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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 633 ff. (engl.)

Die von A. A. B. gegründete Arkanschule förderte nur zufällig oder nebenbei diese Absicht; ihr Ziel ist, solche Jünger heranzubilden, die den grossen Plan verwirklichen und damit die Wiederkunft Christi vorbereiten können. Die Arkanschule kann daher eine geschulte Gruppe von Mitarbeitern stellen.

Zehn Jahre später begann ich den Umfang meiner Kontakte zu erweitern; die Lehre erreichte jetzt auch Denker in ausseramerikanischen Kontinenten. Daraufhin ging ich daran, mein eigenes Ashram zu bilden und in allen Ländern Menschen zu finden, die zwar die Qualifikation von Jüngern hatten, aber die Einwirkung eines Ashrams des zweiten Strahls brauchten. Als das erreicht war, konnte ich mich im zweiten Jahrzehnt weiteren Arbeiten zuwenden, und so verfasste ich die Flugschrift «Die Neue Gruppe der Weltdiener». Darin machte ich auf die Tatsache aufmerksam, dass es auf der Erde in allen Nationen Männer und Frauen gibt, die (in irgendeiner Form) die geistige Hierarchie des Planeten anerkennen und die ganz klar nicht-separatistisch eingestellt sind (oder im Begriff sind, diese Qualität rasch zu entfalten). Diese Menschen sind in keiner (beengenden) Organisation zusammengeschlossen, sondern hauptsächlich durch die Grundrichtung ihres Denkens und durch die Art ihrer Lebensweise und Tätigkeit miteinander verbunden. Sie bilden eine subjektive geistige Gruppe, die öffentlich darangeht, eine neue, fürs praktische Leben brauchbare Form menschlicher Beziehungen zu schaffen. Dieses neue Verhältnis zueinander beruht auf gegenseitigem Verstehen und geistiger Zusammenarbeit, die sich weder um Hindernisse noch um nationale Grenzen [634] kümmert. Auf der Innenseite geistigen Antriebs und Bemühens arbeiten sie jetzt als einheitliche Gruppe; auf der äusseren Seite des Weltgeschehens kennen sie vielleicht einander persönlich gar nicht oder kommen öffentlich nicht zusammen. Aber sie sind von gleichen Grundsätzen beseelt und verfolgen (in allen Nationen und in allen grossen Bereichen menschlichen Denkens und Planens) ähnliche Ziele.

In diesem (2.) Jahrzehnt meines Wirkens wurden zwei grosse Dienstbereiche geschaffen: die «Dreiecke» (Triangles) und die Bewegung «Menschen guten Willens» (seit 1951: Weltumfassender Guter Wille); beide sind im Begriff, eine grosse schöpferische Tätigkeit zu entfalten. Sie sind ein Versuch, Mitglieder und Anhänger der Neuen Gruppe der Weltdiener (vor allem in der Organisation «Menschen guten Willens») mit Energie zu erfüllen und miteinander in Verbindung zu bringen, und die von den Weltdienern überall gebildeten Gruppen aufzufinden und zu mobilisieren. Wenn nun alle die Menschen, die beten, die gute Absichten haben, die an den göttlichen Willen zum Guten glauben, und diejenigen, welche diesen Willen mit Liebe tun (ganz gleich, was sie damit meinen), ihre Anstrengungen vereinen, dann wird ihre Kraft und Macht stärker.

Auf diese Weise wurde in diesem Jahrzehnt eine grosse, einheitliche Kerngruppe geschaffen, die auf die menschliche Lebensweise und Planung eine dauernde Wirkung ausüben wird. Infolge der planetarischen Vereitelung durch die verstärkte Aktivität der Dunkelkräfte kamen die beiden Dienstbereiche langsamer als erwartet zustande; aber das ist nicht ihr Fehler. Die Periode der Vereitelung wird bald vorbei sein, und die beiden Bewegungen werden sich immer mehr durchsetzen. Für diese verstärkte Resonanz in der Öffentlichkeit solltet ihr jetzt eure Pläne machen.

Im dritten und letzten Jahrzehnt meines Wirkens kam die Zeit und Gelegenheit, um in neuer Weise und nachdrücklicher das zu verkünden, was alle grossen Religionen seit jeher vorausgesagt haben, nämlich: die Zeit ist da, dass Christus wieder erscheinen und seinen rechtmässigen Platz als Weltlehrer einnehmen kann, vorausgesetzt, dass entsprechende Vorbereitungen getroffen werden und dass das Streben nach Herstellung rechter menschlicher Beziehungen klar erkennbar ist. Bisher wurde niemals die Notwendigkeit betont, [635] diese Wiederkunft vorzubereiten. Die Auswirkungen dieser Ankündigung sind in einer so kurzen Zeit noch nicht erkennbar, aber die nächsten zehn Jahre werden die volle Bedeutung der bisher geleisteten Arbeit offenbaren.

Mit dieser Ankündigung ging meine planmässige Arbeit zu Ende. Das Buch («Die Wiederkunft Christi»), das auf dieses bald bevorstehende Ereignis hinweist und angibt, auf welche Weise die neue Weltreligion gefördert werden wird, ist bereits im Druck. Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf folgende Tatsache lenken: Mit dem allgemeinen Begriff «Welterlöser» verbindet man immer nur das Amt des Christus, ganz gleich unter welchem Namen der erhabene Gottessohn in irgendeinem Weltzyklus bekannt sein mag. In Wirklichkeit aber ist seine Funktion als Weltlehrer viel wichtiger. Die Menschen möchten gern gerettet werden, kümmern sich aber nicht um ihre unmittelbare Verantwortung, die von der Lehre nachdrücklich betont wird. Man darf nicht vergessen, dass die Menschheit nicht durch einen symbolischen Kreuzestod, sondern durch die Lehre Christi gerettet wird. Die Menschen müssen sich selbst dadurch befreien oder erlösen, dass die reine Lehre Christi in ihren Herzen einen Widerhall findet und befolgt wird. Diesen Punkt solltet ihr überall nachdrücklich betonen. Der Mensch erlangt seine Rettung nicht durch gelehrte Auslegungen, sondern dadurch, dass er sich ernstlich bemüht, die Lehre im täglichen Leben so anzuwenden, wie er sie versteht. Die Nachfolger Christi müssen diesen Standpunkt möglichst vielen Menschen zu Bewusstsein bringen.

Hier habt ihr einen kurzen Überblick über das Werk, das ich für die Hierarchie und für Christus, den ich in grösster Ehrerbietung meinen Meister nenne, unternommen habe. Das Werk wurde ziemlich erfolgreich fortgesetzt; viele von euch, welche diese Zeilen lesen, haben getan, was sie konnten, um zu helfen; dafür gebührt euch meine Anerkennung und der Dank der Hierarchie. Aber wenn ihr grössere Klarheit gewinnt, werdet ihr vielleicht feststellen, dass ihr noch etwas mehr tun könnt.

Ich möchte nun (ganz kurz) angeben, was in den beiden nächsten Jahrzehnten getan werden sollte. Zuvor jedoch möchte ich über die Situation und die Zustände in der Welt sprechen, denn diese haben sowohl die hierarchischen als auch (und im besonderen) meine eigenen Bemühungen (einen wichtigen Teil des hierarchischen [636] Unternehmens) beeinträchtigt; andererseits haben sie in einer ganz aussergewöhnlichen Art und Weise den Weg für das Erscheinen Christi frei gemacht.

Als ich 1919 mein äusseres Werk begann, hatte ich nicht erwartet, durch den Zweiten Weltkrieg (richtig gesagt: durch die Endphase des Ersten Weltkrieges) behindert oder gehemmt zu werden. Die Hierarchie hatte gehofft, die Lektion wäre hart genug gewesen, um jene Änderungen zu erzwingen, die für die Zukunft der Menschheit von wesentlicher Bedeutung waren. Aber die Menschheit hatte die notwendigen Lektionen nicht gelernt. Wie schon öfters erwähnt, muss die Hierarchie das göttliche Prinzip des freien menschlichen Willens respektieren; sie kann daher nicht voraussagen, wie die Menschheit in Kriegszeiten handeln wird. Die Hierarchie kann den Weg zum Guten, der normalerweise der menschlichen Natur entgegengesetzt ist, nicht erzwingen, denn gutes und rechtes Handeln muss aus den Tiefen des menschlichen Denkens und Fühlens kommen, und es muss freiwillig und ohne Bevormundung erfolgen. Die Hierarchie darf nicht solche Schritte unternehmen, welche die Menschen daran hindern, Fehler zu machen; denn gerade durch diese Fehler lernen sie und «kommen durch üble Erfahrungen zu der Erkenntnis, dass das Gute das Beste ist» (wie es ein grosser Dichter ausgedrückt hat). Die Hierarchie kann lediglich die notwendige Lehre darbieten, die das menschliche Denken in die rechte Richtung lenkt, sie kann auf den Weg zu rechten Beziehungen hinweisen, aber ebenso auch die Wesensarten und Methoden des Bösen offenlegen. Die Hierarchie hat das seit jeher getan. Als geistige Gruppe kann sie der Selbstsucht, der Habgier und all dem die Stirn bieten, was den Geist des Menschen gefangenhält und seine Freiheit beeinträchtigt. Ein Beispiel: Die Hierarchie demonstrierte gegen die totalitäre Machtpolitik der beiden grossen Mächte Deutschland und Japan, als sie den Zweiten Weltkrieg entfesselten. Sie wird es auch weiterhin tun, wenn totalitäre Habgier und Aggression in irgendeiner Form (heimtückisch oder offen) versuchen, die Freiheit und den freien Geist des Menschen einzuschränken, auf welcher Entwicklungsstufe er immer stehen mag.

Gegen Ende des zweiten Jahrzehnts meines Wirkens erhob die totale Gewaltherrschaft erneut ihr hässliches Haupt, und so war die Hierarchie gezwungen, sich gegen dieses Urprinzip des Bösen zu stellen; sie stellte sich aber niemals gegen irgendeine Gruppe von Menschen. Bitte das wohl zu beachten. Ich möchte also klarmachen, [637] dass die Hierarchie gegenüber jeder Manifestation des Prinzips der Unfreiheit unbeugsam bleibt, ganz gleich in welcher Form sie sich bekundet; aber sie steht immer auf der Seite der Menschheit. Der Geist des Bösen, der die deutschen Aktionen erfüllte, rief bei den Kräften des Lichts und ihrer Quelle, der Hierarchie, jeden möglichen Widerstand hervor. Jetzt manifestiert sich das totalitäre Böse durch das Pläneschmieden der russischen Oligarchie, durch die Zionisten-Bewegung und durch alle jene Gruppen, die den Geist des Menschen zu fesseln und einzukerkern suchen. Aber die Menschen, die sich von diesen bösen Gruppen beeinflussen und von ihren Plänen mitreissen lassen, sind in den Augen der Hierarchie Menschen wie alle anderen; in dieser Hinsicht gibt es keinen Unterschied. Wohl mögen diese Menschen verblendet, schwach und unwissend sein (was zweifellos stimmt), aber im hierarchischen Denken und Planen werden sie niemals von der übrigen Menschheit abgesondert. Man darf dem Bösen nicht erlauben zu triumphieren, aber die unglücklichen und verblendeten Exponenten dieses Bösen werden (zusammen mit den übrigen Menschen) mit Liebe umgeben. Dem unlogischen Denker fällt es schwer, das zu verstehen, aber es ist genau die Denkweise Christi und all derer, die seiner grossen Sache dienen.

Als massierte Habgier und totalitäre Rücksichtslosigkeit auf der Weltbühne in Erscheinung traten, wurde vieles vereitelt, was ich geplant hatte und was ihr alle gerade unternehmen wolltet. Die Arbeit aller Jünger wurde in vielerlei Hinsicht erschwert und behindert, allerdings nur zeitlich begrenzt, aber nicht auf lange Sicht. Ich möchte euch bitten, diesen Punkt zu beachten. Das erschaute Ideal bleibt unverrückt vor Augen, auch wenn jetzt Aktionen unmöglich sind.

Es hat jetzt den Anschein (und alle Anzeichen der vorherrschenden Tendenzen in der Welt deuten darauf hin), dass die noch immer unbesiegte Habgier einiger mächtiger Nationen unbestreitbar weiter um sich greift, und dass wir demnach vor einer weiteren Periode der Vereitelung und grosser Schwierigkeiten stehen. Die Gefühle gegen Russland sind bei den Westmächten erregt, und das ist zum Grossteil ihre eigene Schuld, obwohl das hauptsächlich auf zwei Hauptfaktoren beruht, von denen der eine gut, der andere nicht gut ist.

[638] Die schädliche Reaktion erfolgte aufgrund der alten Dreiheit von Furcht, Gier und Misstrauen, und sie ist - vom Standpunkt dieser drei Phasen des Egoismus - völlig begreiflich. Diese Tatsache schafft an sich schon grosse Schwierigkeiten. Denkt darüber nach. Die gute Reaktion beruht darauf, dass die Grundidee, eine einige, friedvolle Welt zu schaffen, vereitelt wird - eine Welt, in der es keinen Krieg gibt, in der die Menschen miteinander in Frieden und Sicherheit leben und überall fast unbehindert auf rechte menschliche Beziehungen hinarbeiten könnten. Diese Superwelt und diese geeinte Menschheit ist ein echtes Ideal, aber ein undurchführbares Vorhaben.

Die Geistesarbeiter und Philanthropen sollten folgende Alternativen in der Welt ins Auge fassen:

1. Ein allesbeherrschendes Russland, dessen Regime die ganze Welt umspannt. Es würde seine totalitäre Auffassung von der kommunistischen Doktrin (es gibt auch eine richtige und rechtmässige Interpretation) mit Gewalt durchsetzen; es würde - im Interesse des Staates - dem Einzelmenschen das Recht auf Freiheit verweigern, und es würde seine Auffassung von Demokratie überall vereinheitlichen, weil es die Meinung (oder Urteilsfähigkeit) der menschlichen Massen geringschätzt.

2. Eine Welt, in der alle Nationen in einem kriegsbereiten Waffenstillstand leben, eine Welt, in der sich das Misstrauen immer stärker ausbreitet und in der die Wissenschaft für die Technik der Vernichtung missbraucht wird. In einer solchen Welt muss und wird es einmal zu einer Explosion kommen, welche die Menschheit vernichten wird; das war schon einmal der Fall, denn die Bibel und andere hl. Schriften (ebenso die hierarchischen Archive) berichten davon.

3. Eine Welt, in der die Vereinigten Staaten beweisen, dass sie die erste Macht sind, nachdem sie Russland ausgelöscht haben, wozu sie durchaus imstande wären, wenn sie es jetzt täten. Es wäre vorwiegend eine kapitalistische Welt, bevormundet von mehreren Nationen, aber angeführt von den USA. Eine kapitalistische Nation ist nicht unbedingt falsch oder unrecht; das Kapital hat schon seine Berechtigung, und Russland (der Feind des Kapitalismus) ist keineswegs frei von kapitalistischen Tendenzen. Die Motive der Vereinigten Staaten sind sehr gemischt: Einerseits Gier nach Geld oder etwas Gleichwertigem (z.B. Öl), andererseits wirklich redliche Absichten, die menschliche Freiheit in einer demokratischen Welt (natürlich nach amerikanischem Muster) fest zu begründen. Einerseits schätzen sie die bewaffnete Faust, andererseits möchten sie auch andere [639] am wirtschaftlichen Wohlstand teilhaben lassen; und sie sehnen sich nach echter, von Herzen kommender Freundlichkeit, denn das ist ein ganz charakteristisches Wesensmerkmal der Amerikaner. Diese gemischten Motive

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.