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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 592 ff. (engl.)
der theologischen Kommentatoren.

Doch heute ist Christus der Menschheit näher als in allen früheren [593] Zeiten der menschlichen Geschichte; er ist näher, als es der Jünger in heissestem Sehnen und Hoffen erwartet, und er kann uns noch viel näherkommen, wenn das hier Gesagte recht verstanden und allen Menschen zur Kenntnis gebracht wird. Denn Christus gehört der ganzen Menschheit, nicht allein den Kirchen und Glaubensbekenntnissen in der Welt.

An jenem Hohen Ort auf Erden, wo er seine Wohnstätte hat, sind heute alle seine grossen Jünger um ihn versammelt, die Meister der Weisheit, und alle jene befreiten Söhne Gottes, die im Lauf der Jahrhunderte aus dem Dunkel in das Licht, aus der Unwirklichkeit in die Wirklichkeit, aus dem Tod in die Unsterblichkeit gegangen sind. Sie stehen bereit, seine Gebote auszuführen und ihm, dem Meister aller Meister und Lehrer der Engel und Menschen, zu gehorchen. Dort warten - unter seiner Führung - die edelsten Vertreter aller Weltreligionen, um allen denen, die heute im Wirbelstrom der Weltereignisse kämpfen und die Weltkrise zu lösen suchen, zu zeigen und zu offenbaren, dass sie nicht allein stehen. «Gott in der Höhe» wirkt durch Christus und die geistige Hierarchie, um die Not auf Erden zu lindern; und «Gott im Herzen aller Menschen» steht in dieser Zeit vor bestimmten, erstaunlichen Anerkennungen.

Die grosse apostolische Nachfolge derer, die Gott kennen, bereitet sich heute für eine erneute wirksame Tätigkeit vor; es ist die Reihe jener, die auf Erden gelebt, die Tatsache des jenseitigen Gottes angenommen, die Wirklichkeit des Gottes im Innern entdeckt und zu Lebzeiten die göttlichen Eigenschaften des Christuslebens anschaulich dargestellt haben; sie haben auf Erden gelebt, wie er es tat (und noch immer tut), und sind für uns «aus der Sichtbarkeit entrückt, um uns ein Beispiel zu geben, auf dass wir seinen - und ihren - Fussstapfen folgen sollten». Auch wir werden einmal zu dieser grossen Nachfolge gehören.

Vielleicht wundert ihr euch, dass ich heute, am Festtag Buddhas, über seinen grossen Bruder Christus schreibe. Ich tue es mit Vorbedacht, denn die Augen aller geistig Wissenden sind auf ihn gerichtet. Buddha selbst steht an Christi Seite in demütiger Erkenntnis der göttlichen Aufgabe, vor deren Ausführung er steht; die Vollendung dieser Aufgabe steht unmittelbar bevor. Um seine Pläne wissen alle jene, die im Reich Gottes wirksam tätig sind, aber auch alle jene grossen geistigen Wesen, die da in des «Vaters Haus» leben [594] und wohnen, «im Zentrum, wo der Wille Gottes thront», sind gerüstet und organisiert, um ihm in seinem Werk beizustehen. Die geistige Linie der Nachfolge, vom Thron des «Alten der Tage» herab bis zum bescheidensten Jünger (in der Schar der grossen Gefolgschaft Christi), konzentriert sich heute auf die Aufgabe, der Menschheit zu helfen.

Der grosse Augenblick, auf den er so geduldig gewartet hat, ist fast da; «das Ende des Zeitalters», das er meinte, als er zu einer kleinen Gruppe seiner Jünger sagte: «Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Zeit», ist nun gekommen. Heute steht er wartend da und weiss, dass seine Stunde gekommen ist, in der er «die Frucht seiner Seelenqualen in Fülle ernten wird» (Jesaja 53, 11).

