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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 290 ff. (engl.)
strömt sie mit immer grösserer Macht in das Kopfzentrum. Wenn der Mensch an seiner Persönlichkeit arbeitet, sie läutert und in den Dienst des [291] geistigen Willens stellt, dann werden die Energien der Körperzentren automatisch in das Ajnazentrum emporgehoben. Mit der Zeit nimmt die Einflussstärke der beiden Zentren zu, die Wirkungsbereiche werden immer grösser, bis sie sich mit ihren magnetischen Schwingungsfeldern berühren; und allsogleich leuchtet das Licht auf. Vater-Geist und Mutter-Materie vereinigen sich und werden eins, und so wird der Christus geboren. «Wer nicht wiedergeboren wird, kann das Reich Gottes nicht schauen», sagte Christus. Das ist die zweite Geburt, und von da an nimmt die Kraft der Vision dauernd zu.

Dies ist wiederum das grosse Drama der sexuellen Beziehung, das sich von neuem im Menschen abspielt. So erfährt er in seinem persönlichen Leben drei Mal die Bedeutung der Vereinigung:

1. Im körperlichen Verkehr, also in der Vereinigung mit dem Partner, was zur Fortpflanzung der Art führt.

2. In der Vereinigung der niederen Energien mit den höheren, was zum schöpferischen Werk führt.

3. In der Vereinigung der Energien der Persönlichkeit mit denen der Seele im Kopf, was die Geburt Christi zur Folge hat.

Gross ist des Menschen Herrlichkeit und wunderbar sind die göttlichen Funktionen, die in ihm verkörpert sind. Im Lauf der Zeit kam der Mensch so weit, dass er die niederen Energien in die höheren Zentren emporbringen kann, und dieser Übergang verursacht heute so viel Unausgeglichenheit in der Welt. Viele Menschen haben schöpferische Ideen im Bereich der Politik, Religion, Wissenschaft und Kunst, und der Einfluss ihrer geistigen Energie, ihrer Pläne und Ideen macht sich in einem wahren Wettlauf bemerkbar. Solange noch nicht die Idee, dass alle Menschen Brüder sind, die Menschheit beherrscht, werden diese Kräfte zu persönlichen Zwecken und zur Befriedigung des Ehrgeizes missbraucht, und das führt natürlich zu Unheil; und ebenso unheilbringend ist der Missbrauch der sexuellen [292] Kräfte, wenn also der Mensch diese zu persönlicher Lustbefriedigung degradiert. Einige wenige Menschen jedoch bringen ihre Energien in ein noch höheres Zentrum hinauf und übertragen sie in Begriffe der himmlischen Welt. In vielen Menschenherzen wird heute Christus geboren und immer zahlreicher werden die Gottessöhne in ihrer wahren Natur erscheinen, um die Führung der Menschheit im neuen Zeitalter in die Hand zu nehmen.

2. Das Sexualproblem im neuen Zeitalter.

Prophezeiungen sind stets ein Risiko. Eine Vorhersage jedoch, die sich auf die gegenwärtigen allgemeinen Tendenzen stützt, ist oft möglich.

Während der nächsten 200 Jahre werden die alten Einflüsse, unter denen wir bisher gelebt haben, langsam aussterben, und die neueren, stärkeren Kräfte werden sich fühlbar machen. Wie wir wissen, werden drei Faktoren das kommende Wassermannzeitalter charakterisieren, bedingt durch den Einfluss der drei Planeten, welche die drei Dekanate dieses Zeichens regieren. Zuerst ist der Saturn tätig, der die Wege trennt und denen, die davon profitieren können, eine günstige Gelegenheit verschafft. Dies wird eine Periode sein, in der Disziplin herrschen und die Menschen eine Wahl treffen werden; durch diese Entscheidungen wird die Menschheit von ihrem angestammten Recht Gebrauch machen. Dieser Aufstieg wird bereits heute stark vorempfunden.

Während des zweiten Dekanats wird durch den Einfluss des Merkur Licht einströmen, und es wird sich mentale und spirituelle Erleuchtung sowie eine richtigere Auslegung der Lehre der Abgesandten der weissen Loge bemerkbar machen. Im ersten Dekanat wird es vielen Menschen ermöglicht werden, eine Entscheidung zu treffen und Anstrengungen zu machen, um die niederen Energien in die höheren Zentren zu verpflanzen und so ihr Hauptaugenmerk aus der Region unterhalb des Zwerchfelles in diejenige oberhalb des Zwerchfelles zu verlegen. Im zweiten Dekanat werden diejenigen, die dann so weit sind, imstande sein, ihre Persönlichkeit mit der Seele zu vereinigen, und es wird in ihrem Inneren, wie früher [293] angedeutet, das Licht hervorbrechen und der Christus geboren werden.

Während des dritten Dekanats wird das Gesetz der Bruderschaft in Kraft treten und die Venus wird durch das Prinzip verstehender Liebe herrschen; die Gruppe und nicht das Individuum wird wesentliche Bedeutung haben, und Selbstlosigkeit und Zusammenarbeit aller wird an die Stelle von Absonderung und Konkurrenz treten.

In keinem anderen Lebensbereich werden sich diese kommenden Änderungen so deutlich bemerkbar machen als in der menschlichen Einstellung zum Geschlechtsleben und in der Neugestaltung der ehelichen Beziehungen. Diese neue Entwicklung wird Schritt halten mit der langsam sich entwickelnden Wissenschaft der Psychologie, die nunmehr in ihre Rechte tritt. Sobald der Mensch seine eigene dreifache Natur verstehen lernt und die Natur des Bewusstseins sowie die Tiefe des eigenen unterbewussten Lebens besser erfassen kann, wird die Beziehung des Mannes zur Frau und die Stellungnahme der Frau zu ihrem Schicksal allmählich und automatisch einen Wandel erfahren. Diese notwendige Neueinstellung wird nicht das Resultat gesetzlicher Massnahmen sein oder von Entscheidungen der Volksvertreter beeinflusst werden, die das Gebot der Stunde zu erfüllen suchen; nein, diese Änderungen werden langsam eintreten als Folge klaren Denkens und des aufrichtigen Interesses, das die nächsten drei Generationen bekunden werden . Die junge Generation, die nun zur Inkarnation kommt und diejenige des nächsten Jahrhunderts werden gut ausgerüstet sein, um das sexuelle Problem zu meistern, denn sie sehen vieles klarer als die alte Generation und denken tiefer und umfassender, als es heute der Fall ist. Diese jungen Menschen werden ein grösseres Gruppenbewusstsein mitbringen und weniger auf ihre Person und ihre eigenen Interessen eingestellt sein; sie werden sich mehr für neue Ideen als für veraltete Theologien interessieren; und sie werden weniger Vorurteile haben und toleranter sein als die Masse der wohlmeinenden Leute von heute. Die Lehre der Psychologie kommt erst jetzt zur Geltung und man fängt eben erst an, ihre Rolle zu verstehen; in 100 Jahren wird sie [294] eine dominierende Wissenschaft sein, und die neueren Erziehungssysteme, die sich auf die wissenschaftliche Psychologie stützen, werden unsere modernen Erziehungsmethoden völlig verdrängen. In der Zukunft wird man sich hauptsächlich darum kümmern, den Lebenszweck eines Menschen festzustellen. Diese Feststellung wird ermöglicht durch ein geistiges Verstehen seines Strahls, durch eine Analyse seiner Veranlagungen (dafür ist die Berufspsychologie ein schwacher erster Beginn), durch ein Studium seines Horoskops, durch einen vernünftigen Anfangsunterricht in Gedankenkontrolle und schliesslich durch eine Schulung des Gedächtnisses, um die gegebenen Unterweisungen gut zu behalten. Man wird die Methoden sorgsam auswählen, die eine Integration der Persönlichkeit ermöglichen und die aktiven Qualitäten steigern und läutern helfen und all dies nur deshalb, um den Menschen gruppenbewusst und gruppennützlich zu machen. Das ist der Faktor, der von Bedeutung ist. Harmonische Verbundenheit (Synthese), körperliche Reinheit, das Aufgeben der egoistischen Einstellung und das Wohl der Gruppe, das werden die fundamentalen Prinzipien künftiger Erziehung sein. Kontrolle der Gefühlsregungen und richtiges Denken wird eingeschärft werden, und wenn solches vorhanden ist, wird sich die Erkenntnis spiritueller Tatsachen ganz von selbst einstellen, und das persönliche Leben wird sich dann der Gruppe unterordnen. Die Beziehungen des einzelnen zu anderen werden dann verständnisvoll gelenkt, und das Verhältnis zum anderen Geschlecht wird nicht nur von Liebe und Verlangen, sondern von der wahren Bedeutung der Ehe bestimmt werden, die ein Zusammenleben in Ordnung und gegenseitigem Verstehen ist. Diese Voraussage bezieht sich auf die intelligente Majorität, die von guten Absichten beseelt ist, deren Normen sich im Lauf der Jahrzehnte so weit entwickelt haben werden, dass die Träume und Ideale der fortschrittlichen Idealisten von heute erfüllt sein werden. Es wird natürlich auch dann noch gedankenlose, müssige und törichte Menschen geben, aber die Evolution geht unaufhaltsam weiter und bringt Ordnung herein.

Welche Gesetze erlassen werden mögen, um der Allgemeinheit für das schwierige Sexualthema Richtlinien zu geben, kann ich nicht sagen; die kommenden Ehegesetze vorauszusagen liegt nicht in meiner Absicht; wie die Gesetzgeber der Nationen das Problem anfassen werden, bleibt abzuwarten. Ich selbst bin nicht auf Spekulation eingestellt.

Doch kann und will ich hier die grundlegenden Voraussetzungen [295] anführen, die den besten Überlegungen über Sexualität und Ehe in der Zukunft zu Grunde liegen werden. Es sind drei Voraussetzungen oder Prinzipien; wenn sie begriffen und erfasst, und in den Ideengehalt der Zeit einbezogen sein werden, so dass sie die Grundlage aller anerkannten Massstäbe über harmonische Lebensführung bilden, dann werden die Einzelheiten, wie, wo und wann alles zum Klappen kommt, sich von selbst einstellen.

1. Wie sich die Geschlechter zueinander und zur Ehe stellen werden, wird als Teil des Gruppenlebens angesehen werden und zum Dienste des Gruppenwohls gehören; dies wird nicht durch Gesetze erfolgen, die Eheschliessungen regeln, sondern durch Erziehung in Gruppenbeziehungen, durch Dienst an der Mitwelt und durch das Gesetz der Liebe zustande kommen, mit praktischem und nicht bloss sentimentalem Verständnis. Männer und Frauen werden sich als Zellen eines vitalen Organismus betrachten, und diese Erkenntnis wird ihr Handeln und ihre Auffassung über die Zukunft bestimmen. Man wird all das als eine natürliche Tatsache und als eine Folge vergangener Entwicklungsperiode ansehen und nicht als eine Theorie und eine Hoffnung für später betrachten, wie das heute der Fall ist. All das, was am besten der Gesamtheit dient und was notwendig ist, um die Wirksamkeit einer Zelle innerhalb dieses Organismus zu fördern, - das werden die Gesichtspunkte sein, die zur Debatte stehen. Die Menschen werden immer mehr in der Welt der Gedanken und des geistigen Verstehens leben und nicht mehr, wie früher, sich nur dem ungeregelten Verlangen und dem tierischen Instinkt hingeben; die Liebe des Mannes zur Frau und der Frau zum Mann wird stärker sein als heute, da diese Liebe nicht bloss von Gefühlsmomenten, sondern auch von Intelligenz getragen sein wird.

