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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 610 ff. (engl.)
Denken Erleuchtung bringen und die dunklen Seiten des menschlichen Daseins erhellen.

Was uns Christus bringen wird, ist Licht und - vor allem anderen - «Leben in grösserer Fülle», und bis dahin kennen wir die volle Bedeutung dieser Worte nicht. Wir können uns gar nicht vorstellen, welche Offenbarungen uns dadurch zufallen und welche neuen Möglichkeiten sich für uns auftun werden. Aber durch ihn sind Licht und Leben unterwegs, um als guter Wille und rechte menschliche Beziehungen verstanden und angewendet zu werden. Darauf bereitet sich die geistige Hierarchie vor. Diesmal wird Christus nicht allein kommen, denn seine Mitarbeiter werden ihn begleiten. Seine und deren Erfahrungen werden anders als die damaligen sein, denn diesmal wird ihn jedes Auge sehen und jedes [611] Ohr hören, und jedermann wird sich über ihn ein Urteil bilden können.

An diesem Aufbauwerk, das Christus im Auge hat, können wir tatkräftig mithelfen, wenn wir und alle, die wir erreichen können, uns mit folgenden Tatsachen vertraut machen:

1. Dass die Wiederkunft Christi nahe bevorsteht.

2. Dass wir durch Anerkennen seines Erscheinens den in jedem Menschenherzen wohnenden Christus erwecken können.

3. Dass in den hl. Schriften der Welt die Umstände seiner Rückkehr nur symbolisch dargestellt sind; diese Tatsache kann die vorgefassten Meinungen der Menschen ganz wesentlich ändern.

4. Dass die wichtige Vorbedingung seines Kommens eine Welt des Friedens ist; dieser Friede aber muss sich auf einem entwickelten Guten Willen gründen, der mit Notwendigkeit zu rechten menschlichen Beziehungen und daher auch - bildlich gesprochen - zur Errichtung von Lichtlinien zwischen Nationen, Religionen, Gruppen und von Mensch zu Mensch führen wird.

Wenn es uns gelingt, der ganzen Welt diese vier Ideen darzulegen, und wenn wir imstande sind, die kritische Einstellung zu überwinden, dass all das zu verschwommen, prophetisch und phantastisch sei - dann haben wir wirklich etwas erreicht. Es ist sicher möglich, dass die alte Wahrheit «Der Verstand erschlägt die Wirklichkeit» bei der grossen Masse grundsätzlich zutrifft; und es mag sein, dass die rein verstandesmässige Stellungnahme (welche die Vision ablehnt und das Unbeweisbare nicht annimmt) weit mehr im Unrecht sein mag als das ahnende Hoffen der Gottkenner und die Erwartung der grossen Menge.

Die göttliche Intelligenz ist in der geistigen Hierarchie verankert; und diese Hierarchie besteht heute aus jenen, die in sich beides vereint haben: Den Intellekt und die Intuition, das Praktische und das scheinbar Unpraktische, die Lebensart der Tatsachen sowie die Art und Weise eines Menschen, der die Vision erschaut. Dann müssen alle die Menschen, die auf den Marktplätzen des täglichen Lebens [612] zu finden sind, darin geschult werden, das Göttliche zu «sehen», wie es sich als Folge von Bewusstseinserweiterungen im äusseren Leben kundtut. Der erwartete Christus wird nicht der gleiche sein wie Jener, der damals (scheinbar) von uns ging. Er wird kein «Mann der Schmerzen» und keine stille, ernste Figur sein; er wird geistige Wahrheiten verkünden, die keiner Auslegung bedürfen und auch nicht unrichtig ausgelegt werden können, einfach, weil er selbst da sein wird, um den wahren Sinn des Gesagten aufzuzeigen.

Seit zweitausend Jahren ist er das Oberhaupt der unsichtbaren Kirche, der geistigen Hierarchie, die sich aus Jüngern aller Glaubensrichtungen zusammensetzt. Er anerkennt und liebt auch alle Nichtchristen, wenn sie nur treu zu ihren Religionsbrüdern Buddha, Mohammed und anderen stehen. Ihn kümmert nicht, wes Glaubens jemand ist, wenn nur das Ziel erstrebt wird: Gott und die Menschen zu lieben. Wenn die Menschen nach dem Christus Ausschau halten, der seine Jünger vor vielen Jahrhunderten verliess, dann werden sie schwerlich den Christus wiedererkennen, der sich jetzt zur Rückkehr rüstet. Im Bewusstsein Christi gibt es keine religiösen Schranken, und es hat bei ihm nichts zu sagen, zu welchem Glauben sich jemand bekennt.

Der Sohn Gottes ist unterwegs, und er kommt nicht allein. Seine Vorhut ist schon hier, und der Plan, nach dem sie sich richten muss, ist bereits ausgearbeitet und ganz klar. Lasst uns diese Tatsache gebührend würdigen!

Vorbereitung für die Wiederkunft Christi

Juni 1947

Im Anschluss an meine vorige Botschaft habe ich noch viel mitzuteilen, und ich spreche hier zu allen Aspiranten und Jüngern. Die geistige Gelegenheit ist jetzt so günstig, dass sie eine Art Herausforderung darstellt und eure Stellungnahme verlangt. Ihr müsst aus freien Stücken eine Wahl treffen. Aber wie immer ihr euch entscheiden möget, diese Entscheidung wird ganz deutlich den Rest eurer Lebensarbeit bestimmen. Was ich zu sagen habe, ist seinem [613] Wesen nach verhältnismässig einfach. Aber so einfach das Problem erscheinen mag, so schwer ist es zu lösen.

Eure Reaktion wird davon abhängen, welchen Sinn für Werte ihr habt, und nicht davon, inwieweit ihr schwierigen Gedankengängen folgen könnt. Der Durchschnittsaspirant und der intelligente Mensch neigen dazu, nur die vielfältigen Ereignisse und komplizierten Probleme zu sehen, mit denen alle Länder zu tun haben. Auf diese Weise schaffen sie sich einen Vorwand und rechtfertigen ihr Verhalten.

Was ich zu sagen habe, bezieht sich auf meine Botschaft von der Wiederkunft Christi. Diese Botschaft ist eine Herausforderung, die in jedem aufrichtigen Menschenherzen folgende Fragen aufwirft:

1. Wie kann ich persönlich diesem Appell nachkommen?

2. Was kann ich im besonderen dafür tun?

3. Welche Schritte sollte ich - so, wie jeder geistig strebende Mensch - tun?

Diese Fragen bedeuten für jeden etwas anderes. Einige Antworten werden sich im Lauf der weiteren Lektüre einstellen. Obwohl ich hier für Jünger Christi schreibe, so können meine Worte auch für alle aufrichtigen Denker und Christgläubigen aufschlussreich und bedeutsam sein.

Die Verwicklungen und Schwierigkeiten dieser Nachkriegsperiode sind sehr gross. Je näher ein Aspirant der Quelle geistigen Lichtes und Einflusses ist, um so schwieriger ist sein Problem, doch um so klarer versteht er die Tatsachen. Wenn man die Einzelheiten im Vordergrund, die meistens ungebührliche Ausmasse annehmen, ausser acht lässt, und wenn man von diesen Details, die das tägliche Leben verwirren und bedrücken, Abstand gewinnt, dann ist das Problem verhältnismässig einfach und von zweifacher Art.

Erstens: Der äussere physische Krieg ist eben erst beendet; seit der Feuereinstellung sind erst zwei Jahre vergangen, und während dieser kurzen Zeit hat sich noch kein Land von den schrecklichen Auswirkungen erholt. Zwischen den Nationen besteht noch kein wirklicher Verkehr und kein wahres geistiges Verstehen. Die Vereinigten Staaten erlauben Geldsammlungen, um die Zionisten mit Waffen zu versorgen, die sich gegen Grossbritannien, eine verbündete [614] und befreundete Macht, richten. Sie billigen eine Propaganda gegen Russland, das ebenfalls ein Verbündeter war. Nirgends werden wirkliche und entschlossene Anstrengungen gemacht oder Kompromisse angestrebt, um die unhaltbaren wirtschaftlichen Zustände - die Hauptursache von Krieg und Hass unter den Nationen - zu beseitigen.

Zweitens (und vom geistigen Standpunkt aus viel wichtiger, wenn auch weniger leicht erkennbar): die Kräfte des Bösen sind noch immer aktiv; sie sind zwar zurückgetrieben, aber immer noch mächtig. Sie betätigen sich heimtückisch und sind noch immer bestrebt, festen Fuss zu fassen; mit grosser Geschicklichkeit nähren sie die Angst und Unsicherheit in der Welt, um immer wieder Spannungen und Gegensätze zu schaffen.

Solange nicht diese beiden Ursachen der Spannungen in der Welt erkannt sind und in der rechten Weise behandelt werden, ist das Leben des Aspiranten und erst recht das des Jüngers ausserordentlich schwer. Ihr mögt mit Recht einwenden, dass das Leben all derer, die durch den Krieg gelitten haben, dass das Schicksal der hungernden Völker in Grossbritannien, Italien, China, Polen und auf dem Balkan, ja auch der Deutschen und Japaner, die ja daran schuld sind, unerträglich ist, dass also auch alle Aspiranten und Jünger genauso darunter leiden. Das ist freilich wahr, aber die fortgeschrittenen Denker und Mitarbeiter müssen weit mehr ertragen als die Allgemeinheit. Sie teilen (mit offenem Herzen und klarem Kopfe) nicht nur die Sorgen und Nöte der grossen Massen, sondern sehen bereits die kommenden geistigen Möglichkeiten; sie erkennen die Aufgabe, «das Tor zum Übel» zu verschliessen, und sie wissen, mit welchen ausserordentlichen und einzigartigen Umständen diejenigen rechnen müssen, welche die baldige Wiederkunft Christi als eine Tatsache anerkennen.

Wenn nun ein Jünger mit diesen inneren und äusseren Möglichkeiten und Ereignissen konfrontiert wird, da mag ihn leicht ein Gefühl völliger Hoffnungslosigkeit überkommen; er möchte zwar sehr gerne helfen, weiss aber nicht, wie er es anfangen soll. Wenn [615] er die drohenden Schwierigkeiten begreift, wenn er die geistigen und materiellen Hilfsmittel überprüft, die ihm und denen zur Verfügung stehen, mit denen er arbeiten soll, und wenn er die gegnerischen Kräfte klar vor sich sieht, da mag er sich vielleicht fragen: «Was hat denn all meine Anstrengung, die ich machen kann, für einen Zweck? Warum soll man nicht die guten und die bösen Kräfte ihren Kampf allein ausfechten lassen? Warum lässt man nicht dem Drang der Entwicklung freien Lauf? dieser evolutionäre Strom muss ja doch eines Tages, irgendwann in der Zukunft, diesen Kampf beenden und den Triumph des Guten bringen. Warum sollen wir jetzt etwas unternehmen?»

Das sind ganz natürliche Reaktionen, wenn man die derzeitigen Spannungsbereiche, die überhandnehmende Gier, die internationalen und rassischen Gegensätze und die egoistischen Motive so vieler Nationen betrachtet. Dazu kommt die stumpfe Teilnahmslosigkeit der Massen, insbesondere aber das immer stärker werdende Misstrauen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland, wofür beide Seiten fast gleichermassen zu tadeln sind. Diese zu einem Krieg treibende Situation wird durch die äusserst geschickte antikommunistische Macht der römisch-katholischen Kirche verschärft, die - vornehmlich in den Vereinigten Staaten - ihre politischen Pläne verfolgt. Dazu kommen die reaktionären Bewegungen in allen Ländern und der Kampf ums Öl, der die Politik Russlands, der Vereinigten Staaten und Grossbritanniens beherrscht. Ausserdem ist zwischen Hindus und Moslems ein Kampf um die Vorherrschaft in Indien entbrannt, und schliesslich schüren die Zionisten (nicht die Juden in ihrer Gesamtheit) den Krieg um Palästina in der Weise, dass sie den verschleppten Juden die Information vorenthalten, dass sie in vielen Ländern der Erde eine Zufluchtsstätte finden würden. Hinter diesem Kampf steckt nicht eine Liebe zu Palästina, sondern Habgier; massgebend sind finanzielle Interessen, nicht der humanitäre Geist (wie die Zionisten behaupten), der sie zwingen würde, die von Grossbritannien, Kanada, Chile, Belgien und anderen Ländern gemachten Angebote anzunehmen.

Die Erkenntnis all dieser Faktoren lässt bei denkenden Männern und Frauen ein Gefühl der Entmutigung und Hoffnungslosigkeit aufkommen. Statt dessen sollten wir den Problemen mutig und verständnisvoll ins Auge schauen und bereit sein, den Tatsachen gemäss [616] zu sprechen, einfach und liebevoll; wir sollten uns bestreben, die Wahrheit aufzudecken und die zu lösenden Probleme zu klären. Die entgegenwirkenden Kräfte des Übels, die sich fest verschanzt haben, müssen zuerst in die Flucht geschlagen werden, bevor Christus, auf den alle Menschen warten, kommen kann.

Das Wissen, das er bereit ist und nur darauf wartet, vor seiner geliebten Menschheit öffentlich zu erscheinen, verstärkt nur das Gefühl der Unzulänglichkeit, und es erhebt sich eine andere, sehr wesentliche Frage: Für wie lange denn sollen wir aushalten, ringen und kämpfen? die Antwort ist klar und deutlich: Er wird zuverlässig dann kommen, wenn der Frieden grossenteils wiederhergestellt ist, wenn der Grundsatz des Miteinander-Teilens im Wirtschaftsleben zumindest im Anfangsstadium ist, und wenn die Kirchen und politischen Gruppen angefangen haben, im eigenen Haus Ordnung zu machen. Dann kann und wird er kommen; dann wird das Reich Gottes öffentlich anerkannt werden und nicht länger eine Sache der Träume, Wunschgedanken und orthodoxer Hoffnungen sein.

Man hört die Leute fragen, warum Christus nicht mit dem feierlichen Pomp kommt,

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.