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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 129 ff. (engl.)

Wir kommen nun zu unserer letzten Frage, und ich will in allgemein gehaltenen Worten - die notgedrungen durch die Unzulänglichkeit [130] der Sprache eine Grenze haben - die Bedeutung der markantesten Eigenschaften der Seele umreissen:

a. Empfindung oder Reaktionsvermögen, wodurch eine ständige Wissenserweiterung möglich wird.

b. Bewusstsein, Gewahrsein der Umgebung und die Entwicklung von entsprechenden Wahrnehmungsorganen, die eine schrittweise Bewusstseinserweiterung ermöglichen.

c. Licht oder Strahlung, die Folge der Wechselwirkung zwischen Lebensimpuls und äusseren Bedingungen.

Der erste Punkt ist für diejenigen, die noch nicht im Rang eines Eingeweihten oder eines angenommenen Jüngers höheren Grades stehen, schwer zu erfassen. Die Seele ist jener Faktor in der Materie (oder besser gesagt das, was aus dem Kontakt zwischen Geist und Materie resultiert), der Empfindung und das hervorruft, was wir Bewusstsein - in seinen vielen Variationen - nennen; sie ist auch jene latente oder innewohnende wesentliche Qualität, die sich als Licht oder leuchtende Strahlung bemerkbar macht. Sie ist das «Selbstleuchten aus dem Innern», was für alle Erscheinungsformen charakteristisch ist. Materie als solche besitzt in ihrem undifferenzierten Urzustand - bevor der schöpferische Prozess begann - keine Seele und besitzt daher auch keine Empfindungs- und Strahlfähigkeit. Erst wenn - im Verlauf des schöpferischen und evolutionären Geschehens - Geist und Materie miteinander in Verbindung kommen und sich vereinigen, kommt die Seele zum Vorschein und kann sich nun den beiden Aspekten der Gottheit als dritter Aspekt der Dreieinigkeit zugesellen; diese Trinität ist dann imstande, auf Reize zu reagieren und magnetisches Licht auszustrahlen. Da wir in dieser Abhandlung unseren Blickpunkt nur auf die Entwicklung des Menschen gerichtet haben, mag hier festgehalten werden, dass erst beim Vorherrschen des Seelenaspektes der Resonanzapparat (die fleischgewordene Form) seine Bestimmung voll erfüllen kann und dass erst dann eine echte magnetische Strahlung und ein Aussenden von reinem Licht möglich ist. In den Anfangsstadien der menschlichen Entwicklung war, vom Standpunkt des Bewusstseins aus gesehen, der Urmensch fast ohne Bewusstsein und nicht fähig, auf etwas bewusst zu reagieren, genau so, wie Materie im Frühstadium der Schöpfung. Es ist natürlich das [131] Ziel der Entwicklung, volle Bewusstheit und Erkenntniskraft zu erlangen. Der unentwickelte Mensch offenbart noch kein Licht (symbolisch gesprochen). Das «Licht im Kopf» ist noch nicht sichtbar, nur ein hellsehender Untersucher würde einen schwachen Lichtschimmer, der aus dem Zellsystem des Körpers stammt und das verborgene Atomleuchten wahrnehmen, das aller Formwelt eigen ist. Mit dem Fortschritt der Entwicklung werden die meisten Pünktchen des «dunklen Lichtes» stärker leuchtend; das Licht im Kopfinnern flackert hie und da einmal im Leben des Durchschnittsmenschen auf und es wird zum leuchtenden Licht, wenn der Mensch den Weg des Jüngers betritt. Wenn er ein Eingeweihter ist, strahlt das Licht der Atome so gleissend und das Licht im Kopf wird so intensiv (wobei gleichzeitig alle Kraftzentren des Körpers eine starke Belebung erfahren), dass der lichtumflutete Körper zum Vorschein kommt. Dieser lichtverklärte Körper tritt schliesslich nach aussen in Erscheinung und wird weit bedeutsamer als das körperliche Formgehäuse. Das ist der Lichtkörper, in dem ein wahrer Gottessohn mit seinem Vollbewusstsein weilt. Nach der dritten Einweihung erhält das zweifache Licht noch einen stärkeren Akzent und entwickelt einen noch strahlenderen Glanz, da sich die Energie des reinen Geistes hinzugesellt. Das ist eigentlich keine neue Vereinigung oder erneute Hinzunahme eines dritten Lichtes, sondern das Licht der Materie und das Licht der Seele wird durch den ATEM des Geistes zu grösserer Pracht angefacht. Einige Hinweise über diese Lichtart sind in der «Abhandlung über kosmisches Feuer» zu finden. Man möge sie studieren und versuchen, die Bedeutung dieses Vorganges zu erfassen. Wenn man diese Aspekte des Lichts verstehen lernt, bekommt man ein wirklichkeitsnäheres Bild über das Wesen der «Feuer», wie sie sich im Menschen als Ausdruck der Gottheit bekunden.

Man darf nicht vergessen, dass die Seele aller Dinge, die anima mundi (Weltseele) sich in allen vier Naturreichen offenbart und [132] unserem Planeten das Licht gibt, das im Himmelsraum sein Eigenlicht ist. Das Licht unseres Planeten ist die Gesamtsumme aller schwachen und undeutlichen Lichtquellen, die sich in allen Atomen strahlender und vibrierender Materie oder Substanz vorfinden, aus der alle Formen in allen Naturreichen bestehen. Dazu kommt noch im Planeten genau so, wie in jedem Naturreich der entsprechende Ätherkörper mit seinen eigenen Zentren strahlender Energie, der mit der äusseren physischen Form verwoben ist und ihr «Gerüst» bildet. Die ätherischen Körper der Menschen sind ein Bestandteil des planetarischen Ätherkörpers und zwar dessen feinster und höchstentwickelter Bestandteil. Im Lauf der Äonen wird das Licht, das aus unserem Planeten in den Weltraum strahlt, immer intensiver. Damit soll nicht gesagt sein, dass ein Neptunbewohner unseren Planeten immer stärker und heller leuchten sieht, obwohl sich dies in seltenen Fällen im Universum ereignet. Es soll vielmehr besagen, dass jemand mit hellsichtigem, visionärem Blick beim ätherischen Körper des Planeten eine ständig zunehmende Strahlung und Leuchtkraft wahrnehmen wird, die umso stärker wird, je mehr das ureigene Licht der Seele auf diesem Planeten an Strahlkraft zunimmt.

Die Seele ist ihrem innersten Wesen nach Licht, sowohl wörtlich, vom Standpunkt der Wellenlehre, als auch in philosophischer Hinsicht, wenn man die Seele als den wahren Nährboden von Wissen ansieht. Die Seele ist auch in symbolischem Sinne Licht, den Strahlen der Sonne vergleichbar, die mit ihrem Lichtschein das Dunkel erhellt; die Seele vermittelt über die Gehirnbahnen Offenbarungen; sie ergiesst ihr Licht in die Gehirnzellen und erhellt so immer mehr den Weg des Menschen. Das Gehirn ist für die Seele eine Art von Auge, durch das sie in die sichtbare Welt hinausschaut; dieselbe Funktion hat die Seele der Monade gegenüber, deren Auge sie ist; und in einem einzigartigen und okkulten Sinn stellt das vierte Naturreich unseres Planeten das Auge der planetarischen Gottheit dar. Das Gehirn ist die Registrierungszentrale für sieben Sinne:

1. Gehör

2. Gefühl

3. Gesicht

4. Geschmack

5. Geruch

6. Verstand, als regulärer Sinn

7. Die Intuition als Fähigkeit, Zusammenhänge zu erfassen.

Die sieben [133] Sinne vermitteln und ermöglichen den Kontakt mit der materiellen und spirituellen Welt. Sie sind in eigenartiger Weise ein physisches Spiegelbild der sieben Strahlen, sind eng mit ihnen verknüpft und werden von ihnen beherrscht. Die folgende Tabelle ist aufschlussreich; sie soll dieses zum Ausdruck bringen:

1. Gehör #7. Strahl #Magie #das Schöpfungswort (das Machtwort)

2. Gefühl #1. Strahl #Zerstörer #der Finger Gottes

3. Gesicht #3. Strahl #Vision #das Auge Gottes

4. Geschmack #6. Strahl #Idealismus . das Verlangen der Nationen

5. Geruch #4. Strahl #Kunst #die Schönheit der Offenbarung

6. Verstand #5. Strahl #Denkvermögen #Gottes Wissen

7. Intuition #2. Strahl #Liebe-Weisheit #Gotteserkenntnis.

Durch machtvolle Schöpfungsworte kamen die kosmischen Welten in vorbestimmter Reihenfolge ins Dasein und der grosse Herr der zeremoniellen Magie bringt die Schöpfung Gottes zu geordneter Tätigkeit.

Wenn der Finger Gottes sein zielbewusstes und alles erschütterndes Werk aufnimmt, kommen die Zeitläufe der Formzerstörung, um die Manifestierung Gottes in grösserer Kraftfülle und Schönheit zu ermöglichen. So führt der Herr der Macht oder des Willens die Zerstörungsmission durch, bringt damit Schönheit ins Dasein und macht Gottes Wille und seine wohltätige Absicht aller Welt offenkundig.

