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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 167 ff. (engl.)

Bevor wir die Tugenden und Untugenden und die besonderen menschlichen Eigenarten aufzählen, die ein Individuum eines Strahls von dem Individuum eines anderen Strahls unterscheiden, werden wir gut daran tun, auf den Ursprung der zwei Strahleneinflüsse hinzuweisen, welche die dominierenden und modifizierenden Faktoren im Charakter eines jeden Menschen sind, und auch den Planeteneinfluss oder den Strahl der Persönlichkeit aufzuzeigen, der seinerseits wieder die zwei grossen Strahleneinflüsse- in jeder Inkarnation - variiert.

[168] Wir sahen, dass die sieben Strahlen sieben Differenzierungen eines einzigen grossen kosmischen Strahles sind, die unser Sonnenlogos in seiner inneren Seinsnatur verursachte, bevor er seine Schöpfung begann. Wir wissen daher, dass unser göttlicher Funke, das göttliche Bewusstseinszentrum in jedem von uns, aus dem höchsten Schöpfungsprinzip unseres Sonnenlogos stammt; dieses Zentrum trägt daher potentiell alle Strahlenkräfte in sich. Doch seitdem unser Logos in seiner eigenen inneren Welt ungezählte Zentren göttlichen Bewusstseins erschaffen hatte, wurde jedes dieser Zentren mit den besonderen Attributen des einen oder anderen Strahls durchtränkt. Von dem Moment an, als jedes Zentrum sozusagen eine gewisse Begrenzung erhielt (also durch einen auch noch so zarten Schleier der Verschiedenheit vom absoluten Bewusstsein des Logos abgesondert wurde), musste es notgedrungen an dem einen oder dem anderen Strahl fixiert bleiben; man kann daher sagen, dass der Wesenskern unseres Seins - der innere Gottesfunke in uns allen - einem der sieben Strahlen angehört und diese Zugehörigkeit kann man als «primären Strahl» des Menschen bezeichnen.

Der erste grosse «Krafterguss» des Logos durchtränkte die kosmische Substanz mit Lebenskräften und liess jedes materielle Atom im Machtbereich seines Systems in sieben verschiedenen Schwingungsfrequenzen vibrieren. Durch den zweiten «Krafterguss» wurden molekulare Verbindungen geschaffen, welche - auf jeder Ebene die sechs Unterebenen unterhalb der atomischen bildeten; so kam die Form im Weltall zustande. Es geschah zu dieser Zeit des zweiten Kraftausströmens, dass ein jedes göttliche Bewusstseinszentrum einen Lebensfaden in je einem Atom auf den höchsten Unterebenen der atmischen, buddhischen und manasischen Ebenen verankerte, welche Atome dazu bestimmt waren, Ausgangspunkt für spätere Formgebilde auf der betreffenden Ebene zu werden; diese drei Atome bilden die «obere Triade», auf die so oft Bezug genommen wird. Jedes Atom steht unter dem Einfluss irgend eines Strahls; die atmischen, buddhischen und manasischen Atome, von denen ich sprach, gehören alle zu demselben Strahl; doch ist dies nicht unbedingt derselbe Strahl, dem das überschattende Bewusstseinszentrum angehört. Im Gegenteil, in den meisten Fällen ist der Strahl des Bewusstseinszentrums und der Strahl der Triade verschieden; einer modifizert den anderen, der vorerwähnte ist der primäre [169] Strahl (A. Besant nennt ihn den monadischen Strahl), der andere ist der sekundäre oder individuelle Strahl, so genannt, weil das manasische Atom der Ausgangspunkt für den späteren Kausalkörper ist, in welchem das Individuum von einer Inkarnation zur anderen verbleibt. Dieser Körper wird natürlich nach und nach aus Stoffpartikeln aufgebaut, welche die gleiche Qualität und Eigenart wie sein Kernatom haben; und wenn dann nach langen Zeitaltern der Entwicklung dieser Kausalkörper vollendet ist, vereinigt sich mit ihm das überschattende göttliche Bewusstseinszentrum, das während der langen Zeiträume gleichfalls eine individuelle Entwicklung durchgemacht hat, das ist der Moment, wo das unsterbliche individuelle Ego seinen Aufstieg durch das Menschenreich beginnt. Dieser Zeitpunkt bedeutet den dritten «Kraftzufluss» für jede Seele. Der Einfluss dieses sekundären oder individuellen Strahles ist der Hauptfaktor in den Frühstadien der Evolution, also für die Reihe der Elemente, Mineralien, Pflanzen und Tiere; der Einfluss, der am tiefsten wurzelt, muss natürlich der sein, der das göttliche Bewusstseinszentrum beeindruckt; wenn daher die oben erwähnte Vereinigung stattfand und der in Bildung begriffene Mensch zum (menschlichen) Ego wurde, das immer aufs Neue zur Inkarnation kommt, dann wird der primäre Strahl zur beherrschenden Kraftquelle und bleibt es auch.

Doch ist noch ein weiterer Einfluss zu erwähnen. Das ist der Strahl des Planeten, unter dessen Einfluss jeder Mensch geboren ist. Man muss natürlich einsehen, dass der sogenannte Einfluss eines Planeten in Wirklichkeit nichts anderes ist als die Einflusskraft der Hierarchie, welche diesen Planeten beherrscht. Dieser persönliche Strahl, der ein Leben lang auf den Menschen einwirkt, ist ein wichtiger Faktor für die Charakterbildung. Ich sage ein Leben lang, doch können es natürlich mehrere Inkarnationen sein, wenn die karmischen Umstände es verlangen; der Zeitpunkt der Geburt wird für jeden Menschen im Einklang mit seinen karmischen Notwendigkeiten festgesetzt; wir alle haben wahrscheinlich - ganz gleich welcher Strahl unser primärer oder individueller sein mag - während vieler Lebenszeiten immer wieder unter dem persönlichen Einfluss aller sieben Strahlen gestanden.

2. Der gegenwärtige Plan der Strahlen und diejenigen, die ihn ausführen.

Das Arbeitsprogramm [170] des ersten und zweiten Strahls besteht in der Hauptsache in der Verwirklichung des Planes, den Gott für die Idee und Erschaffung unserer Welt entworfen hat. Es wäre hier die Betrachtung interessant, wie sich dieser Plan derzeit auswirkt, weil diese beiden Typen von Strahlkräften, nämlich Kraft, Wille und Liebe-Weisheit, derzeit vorherrschend wirksam sind. Alle anderen Strahlenkräfte - mögen sie sich objektiv manifestieren oder von innen her betätigen - haben ihre Interessen zeitweilig untergeordnet und bis zu einem gewissen Grad selbst ihre früheren Pläne aufgegeben, um den augenblicklichen Erfordernissen in der Welt Rechnung zu tragen. Es tritt nun ein Plan in Kraft, der die Aufmerksamkeit und loyale Mitarbeit aller Abteilungen der Weltregierung beansprucht. Bei allen organisatorischen Bestrebungen und grossen Aufbauplänen müssen gewisse Faktoren vor anderen, gewichtigeren Faktoren zurücktreten; und das gilt erst recht für die Durchführung des hierarchischen Planes in diesen Tagen.

Wenn die Lehren dieser Abhandlung den erwünschten Zweck erfüllen sollen, dann sollten aus dem grossen Programm okkulter Themen und allgemein gültiger Gedankengänge jene Punkte herausgegriffen werden, die ein sofortiges und zwingendes Interesse beanspruchen und diese Abhandlung praktisch brauchbar und anwendungsreif machen.

In der «Abhandlung über Weisse Magie» habe ich die ersten Massnahmen skizziert, die von der Hierarchie getroffen wurden, um den neuen Plan in Gang zu bringen. Dieser Plan war im ersten Umriss im Jahre 1900 formuliert worden, gelegentlich einer der grossen Zusammenkünfte der Hierarchie, die alle 25 Jahre stattfinden. Im Jahr 1925, auf der nächsten grossen Mitarbeiterkonferenz, wurde der neue Plan in grösseren Einzelheiten diskutiert, [171] gewisse Änderungen (die der Weltkrieg notwendig machte) wurden erwogen und von den Mitgliedern dieser bedeutenden Ratsversammlung wurden zwei Beschlüsse gefasst:

Erstens sollte von sämtlichen Mitgliedern der planetarischen Hierarchie für eine Zeitspanne von mehreren Jahren (bis 1950) eine gemeinsame Anstrengung unternommen werden, um ganz bestimmte Resultate herbeizuführen. Während dieser Zeit sollten nämlich die Meister ihre Aufmerksamkeit auf den klaren Versuch richten, das Bewusstsein der Menschheit zu erweitern und eine Art von Beschleunigungsprozess ins Werk zu setzen, um den Gedankenhorizont der Menschheit gewaltig zu erweitern und ihren Glauben, ihre Zuversicht und ihr Wissen zu mehren und zu stärken. Es wurde beschlossen, gewisse Zweifelsgebiete aufzuklären.

Zweitens wurde der Beschluss gefasst, die älteren Jünger, Aspiranten und Mitarbeiter in der Welt einander innerlich näher zu bringen. Zu diesem Zweck brachten alle Meister ihre persönlichen Jünger miteinander in Kontakt und zwar auf subjektive (innerliche), intuitive und gelegentlich auf telepathische Art und Weise. So kam die Neue Gruppe der Weltdiener ins Leben.

Aus den früheren sieben Gruppen von Weltdienern, die alle im Sinne der sieben Hauptkraftströme tätig waren - entsprechend ihrer Strahlenzugehörigkeit - gruppierten sich nun die Meister, ihre Jünger und Aspiranten in drei Hauptabteilungen, um den politischen, religiösen und Erziehungsbereichen der menschlichen Evolution besser und wirksamer nützen zu können.

Zur selben Zeit wurde von ihnen die Zwischengruppe der Weltdiener organisiert, die als Verbindungsoffiziere, Dolmetscher und Mittler zwischen der Hierarchie (die auf der inneren Ebene tätig ist) und den Denkern in der Welt dienen und gleichzeitig in jedem Land und in jeder Gruppe als Vertrauensleute fungieren sollten. So wurden alle Gruppen, die vom Wunsch zu dienen beseelt waren und die (trotz irriger Mittel und Methoden) für die Förderung ihrer Mitmenschen tauglich erschienen, in einen Strom spiritueller [172] Impulse hineingezogen, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen. Verhärtete und sektiererische Vereinigungen würden als Gruppen wohl kaum empfänglich sein, doch wurden unter all diesen, selbst den zutiefst Abgeschlossenen, einzelne gefunden, die auf den neuen Impuls ansprachen.

Dieser neue Plan erforderte ganz automatisch eine verstärkte Ausbildung jener Männer und Frauen, die den Anzeichen nach für innere Einflüsse und intuitive Impressionen empfänglich waren. Es wurde für richtig befunden, den Entwicklungsprozess zu forcieren, um die Menschheit sensitiver zu machen und gewisse latente, verborgene Kräfte zu entfalten; gleichzeitig wurde auch der Versuch gemacht, die weiter vorangeschrittenen Persönlichkeiten auf einen Grad von Feinfühligkeit und spiritueller Aufnahmefähigkeit zu bringen, der bisher als das Privileg der wenigen Mystiker und Intuitiven galt. Dieser Schulungsprozess ist nun seit einigen Jahren in Gang; die Resultate haben die Erwartungen übertroffen. Der Krieg, der die Welt verwüstete, hat viel morsche Überbleibsel weggefegt.

Generell gesprochen, zerfällt der Plan, wie ihn die Organisatoren ins Leben riefen, in drei Abschnitte:

Erstens, der politische Abschnitt.

Das Ziel dieser Planung war die Entwicklung und Schaffung eines internationalen Bewusstseins. Dieses Bemühen lag auf der Linie der Macht oder des Willens, also der Regierungen, mit anderen Worten auf der Linie des ersten Strahls. In dieses Vorhaben wurden Jünger und Aspiranten, die auf organisatorischem Gebiet arbeiten und die grosse Masse von Idealisten eingeschaltet und auch die Mitarbeiter vom sechsten und siebten Strahl wurden harmonisch angeglichen. Alle bisherigen Einzelgruppen ordneten sich also - mit dem gleichen Ziel vor Augen - zu einer einzigen Gruppe. Auch schien es notwendig, die Zusammenarbeit in wirtschaftlicher Hinsicht zu betonen, als Teil der Aufgabe, die Nationen einander näher zu bringen, um - ähnlich wie beim Roten Kreuz - [173] dieselbe geistige Einstellung auch in den Wechselbeziehungen aller Nationen zu erreichen. Man braucht kaum darauf hinzuweisen, dass hierbei materielle Schwierigkeiten und Spannungen sowie die Auflösung alter politischer Parteien und überkommener Handelsbeziehungen eine Rolle spielen. Es erschien notwendig, überzeugend darzutun, dass ein Geist internationaler Abhängigkeit und Zusammenarbeit herbeigeführt werden müsse; die Nationen sollten zu der Einsicht gezwungen werden, dass politische Isolierung, Absonderung und nationaler Egoismus verschwinden müssen, da eine nationale Einstellung, die sich auf ein Gefühl der Überlegenheit, auf Klassenhass und rassische Gegensätze gründet, für die wahre und ungestörte Weiterentwicklung der Menschheit ein Hindernis bedeutet. Die Menschen müssen lernen, dass das Liebäugeln mit neuen Besitztümern die notwendige Vertiefung wahrer Beziehungen ausserordentlich erschwert. Es wurden daher Pläne entworfen, um schrittweise die Verbrüderung der Nationen anzubahnen, die auf gegenseitigem Bedürfnis, gegenseitigem Verstehen und gegenseitiger Hilfsbereitschaft basiert.

Das Hauptziel war, einen Zustand klaren Denkens herbeizuführen, nicht aber die Erschaffung einer unmöglichen und mythischen Utopie oder solcher materieller Bedingungen, die eine Klasse vollständig unter den Machtwillen einer anderen bringt, wodurch zwangsläufig eine Nivellierung und Gleichschaltung der Lebensbedingungen erfolgt. Es wurde daher der neuen Gruppe der Weltdiener die Aufgabe übertragen, diese Prinzipien rechter nationaler Beziehungen, auf denen eine Staatenverbindung sich aufbaut, zu verkünden und die Führer der verschiedenen Länder dafür zu interessieren; und diese sollten ihrerseits die Massen Schritt um Schritt dazu bringen, das so leicht dahingesprochene, aber wenig verstandene Wort von der Bruderschaft der Menschen in seiner wahren Bedeutung erfassen zu lernen.

Dieses Programm ist vielleicht die schwerste Aufgabe, die sich die Gesellschaft konstruktiver und systematischer Denker gestellt hat. Rassenhass und nationaler Ehrgeiz sind so eingewurzelt und [174] die Unwissenheit der Massen ist so gross, dass die Mitarbeiter für Regierungs- und Machtfragen (die Arbeiter vom ersten Strahl), alles aufbieten mussten, um das öffentliche Bewusstsein aufzurütteln. Vieles ist bereits beseitigt worden, aber es muss noch viel mehr verschwinden,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.