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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 247 ff. (engl.)
Wohlgerüchen dieses Reiches. Die moderne Wissenschaft hat in dieser Richtung viele Einzelheiten erforscht, doch solange nicht die Tatsache der Strahleneinflüsse und deren Auswirkungen bekannt und anerkannt ist, wird es dem Wissenschaftler versagt sein, das wahre Geheimnis der Umformungen zu entdecken, die an sich bekannt sind.

Wer aufmerksam liest, wird einen Kontaktpunkt oder ein Eingangstor wahrnehmen, das in den Beziehungen der Strahlen zu den Naturreichen obwaltet: ähnliche Strahlen teilen ihr Wirkungsfeld mit Reichen, die weit voneinander entfernt sind, und bekommen dadurch miteinander Kontakt.

Das Menschen- und Pflanzenreich hat z.B. eine gemeinsame Einflusspforte (im esoterischen Sinne) durch den vierten Strahl, der die Formen in beiden Reichen beeinflusst. Das Pflanzenreich hat eine Beziehung zum Reich der Seelen durch den zweiten Strahl. Dieser Strahl beginnt sich nun im Mineralreich bemerkbar zu machen. Hieraus resultiert das Interesse und die Leichtigkeit, mit welcher der Mensch die Substanzen und Schätze dieses Reiches sich zu nutze macht, - vielleicht sollte ich sagen, missbraucht. Es wird nicht lange währen, wie wir sahen, bis der fünfte Strahl sich im Reich der Tiere fühlbar macht und dann wird eine engere Beziehung zwischen Mensch und Tier zustande kommen.

Um es nochmals zu sagen: die Strahlen, die in irgend einer Periode [248] in Funktion sind, schaffen Beziehungen zwischen den verschiedenen Reichen, verstärken das Kräftespiel untereinander und erhöhen den gegenseitigen Energieaustausch; und damit bringen sie neue Wirkungen, neue Lebensformen und neue Wunder in den geschaffenen Welten hervor. Der Mensch neigt zu der Annahme, dass die Strahleneinflüsse, unter denen er steht (die in seinem Reich vorherrschen) die wichtigsten und stärksten seien. Doch das ist zurzeit nicht so.

Ein eingehendes Studium und eine massgebliche Analyse der Wirkung und Arbeitsweise der Strahlen, die mit dem Tierreich in Beziehung stehen, ist nicht möglich. Doch muss man daran denken, dass die Wurzeln der psychologischen Besonderheiten der Menschen in dem Tierreich, als einem weiteren Ausdruck Gottes, verborgen liegen. Die Menschheit ist ein Ausdruck von zwei Seelenaspekten der Tierseele und der göttlichen Seele - und diese beiden stellen, wenn sie sich im Menschen verbinden und verschmelzen, die menschliche Seele dar. In dieser Tatsache liegt die Ursache für die besonderen Probleme der Menschen und eben diese beiden Faktoren verwickeln ihn in den langen Kampf, der einmal in der Weise ausgehen wird, dass die göttliche Seele befreit wird und zwar durch die Vergeistigung und Veredlung der Tierseele. In diesen Worten liegt viel Stoff zum Nachdenken. «Die zwei sollen eins werden.» Dieser Prozess begann im Tierreich und macht sein «Geheimnis» aus. Daher wird das Wort «Überleitung» in diesem Zusammenhang gebraucht. «Individuation» - Menschwerdung als Individuum - war das erste Resultat dieses geheimen Prozesses; dessen letzte Vollendung sind die fünf Stadien der Einweihungen, die am Ende zur Verklärung und Befreiung führen. Dieser ganze Entwicklungsprozess stellt eine einzige Enthüllung der Seele Gottes dar, und nur wenn wir die Menschheit von diesem kosmischen Prozess absondern, finden wir die Geheimnisse, die Probleme, die Schwierigkeiten und Mysterien unlösbar. Stufe um Stufe nimmt ein Bewusstsein zu, ein Gewahrsein und eine Empfänglichkeit für Kontakte, die sich ständig weiter vertiefen und dies betrifft das Bewusstsein von Gott, das Gewahrwerden des solaren Logos und jene Empfänglichkeit, die ein kosmischer Gottessohn besitzt.

Die Form, durch die sich das Ewige Leben manifestiert, und der [249] empfindende Reaktionsapparat, den jenes grosse Bewusstsein benutzt, sind nur von zweitrangiger Bedeutung, da sie eine Art automatischen Mechanismus darstellen. Es ist aber eben dieser Mechanismus, mit dem wir uns bisher identifiziert haben; wir haben vollständig vergessen, dass dieser Mechanismus nur eine Ausdrucksform eines Bewusstseinsaspektes ist und dass er den jeweiligen Stand der Entwicklung der innewohnenden Wesenheit anzeigt. Lasst mich wiederholen: Die beiden Faktoren, die bei der Entwicklung der sichtbaren Formen von grösster Bedeutung sind, sind die Entfaltung des Bewusstseins und die Manifestierung des Lebens. Wenn man sich darüber klar ist, kann man jedes kosmische Entwicklungsstadium in einem speziellen Naturreich wiederfinden. Jedes einzelne Naturreich steigert den Bewusstseinsaspekt zu einer immer höheren Vollkommenheit und bekundet eine grössere Empfindungs- und Reaktionsfähigkeit auf äussere und innere Umweltbedingungen als das vorhergehende Naturreich. Jedes Reich zeigt eine deutlichere Enthüllung der inneren, verborgenen Herrlichkeit. Aber wenn ein Lebensträger (Mensch, Tier etc.) in einer Form versenkt ist und wenn sich das Bewusstsein (in Zeit und Raum) mit irgend einer besonderen Form identifiziert, dann ist es für ihn nicht möglich, seine Göttlichkeit zu erkennen oder diese bewusst zum Ausdruck zu bringen. Sein Bewusstsein ist nur teilweise entfaltet und umfasst nur eine besondere Einzelheit, nicht aber das Universale und Gesamte. Je stärker und fester das Bewusstsein mit dem Formaspekt verhaftet ist, umso stärker ist die untere Stufe der Einheit und Synthese, aber gleichzeitig ist auch die Dunkelheit grösser und - symbolisch gesprochen - das Gefängnis fester. So ist das Bewusstsein, wie es in den niedrigeren Naturreichen unterhalb des Menschen vorherrscht. Je mehr eine Lebenseinheit sich mit «dem einen, der bewusst ist» identifiziert, umso stärker ist wiederum diese höhere - aber verschiedenartige - Einheit und Synthese. Von solcher Art ist auch das Bewusstsein der drei höheren, übermenschlichen Reiche. Die Tragödie des Menschen, sein Problem und seine Grösse liegt darin, dass er sich mit beiden Aspekten, - sowohl mit der Form als auch mit dem Leben identifizieren kann; während der Zeit, in der er ein Mitglied der Menschenfamilie ist, schwankt sein Bewusstsein ständig [250] zwischen diesen Gegensätzen hin und her. Er kann sich mit den untermenschlichen Formen identifizieren, was er in den Frühstadien der Entwicklung ständig tut. Er kann aber auch seine Übereinstimmung mit dem Lebensaspekt erkennen und das geschieht in den Endstadien der Entfaltung. Doch in den Stadien zwischen diesen beiden Extremen wird er als Durchschnittsmensch heftig von einer Seite zur anderen geworfen und er selbst ist der Kampfplatz.

Mit diesem Typus von Bewusstsein, das sich der Gegensatzpaare bewusst ist, hängt das ganze Problem von Schmerz und Leid zusammen, wie wir es heute verstehen. Das Tier leidet, aber es fühlt nur körperlichen Schmerz. Wenn der Mensch leidet, so betrifft es seinen Körper, seine Empfindungen und Gedanken; sein mentales Leiden ist der inneren Entwicklung von gewissen Merkmalen des niederen Denkvermögens zuzuschreiben - z.B. Voraussicht und Erwartung, Erinnerung, Phantasie, die Kraft der bildlichen Vorstellung, Gewissensbisse und der angeborene Drang, nach Göttlichkeit zu streben; all das bringt ein Gefühl der Vergeblichkeit und des Versagens mit sich. Das Leiden Gottes (worauf die Schriften in der Welt so oft in geheimnisvoller Weise Bezug nehmen) hat nichts mit Gefühlswerten zu tun, sondern ist von geistiger und intuitiver Art. Doch auf dieses unbegreifliche Mysterium brauchen wir nicht näher einzugehen. Die Leiden der Menschheit sind grösstenteils persönlicher Art; Gottes Leiden sind in erster Linie unpersönlich und beziehen sich auf seine ganze Welt. Ich habe diese Frage berührt, da ich ein geschlossenes Bild der fortschreitenden Entfaltung geben wollte, vom ersten Anfang bis zum Stadium der Empfindungen, von der Empfindung bis zum geistigen Erfassen und von diesem bis zum «göttlichen Verstehen», wie es in okkulten Worten genannt wird. Dies sind natürlich Bilder, aber es sind Bilder eines organischen Ganzen. Man bemühe sich stets im Sinne des grossen Ganzen zu denken und versuche nicht, jede kleine Einzelheit in dem Gesamtbild unterzubringen; man bedenke dabei, dass das, was ein Widerspruch zu sein scheint, oft nur ein Bruchteil einer zeitlich bedingten Einzelheit ist, die der Studierende noch nicht einordnen oder erklären kann.

Das erste schwache Anzeichen von Sorge und Kummer sehen wir im Tierreich auftreten; die Tiere höherer Gattung und die Haustiere zeigen [251] diese beiden Erziehungsfaktoren in einer schon deutlicheren Ausbildung. Die Beschäftigung des Menschen mit den Tieren erbringt ausgezeichnete Resultate, und mit der Zeit wird das Tor in das Menschenreich wieder geöffnet werden. Ein Teil dieser Beschäftigung hat bereits die Erwartungen der Grossen Seelen übertroffen und könnte es rechtfertigen, dass der Plan beschleunigt wird.

Wir wollen nun unsere Gesichtspunkte über dieses Reich und seine Strahlen in eine ähnliche Tabelle bringen, wie wir es mit den beiden anderen Reichen taten.

3. Das Tierreich

Einflüsse:

Der dritte Strahl der aktiven Intelligenz oder Anpassungsfähigkeit wirkt in diesem Naturreich sehr stark und wird sich mit der Zeit immer deutlicher bemerkbar machen, bis er in der Tierwelt jene Reaktion auf das Leben und die Umgebung hervorgebracht hat, die man am besten als «Zielrichtung der Tierwelt» bezeichnen kann. Wenn dieser Punkt erreicht ist, kann sich der sechste Strahl der Devotion oder des Idealismus in seinem zyklischen Erscheinen fühlbar machen und zwar als Drang nach einem Ziel. So kommt eine Beziehung zum Menschen zustande, wobei letzterer das Werkzeug ist, um das erwünschte Ziel zu erreichen. Dieses Ziel besteht im Zähmen, Ausbilden und Halten von Haustieren.

Resultate:

Der dritte Strahl ruft die Entwicklung des Instinkts hervor. Dieser wiederum erschafft und benützt jenen wunderbaren Reaktionsapparat, den wir Nervensystem, Gehirn und die fünf Sinne nennen, welch letztere einen Teil dieses Apparates ausmachen und diesen bilden halfen. So gross wir auch den Unterschied zwischen Mensch und Tier ansehen mögen, so muss doch gesagt werden dass zwischen diesen beiden eine viel engere Beziehung besteht, als zwischen Tier und Pflanze. Was den sechsten Strahl anbelangt, so tritt hier jener mächtige Faktor in Erscheinung, der ein Trainieren und Heimischmachen der Tiere möglich macht. Dieser Faktor ist im Grunde genommen [252] die Fähigkeit, anhänglich zu sein, willige Dienste zu tun und von einem Herdentier in eine Gruppenstellung hineinzuwachsen. Man denke über den Sinn dieser letzten Feststellung nach, so paradox sie auch klingen mag.

Vorgang:

Der Prozess wird Bildung einer soliden Form genannt. Dieses Reich besitzt als erstes eine planvolle Ausgestaltung des ätherischen Körpers zu dem, was von den Esoterikern «die wirklichen Nerven und sensorischen Zentren» genannt wird. Auch Pflanzen haben Nerven, doch haben sie nicht solch komplizierte Bahnen und Geflechte, wie sie der Mensch und das Tier besitzen. Diese beiden Reiche haben im allgemeinen dieselbe Anordnung von Nerven, Kraftzentren und Kanälen, mit einer Wirbelsäule und einem Gehirn. Diese Organe eines sensitiven Reaktionsapparates sind eigentlich das Resultat der Verdichtung des subtilen Ätherkörpers.

Geheimnis:

Dieses wird Transfusion - Überleitung - genannt, ein sehr unzulängliches Wort, um das Anfangsstadium zu kennzeichnen, bei dem sich im Tier solche psychologische Faktoren vereinigen, die zum Prozess der Menschwerdung führen. Es handelt sich um einen Prozess, der neues Leben mobilisiert sowie intelligente Eingliederung und psychologische Entfaltung bewirkt, um eine Krise zu beheben.

Zweck:

Dieser Zweck besteht im Experimentieren. Wir berühren damit ein grosses Geheimnis, das eine Besonderheit für unseren Planeten ist. In vielen esoterischen Büchern wurde behauptet und angedeutet, dass dem Logos unseres Planeten ein Fehler, ein schwerwiegender Irrtum unterlaufen sei, der unseren ganzen Planeten mit all seinen Geschöpfen betrifft und Ursache unseres Elends, Chaos und Leidens sei. Soll ich sagen, dass es sich um kein Versehen, sondern einfach um ein grosses Experiment gehandelt hat, dessen erfolgreicher oder erfolgloser Ausgang noch nicht abgeschätzt werden kann? Was das Experiment bezwecken soll, kann man vielleicht so erklären: der Logos unseres Planeten beabsichtigt, einen psychologischen Zustand [253] herbeizuführen, den man am besten als «Göttliche Klarheit» bezeichnen kann. Die Tätigkeit der Psyche und das Ziel der wahren Psychologie besteht darin, das klar zu erkennen, so, wie es ist und mit allem, was damit verbunden ist. Damit ist nicht ein Zustand oder ein äusseres Lebensmilieu gemeint, sondern das Leben als Urkraft. Dieser Prozess begann im Tierreich und wird im Menschenreich seine Vollendung finden. Diese beiden Reiche werden in dem alten Kommentar beschrieben als «die zwei Augen der Gottheit, die im Anfang beide blind sind, dann aber sehend werden, wobei das rechte Auge klarer sieht, als das linke». Das erste schwache Anzeichen dieser Tendenz nach Klarheit (Helligkeit) sieht man in der Fähigkeit der Pflanzen, sich der Sonne zuzuwenden. Eine solche existiert praktisch im Mineralreich nicht.

Abteilungen:

Erste Klasse; die höheren Tiere und Haustiere, wie der Hund, das Pferd und der Elefant. Zweite Klasse: die sogenannten wilden Tiere, wie der Löwe, der Tiger und die anderen fleischfressenden und gefährlichen wilden Tiere. Dritte Klasse: die Unsumme von unbedeutenden Tieren, die keinem besonderen Zweck oder Nutzen zu dienen scheinen, wie die vielen harmlosen Kreaturen in unseren Wäldern, Dschungeln und Weiden. Beispiele hierfür sind im Westen die Kaninchen und andere Nagetiere. Diese Gruppierung ist nur ganz allgemein gehalten und hat keine

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.