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Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 43 ff. (engl.) |
Ausmassen kann jedoch erst dann erfasst werden, wenn der Mensch in seinem
Bewusstsein alle seine Begrenzungen überschritten hat und befähigt ist, in das
Bewusstsein unter- und übermenschlicher Regionen einzudringen. Der Gotteswille,
der die treibende Kraft hinter den Schöpfungszwecken ist, kann in seiner Gänze
erst dann begriffen werden, wenn der Mensch sogar den Bewusstseinsgrad des
Übermenschen überschritten hat und in das Meer der Gottheit versunken ist.
Wille oder Lebensenergie sind synonyme (sinnverwandte) Worte, sie drücken etwas Abstraktes aus, das für sich existiert und mit einer wie immer gearteten körperlichen Erscheinungsform nichts zu tun hat. Der Wille-zum-Sein kommt von ausserhalb des Sonnensystems. Er ist identisch mit der alles durchdringenden göttlichen Energie, die mit einem Bruchteil ihrer Energie das Sonnensystem belebt und dennoch ausserhalb dieses Systems bleibt. Der Plan und der Zweck betreffen diese von dem Urleben ausstrahlenden Energien und bringen eine Dualität mit sich: - den Willen oder Lebensdrang, und [44] zweitens die anziehende magnetische Liebe, die das Resultat des Zusammenprallens der Willensenergie mit der (schon immer) in Schwingung befindlichen Muttersubstanz des Weltalls ist. Dies ist das Vorstadium, aus dem die Schöpfung von Formen hervorgeht; der Gotteswille, der seinen Kraftstrom in dem Ozean des Raumes und des Raumäthers (der Materie) spielen liess, schuf als erste Differenzierung die drei Hauptstrahlen, die in ihrem wechselseitigen Energieaustausch die vier kleineren Strahlen ins Leben riefen. Auf diese Weise manifestierten sich die sieben Emanationen, die sieben Kraftfelder und die sieben Strahlen. Sie sind die sieben Atemzüge des Schöpfers, seine sieben kardinalen Energien; sie bahnten sich einen Weg aus dem Kraftzentrum, das aus dem Anprall des Gotteswillens auf die göttliche Substanz zustande kam, und teilten sich in sieben Kraftströme. Ihr Einflussbereich bestimmte die Ausdehnung und das Tätigkeitsfeld eines Sonnensystems und «umriss» die Formgrenzen des inkarnierten kosmischen Christus. Jeder dieser sieben Ströme oder Energieemanationen war mit einer göttlichen Eigenschaft, einem Aspekt der Liebe imprägniert und sie alle sind für die letzte Vollendung des verborgenen und geheimgehaltenen Zweckes vonnöten. Die Gottheit imprägnierte jenen Strom von Energieeinheiten, den wir den ersten Strahl, den des Willens oder der Macht nennen, mit ihrem Willen, und der Anprall dieses Strahles auf den Raumäther ist die Garantie dafür, dass in der Zukunft der mysteriöse Zweck der Schöpfung mit Gewissheit offenbar werden wird. Dieser Strahl ist von einer solchen dynamischen Wucht, dass er der Zerstörerstrahl genannt wird. Er ist z.Zt. noch nicht in Funktion. Er wird nicht eher zur vollen Wirkung kommen, als bis die Zeit für die ungefährdete Enthüllung des Zweckes gekommen ist. Nur wenige Ausläufer seiner Energie betätigen sich im Reich der Menschen; wie ich bereits erwähnt habe, befindet sich bis jetzt noch kein echter Menschentypus des ersten Strahles in Inkarnation. Die Wirkungskraft dieses Strahles ist hauptsächlich im Mineralreich zu finden, Radium birgt den Schlüssel zu seinem Geheimnis. Im Pflanzenreich betätigt sich der zweite Strahl in [45] einer eigenartigen Weise, indem er unter anderem die magnetische Anziehungskraft der Blumen hervorbringt. Das Mysterium des zweiten Strahles ruht verborgen in dem Duft der Blumen. Duftstoffe und Radiumemanationen sind verwandte Phänomene; es sind Ausstrahlungen, die auf Grund der Einwirkung von Strahlen auf verschiedenartig materielle Substanz zutage treten. Der dritte Strahl steht in seiner Weise dem Tierreich nahe; er bewirkt das kluge Verhalten, das wir bei Haustieren höherer Ordnung beobachten können. Was wir als Radioaktivität und Blumenduft im Mineral- und Pflanzenreich antreffen, tritt im Tierreich als treue Ergebenheit in Erscheinung, die im Zusammenleben des Menschen mit Haustieren so charakteristisch ist. Menschen, die in ihrem Leben Anhänglichkeit an Personen zeigen, würden ihre Ergebenheit schneller veredeln und auf die höhere Stufe der Liebe zu Prinzipien bringen, wenn sie sich klarmachen würden, dass sie nur die Treue eines Tieres zur Schau tragen. Die Wunschgedanken der Gottheit kommen in dem zweiten Strahl, - dem der Liebe und Weisheit -, zum Durchbruch. Verlangen ist ein Wort, das herabgewürdigt wurde zur Erklärung der Sucht, sich nach materiellen Werten oder Vergnügungen zu sehnen, welche die Sinne befriedigen. Es wird zur Erklärung jener Umstände herangezogen, die das niedere Selbst befriedigen; letzten Endes aber ist Verlangen im Kern identisch mit Liebe. Verlangen ist die Kraft der Anziehung, die Fähigkeit, das, was man liebt, an sich und in seinen Bann zu ziehen. Verlangen ist das Band, das eint und ist jenes Prinzip magnetischen Zusammenhaltens, das aller Schöpfung zugrunde liegt und das all die Formen ins Licht des Daseins ruft, durch die ein Verlangen befriedigt werden kann. Dieser zweite Strahl ist vorzüglich der Strahl des angewandten Bewusstseins, der all die vielen Formen schafft und weiterbildet, die sich im ganzen Universum vorfinden. Diese Formen sind im wesentlichen Instrumente zur Entfaltung von Empfindung und Bewusstsein; sie sind empfindende Mechanismus, die auf ihre Umgebung [46] reagieren. Das trifft für alle Formen zu, vom Kristall bis zum Sonnensystem. Sie wurden geschaffen, um Verlangen zu befriedigen und als Kontaktmittel zu dienen, so dass Befriedigung auf immer höheren Stufen gesichert ist. In der menschlichen Familie ruft diese gegenseitige Beziehung von Leben (das Befriedigung erheischt) und Form (dem Schauplatz der Erfahrungen) ein Bewusstsein wach, das statt zur Sehnsucht nach Formen zur Liebe für das Ungeformte hinstrebt, sich weise den Erfahrungen anpasst und bemüht, Verlangen in Liebe umzuwandeln. Daher ist dieser Strahl ganz besonders der Doppelstrahl des Sonnenlogos selber, ein Strahl, der alle geschaffenen Formen imprägniert, die Bewusstseinszellen in allen Formen der Naturreiche lenkt und Bewusstseinsvorgänge überall dort kontrolliert, wo Entwicklung im Gang ist. Er treibt die Lebensimpulse durch alle Spielarten von Formen in dem sehnsuchtsvollen Drang, ein inneres Verlangen zu befriedigen, bis ein Zustand von Wonne und Seligkeit erreicht ist. Dieser Drang und Ansporn im Verein mit der Wechselwirkung der Gegensatzpaare rief die mannigfachen bewussten Reaktionen auf gesammelte, wechselvolle Erfahrung hervor, die wir in ihren Hauptstadien als menschliches und tierisches Bewusstsein klassifizieren und mit ähnlichen Ausdrücken benennen. Dieser zweite Strahl ist der Strahl der Gottheit selber, der von den charakteristischen Aspekten des Verlangens oder der Liebe erfüllt ist. Diese Aspekte rufen alle sich manifestierenden Erscheinungen hervor, - alle Formen, belebt durch die Lebensessenz, welche die Qualität bestimmt. Der Vater, als Geist oder Leben bezeichnet, tätigt einen Willensakt, um sein Verlangen zu befriedigen. Die Mutter, als Repräsentantin der Materie, fühlt sich angezogen von dem Vater und erfüllt sein Verlangen. Ihre gegenseitigen Beziehungen veranlassen das Schöpfungswerk und so wird der Sohn geboren. Er trägt als Erbe vom Vater dasselbe Sehnen nach Wünschen und nach Liebe in sich und von der Mutter die Lust und Vorliebe, aus Geist und Leben Formen zu schaffen. Dies ist eine symbolische Erklärung der Erschaffung der Formwelten, ein Prozess, der durch die Gesetze der Evolution ständig weitergeht, um das geistige Verlangen zu befriedigen. Wir sehen daher in den zwei grossen Strahlen [47] des Willens und der Liebe die beiden Haupteigenschaften Gottes am Werk, die unsichtbar hinter all den Myriaden von Formen wirken. Im Lauf von Äonen werden diese beiden Energien in allen Erscheinungen vorherrschen und die geschaffene Welt auf das Ziel hinlenken, die göttliche Natur in hellstem Licht zu offenbaren. Das trifft auf Götter wie auf Menschen zu. In der gleichen Weise, wie der Vater dem Sohn seine göttlichen Eigenschaften des Willens und der Liebe vermacht, so beschenkt auch die Mutter den Sohn. Das ursprüngliche Vater-Mutter-Erbe wird vermehrt, und die mitgegebenen Qualitäten werden durch eine weitere Eigenschaft verstärkt, die in der Materie selbst ruht, die Qualität oder der Strahl der aktiven Intelligenz. Diese ist die dritte göttliche Eigenschaft und vervollständigt, wenn ich so sagen darf, die Ausstattung der Formen, die auf der Lebensbühne erscheinen; sie macht die ganze Schöpfung empfänglich und geneigt sowohl für ein verstandesmässiges Erfassen des wahren Zieles - des Verlangens - als auch für die intelligent angewandte Technik der Formbildung, um Gottes Schöpfungszweck zu offenbaren. Der Erkennende (der wissende Mensch) ist der Hüter dieser tiefen Weisheit, die ihn instand setzt, Gott in seinem Plan zu unterstützen und seinem Willen zur vollen Auswirkung zu verhelfen. Das Feld des Erkennens oder Wissens ist so beschaffen, dass es auf die langsam hervorbrechende Willensenergie mit seinen Schwingungen intelligent reagiert. Wissen (Erkennen) selbst kennt seine eigenen Ziele und arbeitet auf diese Ziele hin durch Experimente, Wahrscheinlichkeitsformeln, Erfahrungen, Aufwerfen von Fragen und Aufgehen in Einzelheiten, so dass sich schliesslich Endergebnisse zeigen. Worte, wie sie hier gebraucht werden, sind Symbole für Ganzheitsfragen, die kosmisches Geschehen in einer kurzen, aber konstruktiven Wortwahl ausdrücken wollen. So bringen die drei Strahlen des Willens, der Liebe und der Intelligenz die Formwelt zustande, beschenken sie mit Eigenschaften und stellen durch das Lebensprinzip - das Band, das sie alle verbindet - ein weiteres Wachsen sicher, bis die Zeit erscheint, da der Gotteswille sich als Macht erwiesen hat, das Ersehnte an sich gezogen, die Erfahrungen einer stufenmässig sich steigernden Befriedigung mit Weisheit ausgewertet und den Gewinn an Erfahrungen für die Schaffung verfeinerter, schönerer und ausdrucksvollerer Formen nutzbar gemacht hat, die tiefer und vollständiger die Qualität des Lebens offenbaren. Jeder der [48] drei Strahlen besitzt in Zeit und Raum eine doppelte Natur, obwohl nur der zweite Strahl, vom Standpunkt letzter Abstraktion gesehen, wirklich zweifach ist. In ihrer zeitweiligen Doppelnatur kann man bei allen dreien das Wechselspiel beobachten, das wir Ursache und Wirkung nennen. Erster Strahl: Wille, als Kraftstrom betätigt, tritt als Macht in Erscheinung. Zweiter Strahl: Liebe, bringt in ihrer magnetischen Natur Weisheit hervor. Dritter Strahl: Intelligenz, gebunden und schlummernd in Substanz, hat Tätigkeit zur Folge. Das Resultat aus der Wechselwirkung dieser drei Hauptstrahlen ist in der Tätigkeit der vier kleineren Strahlen ersichtlich. In der «Geheimlehre» ist die Rede von den Herren des Wissens und der Liebe, und wir finden dort auch die Herren der «unaufhörlichen Hingabe» erwähnt. Um die mystische Bedeutung dieser Namen besser zu verstehen, mag erwähnt werden, dass der beständige dynamische Wille des Logos durch die Herren der unaufhörlichen Hingabe zum Ausdruck kommt. Mit «Hingabe» ist hier nicht jene Eigenschaft gemeint, deren ich an früherer Stelle dieses Buches Erwähnung tat; es ist vielmehr der Wille Gottes gemeint, der dauernd auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist, ein Wille, wie er sich in dem Herrn des ersten Strahles personifiziert. Die Herren der Liebe und des Wissens sind die zwei grossen Wesen, welche die Aspekte der zwei grösseren Strahlen, diejenigen der Liebe-Weisheit und der schöpferischen Intelligenz verkörpern und beseelen. Die drei Hauptaspekte stellen den Inbegriff aller Erscheinungsformen dar, sie verleihen alle Qualitäten und sind die Lebensemanationen, die hinter den substantiellen Manifestationen wirken. Sie haben in der menschlichen Familie ihre Parallele in der dreigeteilten Struktur des Menschen, in der Persönlichkeit, Seele und Monade. Die Monade ist treibender Wille oder Zielstrebigkeit, aber ihr Geheimnis wird erst nach der dritten Einweihung enthüllt. Die Monade ist Leben an sich; sie ist die Kraft, die den Fortbestand des Seins verewigt, eine Existenz, die in beharrlicher, nie endender Hingabe (Devotion) das klar erschaute Ziel verfolgt, das sie sich gesteckt hat. Die Seele ist eine Wesenheit der Liebe und Weisheit und die Persönlichkeit [49] eine Wesenheit des Wissens und intelligenter Tätigkeit. Die gegebenen Erklärungen gelten für ein bereits erreichtes Ziel; sie treffen für den gegenwärtigen Entwicklungsstand nicht zu, da wir noch nicht in einer End- sondern in einer Zwischenperiode leben. Keiner der drei Kraftpole des Menschen ist heute in voller Entfaltung, sie werden es jedoch alle eines Tages sein. Kein Mensch betätigt sich schon als vollkommener Meister der Liebe, aber viele haben das Ideal vor Augen und suchen es immer mehr zu verwirklichen. Bis jetzt ist noch niemand ein Herr des unaufhörlichen Willens, niemand kann den Plan der Monade klar erkennen oder das grosse Ziel klar erschauen, dem wir alle zustreben. Eines Tages wird es jedoch so weit kommen, denn jeder Mensch besteht der Anlage nach aus diesen drei Kraftpolen, und einstens wird die Erscheinungsform (die wir die Persönlichkeit nennen), welche die Wahrheit entstellt und uns vorenthält, die Eigenschaften Gottes voll offenbaren. Wenn diese Zeit da ist, wird der Schöpfungszweck, den alle Kreatur erfahren möchte, als wache Vision aufflammen. Dann werden wir erfahren, was die Worte «Wonne und Seligkeit» bedeuten, und wir werden den Bibelspruch begreifen, warum die Morgensterne zusammen ein Loblied anstimmten. Freude ist der starke Grundakkord unseres derzeitigen Sonnensystems. Von den sieben Grundstrahlen verkörpert einer das Prinzip der Harmonie; es ist der vierte Strahl, der allen Formen das gibt, was Schönheit bewirkt, und er sucht alle Auswirkungen, die aus der Welt der Ursachen - dem Reich der drei grossen Strahlen - hervorquellen, in harmonische Ordnung zu bringen. Dieser Strahl der Schönheit, Kunst und Harmonie ist der Erwecker jener Qualität, die |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |