, die allen Tätigkeiten der Weltseele und der individuellen Seelen zugrunde liegen. Man vergesse nicht, dass der Ausdruck «individuelle Seelen» nur ein beschränkender Begriff ist, den unser Verstand in seiner Absonderungstendenz gebraucht, um die verschiedenen Aspekte der einen Wirklichkeit anzudeuten.

Vorbilder sind letzten Endes nur jene Energietypen, die darum kämpfen, sich in eine materielle Ausdrucksform umzuwandeln, und denen es schliesslich gelingt, die mehr oberflächlichen und augenfälligen Energien (die sich während des Manifestationsprozesses ihren Weg zur Oberfläche gebahnt haben) ihrem neu auferlegten Rhythmus unterzuordnen. Auf diese Weise bringen diese Vorbilder veränderte Typen, neue Formen und verschiedene Merkmale, Grundtöne und äussere Erscheinungen hervor. Sie sind buchstäblich die göttlichen Ideen, die aus dem inneren Gruppenbewusstsein hervorquellen und jene mentalen Formen annehmen, die der Verstand und das Gehirn des Menschen im Lauf irgendeiner Epoche verstehen und sich aneignen kann. Man könnte daher sagen, dass diese Vorbilder oder fundamentalen Ideen, die Gestalt und Form annehmen, um den «Weg des Menschen auf Erden» (wie es esoterisch genannt wird) zu überwachen und zu gestalten, die hier genannte Qualitätsprägung bewirken. Sonderbarerweise ist es aber nicht so. Esoterisch gedacht, hat die qualifizierende Prägung (richtig verstanden) mit der Reaktion der Materie oder Substanz zu tun, mit welcher der Materie eigenen und in ihr selbst schlummernden Reaktionsfähigkeit auf die [56] Vorbilder. Man könnte daher sagen, dass das Vorbild die Aktion oder Reaktion erweckt und wachruft, dass aber die darauffolgende Prägung (eines Zustandes oder einer Eigenart) von der Qualität des Reaktionsapparates bestimmt wird. Diese spezifische Qualität ist der Substanz als solcher eigen, und das Wechselspiel zwischen Vorbild und prägender Materie lässt den besonderen Hüllentypus entstehen, den die Seele sich in Zeit und Raum aneignet, um damit zu experimentieren und Erfahrungen zu sammeln. Wenn man dieses Thema durchdenkt und die sich ergebenden Folgerungen erwägt, wird es klarer werden, dass in dem Mass, wie ein Mensch in seiner Entwicklung fortschreitet und an die Stufe der Eingeweihten herankommt, das Umprägen der angeborenen, von Natur aus gegebenen Form den Forderungen des Vorbildes ständig näher kommt. Ich möchte hinzufügen, dass ein Vorbild, in seiner innewohnenden Eigenart, wie es aus dem Denken der Gottheit des Makrokosmos oder des mikrokosmischen Denkers hervorquillt, relativ unwandelbar und unveränderlich ist. Im Gegensatz hierzu ist die innere Prägung der Materie veränderlich und unterliegt einem ständigen Wechsel. Wenn bei der dritten Einweihung Vorbild und umgeprägte Form übereinstimmen, dann findet die Verklärung des Eingeweihten statt, die zu der letzten Krise führt; dabei werden Vorbild und Form als Einheit erkannt, und es wird die Formnatur (einschliesslich des Kausalkörpers und der niederen Träger) aufgelöst, sie verschwindet.

Die Anfangsstadien menschlicher Entwicklung sind - wie überall in der Natur -

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.