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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 81 ff. (engl.)

Eigenschaft . . . den Sieg über die Wasser der Gefühlsnatur davontragen.

Das Verschwinden dieses Strahls der Hingabe für ein Ideal und das Einschwingen des Strahls magischer Ordnung oder Organisation sind grösstenteils für die Eigenart des Bewusstseins im heutigen Menschen verantwortlich zu machen. Es entspricht dem innersten Wesen des Menschen, dass er sich (oft bis zum Fanatismus) irgendeinem Lebensziel widmet oder hingibt. Dieses Ziel mag sein: Jüngerschaft zu erreichen oder eine Familie aufzuziehen oder Geld zu [82] verdienen oder populär zu werden oder sonst ein Ziel zu verfolgen, für das er Zeit und Energie opfert. Was immer es auch sein mag, der Mensch opfert für dieses Ziel all das, was er ist und besitzt. Er ist in seinem Wesen und von Natur aus bereit, Gesetze und Ordnung zu schaffen, obwohl diese Eigenschaft erst jetzt sich bemerkbar zu machen beginnt. Der Grund hierfür ist der, dass die Menschheit endlich dabei ist, sich auf mentale Probleme einzustellen; als Folge davon sehen wir in der Welt die vielen und mannigfaltigen Versuche, nationale, wirtschaftliche, soziale und andere Probleme zu lösen, um System und Ordnung zu schaffen und alle Energien für das grosse Ziel neu zu organisieren, nämlich für das (bisher noch nicht bewusst erkannte) Ziel, das neue Zeitalter einzuleiten. Doch mit seiner unvollkommenen Gedankenbeherrschung, in seiner geradezu totalen Unkenntnis der Denkgesetze und dazu noch ohne die geringsten Kenntnisse über seine eigene Natur, arbeitet der Mensch wie ein Blinder. Die geahnten Ideale werden vom Verstand noch nicht richtig ausgelegt und werden auch nicht in der Weise gehandhabt, dass sie allgemeingültige Brauchbarkeit hätten. Daher die grosse Verwirrung und das chaotische Experimentieren und daher auch das Aufzwingen persönlicher Autorität, um die Vorstellung, die ein Einzelmensch über ein Ideal hat, durchzusetzen.

Heutzutage ist eine vernünftige Lehre über die Denkgesetze und Regeln notwendig, nach denen solche Gedankenformen erschaffen werden können, die imstande sind, die aus dem universalen Denkbereich kommenden Ideen zu verkörpern. Die Menschen müssen von ihrem inneren Lebensniveau aus beginnen, eine systematische Ordnung zu schaffen. Wenn dies verwirklicht ist, wird jede wichtige Gruppe, die sich mit Welt- oder Regierungsangelegenheiten befasst, auf der Mentalebene von geschulten Denkern unterstützt werden, um so eine richtige Anwendung und fehlerlose Anpassung an den Plan zu ermöglichen. Diese Zeit liegt noch in ferner Zukunft und daher existieren hier auf Erden die Zerrbilder und irrigen Auslegungen des wahren Planes, wie er «im Himmel» bekannt ist (um einen christlichen Ausdruck zu gebrauchen).

Die Erkenntnis, dass die heutige Welt erleuchtete Denker und [83] subjektive Mitarbeiter (auf den inneren Ebenen) braucht, hat die grossen Führer der Menschheit veranlasst, die einströmenden spirituellen Energien so zu steuern, dass die Bildung von esoterischen Gruppen überall in der Welt zustande kam; auch das massenhafte Erscheinen mystischer und orientalischer Literatur über Meditation und verwandte Gebiete, die heute die Welt überflutet, ist hierauf zurückzuführen. Aus demselben Grund bemühe ich mich als ein Mitarbeiter auf der inneren Seite des Lebens, die neue Psychologie in dieser Abhandlung zu lehren und so dem Menschen seine innere Ausrüstung zu zeigen und ihm klar zu machen, dass er wohl ausgestattet ist für die Arbeit, für die er erschaffen wurde und die er bisher so wenig verstehen konnte. Welch' magisches Werk zu leisten ist, wird ihm die Kraft und Wirkung des siebten Strahles vor Augen führen, und die nächsten 2500 Jahre werden so viel Veränderungen bringen und so manche sogenannte «Wunder» bewirken, dass selbst das äussere Bild der Welt sich von Grund auf ändern wird; Pflanzen und Tiere werden Änderungen erfahren und höher entwickelt werden, und viele latente Eigenschaften beider Naturreiche werden zur Entwicklung kommen durch den freieren Fluss und die klügere Handhabung jener Energien, die alle Formen schaffen und bilden helfen. Die Welt hat sich in den letzten 500 Jahren in unglaublicher Weise verändert, und im Lauf der nächsten 250 Jahre werden die Änderungen noch viel rascher vor sich gehen und tiefgehender sein, da das Anwachsen der Denkkräfte der Menschen immer mehr beschleunigt wird; dann kommt der Mensch, der Schöpfer, in den Besitz seiner angestammten Kräfte.

Die siebte Absicht der Gottheit.

Siebenter Strahl. Zeremonialgesetz oder Ordnung durch Magie.

«Lasst uns den Tempel des Herrn erbauen», rief der siebente erlauchte Engel. Dann schritten sieben mächtige Söhne Gottes mit gemessenem Schritt zu ihren Baustellen im Norden, Süden, Westen und Osten und nahmen ihre Plätze ein. Also begann die Errichtung des Bauwerkes. Die Türen waren geschlossen. Das Licht schien matt. Des Tempels Wände waren nicht sichtbar. Die Sieben waren in Schweigen gehüllt und ihre Gestalten waren nicht sichtbar. Die Zeit war noch [84] nicht gekommen, da «Licht» durchbrechen konnte. Das «Wort» konnte noch nicht verkündet werden. Nur zwischen den sieben grossen Formen ging die Arbeit weiter. Ein stummer Zuruf ging von einem zum anderen. Des Tempels Pforte war noch immer verschlossen. Mit der Zeit wurden die Laute des Lebens hörbar. Das Tor ward geöffnet und das Tor ward wieder geschlossen. Jedesmal wenn es sich auftat, nahm die dynamische Energie im Tempelinneren zu; jedesmal wurde das Licht intensiver, wenn die Menschensöhne, einer nach dem anderen, den Tempel betraten; sie schritten von Norden nach Süden, von Westen nach Osten und fanden im Zentrum des Herzens Licht, fanden Verstehen und die Kraft zur Arbeit. Sie traten durch die Pforte ein; sie traten vor die Sieben hin; sie lüfteten des Tempels Schleier und gingen ein ins Leben. Der Tempel nahm an Schönheit zu. Seine Umrisse, seine Mauern, seine Ausschmückung, seine Höhe und Tiefe und Weite kamen langsam zum Vorschein, ins Licht. Aus dem Osten kam das Wort: Öffnet allen Menschensöhnen das Tor, die aus den dunklen Tälern der Erde heraufkommen und nach dem Tempel des Herrn suchen. Gebt ihnen das Licht. Enthüllt den inneren Schrein und erweitert durch die Arbeit aller Werkleute des Ewigen die Wände des Tempels und lasst solcherart Licht in die Welt strahlen. Lasst das schöpferische Wort ertönen und erweckt die Toten zum Leben.

Also soll der Tempel des Lichts vom Himmel zur Erde gebracht werden. Also sollen seine Wände auf den grossen Ebenen der Menschenwelt errichtet werden. Also soll das Licht alle Träume der Menschen offenlegen und mit neuer Nahrung versehen.

Dann soll der Meister im Osten alle Schlafenden erwecken. Dann soll der Hüter im Westen alle wahren Lichtsucher erproben und prüfen. Dann soll der Hüter im Süden den Blinden Unterweisung und Hilfe geben. Dann soll das Tor im Norden weit offen bleiben, denn hier steht der unsichtbare Meister mit entgegengestreckter Hand und verstehendem Herzen, um die Pilger nach Osten zu führen, von wo das wahre Licht ausstrahlt.

«Warum wird der Tempel geöffnet?» so fragen die grossen Sieben. «Weil das Werk getan ist; die Arbeiter sind bereit. Gott hat im Licht erschaffen. Nun können auch seine Söhne schöpferisch sein. Was ist weiter zu tun?»

«Nichts», kam die Antwort zurück von den grossen Sieben.

«Lasst das Werk vorangehen. Lasst nun die Söhne Gottes Schöpfer sein.»

Diese Worte werden von vielen als äusserst bedeutsam empfunden; sie deuten die ferne Absicht an, (während des kommenden [85] Erdzyklus) dem Menschen die Pforte zum Tempel des verborgenen Mysteriums weit zu öffnen. Wir werden uns, einer nach dem anderen, der esoterischen und spirituellen Abart der psychologischen Methode zu unterziehen haben, die man wissenschaftlich «einen Test für geistige Fähigkeiten» nennt. Diese Prüfung wird dartun, inwieweit ein Mensch für geistige Arbeit und Anstrengung brauchbar ist und wird seine Fähigkeit aufzeigen, Gedankenformen zu bilden und mit Lebenskraft zu erfüllen. Darüber ist in der «Eine Abhandlung über weisse Magie» Näheres ausgeführt; die innere Beziehung dieses Buches zu dem magischen Werk des siebten Strahls während seines Tätigkeitszyklus wird immer augenfälliger werden. Die «Abhandlung über weisse Magie» ist ein Versuch, jene Richtlinien für die Schulung und wirksame Arbeit zu entwerfen, die es dem Kandidaten der Mysterien ermöglichen, Eingang zum Tempel zu finden, seinen Platz als schöpferischer Mitarbeiter einzunehmen und so den Vorsteher des Tempels in seinem magischen Wirken zu unterstützen. Der Namen sind viele, unter denen dieser Strahlenherr bekannt ist und deren Sinn ist heute von allergrösster Bedeutung. Das Zukunftswerk kann aus diesen Titeln ersehen werden.

der entschleierte Magier

der Arbeiter im Felde magischer Kunst

der Schöpfer der Form

der Lichtbringer vom zweiten Herrn

der Handhaber des Zauberstabes

der Wächter im Osten

der Hüter der siebten Ebene

der Heraufbeschwörer des Zornes

der Verwahrer des magischen Wortes

der Tempelprotektor

der Stellvertreter Gottes

der Eine, der zum Leben emporhebt

der Todesgott

der Eine, der das heilige Feuer unterhält

die wirbelnde Erdkugel

das Schwert des Einweihers

der göttliche Alchemist

der Erbauer des Vierecks

die Kraft, die Richtung zeigt

der feurige Vereiniger

der Schlüssel zu dem Mysterium

der Ausdruck des Willens

der Offenbarer der Schönheit.

Dieser Strahlherr [86] hat eine eigenartige Macht auf Erden und der physischen Ebene, auf der Gott sich manifestiert. Es ist daher ersichtlich, wie sehr er für seine Brüder von Nutzen ist. Er macht ihre Arbeit sichtbar. Er ist in dieser Weltperiode der aktivste aller Strahlen und ist nie länger als 1500 Jahre ausser Funktion. Er scheint seine Tätigkeit in einem ziemlich schnell ablaufenden Zyklus aufzunehmen und einzustellen und in dieser Weltperiode steht er in engster Beziehung zu seinen Brüdern vom zweiten und fünften Strahl. Er vollführt sein Werk (unter Mitarbeit des zweiten Strahls) durch die Macht der Gedanken (und arbeitet daher mit dem Herrn des fünften Strahls auf der physischen Ebene, die sein besonderes Betätigungsfeld ist, zusammen). In einer anderen Weltperiode mögen seine Beziehungen zu den anderen Strahlenherren eine Änderung erfahren, doch zu dieser Zeit ist sein Werk leichter verständlich, wenn man weiss, dass er dem Baumeister des zweiten Strahls hilft und die Energien des Herrn des konkreten Denkens mit heranzieht. Die folgenden Aphorismen, die seine Eigenschaften aufzeigen, wurden - esoterisch ausgedrückt - ihm in die Ohren gewispert, als er «den allerhöchsten Platz verliess und in die siebte Sphäre herabstieg, um dort die zugewiesene Arbeit auszuführen».

1. Nimm dein Werkzeug mit dir, Bruder des schöpferischen Lichtes. Meissle tief ein. Schaffe und forme den lebenden Stein. Eigenschaft . . . Kraft zu erschaffen.

2. Wähle deine Arbeitsleute sorgfältig aus. Liebe sie alle. Erlese sechs, die deinen Willen tun. Bleibe du als der siebente im Osten. Doch rufe die Welt auf, in das Bauwerk einzutreten, das du erschaffen sollst. Lass alle unter dem Willen Gottes stehen. Eigenschaft . . . Kraft der Mitarbeit.

3. Nimm deinen Sitz im Zentrum sowohl als im Ostabschnitt. Gehe nicht fort von dort. Sende deine Kraft aus, dass sie deinen Willen erfülle und ziehe deine Energien wieder zu dir zurück. [87] Benütze richtig die Kraft des Gedankens. Sitze still.

Eigenschaft . . . Kraft zu denken.

4. Sieh' zu, dass alle Einzelteile ihren Zweck erfüllen. Beim Bauen erstrebe Schönheit, Bruder. Mache alle Farben leuchtend und klar. Sorge für innere Herrlichkeit. Baue den Schrein gut. Verwende Sorgfalt.

Eigenschaft . . . Enthüllung der Schönheit Gottes.

5. Gib sorgsam acht auf deine Gedanken. Tritt in Gottes Gedankenwelt ein, so oft du es willst. Nimm von dort die Kraft, den Plan, die Rolle, die du spielen sollst. Enthülle Gottes Gedankenwelt.

Eigenschaft . . . Denkkraft.

6. Bleibe im Osten. Die fünf gaben dir ein freundliches Wort. Ich, der sechste rate dir, es für das Tote zu nutzen. Erwecke das Leblose. Mache die Formen neu. Hüte wohl dieses Wort. Lass alle Menschen aus eigener Kraft nach diesem Wort

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.