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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 680 ff. (engl.)
gerichtet ist. Es ist etwas ganz anderes.

Es ist ein von allen Ashrams veranlasstes und gefördertes Gruppenbemühen, die gesamte Gruppe - also ein Schar von Weltdienern - in die Aura der Gedankenströme Christi zu bringen, wenn er seine Ideen formuliert, die vor der Manifestation notwendige Gedankenform erschafft und für sein Wiedererscheinen Vorkehrungen trifft. Das ist nicht dasselbe wie das Herstellen eines telepathischen Rapports zwischen einem einzelnen Jünger und Christus, denn das ist weder notwendig noch erwünscht. Die Einigkeit in der Zielsetzung, der Wunsch zu dienen und das Erkennen des jetzigen, auf ein einziges Ziel gerichteten Vorhabens der Hierarchie (unter der Führung Christi) - das wird jetzt zu einem invokativen, magnetischen Zustand des Gruppenbewusstseins. Das bewirkt, dass das vereinte Denken Christi und seiner Meister mit der Gruppenaspiration in Übereinstimmung kommt. Das ist die höhere geistige Entsprechung zu dem, was man in den drei Welten kama-manas nennt.

[681] Ich weiss, dass das nicht leicht zu verstehen ist, wenn man sich nicht von der üblichen christlichen Vorstellung von der Beziehung Christi zu einem einzelnen Aspiranten freimacht. Vielleicht wird euch der Gedanke klarer, wenn ich daran erinnere, dass einige von euch mich kennen und den Weg in mein Ashram gefunden haben - unter der Führung eurer Seele und meiner bereitwilligen Zustimmung. Viele Menschen in der Welt haben durch ihr starkes Verlangen, zu dienen und Wissen zu erwerben, die in meinen Büchern niedergelegten Lehren intuitiv erfasst und in den von ihnen erkannten Bewusstseinsbereich gebracht. Ihre Beziehung zu mir ist symbolisch für die Art von Beziehung, die von Jüngern und Aspiranten mit Christus hergestellt werden kann und hergestellt wurde. Obwohl die Analogie nicht ganz stimmt, so kann man dennoch die Entsprechung in vielen Abstufungen wechselseitiger Sensitivität erkennen.

3. Bei den Mitgliedern aller Ashrams besteht ein grundsätzlich übereinstimmendes Verständnis für die Nöte der Menschheit, für die Eigenart des jeweils erforderlichen Entwicklungsprogrammes und für das Wesen des (verständnisvoll angewandten) guten Willens und gegenseitigen Verstehens; alle diese Qualitäten werden nicht durch ungebührliche emotionale Empfindlichkeit beeinträchtigt.

Diese drei Bedingungen oder Voraussetzungen sind in allen Ashrams vorhanden. Auf diese Weise besteht eine rhythmisch-telepathische Verbundenheit zwischen den Mitgliedern eines Ashrams und denen in anderen Ashrams. Als Folge dieser einheitlichen Situation und Denkweise wird von der Gruppe zwangsläufig eine sich rasch verstärkende telepathische Verbindung hergestellt und aufrechterhalten werden, einerseits mit dem Ashram und mit Christus, andererseits mit der Menschheit. Wenn diese grundsätzliche Bedingung erfüllt ist, kann das Werk in der erforderlichen Weise fortschreiten.

Es dürfte euch also klar sein, warum ich in den letzten dreissig Jahren so beharrlich die Notwendigkeit betont habe, echte geistige und seelische Sensitivität zu entfalten und die Fähigkeit zu entwickeln, in wissenschaftlicher Weise einen telepathischen Rapport herzustellen. Dadurch habe ich den Grund für die Lehre von der Impression gelegt, wobei das erleuchtete und richtig eingestellte Denkvermögen die Funktion des Interpreten, des Analytikers und des Übermittlers übernimmt.

Die Anpassungsmassnahmen der Ashrams für das äussere Leben

Oktober 1949

Wir kommen [682] nun zu einem der schwierigsten Probleme, mit dem sich jetzt die Meister befassen müssen; es ist auch für Christum einzigartig. Das physische Alltagsleben Christi, der Meister und jener Mitglieder der Hierarchie (Eingeweihte und akzeptierte Jünger), die in einem physischen Körper leben, hatte seinen Brennpunkt in den subjektiven (inneren) Daseinsbereichen; die meisten von ihnen, und besonders die Seniormitglieder der Hierarchie, mischen sich für gewöhnlich nicht unter das Volk und gehen auch nicht in die grossen Städte. Sie arbeiten und wirken (so, wie ich) von ihrem Wohnsitz im Himalaya aus, zurückgezogen und fern von Menschen. Von dort aus half, beeinflusste und erreichte ich viel mehr Menschen, als wenn ich mich in dem Lärm und Chaos der geschäftigen Welt aufgehalten hätte. Ich führe ein normales und, wie ich glaube, nützliches Leben als Senior-Vorstand einer grossen Lamaserie, aber mein hauptsächlichster Arbeitsbereich ist die Welt der Menschen. Ich erreiche eine sehr grosse Anzahl von Menschen durch meine Bücher, durch die von mir gegründeten oder angeregten Gruppen, wie z.B. die Menschen guten Willens und die «Dreiecke» sowie durch meine Jünger, welche die Wahrheit so verbreiten, wie ich sie ihnen darzustellen suchte.

