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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 87 ff. (engl.)
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Eigenschaft . . . Kraft der Neubelebung.

Damit haben wir einen kleinen Einblick in die Arbeit des siebten Strahles getan. Der Aufschluss musste symbolisch gehalten werden, und es bedarf eines erwachten esoterischen Sinnes, um die Worte zu verstehen; es ist jetzt noch nicht möglich, alles von Grund aus zu begreifen.

Die Chohans, die bei der sechsten Initiation tätig sind, haben die Aufgabe, jene Bewusstseinseinheiten in ihre Obhut zu nehmen, in denen ihre besondere Strahlvibration und -eigenart vorherrscht. Die enorme Bedeutung dieser Tatsache wird oft übersehen, selbst wenn Aspiranten für eine Einweihung theoretisch darum wissen. Die Ermittlung des Strahles des Ego und der Monade ist daher von grosser Bedeutung, - eine Frage, die nach der dritten Einweihung akut wird. In jedem Lebensbereich gibt es eine Majorität und eine Minorität. So ist es im Werk des Logos vorgesehen, dass die grössere Zahl von Menschen am Ende des grösseren (Manvantara) Zyklus ihren Weg zum synthetisch wirkenden zweiten Strahl finden; die kleinere Anzahl wird ihren Weg zum Kraftstrahl nehmen. Diese kleinere Gruppe ist für eine wichtige Funktion bestimmt. Sie werden die Kerngruppe bilden, die (im nächsten Sonnensystem) zur Majorität anwächst, und sie werden ihre Synthese durch den ersten Strahl finden. Das ist ein grosses Mysterium und nicht leicht zu [88] fassen. Ein Hinweis für die kommende Lösung liegt in der wahren Bedeutung der Worte «exoterisch» und «esoterisch».

Man muss die Tatsache voll berücksichtigen, dass in jeder Zeitperiode immer nur fünf Strahlen dominieren. Alle sind in Manifestation, aber nur fünf sind jeweils am Werk. Zwischen den Strahlen, die in einem Sonnensystem «dominieren», und solchen, die innerhalb eines «Evolutionssystems» oder einer kosmischen Kette «vorherrschen», ist ein Unterschied. Hierüber ist mehr gesagt in der «Abhandlung über kosmisches Feuer». Drei Strahlen von den sieben schliessen sich zusammen. Einer der drei bewirkt auf der Höhe der zyklischen Entwicklung die endgültige Synthese. Im ersten Sonnensystem war es der dritte Strahl, für dieses Sonnensystem ist es der zweite Strahl und im nächsten wird es der erste Strahl sein, der eine solche Funktion zu erfüllen hat. Zwei Strahlen haben es besonders mit den Bestrebungen der Menschen zu tun: der erste und zweite. Ein anderer Strahl ist mit der Evolution der Devas oder Engel verknüpft, das ist der dritte. Alle drei Strahlen berühren die beiden grossen Pole (der Menschen und Devas), und das erreichte Ziel am Ende einer kosmischen Epoche zeigt, was der Sonnenlogos vollbracht hat. Das ist wieder ein Mysterium. Der siebente und erste Strahl sind sehr eng verbündet, wobei der dritte Strahl als Verbindungsglied dient; diese Beziehung ist in der Formel 1, 3, 7 ausgedrückt. Eine andere enge Verbindung existiert zwischen dem zweiten, vierten und sechsten Strahl, wobei der fünfte Strahl die besondere Rolle eines zentralen Erfolgsorganes einnimmt, da er das Heim des Egos oder der Seele ist, das verkörperte Gedankenfeld, das ersehnte Ziel der vollendeten Persönlichkeit und das Spiegelbild der dreifältigen Monade in den drei Welten.

Strahl I: Wille, der sich als die Kraft kundtut, den Plan des Logos auszuführen.

Strahl III: Angleichung von Tätigkeit durch Intelligenz. Dieser Strahl war der herrschende im letzten Sonnensystem, er ist auch das Fundament und die Grundlage dieses Sonnensystems ist der Kontrolle des Mahachohan unterworfen.

Strahl VII: Ritus durch Zeremonien oder zeremonielle Organisation. Dieser Strahl ist das Spiegelbild der beiden obigen auf der physischen Ebene und steht gleicherweise im Zusammenhang mit dem Mahachohan. Er kontrolliert die elementaren Kräfte, die involutionäre Entwicklung und die Formseite [89] der drei Naturreiche. Er bewahrt das Geheimnis der irdischen Farben und Töne. Er verkörpert das Gesetz.

Diese Strahlen zusammen umschliessen und verkörpern alles. Sie sind Macht oder Kraft, Aktivität und das Gesetz in Manifestation.

Strahl II: Der Einigung-bringende Strahl der Liebe und Weisheit, der für dieses Sonnensystem das Endziel bedeutet, der alles in bestmöglicher Harmonie und enger Beziehung zueinander hält.

Strahl IV: Der Ausdruck von himmlischer Harmonie, Schönheit, Musik und Eintracht.

Strahl VI: Der Strahl der Devotion, der Hingabe an geistiges Streben, die das persönliche Selbst für das Wohl der Gesamtheit opfert, um Harmonie und Schönheit zu erreichen, ein Ziel, das von der Liebe den Antrieb erhält.

Diese beiden Strahlengruppen könnten zueinander in folgende Beziehung gebracht werden:

Die Strahlen 1, 3, 7 sind die grossen Strahlen, die mit der Form zusammenhängen, mit dem Evolutionsprozess, mit dem intelligenten Funktionieren des Systems und mit den Gesetzen, die das Leben in allen Formen aller Naturreiche steuern.

Die Strahlen 2, 4, 6 sind solche, die mit dem inneren Leben zusammenhängen und dieses Leben durch die Formen entwickeln und erweitern, - die Strahlen der Motive, der Aspiration und des Opfers. Es sind die Strahlen, bei denen die Entwicklung der Qualität im Vordergrund steht.

Die Strahlen 1, 3, 7 haben mit konkreten Dingen zu tun, mit der Wirkungsweise von Materie und Form auf allen Ebenen, von der niedersten bis zur höchsten.

Die Strahlen 2, 4, 6 befassen sich mit abstrakten Dingen, mit der spirituellen Wesensäusserung durch das Medium der Form.

Der Strahl 5 ist das Bindeglied, das der Intelligenz.

Nun kommt unsere dritte Frage zur Diskussion, sie lautet:

Dritte Frage: Kann die Tatsache der Seele bewiesen werden?

Die akademische Wissenschaft hat die Tatsache der Seele hinreichend widerlegt. Seit Jahrhunderten verfolgt die Forschung das Ziel, wissenschaftlich [90] den Sitz der Seele im Körper nachzuweisen. Darauf haben sich die Wissenschaften versteift und das ist der Hauptfaktor im wissenschaftlichen Denken, im Gegensatz zu der Denkweise des mehr mystisch eingestellten Forschers.

Alle Forschungen, besonders die der modernen materialistischen Schulen, die den Mechanismus des menschlichen Körpers schon besser verstehen, gingen darauf aus, die Seele als einen Aberglauben, als einen Abwehrmechanismus hinzustellen; sie möchten nachweisen, dass bewusstes Denken mit all den höheren Manifestationen des menschlichen Geistes (also auch die niederen Wesensäusserungen der Persönlichkeit, das Ichgefühl und die bewusste Integration) mit dem derzeitigen menschlichen Rüstzeug, mit dem Gehirn, dem Nerven- und endokrinen System ohne weiteres vollbracht und erklärt werden kann. Man ist in der Meinung, dass all dies wiederum die Folge einer langen Evolution und eines Ausleseprozesses sei. Das Wunder des menschlichen Manifestations-Instrumentes ist göttlich in seiner Vollendung und in seinem Wirkungsbereich. Die Theorie sagt nun folgendes: Aus einem Urkeim, der sich unter dem Zwang der Naturgesetze gebildet hatte und den Bedingungen der Umwelt ausgesetzt war, hat sich durch ständige Anpassung an wechselnde Lebenserfordernisse und durch eine sehr sorgfältige Auslese der Mensch entwickelt; so kam es, dass er heute einen Mechanismus besitzt, der auf seine Umgebung, auf Empfindungen und Gedanken reagieren kann. Was man gemeinhin Seele nennt, sieht man oft als die Folge dieses Ausleseprozesses an, als die Gesamtheit der Fähigkeiten von Zellen und Zellverbänden zu reagieren und zu unterscheiden; und dazu kommt das Lebensprinzip. All dies, sagen die Wissenschaften, ist in der Keimzelle der Eltern enthalten; die Phänomene menschlichen Bewusstseins können hinreichend aus den Bedingungen der Umwelt sowie aus Vererbung und Erziehung erklärt werden. Der Mensch ist eine Maschine und selbst wieder ein Teil einer noch grösseren Maschine, die wir Natur nennen und beide, Mensch und Natur, sind unabänderlichen Gesetzen unterworfen. Ein freier Wille wird nicht anerkannt, von gewissen klar definierten Begrenzungen abgesehen, die von einer besonderen Anlage und von besonderen Umständen abhängen. Es [91] kann keine Unsterblichkeit geben; denn wenn die Maschine in Stücke bricht und sich in ihre Bestandteile auflöst, dann bleibt nichts übrig als die Summe von Zellen und Atomen, aus denen sie bestanden hatte. Wenn das Prinzip der Kohärenz und der Integration (des Zusammenhaltens und der einheitlichen Zusammenfassung) aufhört zu existieren, dann hört zur selben Zeit das Produkt - der kohärente Körper - auf zu funktionieren. Bewusstsein und Wahlvermögen, Erkenntnis und Gemütsbewegung, Gedanke und Temperament, Leben und Liebe, Charakter und Fähigkeiten - all das verschwindet und was zurückbleibt, sind nur die Atome, aus denen der Körper bestanden hatte. Auch diese werden dann in alle Winde zerstreut und zerbröckeln und werden am Ende wieder in das grosse Sammelbecken der Kräfte und Atome aufgesogen.

Was blieb von all den ungezählten Millionen von Menschen übrig, die auf unserem Planeten gelebt und geliebt, gelitten und sich gefreut haben, was uns einen Beweis von ihrer früheren Existenz geben könnte, ganz zu schweigen von ihrem Weiterleben in der Gegenwart? Ein Häufchen Knochen, ein paar Gebäude und später - Hinweise über ihren Einfluss in der geschichtlichen Vergangenheit; und aus den geschichtlichen Quellen der neueren Zeit können wir feststellen, was sie zurückliessen an schönen Denkmälern in der Literatur, Architektur, Malerei und in all jenen Dokumenten und Gegenständen, die ihr Denken und geistiges Streben, ihre Visionen und Ideale zum Ausdruck bringen. Auf diesem Planeten finden wir heute eine Menschheit auf allen Entwicklungsstufen, mit verschiedenartigen entsprechenden und nicht entsprechenden Ausdrucksmechanismen. Wir sehen, wie sie alle ohne Ausnahme unter schweren Prüfungen zusammenbrechen und von Krankheiten behindert werden oder wie Krankheitskeime sich in ihnen festsetzen; ein vollkommener Körper ist so gut wie unbekannt und jeder hat damit seine liebe Not. Niemand besitzt einen ungestört arbeitenden Körpermechanismus, sondern einen solchen, der mit Gewissheit irgendwann einmal zusammenbricht, z.B. infolge eines unter- oder überentwickelten endokrinen Systems, das in einer der Drüsen eine vererbte Disposition oder inhärente Rassenschwäche in sich trägt oder das sonstwie im Bauplan des Körpers versagt, wenn es heisst, den Anforderungen des Tages und der Stunde (in körperlicher, gefühls- und verstandesmässiger Hinsicht) nachzukommen. Was will das alles besagen? Hier die Totalität des Zellenlebens; hier das Umgebungsmilieu, in dem der einzelne Mensch zu leben hat; hier der unpersönliche Lebensodem, der den ganzen Menschen [92] durchflutet; hier ein unbestimmtes Gefühl für einen Zusammenhang der Geschöpfe des vierten Naturreiches als eine grosse Gruppe unter sich, hier die Tatsache eines Selbst, das nur zeitlich und nicht dauernd ist; oder spricht dies alles für ein unsterbliches Wesen, das in dem Körper wohnt?

Das sind einige der Fragen, die heute gestellt werden; als Quintessenz geht daraus hervor, dass der Glaube an eine Seele mehr oder weniger eine Sache des Temperamentes sei, ein Ausdruck des Wünschens und Sehnens vergangener Zeiten, in denen der Mensch kämpfte, litt und sich sein Leben durch einen Lieblingsgedanken erträglich zu machen versuchte, einen Gedanken, der sich um ein glückliches unsterbliches Etwas dreht, dessen Bestimmung es ist, möglicherweise einmal allen Schwierigkeiten körperlicher Existenz enthoben zu sein. Die Seele (so argumentiert man) kann als eine schöne Vision oder als eine Halluzination angesehen werden; denn alles, was als Beweis ihrer Existenz dienen könnte, geht auf Aussagen der vielen Mystiker aller Zeiten zurück, die von Kontakten und Erlebnissen berichten, die man mit dem Traumleben, mit Gehirnverletzungen oder Verdrängungsreaktionen erklären kann; wie es auch sei, ihre Erfahrungen fussen auf keiner sicheren Grundlage. So sprechen die Materialisten und die Verfechter wissenschaftlich erwiesener Tatsachen. Glaube, mündliche Zeugnisse, Hoffnungen, seltsame und unerklärliche psychische Phänomene, die massenhaften Meinungen ohne realen Hintergrund und die Erlebnisse von Leuten, die Geister sehen (was mit grosser Wahrscheinlichkeit psychopathische Fälle sind) sind nicht ausreichend, um die Tatsache der Seele zu bestätigen. Die erwähnten Dinge sind nur Bestätigungen der menschlichen Einbildungskraft und beweisen nur die Fähigkeit, Vorstellungen und Bilder zu erzeugen und sich selbst aus dem [93] jetzigen schrecklichen Leben in die Phantomwelt einer möglichen und heiss ersehnten Zukunft zu flüchten, in der getäuschte Hoffnungen ein Ende haben, in der eine volle Wesensäusserung möglich ist und in der ein jeder eine visionäre Erbschaft antreten kann, die er sich selbst aus den unerfüllten Hoffnungen und unausgesprochenen Sehnsüchten seiner tief verborgenen Gedankenwelt gebildet hat. Wir wissen, dass sich der Glaube an Gott, Himmel und Unsterblichkeit aus der Ehrfurcht der Vorzeit und aus der Unwissenheit einer von Schrecken geplagten frühen Menschheit entwickelt hat. Man sah in all den unverständlichen und schreckhaften Naturerscheinungen die Tätigkeit eines gigantischen Regenten - so,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.