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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 284 ff. (engl.) |
früher hinwies - die Tatsache berücksichtigen, dass die Menschheit selber etwas
Einzigartiges erreicht hat.
Zum ersten Mal [285] in der Geschichte tritt ein wahres menschliches Wesen auf, ein Wesen, das seiner inneren Natur nach «Mensch» ist. Die Persönlichkeit hat sich in harmonischer Fülle entwickelt und funktioniert als geschlossene Einheit, die Gedankenkräfte und die Gefühlswelt sind sowohl mit dem physischen Körper als auch mit der Seele vereint und verbunden. Ferner verlagerte sich der Schwerpunkt von der physischen Seite des Lebens in die Gedankenwelt und immer häufiger sogar in das geistige Leben. Es besteht also kein wirklicher Grund zur Verzagtheit, wenn meine Angaben richtig sind. Vielerorts ist heute ein wirkliches «Aufrichten der Herzen zu Gott hin» zu beobachten, und die Augen richten sich unentwegt auf spirituelle Werte. So erklärt sich der gegenwärtige Aufruhr. Ganz abgesehen vom Anbruch des neuen Zeitalters, also vom Einströmen des Geistes Christi mit seinen umbildenden und erneuernden Kräften, und abgesehen von der zyklischen Wiederkunft der Energien des siebten Strahls können wir feststellen, dass die Menschen zum ersten Mal auf die tieferen spirituellen Energien und neuen Möglichkeiten in einer angemessenen und harmonischen Weise reagieren. Daher nehmen die Probleme zu und deshalb ist diese Zeit für uns voller günstiger Umstände. Daher sehen wir das Wunder der Morgendämmerung, deren Lichtschein im Osten zunimmt. Ich möchte hier das sexuelle Problem noch von einer anderen Seite beleuchten und es als grundlegendes Symbol kennzeichnen. Bekanntlich ist ein Symbol das äussere, sichtbare Zeichen einer inneren und geistigen Wirklichkeit. Was ist nun diese innere Wirklichkeit? In erster Linie ist es die Tatsache, dass ursächliche Wechselbeziehungen existieren. Es ist die Beziehung, die zwischen den fundamentalen Paaren der Gegensätze (Vater - Mutter, Geist - Materie, positiv - negativ, Leben und Form) und zwischen den grossen Dualitäten besteht, die - wenn sie im kosmischen Sinne «zusammengebracht» werden - den geoffenbarten Sohn Gottes, den kosmischen Christus, das bewusstseinserfüllte, empfindungsfähige Universum hervorbringen. Das Evangelium ist mit seinem Bericht ein dramatisches Symbol für diese Beziehung, und der historische Christus ist der Garant für diese Wahrheit und Wirklichkeit. Christus garantiert uns für die Tatsache, dass es eine Wirklichkeit gibt, die [286] innere Bedeutung besitzt und dass für alles, was jetzt ist und jemals sein wird, eine spirituelle Basis existiert. Aus der Beziehung von Licht und Dunkelheit kommt das Unsichtbare zum Vorschein und wir sind imstande, es zu sehen und zu erkennen. Christus, als Licht der Welt, offenbarte diese Wirklichkeit. Aus dem Dunkel der Zeit sprach Gott, und die Vaterschaft der Gottheit wurde offenbar. Das Drama der Schöpfung und die Geschichte der Offenbarung sind für uns (wenn wir die Tatsachen nur richtig sehen und mit spiritueller Genauigkeit deuten könnten) in der Beziehung der beiden Geschlechter und ihrer intimen Verbindung anschaulich dargestellt. Wenn diese Beziehung aufhört eine rein körperliche zu sein, und zu einer Vereinigung von zwei getrennten Hälften auf allen drei Ebenen - der physischen, emotionalen und mentalen - wird, dann werden wir die Lösung des sexuellen Problems haben, und die Ehebeziehungen werden so sein, wie sie nach göttlicher Absicht vorgesehen waren. Heutzutage ist diese Beziehung meist nur eine Vermählung zweier physischer Körper; manchmal vereinigen sich zwei Menschen auch mit ihrer Gefühlsnatur. Wirklich selten ist eine Ehe, in der auch die Gedanken der beiden Partner eng verbunden sind. Manchmal ist die Verbindung der physischen Körper so, dass ein Partner körperlich kalt, uninteressiert und völlig unbeteiligt bleibt, aber sein Gefühlskörper angezogen wird. Ein anderes Mal ist der mentale und physische Körper in Funktion, aber der Gefühlskörper ist nicht dabei. Selten, sehr selten finden wir alle drei Teile der Persönlichkeit beider Partner in innigem Kontakt, in einer harmonisch abgestimmten Vereinigung. Wenn das der Fall ist, dann haben wir eine wahre Verbindung, eine wirkliche Ehe, die Verschmelzung zweier Seelen. In diesem Punkt haben sich gewisse esoterische Schulen sehr geirrt. Es schlich sich in ihre Lehre die falsche Vorstellung ein, dass eine derartige Ehe für die spirituelle Befreiung unerlässlich sei und dass, wenn es nicht so weit kommt, die Seele im Gefängnis bleibe. Man lehrt, dass durch den Eheakt das Einssein mit der Seele [287] zustande käme und dass ohne eine solche Vereinigung eine spirituelle Erlösung unmöglich sei. Einswerden mit der Seele ist aber eine innere Erfahrung, die eine Erweiterung des Bewusstseins zur Folge hat, so dass der oder das Einzelne und Besondere im universalen Ganzen aufgeht. Der irrigen Auslegung liegt jedoch eine Wahrheit zugrunde. Wo eine solche wahre Ehe mit ihren idealen sexuellen Beziehungen - auf allen drei Ebenen - besteht, dort sind die richtigen Bedingungen vorhanden, um Seelen für ihre Inkarnation das benötigte Formgehäuse bereitzustellen. Gottessöhne werden dann geeignete Körper finden, um auf Erden zu erscheinen. So wie das Niveau (in körperlicher, emotioneller und mentaler Hinsicht) des ehelichen Kontaktes ist, (wenn solch ungewöhnliche Worte hier gebraucht werden können), genau so ist der Menschentypus, der zur Wiedergeburt angezogen wird. Wenn die Eltern nur physisch und emotional aufeinander eingestellt sind, so wird des Kindes Natur nicht anders sein. Das ist die allgemeine Regel, nach der die Durchschnittswelt geboren wird. Heute streben ungezählte Menschen schneller einem höheren Entwicklungsstadium zu. Daher sind so viele mit den derzeitigen Ansichten über die Ehe unzufrieden; diese Tatsache wird zu einer Deklaration über gewisse verborgene Prinzipien führen, welche die Beziehungen der Geschlechter regeln werden; auf Grund dessen werden Männer und Frauen die Möglichkeit haben, durch einen schöpferischen Akt Jüngern und Eingeweihten die Körper zu verschaffen, deren sie bedürfen. Das Symbol der Sexualbeziehung zeigt uns auch das wahre Wesen der Liebe, die sich manifestiert. Liebe bedeutet tatsächlich eine Beziehung; man benutzt indes das Wort «Liebe» (genau so, wie «Sexualität»), gedankenlos und ohne die eigentliche Bedeutung zu beachten. Im Grunde genommen sind Liebe und Sexualität ein und dasselbe, da beide den Sinn und die Absicht des Gesetzes der Anziehung zum Ausdruck bringen. Liebe ist identisch mit Sexualität und Sexualität mit Liebe; denn in diesen beiden Worten ist die Beziehung, Wechselwirkung und Verbindung zwischen Gott und seinem Universum, zwischen Mensch und Gott, zwischen einem Menschen und seiner Seele und zwischen Männern und Frauen untereinander in gleich treffender Weise beschrieben. Die Betonung liegt [288] auf dem Motiv und der gegenseitigen Beziehung. Aber die zwingende Folge dieser Beziehung ist ein Schöpfungswerk und das Erscheinen von Formen, deren sich die Gottheit bedient, um sich selber zu offenbaren und ihre Existenz zu beweisen. Geist und Materie kamen miteinander in Berührung und so entstand das Universum. Liebe ist stets produktiv, denn das Gesetz der Anziehung zeitigt reiche Früchte. Der Mensch kam mit Gott durch dasselbe grosse Gesetz in Berührung und so wurde der Christus geboren, - der Bürge und Zeuge für die Tatsache, dass auch die Menschheit göttlicher Abstammung ist. Auch der einzelne Mensch und seine Seele versuchen zusammen zu kommen, und wenn sich diese Vereinigung vollzogen hat, wird der Christus in der Grotte des Menschenherzens geboren und gewinnt im täglichen Leben immer mehr Macht und Einfluss. Der Mensch stirbt daher täglich, damit Christus in all seiner Herrlichkeit sichtbar werde. Für all diese wunderbaren Geschehnisse ist die Sexualbeziehung ein lebendiges Symbol. Und weiter: zwei Mal geht das Schauspiel des grossen Sexualdramas im Menschen in Szene und spielt sich innerhalb seiner Persönlichkeit ab, ein Prozess, der eine Vereinigung und ein Ineinanderaufgehen darstellt. Ich möchte hier kurz auf diese beiden symbolischen Vorkommnisse eingehen, um esoterischen Studenten zu nützen, so dass sie das grosse Sexualthema in seiner spirituellen Bedeutung erfassen können. Bekanntlich ist der Mensch eine Manifestation von Energien. Diese Energien spornen den physischen Körper des Menschen zur Tätigkeit an und zwar mittels gewisser Kraftzentren im ätherischen Körper. Diese Zentren kann man für unsere Zwecke in drei Zentren unterhalb und vier oberhalb des Zwerchfelles einteilen. I. Unterhalb des Zwerchfelles: 1. Das Zentrum am unteren Ende der Wirbelsäule. 2. Das sakrale Zentrum. 3. Das Sonnengeflecht. II. Oberhalb des Zwerchfelles: 1. Das Herzzentrum. 2. Das Kehlzentrum. 3. Das Zentrum zwischen den Augenbrauen. 4. Das Kopfzentrum. Wir wissen, dass [289] zwei Verschmelzungsprozesse stattfinden müssen, und diese beiden Vereinigungen sind im symbolischen Sinne dem sexuellen Zeugungsvorgang gleichzusetzen; es sind zwei symbolische Ereignisse, die ein spirituelles Geschehen äusserlich sichtbar machen und die dem Menschen sein geistiges Ziel und Gottes erhabene Absicht im Entwicklungsprozess aufzeigen. Erstens müssen die Energien unterhalb des Zwerchfelles hinaufgehoben und mit denen oberhalb des Zwerchfelles vereinigt werden. Wie sich dieses vollzieht und welche Methoden dabei angewandt werden müssen, kann ich hier nicht auseinandersetzen; lediglich einen Punkt möchte ich behandeln, nämlich das Höherleiten der sakralen Energie zu dem Kehlzentrum, also die Umwandlung physischer Fortpflanzung in schöpferische Kraft, wie sie ein Künstler auf irgendeinem Gebiet schöpferischer Tätigkeit zum Ausdruck bringt. Wenn sich die Energien dieser beiden Zentren vereinigen, werden wir in unserer Entwicklung das Stadium erreichen, in dem wir imstande sind, Kinder unserer Kunstfertigkeit und unserer Denkkraft hervorzubringen. Wenn, mit anderen Worten, eine vollkommene Vereinigung der höheren mit den niederen Energien stattfindet, dann kommt Schönheit in die Form, ein bestimmter Wahrheitsaspekt findet seinen entsprechenden äusseren Ausdruck und so wird die Welt bereichert. Wenn diese Synthese vorhanden ist, beginnt der wahre schaffende Künstler zu wirken. Der Kehlkopf, das Organ des Wortes, bringt die Lebensfülle zum Ausdruck und offenbart die dahinter liegende Herrlichkeit und wahre Natur. Das ist eine symbolische Bedeutung der Lehre von der Verschmelzung der unteren Energien mit den höheren und dafür ist die physische Geschlechtsbeziehung ein Gleichnis. Die Menschheit ist heute dabei, schnell in das Stadium schöpferischer Fähigkeiten vorzurücken, da die Höherleitung von Energien infolge der neuen Impulse Fortschritte macht. In dem Grad, wie der Sinn für innere Reinheit zunimmt und das Gefühl für Verantwortlichkeit wächst und die Liebe zur Schönheit, zu Farben und für Ideen immer stärker wird, wird auch die Vereinigung der unteren Energien mit den höheren schneller zunehmen; infolgedessen wird die Verschönerung des Tempels des Herrn erstaunlich rasche Fortschritte machen. Dieser Prozess wird im kommenden Wassermannzeitalter sehr wesentlich gefördert werden. Die meisten heutigen Menschen betätigen [290] die Kräfte unterhalb des Zwerchfelles, lenken diese Energien in die Aussenwelt und entwürdigen sie für materielle Zwecke. In den kommenden Jahrhunderten wird dies anders werden; die Menschen werden ihre Energien umwandeln und verfeinern, und anfangen oberhalb des Zwerchfelles zu leben. Sie werden dann die Wirkungskräfte des liebenden Herzens, des schöpferischen Kehlzentrums und des Willenszentrums im Kopf (das im Sinne göttlicher Ordnung lenkt und steuert) zum Ausdruck bringen. Auch für diese Beziehung zwischen den niederen und höheren Kräften ist die irdische Sexualbeziehung ein Symbol. Ein anderes wunderbares symbolisches Geschehen spielt sich auch im Kopfe ab. In diesem lebendigen Organismus vollzieht sich das erregende Drama, bei dem sich das rein menschliche Wesen in die Gottheit versenkt. Der grosse Endakt der mystischen Vereinigung von Gott und Mensch und von Seele und Persönlichkeit vollzieht sich hier. Philosophen des Ostens sprechen von zwei grossen Energiezentren im menschlichen Kopf. Das eine, das Ajnazentrum zwischen den Augenbrauen verschmilzt die fünf Energiearten, die dorthin gelenkt wurden und vereinigt sich mit ihnen; es sind dies die Energien der drei Zentren unterhalb des Zwerchfelles, und die des Kehl- und Herzzentrums. Das andere Zentrum im Kopf wird durch Meditation, Dienst und geistiges Streben erweckt und durch dieses Zentrum kommt die Seele mit der Persönlichkeit in Kontakt. Dieses Kopfzentrum ist das Symbol des geistigen oder positiven, männlichen Prinzips, wogegen das Ajnazentrum das Symbol der Materie oder des negativen, weiblichen Prinzips ist. Mit diesen beiden Kraftwirbeln stehen zwei Gehirndrüsen in Zusammenhang, die Hypophyse und Epiphyse. Die Hypophyse (Hirnanhang) ist das negative, die Epiphyse (Zirbeldrüse) das positive Organ. Diese beiden Organe entsprechen in einem höheren Sinne den männlichen und weiblichen Zeugungsorganen. Wenn die Seele im geistigen und emotionalen Leben des Aspiranten kraftvoller wird, dann |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |