Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 199 ff. (engl.)
Tiermordes und dem Blutvergiessen zu allen Zeiten, (im menschlichen Erdzeitalter und vorher) einen göttlichen Zweck zu sehen. Doch durch das «Ausgiessen des Wassers, dessen Farbe rot ist», kommt am Ende eine Befreiung zustande, die das Tierreich in neue Stadien von Bewusstsein und Gewahrsein hineinführen wird. Das ganze Problem des Blutbades, im Tierreich wie im Menschenreich, geht auf die Zeit zurück, als der «Urkrieg im Himmel» ausgefochten wurde, als Michael und seine Engel gedemütigt wurden und unser Planetensystem entstand. Solange das menschliche Bewusstsein noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass es durch einen inneren Mechanismus, der in den meisten Fällen bis jetzt noch nicht entwickelt ist, auf das planetarische Bewusstsein reagieren und «in die Geheimnisse des Alten der Tage» eindringen kann, werden ihm die Probleme von Schmerz und Blutvergiessen, von Krieg und aufgezwungenem Leid ein undurchdringliches Mysterium bleiben. Sie werden jedoch ihre Lösung finden und zwar erst dann, - und das ist ein Punkt von grösster Wichtigkeit - wenn der Mensch seine innere Einstellung geändert hat und anstatt ein Tier zu töten, dazu überging, es in seine Häuslichkeit aufzunehmen und die von ihm entgegengebrachte Liebe zu erwidern. Wenn einmal das geistige Niveau im Menschen höher entwickelt ist, kann der Mensch durch eigenen Entscheid und Anwendung rechter Sprache alle Differenzen beilegen; er wird dann imstande sein, die jetzige Art und Weise tierischer Initiation völlig zu ändern; diese Änderung bezieht sich sowohl auf das Tierreich als auch auf den animalischen Körper des Menschen.

Die im vierten Naturreich auftretende Qualität ist jener Aspekt der alles umfassenden Liebe oder des geistigen Verstehens, den man Intuition nennt. Diese Intuition ist eine Qualität der mentalen Substanz und des Gedankenstoffes (chitta). Der Mensch soll auch bestimmungsgemäss einmal radioaktiv werden; der Weihrauch oder Wohlgeruch seines Lebens muss in die Höhe steigen und so die Aufmerksamkeit [200] der Einweihungsfaktoren auf sich ziehen, die darauf warten, ihn zu befreien. Diese Faktoren sind das Feuer und die Mitglieder des fünften Naturreiches. Der bisherige Zweck der menschlichen Tiernatur muss dem dynamischen Willen der geistigen Wesenheit weichen, die durch das Feuer des Lebens und das Feuer der Einweihungen von den Beschränkungen der Form befreit wurde. So vereint er harmonisch in sich selbst alle Wege, die zur Befreiung und zur Vollendung führen, und er vereint in seinem Leben die Wünsche und Erwartungen der drei anderen Naturreiche.

Radioaktivität, der Wohlgeruch des Aspiranten, die Hingabe für seine Mitmenschen (das geistige Gegenstück zu der Aufnahme von Tieren in den häuslichen Kreis) und das «Vergiessen von Blut» (oder die Aufopferung des Lebens), eine Betätigung auf diesem Erdenrund (dem Mineralreich) in der gleichen Hingabe und in demselben Gruppengeist, wie er im Fortpflanzungsleben des Pflanzenreiches zum Ausdruck kommt sowie das Blutopfer des Tierreiches, - all das bringt den Menschen zum Tor der Einweihung. An der Einweihungspforte erwartet ihn das Feuer mit seinen läuternden Eigenschaften und so bereiten ihn Erde, Luft, Feuer und Wasser (die vier Elemente) für die grosse Befreiung vor und setzen dann jene Qualität frei, die wir Intuition nennen; sie ist das synthetische und harmonische Erfassen der Wahrheit, die allem Sein zugrunde liegt. Diese Intuition ist schliesslich und endlich die Reaktion des Mechanismus auf die Anziehungskraft göttlicher Qualität, die in allen Dingen zum Ausdruck kommt und als Erleuchtung erfahren wird. In dem Mass, wie sich der Mensch entfaltet und den inneren Empfangsapparat verfeinert, kommen auch die Qualitäten ans Licht und erscheinen in all ihrer Herrlichkeit. Selbsttraining führt zur Wahrnehmung der inneren Wirklichkeiten (ein anderer Ausdruck für göttliche Qualitäten), die sich zu manifestieren suchen. Der Manifestationsprozess ruft Rückwirkungen am und im erwachenden Bewusstsein des Menschen hervor.

