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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 253 ff. (engl.)
wissenschaftliche Bedeutung; aber sie entspricht der karmischen Dreiteilung und dem allgemeinen Schema, das für die Lebewesen dieses Reiches gültig ist.

Äussere antreibende Kräfte:

Feuer und Wasser, wildes Verlangen und beginnen des Denkvermögen. Diese Kräfte sind symbolisch für das Ess- und Trinkvermögen der Tiere.

Innere Kräfte:

Geruch oder Aufspüren der Fährte, - die instinktive Auffindung dessen, was ihnen not tut, angefangen von der Suche nach Nahrung und der Fähigkeit, diese [254] Nahrung zu wittern, bis zur Identifizierung des Geruches des geliebten Herrn oder Freundes.

Eigenschaft: Tamas- oder Inaktivität; in diesem Fall handelt es sich aber nicht um die tamasische Beschaffenheit der Materie, wie sie gewöhnlich verstanden wird, sondern um die Trägheit des Denkvermögens. Auch die Chitta oder der Gedankenstoff kann sich in tamasischem Ruhezustand befinden.

Die beiden Probleme, die den Menschen in Beziehung zum Tierreich unmittelbar angehen, sind:

Das Problem der Beziehungen und der Verantwortlichkeit des Menschen.

Das Problem, wie das Tier in die höhere Stufe vorrücken kann.

A. Die Beziehungen des Menschen zu den Tieren.

Nur wenige Hinweise können hierüber gegeben werden und sie müssen sich im Rahmen der Strahlen halten, die in beiden Reichen am Werk sind. Die beiden Probleme, besonders das zweite, sind sehr verwickelt; es würde mehrere Bände füllen, um sie gründlich zu erläutern. Eine solche erschöpfende Besprechung ist jedoch noch nicht angängig; ausserdem könnte der Leser sie nicht verstehen.

Der erste Punkt, der im Zusammenhang mit der Verantwortung des Menschen den Tieren gegenüber betont werden muss ist der, dass die Tierwelt zwei göttliche Aspekte, zwei göttliche Prinzipien verkörpert und dass zwei Hauptstrahlen diese beiden Aspekte zum Ausdruck bringen. Diese beiden Aspekte finden sich auch im Menschen vor und eben durch diese beiden Berührungspunkte, die den Menschen mit den Tieren verbinden, wird seine Verantwortung und Aufgabe klar; diese beiden Aspekte göttlicher Energie sollen den Menschen zum Erkennen dessen bringen, was seine Aufgabe ist und wie er sie vollenden kann. Dieselbe göttliche Aktivität und dieselbe eingeborene Gottesintelligenz findet sich in den Formaspekten beider Reiche. Beide Eigenschaften sind der Materie an sich eigen und haften ihr an. Doch der dritte Strahl der göttlichen Intelligenz wirkt auf das Tierreich viel stärker und mächtiger ein als auf den Menschen. Das ist eine Mitteilung, die bisher noch nicht bekanntgegeben wurde.

Der zweite [255] Strahl ist natürlich auch wirksam und zwar als Erschaffer von Formen, als Herdeninstinkt und als Grundursache der sexuellen Beziehungen zwischen den tierischen Körpern. Derselbe Strahl hat die gleichen Funktionen bei den Menschen und daher ergeben sich hier zwei Berührungspunkte gleichgerichteter Energien; darin liegt auch die Gelegenheit zur Verantwortung. Doch im Grunde genommen haben die Tiere, im Hinblick auf diese beiden Kräfte und Funktionen, dem Menschen mehr zu geben als der Mensch den Tieren. In der menschlichen Familie sehen wir noch einen anderen göttlichen Aspekt in Funktion, nämlich den des Willens, der zielbewussten Absicht und intelligenten Planung. Diese Qualitäten sind dem Menschen angeboren und stellen einen Aspekt des göttlichen Denkvermögens dar, der in der Regel beim Tier nicht aktiv ist. Doch wenn das Tierreich mehr und mehr unter den Einfluss des Menschen kommt und die Tendenz, Tiere heimisch zu machen, gleichmässig anhält, dann werden wir ein gut Teil eines zweckvollen Planes auftauchen sehen; ein Schritt zu diesem Ziel hin zeigt sich in der Liebe und Aufmerksamkeit, die ein Tier seinem Herrn schenkt. In diesem Beispiel kommt die Verantwortung, die der Mensch dem Tiere gegenüber hat, zum Ausdruck. Die Haustiere müssen dazu erzogen werden, an den Massnahmen des angewandten Willens teilzuhaben. Dies scheint der Mensch bis jetzt als den Willen des Tieres zu deuten, seinen Herrn zu lieben, aber das Problem ist tiefer und fundamentaler als die Befriedigung des menschlichen Verlangens nach Liebe. Das plan- und verständnisvolle Zähmen wilder Tiere und ihre Anpassung an geordnete Lebensbedingungen bilden einen Teil des Prozesses, um den Plan Gottes zu vervollständigen und seine Absichten in geordnetem und harmonischem Vorgehen zu erfüllen. Die Macht der Gedanken wird es mit der Zeit fertigbringen, dass der Mensch die Kluft, die zwischen ihm und dem Tierreich existiert, überbrückt; und das muss durch die Macht der Gedanken erfolgen, die das Bewusstsein des Tieres beherrschen und lenken. Das kann nicht durch erweckte Liebe oder Furcht oder durch Bestrafung zustande gebracht werden. Es [256] soll vielmehr eine rein mentale Methode und ein einzigartiger gedanklicher Ansporn sein.

In grauer Vorzeit war die Beziehung der Tiere zum Menschen eine rein körperliche, nichts weiter. Der Mensch war das Ziel von Beute und Frass in jenen Tagen, in denen der Tiermensch nur wenig vom Tier getrennt war. Man vergisst so leicht, dass es in der menschlichen Entwicklung ein Stadium gab, in dem der Tiermensch und die damalige Tierwelt in engerer Beziehung zueinander lebten als heute. Erst durch die Menschwerdung als Einzelwesen (Individuation) wurden sie voneinander getrennt. Diese Menschwerdung als Einzelwesen war indessen anfangs so wenig bemerkbar, dass der Unterschied zwischen dem (sogenannten) unintelligenten Tier und der unentwickelten Menschheit kaum wahrnehmbar war. Vieles ist in Nebel aufgegangen, was im Dunkel und Schweigen jener fernen Urzeit geschah. Die Tierwelt war damals stärker als der Mensch, der gegenüber den wütenden Angriffen der Tiere hilflos war; und die Verheerung, die Tiere in der mittleren lemurischen Periode bei den frühen Tiermenschen anrichteten, war scheusslich und erschreckend. In einer Periode nach der anderen wurden kleine menschliche Nomadengruppen von den mächtigen Tieren jener Zeit völlig ausgerottet. Der Instinkt, der dem Tiermenschen eigen war, lehrte ihn, sich vorzusehen; aber sein Instinkt war wenig verschieden von dem der feindlichen Tierwelt. Erst als sich nach Tausenden von Jahren die Intelligenz und Schlauheit im Menschen geltend machten, wuchs die Menschheit über das Tier hinaus und begann nun ihrerseits, die Tierwelt zu dezimieren. Noch bis vor 200 Jahren war die Zahl der Opfer, welche die Tierwelt in den Wäldern der westlichen Kontinente, in Afrika, in den unkultivierten Ländern von Australien und auf den Inseln der tropischen Gewässer unter den Menschen forderte, Legion. Diese Tatsache wird oft in einem Anflug von sentimentalen Gefühlen vergessen, aber hier ist die Ursache zu finden, warum der Mensch mit dem Tier grausam umgeht. Dies ist nichts anderes als ein unentrinnbares Karmageschehen, welches das Tierreich auf sich nehmen muss. Bevor der Mensch klar entscheiden kann, welcher Art sein Problem der Verantwortung [257] ist und wie es angegangen und gelöst werden kann, muss diese Frage von einem umfassenderen Standpunkt aus behandelt werden, als das heute geschieht und man muss erst die historischen Tatsachen besser verstehen lernen.

In den Tagen von Atlantis wurde die rein physische Beziehung zu den Tieren durch eine astrale oder emotionale Komponente gedämpft. Und es kam die Zeit, da einzelne Tiergattungen in den Kreis menschlichen Lebens hineingezogen, gezähmt und versorgt wurden; das war der Beginn der Ära der Haustiere. Eine neue Epoche hatte begonnen; einzelne Tiere gewannen die Zuneigung bestimmter Menschen und so kamen neue Beziehungen zum dritten Naturreich zustande. Dieser Fortschritt ereignete sich während eines Zyklus, in dem der zweite und sechste Strahl gleichzeitig wirksam waren und ihre grossen und kleinen Einflussperioden zusammenfielen. Das ist ein seltenes Ereignis und wenn es eintritt, suchen die Wächter der Evolution die günstige Konstellation auszunützen, um grössere Resultate zu erzielen oder neue Schritte einzuleiten, damit der göttliche Plan schneller entfaltet werde. Um die Furcht gegenüber der Tierwelt zu bannen, die in der ganzen Menschheit herrschte, brachten die Hüter der Menschheit Mensch und Tier in eine nähere Verbindung; und da eben ein Zyklus gekommen war, in dem Liebe und Devotion überallhin ausgegossen wurde - über alle Geschöpfe und in alle Erscheinungsformen - , wurde ein Grossteil des vorhandenen Furchtkomplexes ausgeglichen. Seit jener Zeit hat die Zahl der Haustiere ständig zugenommen. Das Band zwischen diesen beiden Naturreichen ist nun ein zweifaches, - ein körperliches und ein gefühlsmässiges.

Zu diesen beiden wurde während der letzten 200 Jahre eine dritte Beziehung hinzugefügt, die über das Denkvermögen zustande kommt. Die Kraft des menschlichen Geistes wird am Ende der Faktor sein, der alles beherrscht, und durch seine Geisteskraft wird der Mensch die drei Naturreiche, die unter ihm liegen, sich dienstbar machen. Das ist bereits beim Mineral- und Pflanzenreich der Fall, [258] und es ging schnell voran. Mit dem Tierreich ist es noch nicht so weit, doch werden ständig Fortschritte gemacht. Nicht viel Erfolg wird durch den einschwingenden siebten Strahlzyklus zu verzeichnen sein, obgleich durch die Einwirkung von Gesetz, Ordnung und Rhythmus, die unseren Planeten modeln werden und infolge der Organisation, die das Chaos ersetzen wird, jene Regionen des Planeten ständig kleiner werden, in denen das Tier noch Herrscher ist. Gewisse Gattungen werden aussterben, wenn man sie nicht in Schongebieten am Leben erhält.

B. Menschwerdung.

Es ist klar, dass sich die gegenseitige Beziehung zwischen Tier und Mensch dahingehend auswirken soll, dass Tiere auf eine neue Entwicklungsstufe gebracht werden, die Individuation, Menschwerdung genannt wird. Dieses Ereignis ist die Endphase der Transfusion, des Hinübergleitens aus einem Lebensbereich in einen höheren. Das bedeutet, dass in einer verkörperten Lebenseinheit drei göttliche Aspekte in Erscheinung treten. Und damit ist ein Gottessohn, ein Träger hingebungsvollen und lenkenden Willens geboren, und das dritte göttliche Prinzip zweckhafter Energie verschmilzt mit den beiden anderen und bringt dadurch im tierhaften Geschöpf eine völlige Umgestaltung hervor. Esoteriker haben schon lange darauf hingewiesen, dass Individuation ein grosses planetarisches Experiment ist. Damit wurde die frühere, auf dem Mond angewandte Methode ersetzt, die in einem Drängen und Streben nach vorwärts und aufwärts (beim Menschen Aspiration genannt) bestand. Der Sinn hiervon ist der: Als der Lebenskeim, der sich durch das Formdasein emporentwickelt, ein gewisses Stadium von Empfindungs- und Wahrnehmungsfähigkeit erreicht hatte und der innere Drang nach Fortschritt genügend stark war, erzwang sich die Lebenskraft selbst den Anschluss an einen anderen Strom göttlicher Energie, an das Kraftfeld eines anderen grossen Strahls. Dieses Zusammenwirken von verschiedenen aktiven Kräften brachte ein neues Wesen hervor. Das ist die Grundwahrheit, die jenen Ideen zugrunde liegt, die man heute unter den allgemeinen Begriff «Sichtbarwerdende Evolution» einreiht. Diese Methode ist noch immer in vielen Naturreichen vorherrschend und bestimmte eine lange Zeit das Auftreten von Menschen auf diesem Planeten. Der Drang zur [259] Entwicklung kommt aus dem Inneren des Geschöpfes selber und ist die Folge von Wachstum, von Streben nach Höherem und von Bewusstseinserweiterung.

Die Methode indes, die derzeit gewöhnlich angewandt wird, ist jedoch eine andere und zwar in der Art eines grossen Experimentes des zweiten Strahls. Das bedingt eine Aktivität von aussen, von oben, von einer höheren und göttlichen Seite her, wenn solch relativ belanglose Worte helfen können, den Prozess anzudeuten. Der innere Drang oder Antrieb kommt in diesem Fall nicht von den beiden niederen Wesensäusserungen her, aus der seinerzeitigen Verschmelzung zweier göttlicher Energien; es ist vielmehr der höhere Göttlichkeitsaspekt, der die Initiative ergreift und der durch einen von aussen kommenden Impuls eine Rückwirkung seitens des verkörperten Lebens verursacht. Daher hat dieser ganze Vorgang tatsächlich den Charakter einer Initiation.

Die Tiere, die im Begriff sind, zu einem Einzelwesen heranzureifen, sind die heutigen Haustiere, wie das Pferd, der Hund, der Elefant und die Katze. Diese vier Gruppen sind zurzeit in dem «Prozess der Überleitung» begriffen, wie es in okkulter Sprache heisst; einzelweise werden diese Tiere vorbereitet und zu dem Tor jenes eigenartigen Einweihungsprozesses hingeführt, den wir - in Ermangelung eines besseren Ausdrucks - Individuation nennen. Sie haben jedoch in ihrer jetzigen Situation so lange zu verbleiben, bis das Wort ausgesandt wird, dass das Tor durchschritten werden kann, das ihnen den Zugang öffnet zu dem

« . . . dreifachen Weg, der zu dem Doppelpfad führt; wenn dieser begangen wird, stehen sie zuletzt vor dem goldenen Tor. Dieses entscheidende Tor leitet sie auf den Pfad, welcher der einzige und alleinige ist, der sich ins Licht verliert.» #Alter Kommentar.

Es gibt mehrere Faktoren, die für die Individuation bestimmend sind; einige mögen hier erwähnt werden:

1. Der Widerhall, den die Gedankenwelt des oder der Menschen in der Umgebung des Tieres bei dessen Instinktnatur auslöst.

2. Die ausstrahlenden guten Gefühle und Einstellungen von [260] seiten der Tierhalter, zu denen ein Tier sich hingezogen fühlt oder für die es Arbeit leistet.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.