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Esoterische Psychologie Band 2 (Sieben Strahlen II), Seite 45 ff. (engl.) |
Diese Kräfte sammeln und vermischen sich. Sie vereinen sich im Kopf dessen, der vor dem Engel steht. Beide stehen Auge in Auge, von Angesicht zu Angesicht und Hand in Hand. Wille verstärkt Willen, und Liebe begegnet Liebe. Der Wille zur Macht geht in den Willen zu lieben über, und Stärke trifft mit Weisheit zusammen. Diese beiden sind eins. Aus dieser erhabenen Stätte der Einheit tritt der Befreite hervor und bekennt: «Ich kehre zurück, von wannen ich kam; ich gehe meinen Weg aus dem ungeformten Dasein in die Welt der Formen. Ich habe den Willen, zu sein. Ich habe den Willen, zu wirken. Ich habe den Willen, zu dienen und zu erlösen. Ich habe den Willen, die Menschen höher emporzuheben. Ich diene dem Plan mit dem Mittel des Willens, dem Ganzen mit dem Mittel der Macht.» Zweiter Strahl «Der Engel der Gegenwart zieht den Wanderer zu sich heran. Göttliche Liebe führt den Suchenden auf den Weg. Der Punkt des In-einander-aufgehens ist erreicht. Von Mund zu Mund geht der Atem hinaus und wird der Atem eingesogen. Herz an Herz geht der Herzschlag beider in ein einziges Pochen über. Fuss an Fuss fliesst die Kraft des Grösseren zum Schwächeren über, und auf diese Weise wird der Weg beschritten. Kraft erfüllt und belebt das Wort, den Atem. Liebe durchpulst das Herz, das Zentrum des Lebens. Aktivität beherrscht das Wandern auf dem Weg. Diese drei bringen die Verschmelzung zustande. Alles ist dann verloren und gewonnen. Das Wort ertönt: «Ich schreite auf dem Wege der Liebe. Ich liebe [46] den Plan. Diesem Plan gebe ich alles hin, was ich habe. Ich gebe dem Ganzen die tiefe Liebe meines Herzens. Ich diene dem Plan; ich diene dem Ganzen in Liebe und Verstehen.» Dritter Strahl «Der Engel der Gegenwart steht inmitten der wirbelnden Kräfte. Seit vielen Zeitaltern stand er so, als Mittelpunkt aller Energien, die von oben und von unten kommen. Mit Einsicht und Überlegung arbeitet der Engel daran, den Einen aus der Höhe mit dem anderen aus der unteren Region zusammenzuführen und zur Einheit zu machen. Mit zwölf klaren Tönen schlägt die Stunde und dann sind die zwei eins geworden. Der Engel steht verzückt. Ohr an Ohr, Brust an Brust, die rechte Hand in der linken, bewirken die beiden (welche die drei sind) das In-einander-aufgehen ihrer Leben. Herrlichkeit erstrahlt. Die Wahrheit ist entschleiert. Die Arbeit ist getan. Der Mensch, der die Seele ist, erhebt die Stimme mit Macht: «Ich verstehe den Weg - den inneren Weg, den schweigsamen Weg, den manifestierten Weg, denn diese drei Wege sind eins. Der Plan macht auf dem äusseren Weg Fortschritte; er ist völlig sichtbar. Das einheitliche Ganze wird offenkundig sein. Diesen Plan kenne ich. Es ist mein fester Wille, in Liebe und Verstehen diesem Plan zu dienen.» Vierter Strahl «Der Engel der Gegenwart steht in seiner vollkommenen Schönheit auf dem leuchtenden Weg. Die Herrlichkeit der Gegenwart ergiesst sich über das ganze Kampffeld und beendet friedvoll den Streit. Der Krieger wird sichtbar. Sein Werk ist getan. Rücken an Rücken stehen Krieger und Engel und beider Aura fliesst zusammen in eine strahlende Lichtsphäre. Die beiden sind eins. Die Stimme spricht: «Harmonie ist wiederhergestellt und die Schönheit des Herrn der Liebe strahlt überall hervor. So verlangt es der Plan. Auf diese Weise wird das grosse Ganze offenbar. Die höheren und niederen Kräfte treffen zusammen; Geformtes und Ungeformtes verschmelzen und verbinden sich und fühlen sich als Einheit. In Harmonie mit allen geeinten Seelen diene ich dem Plan.» Fünfter Strahl «Der Engel der Gegenwart tut Dienste allen dreien - dem Einen droben, dem anderen drunten und dem Einen, der immer existiert. (Dies bezieht sich auf die Tatsache, dass man auf der fünften Ebene den Engel ganz bestimmt antrifft und erkennt. Die drei Aspekte der höheren Triade - Buddhi, abstraktes Denken und Geist-, das Ego in dem Kausalkörper sowie das niedere Denkvermögen sind hier vereint und verschmolzen). Das grosse Dreieck beginnt sich zu drehen, seine Strahlen laufen [47] in alle Richtungen und durchdringen das Ganze. Der Mensch und der Engel sehen einander an und wissen, dass sie identisch sind. Die Lichtstrahlen, die aus dem Herz- und Kehlzentrum sowie aus dem Zentrum zwischen beiden ausstrahlen, treffen zusammen und gehen ineinander auf. Die beiden sind eins. Die Stimme, die in der Stille spricht, kann vernommen werden: «Die Kraft, die vom höchsten Punkt herabströmt, hat den unteren Pol erreicht. Der Plan kann nun erkannt werden. Das Ganze kann enthüllt werden. Die Liebe, die aus dem Herzen kommt, das Leben, das aus Gott stammt, haben dem Plan gedient. Das Denkvermögen, das alle Einzelheiten mit Weisheit in den Rahmen des Planes einfügt, hat die äusseren Grenzen von Gottes Wirkungskreis erreicht. Diese Kraft erfüllt mein Leben. Diese Liebe durchpulst mein Herz. Dieses Denken erleuchtet meine ganze Welt. Deshalb diene ich dem Plan.» Sechster Strahl «Der Engel der Gegenwart kommt herab und durchdringt auf halbem Weg den Nebel der Täuschung. Der Pfad steht offen. Der Eine, der dem Pfad folgt und aufhört zu kämpfen, der blindlings mit den beiden ringt, die ihn zu hindern und zu blenden suchen, sieht den Weg offen. Der Weg ist sichtbar. Er lässt ab vom Lärmen und Kämpfen. Er findet seinen Weg hinein in die göttliche Gegenwart. Knie an Knie, Fuss an Fuss stehen beide. Hand in Hand, Brust an Brust, Stirn an Stirn sieht man sie stehen. Und auf diese Weise vereinen und verschmelzen sie. Der Ruf der Trompete ertönt: «Der Kriegszustand ist zu Ende. Die Schlacht ist aus. Verblendung und Wolken sind verschwunden. Das Licht und die Herrlichkeit des Tages sind erschienen. Dieses Licht enthüllt den Plan. Das Ganze ist nun mit uns verbunden. Die Absicht ist klar sichtbar. Mit allem, was mein ist, diene ich diesem Plan.» Siebter Strahl «Der Engel der Gegenwart erhebt die eine Hand in das Blaue des Himmels. Die andere Hand taucht er tief in das Meer der Formen. Auf diese Weise verbindet er die Formenwelt mit dem gestaltlosen Leben. Er bringt den Himmel auf die Erde; er hebt die Erde in den Himmel. Der Mensch, der vor dem Engel steht, weiss das. Er erfasst die Bedeutung des farbigen Zeichens, das der Engel hoch [48] empor hält. (Hier folgt ein Satz, der in keine moderne Sprache übertragen werden kann. Er veranschaulicht das vollständige Aufgehen, das der Mystiker mit dem Ausdruck «Himmlische Hochzeit» zu beschreiben versucht, eine Redewendung, die in eine falsche Lehre über sexuelle Magie verzerrt wurde. Diese beiden Worte, dargestellt in Form eines farbigen Sinnbildes, symbolisieren völlige Einheit zwischen der äusseren und inneren Welt, zwischen der Form- und Seelensphäre, zwischen Geist und Materie, zwischen der Aussenwelt und ihrem innersten Wesen). Die beiden sind eins. Nichts bleibt mehr übrig, was noch zu erfassen wäre. Das Wort hat sich manifestiert. Das Werk ist vollendet. Das ganze Schöpfungswerk wird erschaut. Das magische Werk ist ausgeführt. Wieder sind die beiden eins. Dem grossen Plan wurde gedient. Kein weiteres Wort braucht mehr gesagt zu werden.» Diese Sätze sind ein Versuch, einige Erkenntnisse in Worte zu fassen, wie sie ein wahrhaft Eingeweihter besitzt, wenn er - bei der dritten Einweihung - vor dem Engel steht und ihn auch entschwinden sieht. Nichts bleibt dann übrig als bewusstes Wissen und bewusstes Erkennen. Obwohl diese Feststellung dem Leser zurzeit wenig besagt, so dürfte sie dennoch von Nutzen sein, weil daraus ersichtlich wird, wie nutzlos der Versuch ist, Geheimnisse der Mysterien und Einweihungen durch Worte zu beschreiben. Wenn dies einmal klarer erkannt ist, dann wird die wahre Absicht der Freimaurer-Dramen aufdämmern. Der besprochene Abschnitt enthält einige grundlegende Wahrheiten, die den älteren Jüngern und den Eingeweihten, die sich jetzt überall in der Welt im Dienst des Plans abmühen, etwas besagen werden. Diese Menschen leben unter uns, und ihre Arbeit trägt Früchte; aber sie brauchen manchmal einen Ansporn durch einen Hinweis auf die in der Zukunft erreichbare Grösse und Herrlichkeit, damit sie ihr Werk unbeirrt fortsetzen. Diese Abhandlung ist daher ziemlich schwierig und dunkel und sie enthält viel symbolische Aussagen. Sie mag deshalb schwer verständlich erscheinen und einzelnen Lesern wenig, anderen gar nichts besagen. Wenn die Jünger in der Welt sich redlich bemühen, die gegebenen Unterweisungen praktisch anzuwenden - soweit sie dazu fähig sind -, werden sie im Lauf der Zeit, wenn Vernunft [49] und Intuition erwachen, finden, dass solch' symbolische und dunkle Aussagen immer klarer werden und dazu dienen, den beabsichtigten Sinn des Gesagten zu vermitteln. Ist dies der Fall, dann kommt der Engel der Gegenwart immer näher und erhellt des Jüngers Weg. Das Gefühl des Abgesondertseins wird dann immer schwächer, bis zu guterletzt Licht ins Dunkel dringt und der Engel im Leben die Oberhand gewinnt. 2. Die beiden Zyklen, in denen die Seele sich ein Gehäuse aneignet. Wir wollen nun zu einer mehr fach-wissenschaftlichen Betrachtung übergehen, nämlich zu der Frage, welche Beziehung die Seele und ihr Strahl zu den Hüllen oder Gehäusen hat, durch die sie sich manifestieren und mit gewissen Phasen göttlicher Erfahrung in Berührung kommen muss. Die Grundlagen dessen, was hier über die Zyklen der Aneignung ausführlicher behandelt werden soll, wurde in der Abhandlung über Kosmisches Feuer kurz gestreift (engl. Ausgabe S 787 - 790). Die folgenden Stellen aus diesem Buch sollen sodann erläutert werden. 1. Wenn das Ego (oder die Seele) sich eine Hülle aneignet, um sich in der äusseren Welt zu manifestieren und Erfahrungen zu sammeln, entstehen unvermeidlich Krisen: a) Eine solche Krise tritt ein, wenn die Seele in der Absicht, sich zu inkarnieren, auf eine bestimmte Ebene übergeht. Das kann sowohl ein Herabsteigen auf eine niedere Ebene, als auch ein Aufsteigen von einer niederen zu einer höheren sein. Die Bedeutung und kritische Natur eines solchen Übergangs sind in gewissen Formeln angedeutet, die beim Aufstieg aus einem Freimaurergrad in einen anderen oder beim Erheben einer Loge aus einem niederen in einen höheren Grad in Gebrauch sind. b) Eine weitere Krise tritt ein, wenn der Mentalkörper zur Tätigkeit angeregt und der Ätherkörper in ähnlicher Weise belebt wird. 2. Eine Verbindung [50] zwischen dem Ego und dem dichten physischen Körper ist hergestellt, wenn a) vor der physischen Inkarnation Materie der drei niedersten Unterebenen der physischen Ebene in den ätherischen Körper eingebaut wurde, und wenn die potentiellen Verbindungs- und Ausgangskanäle geschaffen sind. Dies betrifft den Hauptkanal oder Verbindungsweg, der vom Zentrum am Ende der Wirbelsäule über die Milz zum Kopfzentrum führt. |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |