Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Esoterische Psychologie Band 1 (Sieben Strahlen I), Seite 37 ff. (engl.)
Naturreich geht und sich auf dem Pfad der Evolution und Bewährung befindet, seine individuelle Seele kennenlernt und einen Einblick in deren Qualität und Zweck bekommt.

Auf dem Pfad [38] der Jüngerschaft und der Einweihung erhascht er mit einem ersten flüchtigen Blick Qualität und Zweck seines planetarischen Lebenszentrums und er macht die Feststellung, dass er selbst ein Teil eines solchen Strahlenherrn ist, der sich durch einen Planeten manifestiert und einen Aspekt göttlicher Absicht und Energien verkörpert. Nach der dritten Einweihung sieht er von ferne die Qualität und den Zweck des Sonnensystems; er erkennt, dass das Leben und die Energie seines Strahles nur ein Bruchteil eines weit grösseren Ganzen sind. Das sind alles Ausdrucksweisen, um die aufkommenden Qualitäten und verborgenen Absichten der verschieden hohen, grossen Lebenseinheiten, die alle Erscheinungsformen als Hülle benützen und sie mit bestimmten Eigenschaften ausstatten, dem Bewusstsein näher zu bringen.

B. Die Seele kann als Prinzip der Intelligenz betrachtet werden, einer Intelligenz, die durch Denkvermögen und mentale Bewusstheit gekennzeichnet ist; diese beiden letzteren erweisen sich als das Vermögen zu analysieren, zu kennzeichnen, zu sondern und zu unterscheiden, zu wählen oder abzulehnen, - mit all den Bedeutungen, welche diese Worte besitzen. Solange sich ein Mensch mit seiner äusseren Erscheinungsform identifiziert, rufen diese Betätigungen des mentalen Prinzips die «grosse Ketzerei der Getrenntheit» hervor. Es ist die äussere Erscheinung, das Formbild, das ihn fasziniert und völlig irreführt. Er betrachtet sich selbst als Form und von dieser Selbsteinschätzung als eine materielle Figur und der Identifizierung seines Ich mit seiner äusseren Erscheinung geht ein unersättliches Verlangen und Begehren aus. Er fühlt sich dann identisch mit seinem Wunschkörper und dessen guten und schlechten Gelüsten und er betrachtet sich und seine Stimmungen, Gefühle und Sehnsüchte als eins, gleich ob sie in die materielle Welt oder nach innen in die Gedankenwelt und das Reich der Seele gerichtet sind. Er ist völlig zerrissen durch das Gefühl der Dualität. Später identifiziert er sich mit einem weiteren Körper, dem Verstandeskörper, der Denknatur. Gedanken packen ihn so sehr, dass er von ihnen beherrscht, bestimmt und beeinflusst wird; und so kommt zur Welt der materiellen Erscheinungen und zur Welt der grossen Illusion noch die Welt der Gedankenformen. Der Mensch ist dann in eine dreifache Illusion verstrickt und er, das bewusste Leben hinter aller Illusion, beginnt die Täuschungsformen in ein geordnetes Ganzes unterzubringen, um sie besser zu beherrschen.

So tritt die Persönlichkeit der Seele in Erscheinung. Der Mensch [39] steht nun am Rand des Bewährungspfads. Er beschäftigt sich mit Eigenschaften und Werten, beginnt das Wesen der Seele zu entdecken und wendet sich von den äusseren Bildern weg und hin zu den Eigenschaften jenes Wesens, das die Formen schuf. Diese Gleichsetzung innerer Qualität für die äussere Form wächst ständig während dieser Zeit, bis die Verschmelzung von Qualität und Erscheinung, von Energie und Energiespender so vollkommen wird, dass die äussere Erscheinung den wirklichen Tatbestand nicht länger verbergen kann und die Seele nunmehr die Oberhand gewinnt. Das Bewusstsein weiss sich nun eins mit sich (oder mit seinem Strahl) und identifiziert sich nicht mehr mit seiner äusseren Erscheinung.

Später wird dann die Seele von der Monade verdrängt, und die Monade wird dann zum wahren verkörperten Zweck.

Dieser Werdegang kann in einfachen Symbolen ausgedrückt werden wie folgt: - o o o oder o o o oder o o o , Zeichen, welche die getrennten drei Aspekte darstellen sollen. Die Vereinigung der Aspekte: Erscheinung - Qualität - und Zweck oder Leben hat das Verschwinden der Erscheinung zur Folge und das Resultat ist das Ende der Existenz in sichtbarer Form. Denkt ernstlich über die folgende einfache Anordnung dieser Zeichen nach, denn sie schildern euer Leben und euren Fortschritt:

Der unentwickelte Mensch o o o Erscheinung, Qualität, Leben.

Der Jünger o o - oErscheinung-Qualität . . Leben.

Der Eingeweihte o - o o Erscheinung . . Qualität-Leben. Am Ende alle drei - im Kreis der Unendlichkeit.

Das trifft zu für den Menschen, für Christus während einer Inkarnation; es ist ebenso wahr in Bezug auf den kosmischen Christus, der eine Inkarnation Gottes im Sonnensystem ist. Im Sonnensystem geht ein ähnlicher Verschmelzungs- und Kombinationsprozess vor sich, auch hier treten die getrennten Aspekte während des Evolutionsgeschehens zueinander in Beziehung, woraus die Synthese von Erscheinung und Qualität, und später von Qualität und Zweck resultiert. Es mag hier angemerkt werden, dass die Hierarchie - als [40] Ganzes - durch das Sinnbild o - o o gekennzeichnet ist. Die Neue Gruppe der Weltdiener durch das Symbol o o - o und die unentwickelte Masse durch das Zeichen o o o. Man vergesse indessen nicht, dass in allen drei Gruppen, genau wie in der Natur, Zwischenstationen existieren, also für jene, die sich auf dem Übergangsweg zu neuem Werk rüsten.

Die Aufgabe all derer, welche diese Abhandlung von den sieben Strahlen studieren, besteht darin, Qualität und Erscheinung miteinander zu verbinden; man muss daher das Wesen dieser Qualität kennen, um eine vollkommene Erscheinung zu formen. In den alten Regeln, die den Mystikern in der atlantischen Periode anhand gegeben wurden, finden wir folgende Sätze:

«Der Jünger soll das Wesen seines Herrn der Liebe kennen. Siebenfach sind die Aspekte von Gottes Liebe; siebenfach die Farben des Einen, wenn er sich manifestiert; siebenfach ist das Werk, siebenfach sind die Energien und siebenfach ist der Weg zurück zum Zentrum des Friedens. Der Jünger soll leben in Liebe, und lieben im Leben.»

In jenen Vorzeiten trat kein Gedanke über den Zweck ins Denken der Menschen, da die damalige Rasse mental unentwickelt und eine solche Entwicklung noch nicht beabsichtigt war. Bei allen Vorbereitungen für Einweihungen wurde das Gewicht auf die Qualität der Erscheinung gelegt; der höchste Eingeweihte in jener Zeit war bemüht, nur die Qualität der Gottesliebe zu verkörpern. Der Plan war noch ein grosses Mysterium. Der kosmische und auch der individuelle Christus wurde erfühlt und erkannt, doch blieb sein Zweck oder Ziel unbekannt und ward nicht geoffenbart. Der «edle achtfache Pfad» war unbekannt und nur sieben Stufen wurden erschaut, die in den Tempel führen. Mit dem Erscheinen der arischen Rasse begann die Enthüllung des Zwecks und Planes. Der Zweck kann nur dann dunkel empfunden oder geahnt werden, wenn Qualität die Erscheinung zu beherrschen beginnt und das Bewusstsein den Impuls erhält, sich durch die Form zu bekunden.

Ich versuche auf verschiedene Art und Weise, mit Hilfe des symbolischen Gehaltes von Worten die Bedeutung der Seele verständlich zu machen. Die Seele ist also Gottes Sohn, ein Spross der Vermählung von Geist mit Materie. Die Seele ist ein Ausfluss des manasischen Prinzips, des Denkvermögens Gottes; Denk- und Erkenntnisvermögen sind beschreibende Worte, die das kosmische [41] Prinzip der Liebe, durchflutet von Gedanken, zum Ausdruck bringen, - eine Liebe, die vermittels der Denkkraft Erscheinungen ins Leben ruft und so zum Schöpfer der vielen Einzelformen und äusseren Erscheinungen wird. Die Seele bewirkt auch durch die Qualität der Liebe eine Verschmelzung von Form und Eigenschaft, von Erscheinung und Bewusstheit.

C. Die Seele ist ein Lichtwesen, das durch eine bestimmte Strahlvibration seine Tönung erhält (Worte haben hier ihre Grenze und können leicht verwirren); sie ist ein Zentrum schwingender Energie, das im Innern der Form für die Dauer der Wirksamkeit eines Strahles seinen Wohnsitz hat. Sie gehört zu einer der sieben Gruppen, die aus Millionen von Einzelwesen bestehen, die in ihrer Gesamtheit das Eine Gottesleben darstellen. Eben wegen ihrer Art oder Beschaffenheit ist die Seele in dreierlei Hinsicht bewusst: sie ist gottbewusst, gruppenbewusst und eigenbewusst. Dieses Eigenbewusstsein kommt während des körperlichen Daseins eines Menschen zum vollen Durchbruch; beim Gruppenbewusstsein besteht der menschliche Bewusstseinszustand weiter, aber es kommt dazu ein Gewahrwerden des - schrittweise entfalteten - eigenen Strahlenlebens. Diese Bewusstheit ist dann die der Liebe, der Qualität und des Geistes in ihren verschiedenen Wechselbeziehungen; es ist dies noch kein volles Gottesbewusstsein, sondern nur ein potentielles, das die Seele nach oben und aussen wachsen lässt, sobald die Phase des Eigenbewusstseins vollendet und Gruppenbewusstsein voll verstanden ist. Die Seele besitzt daher die folgenden Bewusstseinsbereiche:

o Bewusstsein über Gott und das Sonnensystem. Einheit.

Die Seele ooo - o Bewusstsein über einen der sieben Strahlen, die ein Inbegriff göttlicher Qualität sind. Gruppen-Bewusstsein.

Der Aspirant o Eigen-Bewusstsein, das Wissen um die äussere Form. Wechselvolles Form-Leben.

Aspiranten, die ihrem Studium obliegen und sich für ein Leben des Dienens schulen, mögen den Status erreicht haben, der durch die gezogene Linie markiert ist. Wer sich dies innerlich vorstellen [42] kann, sollte diese Linie in rapider Bewegung sehen, wie ein Rad, das sich dreht, - als Symbol des Lebens, das einem schwingenden Rad vergleichbar ist.

Ich möchte wiederholen:

1. Die Seele ist Gottes Sohn, hervorgegangen aus der Vereinigung von Geist und Materie.

2. Die Seele ist ein Gefäss für bewusste Denkkraft, für das Bewusstsein von Gottes eigenen Gedanken, wenn man es so ausdrücken will.

3. Die Seele ist eine Energieeinheit, die mit einem der sieben Strahlenwesen übereinstimmend vibriert und von diesem besonderen Strahl ihr Licht erhält.

Die Persönlichkeit der Seele ist dazu bestimmt, Liebe zu verkörpern, die mit Intelligenz gepaart ist und jene «anziehenden» Formen zu schaffen, die solche Intelligenz und Liebe zum Ausdruck bringen können. Die Seele ihrerseits ist dazu bestimmt, Gottes Absicht und Willen zu erfüllen und diese verständig für das grosse Schöpfungswerk zu benutzen, das durch die Kraft schöpferischer Liebe hervorgebracht wurde.

Jeder Sohn Gottes kann sprechen: Ich bin geboren aus des Vaters Liebe zur Mutter, aus dem Verlangen des Lebens nach Form. Ich bringe daher die Liebe und magnetische Anziehungskraft der Gottesnatur sowie die Empfindungsfähigkeit dieser meiner formhaften Natur zum Ausdruck; ich bin also das Bewusstsein selber, das um die Gottheit und Lebenseinheit weiss.

Jede von Intelligenz erfüllte Lebenszelle kann sagen: Ich bin das Produkt eines intelligenten Willens, wirke durch intelligentes Tätigsein und schaffe eine Welt neuer Formen, die der Gottheit liebende Absichten offenbaren oder verhüllen.

Jede vibrierende Energieeinheit kann sagen: Ich bin ein Teil aus Gottes ganzer Fülle, die in siebenfacher Art die Liebe und das Leben der einen grossen Wirklichkeit zum Ausdruck bringt; ich trage den Stempel einer der sieben Eigenschaften aus dem Born göttlicher Liebe in mir und bin für die anderen Eigenschaften empfänglich.

Für die Zwecke unserer Abhandlung müssen wir die Tatsache [43] erfassen, dass die Welt der Erscheinungen ihre Energie aus der Welt der Qualitäten oder Werte erhält (und danach vibriert) und dass diese letztere Welt wiederum aus der Welt der Absicht und des Willens mit Energie gespeist wird.

Wie in der «Geheimlehre» und der Abhandlung über «Kosmisches Feuer» ausgeführt wurde, ruft das elektrische Feuer des Willens und das solare Feuer der Liebe zusammen mit dem Feuer durch Reibung die ganze Welt geschaffener und schaffender Formen hervor. Diese Feuerkräfte gehen nach dem Gesetz der magnetischen Anziehung der Liebe vor, einem zweckbetonten evolutionären Ziel zu, das für uns gegenwärtig unergründlich ist. Dieser Zweck bleibt deshalb unerforschlich, weil die «Erscheinung» Begrenzungen aufweist und so viele beseelte Formen noch nicht auf Qualität reagieren. Wenn der Mensch einmal über die illusorische Natur der Formenwelt und die verborgene Lebensqualität mehr weiss und erfasst hat, wird der Zweck, der hinter der Erscheinungen Flucht ruht, klar zu Tage treten. Schwache Anzeichen sind hierfür vorhanden. Man kann diese wachsende Erkenntnis in der modernen Tendenz sehen, über Pläne und Modelle, über Grundrisse und Formulierungen zu diskutieren sowie im Aufspüren historischer Entwicklungen in nationalen- und Rassenfragen, in Forschungen über den Menschen und seine Seele. Während wir lesen, nachdenken und das Gelesene mit Bedacht zu erfassen suchen, erscheinen die schwachen Umrisse des Planes; der volle Plan in seinen wirklichen

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.