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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 278 ff. (engl.) |
einem Zurückschwingen in einen uralten Rhythmus und einer Wiederaufnahme sehr
alter Gewohnheiten.
Immer wenn eine Zivilisation zerbröckelt und die alte Ordnung einer neuen Platz machen muss, finden wir solche krankhafte Verirrungen. Wie erklärt sich das? Der Grund ist der, dass die neuen Impulse und Kräfte, die sich mit den alten mischen, auf die Menschheit eine solche Stosswirkung ausüben, dass sie das Verlangen erwecken, ein neues und unversuchtes Gebiet und alles, was ungewöhnlich ist und vom Althergewohnten abweicht, kennen zu lernen. Menschen mit schwachem Charakter unterliegen dem Druck, und jene, die gewagte Experimente riskieren, werden ein Opfer ihrer eigenen niederen Natur, da sie ihre Versuche in einer ungesetzlichen Richtung anstellen. Diese neuen Energien bringen nun auf der einen Seite einen ganz klaren Fortschritt und führen in neue und noch nicht erprobte spirituelle Gebiete, auf der anderen Seite verleiten sie dazu, physisches Verlangen für Experimente [279] heranzuziehen, was für die Menschheit nicht der rechte Weg zum Fortschritt ist. Da die Formwelt auf das zyklische Einströmen höherer Energien reagiert, werden alle Teile und Aspekte des Formlebens durchpulst und angereizt, und dieser Anreiz zeitigt gute und schlechte Resultate. Zeitweise werden sich schlimme Symptome bemerkbar machen, aber auch lautere und gute, die von Dauer sind. Wenn diese Energien Reaktionen materieller Art hervorrufen und wenn der Mensch sein Hauptinteresse auf das Materielle hinlenkt, dann bekommt nicht der göttliche Funke, sondern die Formnatur die Oberhand. Wenn Energie für materielle Zwecke missbraucht wird, - wofür die Darbietung körperlicher sexueller Beziehungen gegen Bezahlung ein Beispiel ist -, dann ist eine Katastrophe die Folge. Doch vergesse man nicht, dass wenn sich dieselbe göttliche Energie z.B. als brüderliche Liebe betätigt, nur Gutes entsteht. Ich möchte meinen Standpunkt nach zwei Richtungen hin illustrieren, mit Rücksicht auf die gegenwärtigen sexuellen Orgien und im Hinblick auf das vorhandene grosse Interesse für das Thema. Wir leben heute in einer historischen Weltperiode, in der drei wichtige Ereignisse stattfinden, die von den meisten Menschen weder klar erkannt noch bemerkt werden. Der siebte Strahl des Gesetzes und der Ordnung kommt in Funktion; wir treten in ein neues Zeichen des Tierkreises ein und drittens steht «Christi Kommen» bevor. Diese drei grossen Faktoren sind die Hauptursachen für das gegenwärtige revolutionäre und chaotische Weltgeschehen; sie sind aber auch die Ursache dafür, dass jetzt die Menschen überall nach geistigen Wahrheiten suchen, wie alle Arbeiter im Weinberg des Herrn wissen, dass geistige Einsicht und gegenseitiges Verstehen zunimmt, dass die Wohlfahrtsbewegungen grösser werden und dass das Streben nach Zusammenarbeit, die religiöse Einheit und die internationalen Beziehungen ständig zunehmen. Energiearten, die bisher schlummerten, wachsen nun zu mächtigen Kraftströmen an. In den Anfangsstadien macht sich die Weltreaktion auf materielle Art bemerkbar; in den [280] Endstadien werden göttliche Eigenschaften zum Vorschein kommen, die das Zeitgeschehen und die Zivilisation ändern werden. Das Interesse, das man den sogenannten kosmischen Strahlen entgegenbringt, verrät, dass die Wissenschaft beginnt, die neu einströmenden Energien des siebten Strahls anzuerkennen. Diese Strahlen, die durch das sakrale Zentrum des ätherischen Körpers des Planeten eintreten, haben natürlich eine Rückwirkung auf die sakralen Zentren der Menschen und deswegen ist das Sexualleben der Menschen eine Zeitlang überreizt und von daher kommt auch das übergrosse Interesse, das man für sexuelle Probleme hat. Aber ebenso kommt von da (was man nicht vergessen darf) ein starker Antrieb für die Denkkraft, der am Ende dazu führen wird, dass der Mensch eine Lösung des sexuellen Problems findet. Das Nahen des Wassermannzeitalters regt den Menschen auch dazu an, seine Gedanken auf das Ganze zu richten und nach Vereinigung zu streben. Diese Entwicklung zeigt sich bereits in der Tendenz, in Geschäftsangelegenheiten, Religion und Politik eine Einheitlichkeit oder Synthese zu erreichen. Ein innerer Drang treibt zu Vereinheitlichung und unter anderem kann man zurzeit ein Streben nach besserem religiösen Einvernehmen und grössere Duldsamkeit beobachten. Andererseits führen diese Einflüsse, die stark auf die empfänglichen Körper jener Menschen einwirken, die noch unentwickelt sind und zu überstarken Psychoreaktionen neigen, zu einem krankhaften Streben, sich auf erlaubte und unerlaubte Art sexuell zu vereinigen; sie verstärken ausserordentlich das geschlechtliche Triebleben in mancherlei Hinsicht und drängen zu Beziehungen und Vereinigungen, die ausserhalb der beabsichtigten Entwicklungslinie liegen und oft gegen alle Naturgesetze verstossen. Energie ist ein unpersönliches Etwas, das eine zweifache Wirkung auslöst und diese Wirkung ändert sich je nach dem Objekt, auf das die Energie einwirkt. Der einschwingende siebte Strahl besitzt die Kraft zu organisieren, die Fähigkeit, zusammenzufassen und die grossen Paare der Gegensätze zu einer Einheit zu verschmelzen; solcherart kommen die neuen spirituellen Formen ins Dasein. Doch bringt dieser Strahl auch jene neuen Formen hervor, die vom geistigen Standpunkt aus als Übel anzusehen sind, da sie mit Materie zusammenhängen. Dieser [281] grosse Strahlimpuls ist es, der all das ans Licht des Tages bringen wird, was noch in stoffliche Substanz gehüllt ist. Dieser Prozess wird den Geist und die verborgene Herrlichkeit offenbaren, sobald die materielle Form gereinigt und geheiligt wurde. Darauf wies Christus mit seiner Prophezeiung hin, dass am Ende der Zeit die vorborgenen Dinge offenbar und die Geheimnisse von den Hausgiebeln verkündet werden würden. Dieser Offenbarungsprozess, der sowohl die menschliche Familie als auch die ganze Natur betrifft, wird die Kraft des Denkens entwickeln. Die Fähigkeit scharfsinniger Unterscheidung wird sich entfalten, die es dem Menschen gestattet, seine Wahl zu treffen und dadurch ein richtiges Werturteil zu erlangen. Falsche und richtige Massstäbe werden dem Menschen bewusst werden, und er wird alles das auswählen, was das Fundament der neuen Ordnung bilden und die neue Rasse mit ihren neuen Gesetzen und neuen Methoden entwickeln wird. So wird die neue Religion der Liebe und Verbrüderung eingeführt werden und es wird eine Zeit anbrechen, in welcher der Gruppengeist vorherrschen und das Gruppenwohl den Vorrang haben wird. Dann werden Uneinigkeit und Feindschaft dahinschwinden und die Menschheit wird eine wahre Familie werden. Auch den dritten Faktor haben wir in Betracht zu ziehen, die sogenannte Wiederkunft Christi. Überall finden wir ein Gefühl der Erwartung; man erhofft ein sichtbares Zeichen und ein symbolisches Geschehen, das viele Namen hat, gewöhnlich jedoch als Christi Advent bezeichnet wird. Dieser Advent mag, wie bekannt, ein tatsächliches Auftreten in einem physischen Körper sein, wie zuvor in Palästina oder aber ein unverkennbares Überschatten seiner Jünger und Verehrer durch den grossen Herrn des Lebens bedeuten. Dieser Überschattungsprozess wird bei all denen eine Resonanz auslösen, die in irgend einer Weise spirituell erwacht sind. Oder drittens: Seine Wiederkunft könnte sich auch als ungeheurer Zustrom des Christusprinzips, der Lebenskraft und der Liebe Christi bemerkbar machen, die sich dann durch die menschliche Familie betätigen. Vielleicht werden alle drei Möglichkeiten gleichzeitig auf unserem Planeten in kürzester Zeit Wahrheit werden. Doch steht [282] es uns nicht zu, darüber zu sprechen. Unsere Aufgabe besteht darin, uns und die Welt für diese verschiedenen bedeutsamen Ereignisse vorzubereiten. Die nahe Zukunft wird weiteres zeigen. Dieser Zustrom des Geistes der Liebe Christi (möge er von einer sichtbaren Persönlichkeit oder seiner erfühlten und erkannten Gegenwart ausgehen) wird wiederum zwei Wirkungen auslösen. Das wird den Menschen, die nicht logisch denken können, seltsam und unerklärlich erscheinen; sowohl der gute wie der böse Menschentyp wird einen Antrieb erhalten, sowohl materielles Verlangen wie spirituelles Streben werden erweckt und genährt werden. Tatsachen bestätigen die Wahrheit des Sprichwortes, dass ein gut gedüngter Garten und ein sorgsam gepflegtes und bewässertes Grundstück sowohl Unkraut als auch Blumen hervorbringen. Diese Tatsache beweist zwei Rückwirkungen derselben Sonne, derselben Wasserquelle, desselben Dungbodens und derselben Obhut und Pflege. Der Unterschied liegt in dem Samen, den der Boden beherbergt und auf den die genannten Faktoren einwirken. Der Zustrom von Liebesenergie wird daher irdische Liebe und irdisches Verlangen und tierische Lust erwecken; er wird die Habsucht im materiellen Sinne nähren, mit all den üblen Folgen, welche diese Einstellung nach sich zieht; und das Anwachsen sexueller Reizsymptome und die vielen Auswirkungen eines falsch gesteuerten Mechanismus, der auf eine unpersönliche Kraft reagiert, werden nicht zu vermeiden sein. Auf der anderen Seite wird dieser Zustrom aber auch Bruderliebe, Gruppenbewusstsein und weltweite Einigung hervorrufen und fördern; eine neue und machtvolle Tendenz, sich zusammenzuschliessen, alles auf einen Nenner zu bringen und harmonisch zu vereinigen, wird zutage treten. Alles dies wird der Geist Christi durch das Medium der Menschheit vollbringen. Die Christusliebe wird ohne Unterlass über die Erde ausgegossen werden, und dieser Einfluss wird sich während der kommenden Jahrhunderte verstärken, bis wir am Ende des Wassermannzeitalters, unterstützt durch die Wirksamkeit des siebten Strahls (der die Gegensatzpaare zu enger Zusammenarbeit bringt) die «Erweckung des Lazarus von dem Tode» erleben werden; dann wird [283] die Menschheit aus dem Grab der Materie auferstehen. Die verborgene Göttlichkeit wird offenbar werden. Alle Erscheinungsformen werden ständig unter den Einfluss des Christusgeistes kommen, und vollendete Liebe wird überall herrschen. Diese drei Ursachen sind es, die z.Zt. ein weltweites Interesse für sexuelle Fragen erwecken, das als natürliche Folge zweierlei mit sich bringt: Erstens, einen weltweiten Ausbruch vermehrter Sexualbeziehungen, besonders in den dichtbevölkerten Städten, der jedoch dieses Mal die Bevölkerungsziffer nicht erhöhen wird. Das ist einmal der modernen Geburtenkontrolle zuzuschreiben, zum anderen spielt hier die zunehmende Denktätigkeit der Menschheit eine Rolle, die zu Unfruchtbarkeit und einer Verkleinerung des Familienbestandes führt. Zweitens ändern sich die gewohnten Vorstellungen und Ansichten über Heirat und Sexualbeziehungen. Die Ursache dafür ist der Zusammenbruch unserer gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation, ferner das zunehmende Interesse für medizinische Hygiene (ein Interesse, das bisher nur Spezialisten hatten) und die grössere Kenntnis der verschiedenen Hochzeitsbräuche der Nationen des Ostens und Westens, was zu vielen Fragen Anlass gab und nicht zuletzt spielt das Versagen gesetzlicher Massnahmen, welche die Familien zusammenhalten und die Beziehungen der Menschen untereinander in befriedigender Weise klären sollten, mit eine Rolle. Von diesem allgemeinen Interessen- und Diskussionspunkt aus wollen wir nach einer Lösung und einem Ziel Ausschau halten, das bisher nur in den abstrakten Regionen und in der Ideenwelt existiert. Selbst die besten Köpfe der Menschheit haben über diese verborgenen Ideale nur eine unbestimmte und nebelhafte Vorstellung. Der Kernpunkt der Frage ist eigentlich kein religiöser, ausser wenn man soziale Beziehungen grundsätzlich als göttliche Beziehungen anerkennt. Die Frage ist jedoch eine fundamentale, wenn man letzte Schlussfolgerungen zieht; und nach Lösung dieser [284] Frage werden wir die Gleichheit der Geschlechter verwirklicht sehen, es werden die Schranken beseitigt werden, die heute zwischen Mann und Frau bestehen, und die Familieneinheit wird gesichert sein. Dazu gehört auch der Schutz des Kindes, dem all das gegeben werden sollte, was es für das körperliche Wachstum und für eine richtige Erziehung braucht, um eine gesunde Entwicklung des Gefühls- und Gedankenlebens sicher zu stellen; so wird das Kind einmal in der Lage sein, seiner Nation, Zeit und Gruppe mit besten Kräften zu dienen. Das ist stets ein Ideal gewesen, aber es wurde bisher nie in einer befriedigenden Weise verwirklicht. Wenn das sexuelle Problem gelöst ist, werden die Gedanken der Menschen einen Druck los werden, der ein Hinderungsmoment war und eine Situation schuf, welche die Menschen ungebührlich in Anspruch nahm; anstatt dessen wird dann ihre Gedankenwelt frei und unbehindert sein, so dass sie neue Ideen und Gedankengänge aufnehmen können. Wir werden dann die Entdeckung machen, dass Laster und Tugend nichts zu tun haben mit der Fähigkeit oder Unfähigkeit des einzelnen, sich nach Gesetzen zu richten, die von Menschen geschaffen wurden, sondern dass sie aus seiner Haltung sich selbst gegenüber und aus den inneren Beziehungen zu Gott und den Mitmenschen herstammen. Tugend ist die Manifestierung des Geistes brüderlicher Zusammenarbeit, bedingt also Selbstlosigkeit, geistiges Verstehen und völliges Selbstvergessen. Untugend (oder Laster) ist die Kehrseite dieser Geisteshaltung. Diese beiden Worte bezeichnen im Grunde nichts anderes als Vollkommenheit und Unvollkommenheit, die Übereinstimmung mit dem von Gott festgesetzten Richtmass für Brüderlichkeit oder das Unvermögen, diese Norm zu erfüllen. Normen sind in ständigem Fluss und ändern sich mit der menschlichen Entfaltung zur Göttlichkeit hin. Sie ändern sich auch entsprechend dem menschlichen Schicksal, das vom jeweiligen Zeitalter, vom Lebensalter des Menschen, von seinem Wesen und seiner Umwelt beeinflusst wird. Und sie ändern sich schliesslich je nach der erreichten Entwicklungsstufe. Die Norm von heute ist nicht die von vor 1000 Jahren und in weiteren 1000 Jahren wird sich die Norm wiederum wesentlich von der heutigen unterscheiden. Aber keine Periode in der Weltgeschichte war so kritisch wie die heutige, denn wir müssen - abgesehen von der grossen zyklischen Gelegenheit, auf die ich |
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