5. Eine Analyse der Strahlen und dessen, was sie zum Ausdruck bringen.

Es existiert eine immense Fülle interessanter Einzelheiten über die Tätigkeit und Wirkung der Strahlen in den niederen Naturreichen, doch darüber dürfen keine näheren Angaben [201] gemacht werden; die folgenden Mitteilungen sind eine Zusammenfassung dessen, was uns anheimgegeben wurde; sie sind notgedrungen unvollständig und erlauben Erweiterungen ohne Ende.

Erster Strahl des Willens oder der Macht.

Besondere Tugenden:

Stärke, Mut, Beständigkeit, Wahrhaftigkeit - aus absoluter Furchtlosigkeit entspringend -, Macht zum Regieren, die Fähigkeit, wichtige Fragen in grosszügiger Denkweise zu erfassen, Menschen zu behandeln und Verfügungen zu treffen.

Untugenden des Strahls:

Stolz (Dünkel), Ehrgeiz, Eigensinn, Härte, Arroganz, die Neigung, andere zu beherrschen, Halsstarrigkeit, Zorn.

Tugenden, die erworben werden müssen:

Zarte Gefühle, Demut, Mitgefühl, Toleranz, Geduld.

Dieser Strahl wird Strahl der Kraft genannt und das ist korrekt, doch wenn es sich um Kraft allein handelte, ohne Weisheit und Liebe, so würde daraus eine zerstörende und zersetzende Macht werden. Wenn jedoch die drei Qualitäten zusammenwirken, so wird daraus ein Strahl mit Schöpfer- und Herrschereigenschaften. Die Menschen, die mit diesem Strahl verknüpft sind, haben eine starke Willenskraft für beides, für gutes und übles Tun; die gute Seite kommt zum Vorschein, wenn der Wille von Weisheit gelenkt wird und durch Liebe selbstlos wurde. Der Mann vom ersten Strahl will stets «in den Vordergrund treten». Er mag ein Verbrecher sein oder der Richter, der ihn verurteilt, in jedem Fall aber wird er an der Spitze seiner Berufsgruppe marschieren. Er ist der geborene Führer in jeder beliebigen Laufbahn, ein Mann, dem man vertrauen und auf den man bauen kann, der den Schwachen in Schutz nimmt und Unterdrückung niederschlägt, der keine Konsequenzen fürchtet und dem gar nichts daran liegt, was man über ihn sagt. Andererseits kann ein erster Strahl, der einseitig ist, einen Menschen von unerbitterlicher Grausamkeit und Härte hervorbringen.

Der Mensch des ersten Strahls hat oft ein tiefes Gefühl und Herzenswärme, doch [202] zeigt er dies nicht so schnell; er liebt strenge Kontraste und viele Farben, aber er wird selten ein Künstler sein; er ist entzückt über grosse, orchestrale Effekte und volltönende Chöre und wenn er vom vierten, sechsten oder siebten Strahl verändert wird, mag er ein grosser Komponist sein. Unter diesem Strahl gibt es einen Menschentyp, der unmusikalisch ist und einen weiteren, der für die zarteren Farben farbenblind ist. Letzterer wird rot und gelb unterscheiden können, aber blau, grün und violett wird er hoffnungslos verwechseln.

Als Literat wird der Mann des ersten Strahls zu kraftvollen und gedrängten Darstellungen neigen, aber er wird in seinen Schriften wenig Wert auf Stil und letzte Politur legen. Als Beispiel solcher Charaktere könnte man Martin Luther, Thomas Carlyle und Walt Whitman anführen. Was die mögliche Heilkraft eines Menschen vom ersten Strahl angeht, um Krankheiten anderer zu heilen, so würde die beste Methode die sein, dass er durch seine Willensstärke Gesundheit und Kraft aus dem kosmischen Lebensquell schöpft und dann auf den Kranken ausgiesst. Eine solche Therapie setzt natürlich eigene Kenntnisse über okkulte Heilmethoden voraus.

Die charakteristische Methode, die Eigenart dieses Strahls zu erforschen, würde darin bestehen, mit blosser Willenskraft die Sache anzugehen. Ein solcher Mensch würde sozusagen das Himmelreich «mit Gewalt» an sich reissen. Wir wissen, dass der geborene Menschenführer ganz oder teilweise zu diesem Strahl gehört. Diese Zugehörigkeit macht ihn zum Oberbefehlshaber, - Napoleon und Lord Kitchener sind hierfür Beispiele. Napoleon war ein Mann auf dem ersten und vierten Strahl und Kitchener auf dem ersten und siebten, wobei der siebte Strahl ihm seine erstaunliche Organisationskraft verlieh.

Zweiter Strahl der Liebe-Weisheit.

Besondere Tugenden:

Ruhig und friedlich, kraftvoll, geduldig und ausdauernd, wahrheitsliebend, treu und zuverlässig, mit Intuition, klarem Verstand und heiterem Temperament ausgestattet.

Untugenden des Strahls:

Vertieft sich zu sehr in Studien, Gefühlskälte, Gleichgültigkeit gegen andere, blickt verächtlich auf geistige Begrenzungen anderer.

Tugenden, die [203] erworben werden müssen:

Liebe, Mitleid, Selbstlosigkeit, Energie.

Dieser Strahl wird Weisheitsstrahl genannt, da das Verlangen nach unverfälschtem Wissen und absoluter Wahrheit für ihn charakteristisch ist; wenn der Liebesfunke fehlt, ist Kälte und Selbstsucht vorhanden und wenn Energie fehlt, ist Inaktivität die Folge. Wenn beide Komponenten, Kraft und Liebe, zusammen wirken, dann haben wir den Strahl der Buddhas und aller grossen Menschheitslehrer, - jener Meister, die Weisheit suchten, um anderen zu helfen und die sich edelmütig dafür einsetzten, die erlangte Weisheit den Menschen weiterzugeben. Der Student auf diesem Strahl ist mit dem Erreichten niemals zufrieden; wie gross auch immer sein Wissen sein mag, so richten sich doch seine Gedanken stets auf das, was er noch nicht weiss, was jenseits dessen liegt, auf ferne Höhen, die noch niemand erstiegen hat.

Der Mensch des zweiten Strahls besitzt Taktgefühl und Voraussicht; er gibt einen ausgezeichneten Gesandten ab, einen erstklassigen Dozenten und Rektor einer Universität; in allen Angelegenheiten, mit denen er zu tun hat, beweist er klare Urteilskraft und er hat die Fähigkeit, andere mit seinen richtigen Ansichten zu beeindrucken und sie dahin zu bringen, dass sie die Dinge so sehen wie er. Er wird ein tüchtiger Geschäftsmann sein, wenn der vierte, fünfte und siebte Strahl ihn ergänzen. Als Soldat macht er überlegte Pläne und sieht mögliche Ereignisse voraus; er folgt seiner Intuition, um den besten Weg zu finden, und er wird seine Truppen niemals durch unbesonnene Befehle in Gefahr bringen. Rasches Handeln und impulsives Vorgehen liegt ihm nicht. Der Künstler auf diesem Strahl ist bestrebt, vermittels seiner Kunst zu belehren, und seine Bilder haben einen Sinn. Als Literat wird er gleichfalls lehrreich sein.

Für einen Menschen vom zweiten Strahl, der sich mit Heilen befasst, ist die beste Methode die, dass er sich sowohl mit dem Temperament des Patienten als auch mit dem Wesen der Krankheit gründlich vertraut macht, um seine Willenskraft möglichst vorteilhaft einwirken zu lassen.

Wenn ein solcher Mensch den geistigen Pfad gehen will, dann sollte er die Lehren der zeitlosen Weisheit genau und ernsthaft [204] studieren und zwar so lange, bis diese Lehren ihm in Fleisch und Blut übergegangen, also nicht bloss Verstandeswissen sind; dann wird seine Entwicklung in eine spirituelle Lebensführung einmünden, die Intuition und wahre Weisheit mit sich bringt.

Der üble Typ des zweiten Strahls geht darauf aus, Wissen nur für sich allein einzuheimsen und er steht den Bedürfnissen seiner Mitmenschen absolut gleichgültig gegenüber. Die Vorsicht eines solchen Menschen wird in Argwohn, seine Ruhe in Herzenskälte und Gefühlslosigkeit ausarten.

Dritter Strahl der höheren Denkkraft.

Besondere Tugenden:

Grosszügige Ansichten über alle abstrakten Fragen, Aufrichtigkeit in seinen Absichten, klarer Verstand, die Fähigkeit, sich in philosophische Themen zu vertiefen, Geduld, Vorsicht, das Fehlen jeglicher Tendenz, sich selbst oder andere über Nichtigkeiten aufzuregen.

Untugenden des Strahls:

Verstandesdünkel, Kälte, Isolierung, Ungenauigkeit in Einzelheiten, Zerstreutheit, Halsstarrigkeit (Dickköpfigkeit), Selbstsucht, zu viel Kritik an anderen.

Tugenden, die erworben werden müssen:

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.