Das Auge Gottes lässt sein Licht scheinen über die Bahn der Sonne und der Planeten und über den Weg des Menschen. Der Herr der Anpassung und des Intellekts bringt mit klarem Erfassen die Idee und den Plan der Schöpfung in sichtbare Form.

Wenn das «Verlangen aller Nationen», hervorkommen und das Wesen des kosmischen Christus offenkundig werden soll, dann [134] sollen in einem okkulten Sinne alle Nationen und alle Kreaturen «einen Geschmack haben» oder teilhaben an dem grossen Ereignis, und der Herr des Strahls der Devotion und des Idealismus wird sein Werk erfüllt sehen und «zufriedengestellt» sein.

Auch der Herr des vierten Strahls der Harmonie, Schönheit und Kunst wird sein Teil zu dem Schöpfungswerk beitragen und wenn wir diese geheimnisvolle Offenbarung, die wir Schönheit nennen, bis zu ihrer unfasslichen Wurzel verfolgen, finden wir jene subtile Eigenschaft, für die wir, in der rein körperlichen Auffassung, den «Geruch» als Symbol nehmen. Das endlose Suchen und das esoterische «Verfolgen der Spur» wird zu einem Ende kommen. Dieser vierte Strahl ist, vor allen anderen, der Weg des Suchenden, des Forschenden und der Weg dessen, der Schönheit und innere Anteilnahme ausstrahlt. Die jüdische Nation steht zu diesem vierten Strahl und der vierten Wurzelrasse in naher Beziehung und so erklärt sich sowohl ihr hervorragender Platz in der heutigen Kunstwelt, als auch ihr endloses Wandern und Suchen - ein Sinnbild dieser Rasse.

Wenn das Wissen, das in Gott lebt und sich überall hin verbreitet, (damit ist nicht das Wissen über Gott oder das Gewahrwerden eines grossen Wesens gemeint, sondern die Manifestierung göttlicher Allwissenheit durch das Instrument der Menschheit), dann wird der Herr des konkreten Wissens, der das fünfte oder Denkprinzip verkörpert, dafür sorgen, dass sein Werk zu einem Abschluss kommt. Er regt den Sinn des «Gewahrwerdens» in der Menschheit an und nährt den Bewusstseinsaspekt in den unteren Naturreichen; dadurch erzeugt er eine Reaktion der Materie auf den Geist und bewirkt, dass die Empfindung oder der verspürte Kontakt erklärt und gedeutet wird.

Intuition ist buchstäblich das synthetische und sofortige Erfassen der Wahrheit, so, wie sie als Urbild existiert; der Herr des zweiten Strahls wird das ganze evolutionäre Geschehen dadurch zu einem Abschluss bringen, dass er in der Menschheit jene vollkommene Einsicht zur Entwicklung bringt, die jeden einzelnen zu einem vollwertigen und einsichtigen Mitarbeiter des Planes macht.

Ein gründliches Studium der Strahlenkräfte in ihren Beziehungen [135] zu dem Schöpfungswerk und der Förderung des Planes (soweit dieser uns heute fasslich ist) wird zeigen, wie eng die Beziehungen des ganzen Aufbau-, Abbau- und Neubauprozesses zu der Frage der drei Seelenqualitäten - Empfindungsfähigkeit, Bewusstsein und Erkenntniskraft - sind und wird dartun, wie sehr das Problem des Lichtes (mit dem ich mich gerade befasst habe) mit unserer Fähigkeit, diese drei Qualitäten zu verstehen und zu definieren, zusammenhängt.

In der esoterischen Lehre hat «Bewusstsein» mit der Reaktion des Formaspektes in den drei unteren Naturreichen zu tun und zwar mit der Reaktion

1. auf die Welt lebender, vibrierender und magnetischer Formen, inmitten derer sich jede einzelne Form befindet. Jede dieser Formen beeinflusst durch ihre Ausstrahlung alle anderen und je nach der Qualität der Form und dem Grad der Entwicklung ist auch die Reaktion auf die Umgebung;

2. auf die Welt der inneren Kräfte, die wir die ätherische Welt nennen. Die Formen aller vier Reiche reagieren darauf in verschiedenem Masse und auf verschiedene Art;

3. auf die Welt der Qualität oder der göttlichen Absichten. Die Formen aller Reiche reagieren samt und sonders auf das Drängen und Verlangen der Gottheit, das dem ganzen Evolutionsprozess zugrunde liegt. Dies ist ein magischer Antrieb, der in der menschlichen Familie mehr oder weniger selbst gelenkt wird; in den anderen Naturreichen geben sich die Formen diesem Drang blindlings hin und sie reagieren auf die verschiedenen Impulse, je nachdem wie es ihr Mechanismus für Reizbeantwortung ermöglicht.

Wenn wir uns mit dem Einströmen mentaler Energie befassen und mit den Kräften,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.