In ähnlicher Weise wirkten auch alle anderen Meister, mit Ausnahme von zweien oder dreien, die sich einer besonderen Schulung unterzogen haben, um eine spezielle Aufgabe zu erfüllen, bevor die Hierarchie in die äussere Welt kommt. Einer von ihnen ist der englische Meister, ein anderer lebt und arbeitet fast unbekannt in Nordamerika. Ich nannte ihn an anderer Stelle den Meister P., aber das ist in Wirklichkeit nicht sein Anfangsbuchstabe.

Diese Regel, fern vom Lärm der Welt zu leben und zu wirken, gilt für Christus und alle Meister; seit den Tagen von Atlantis arbeiten die verschiedenen Abteilungen der grossen Weissen Loge mit Vorliebe in geistiger und (soweit möglich) in physischer Zurückgezogenheit. Diese Einsamkeit entspringt nicht einer separatistischen Geisteshaltung, sondern erwächst aus der Fähigkeit, keine [683] Unterschiede zu kennen und sich mit der Seele aller Wesen in allen Formen eins-zu-wissen. Das ist am besten in der tiefen Stille jener «geschützten» Gebiete zu erreichen, wo die Meister der verschiedenen Abteilungen der Bruderschaft gern weilen. In der Einsamkeit oder physischen Isolierung können sie fast ganz von der buddhischen (oder intuitiven) Ebene aus wirken; dort vervollkommnen sie die Wissenschaft der Impression und beeinflussen und wirken durch jene Denker, die für ihre gedanklichen Impressionen empfänglich sind. Das gilt in gleicher Weise sowohl für Meister in physischen Körperhüllen als auch für jene, die in den drei Welten «nicht verankert» sind; das gilt auch für in- oder exkarnierte Jünger in Übereinstimmung mit ihrem Schicksal, ihrem unmittelbaren Karma oder der Art der Dienstleistung. Ein Beispiel: Als der Apostel Paulus daranging, die Fähigkeit zu erwerben, sich in der richtigen Weise zurückzuziehen und in «losgelöstem Einssein» (wie Patanjali es nennt) zu wirken, da berichtete er von sich selbst, dass er «hinaufgehoben wurde in den dritten Himmel» und dort die unermesslichen Schönheiten des göttlichen Lebens kennenlernte.

Die Meister und ihre Jünger stehen also vor einem schwierigen Problem: Wenn sie in die äussere Welt kommen, können sie nicht mehr zurückgezogen und in Geborgenheit wirken; sie müssen dann inmitten der Ereignisse, Realitäten und verschiedenartigen Kontakte, die das äussere Leben mit sich bringt, öffentlich arbeiten und ihre Aufgaben erfüllen. Man sollte auch noch folgendes bedenken: Als Christus vor fast zweitausend Jahren in sichtbarer Gestalt auf Erden weilte, war die Weltbevölkerung im Vergleich zur heutigen verhältnismässig klein. Der Kontakt zwischen den Völkern war praktisch gleich Null, und soweit ein solcher bestand, betraf er rein militärische Dinge oder den Warenhandel; und zwischen den seltenen Lehrzentren fand gelegentlich ein Austausch von Ideen und Schülern statt. In jenen Tagen war es leicht, sich in die Wüste oder Einsamkeit zurückzuziehen, um den Geist aufzuladen und neu zu beleben, und um die Quellen der Inspiration auf den höheren Bewusstseinsebenen zu erreichen; so konnte das in den drei Welten arbeitende Instrument wieder die richtige Einstellung zu den höheren Kontakt- und Inspirationsbereichen gewinnen. Diesbezügliche Hinweise kommen im Evangelium, das über das Leben Christi und des Meisters Jesus berichtet, öfters vor.

Wenn nun [684] die Hierarchie in die äussere Welt kommt und Christus wieder erscheint, wird die Situation ganz anders sein. Heutzutage gibt es keine leeren Räume mehr. Die Weltbevölkerung hat sich gewaltig vermehrt und nimmt Jahr um Jahr zu. Kein Ort ist völlig abgeschlossen oder unerreichbar. Selbst die Dschungel sind offene Gebiete für Forscher und zahlreiche Handelsagenten. Riesige Städte sind entstanden, und zahllose Schiffe überqueren die Ozeane. Millionen von Menschen in aller Welt reisen im Flugzeug. Strassen, Autobahnen, Schnellwege und unzählige kleinere Strassen und Wege zerteilen das Land in winzige Abschnitte. Tatsächlich steht jede lebende Einheit in der Welt mit Tausenden anderen Einheiten in Verbindung und kann - mit Hilfe der vielen Informationsmittel - mit Millionen in Kontakt kommen. Aus den Zeitungsdruckereien kommen Stunde für Stunde die neuesten Nachrichten, die von Millionen Menschen unablässig verschlungen werden; andere Millionen sitzen täglich und stündlich am Radio. Nur das innere Wahrnehmungsvermögen bleibt untätig, denn nur die fortgeschrittene Menschheit lebt in ständiger Verbindung mit der Welt geistiger Wahrnehmung und zielbewusster Absicht.

Diese Zustände sind daher für die Hierarchie ein grosses und schwieriges Problem. Wir wollen diese Zustände etwas näher betrachten, denn man muss das Problem einigermassen verstehen, um die richtigen Massnahmen treffen zu können.

Bei dem Problem geht es natürlicherweise darum, die Wahrnehmung umzustellen oder in eine andere Richtung einzustellen; es ist aber nicht notwendig, in der Lebensweise etwas zu ändern oder bestimmte physische Umstellungen vorzunehmen. Seit einigen Jahrhunderten ist die Hierarchie unermüdlich bestrebt, sich innerlich so zu festigen, dass ihre magnetische Aura unfehlbar auf Impressionen aus Shamballa reagieren kann, und ihre Macht so zu stärken, dass sie die Menschheit mit einem Schutzschild umgeben kann. Vergesst nicht, welchen Dienst die Meister der Menschheit dadurch leisten, dass sie sich schützend vor die Menschheit stellen, um die Emanationen und Einflüsse aus der magnetischen Aura der Schwarzen Loge abzuwehren. Die interne Festigung hat im Lauf der letzten hundert Jahre grosse Fortschritte gemacht. Infolgedessen und weil die Impression immer klarer, und der nach aussen gehende [685] Einfluss immer mächtiger wurde, wurde der grosse Plan für die Gesamtmenschheit den Jüngern nachdrücklich zu Bewusstsein gebracht, die ihn sodann klar formulierten und der Menschheit darstellten.

H. P. B. war einer der ersten Jünger, die unter dem Antrieb des ersten Strahls in die äussere Welt kamen, um das Erscheinen der Hierarchie vorzubereiten; sie gab (unter meiner Impression) in grossen Zügen die Herkunft und Wegweisung des Planes bekannt. In meinen Büchern befasste ich mich eingehender mit dem Aufbau und der Gliederung dieses Planes sowie mit dem unentwegten Streben der Hierarchie, ihn zu realisieren. Die Bücher wurden von A. A. B. auf meine Veranlassung hin unter ihrem Namen herausgegeben. Zum ersten Male in der menschlichen Geschichte kann man klar erkennen, dass die planvolle Absicht früherer (historischer und psychologischer) Ereignisse den Grund für alles jetzige Geschehen gelegt hat. So wird die breite Öffentlichkeit ganz natürlich auf das geheimnisvolle Karma-Gesetz aufmerksam gemacht. Daraus folgt, dass die Gegenwart den Weg in die Zukunft andeutet und ganz klar den Willen zum Guten offenbart, der den ganzen Evolutionsprozess belebt und stimuliert. An diesem Prozess beteiligt sich die Menschheit (wieder zum ersten Male) in verständnisvoller Zusammenarbeit. Gerade diese einmütige Beteiligung und Zusammenarbeit (auch wenn sie unbewusst erfolgt) ermöglichte es der Hierarchie, die günstige Gelegenheit zu ergreifen, um das lange Schweigen seit den Tagen von Atlantis zu beenden. Die Meister können nun darangehen, ein uraltes «Teilhabenlassen an Geheimnissen» zu erneuern und die Menschheit auf eine Zivilisation vorzubereiten, die durch eine ständige intellektuelle Wahrheitserfassung gekennzeichnet sein wird. Diese Zivilisation wird mit den externen Ashrams in den verschiedenen Teilen der Welt zusammenarbeiten.

Die bisherige innere Orientierung der Hierarchie hat sich etwas geändert, denn sehr viele Meister richten jetzt ihr Augenmerk nicht mehr darauf, Impressionen aus Shamballa zu empfangen, sondern wenden sich - in einer völlig neuen und zweckbestimmten Weise dem Menschenreich zu. Gleichzeitig aber erstreben einige sehr mächtige Meister einen viel engeren Kontakt mit den Ratsherren [686] Sanat Kumaras; dadurch wird der mächtige und dynamische Einfluss eher gestärkt als geschwächt werden.

Diese Vorgänge haben natürlich Auswirkungen, die ihr nicht verstehen könnt und über die ihr zwangsläufig hinweggeht. Aber eines dürfte euch wohl klar werden, dass nämlich die wenigen Meister - durch erneuten und engeren Kontakt mit Shamballa - die Technik der Beziehungen beherrschen müssen; und das wird viel Opferwillen erfordern. Diese Meister unterziehen sich nämlich (auf einer höheren Windung der Spirale) einem beschleunigten Verfahren, das an sie grosse Anforderungen stellt. Aber diese gewaltsame oder beschleunigte Entwicklung

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.