In dem Mass wie der schöpferische Drang aus dem Sakralzentrum nach oben in das Kehlzentrum gerichtet wird, wird der Mensch auch weniger von seinem physischen Sexualdruck geplagt werden und sich mehr im Schöpferischen betätigen. Sein physisches Leben wird sich in normalen Funktionen bewegen, doch muss sich der Mensch vor Augen halten, dass die Art und Weise, in der er bisher seinen Sexualtrieb befriedigte, abnorm und undiszipliniert ist und dass wir nunmehr auf dem Weg zu einer weisen Normalisierung sind. Das Sehnen nach persönlichem Glücksgefühl und nach [296] Befriedigung eines tierischen Dranges ist als Instinkt nicht falsch, wenn es geregelt und normal ist, wird aber verheerend und schlecht, wenn es zum Sinnenkitzel herabgewürdigt wird. Das wird sich später ändern, wenn beide Partner eine gemeinsame Entscheidung treffen werden. Diese Entscheidung wird einem natürlichen Bedürfnis entsprechen und sich in einer rechten, passenden und regulierten Art und Weise auswirken. Heute ist der eine oder andere Partner gewöhnlich ein Opfer, entweder weil er ungebührlich enthaltsam leben oder sich zu einer unziemlichen Liederlichkeit hergeben muss.

2. Die zweite Voraussetzung basiert auf der Erreichung einer bestimmten Entwicklungsstufe; dazu bedarf es einer Persönlichkeit, die völlig auf der Höhe ist. Diese allgemein gültige Norm mag folgendermassen erklärt werden:

Eine wahre Ehe und rechte Sexualbeziehung sollte eine Vereinigung aller drei Aspekte der menschlichen Natur sein; alle drei Bewusstseinsbereiche sollten sich gleichzeitig betätigen - Körper, Gefühl und Intellekt. Ein Gatte und eine Gattin sollten, um wirklich und glücklich vermählt zu sein, einander in allen drei Bereichen ihrer Natur ergänzen und alle drei sollten sich gleichzeitig vereinen. Wie selten ist das der Fall und wie selten findet man dies! Ich brauche hierüber nichts weiter zu sagen, da die Wahrheit für sich selbst spricht und oft darüber geschrieben wurde. Später - und das liegt noch in ferner Zukunft - werden Ehen geschlossen werden, die auf der gleichen Entwicklungsstufe der integrierten Persönlichkeit basieren und nur diejenigen werden sich im heiligen Ritual der Ehe zusammenfinden, die denselben Grad der Umwandlung der niederen Energien in die höheren erreicht haben; eine Ehe wird als unerwünscht erachtet werden, wenn sie aus ungleichen Partnern besteht, wenn also der eine das Leben einer geläuterten Persönlichkeit oberhalb des Zwerchfelles lebt und der andere nichts weiter ist als ein intelligentes Tier, das seine Impulse aus den Zentren unterhalb des Zwerchfelles erhält. Schliesslich werden einige wenige ihren [297] Ehepartner unter denen auswählen, in denen Christus wiedergeboren wurde und die das Christusleben in die Tat umsetzen. Doch diese Zeit ist noch fern, nur selten kommen solche Fälle vor.

3. Das dritte Leitmotiv wird in dem Verlangen zum Ausdruck kommen, gut ausgestattete, wohlgestaltete und gesunde Körper für die inkarnierenden Egos bereit zu stellen. Das ist heute noch nicht möglich, da die Praxis der körperlichen Vereinigung so ungeordnet ist. Die meisten heutigen Kinder sind Geschöpfe des Zufalls oder ein unerwünschter Familienzuwachs. Einige wenige sind

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.