In der gesamten geistigen Nachfolge der Söhne Gottes sieht und spürt man nichts anderes als Erwartung und Vorbereitung. Von des Vaters Haus (der «Stätte, wo man den Willen Gottes kennt», oder Shamballa in der Sprache der Esoteriker) ging die Parole aus: «Die Stunde hat geschlagen!» Aus Gottes Reich, wo Christus herrscht, hallte die Antwort wider: «Vater, dein Wille geschehe.» Aus der Tiefe unserer ringenden, irregeführten, unglücklichen Welt kommt dauernd der Notruf: «Möge Christus zur Erde wiederkehren!» Die drei grossen geistigen Zentren, des Vaters Haus, das Reich Gottes und die erwachende Menschheit, haben gemeinsam dasselbe Ziel, dieselbe Idee und die gleiche Erwartung.

Ich schreibe hier nicht im Geist eines Fanatikers oder Adventisten; ich spreche auch nicht als spekulativer Theologe oder als Vertreter einer einseitigen religiösen Auffassung, die aus Wunschgedanken entspringt. Ich rede offen, weil es viele schon wissen, dass die Zeit reif ist, und dass der Ruf der einfachen, gläubigen Herzen bis zur höchsten geistigen Sphäre vorgedrungen ist und Energien und Kraftströme in Bewegung gesetzt hat, die jetzt nicht mehr aufzuhalten sind. Der Notruf einer gequälten Menschheit hat an Umfang und Stärke derart zugenommen, dass er - im Verein mit der Weisheit und Erfahrung der geistigen Hierarchie - im Hause des Vaters gewisse Tätigkeiten ausgelöst hat. Diese werden die Herrlichkeit Gottes dartun, den göttlichen Willen zum Guten in menschlichen guten Willen verwandeln und der Erde den Frieden bringen.

Es wird nun [595] ein neues Kapitel in dem grossen Buch vom «Leben im Geist» geschrieben werden, da ein neuer Grad von Bewusstseins-Erweiterung unmittelbar bevorsteht. Die Menschen können nun einen neuen Beweis erleben, dass Gott ihnen Aufmerksamkeit zollt, und die Enthüllung der erwarteten Wiederkunft wird die Genauigkeit des Bibelwortes bestätigen: «Jedes Auge wird Ihn sehen» (Offenbarung. 1, 7). Das Vorhandensein einer lebendigen Religion oder die geistige Geschichte der Menschheit kann für uns in einer Reihe von Erkenntnissen zusammengefasst werden: Im Erkennen derer, die im Lauf der Zeiten die apostolische Nachfolge gebildet haben; sie fand ihren Höhepunkt in den grossen Religionslehrern, die seit 700 v. Chr. unter uns erschienen und die grossen modernen Weltreligionen begründeten, allen voran Christus selbst, der den innewohnenden Gott vollendet verkörperte und zugleich Gottes im Weltall bewusst war: Im Erkennen jener höheren geistigen Auffassungen von Liebe, Leben und deren Wechselbeziehung, welche Begriffe schon immer im Hintergrund menschlichen Denkens vorhanden waren und nunmehr auf dem Punkt angelangt sind, wo sie im tätigen Leben ihren rechten Ausdruck finden können: In der Erkenntnis, dass in Wahrheit alle Menschen Brüder sind, eine Bruderschaft, die in dem einen göttlichen Leben begründet ist, die durch die eine Seele wirkt und in der einen Menschheit ihren Ausdruck findet: In der Erkenntnis also, dass zwischen Gottes Leben in der Welt und der Menschheit Wechselbeziehungen bestehen. Diese geistige Einstellung beginnt sich nun durchzusetzen, und sie wird zu rechten menschlichen Beziehungen führen und schliesslich den Weltfrieden bringen.

Jetzt ist noch eine weitere Erkenntnis möglich und verbreitet sich überallhin, nämlich die Erkenntnis, dass die Wiederkunft Christi nahe bevorsteht (wenn eine solche Aussage über jemanden, der uns nie verlassen hat, überhaupt richtig sein kann), und dass dieses Ereignis neue geistige Gelegenheiten mit sich bringen wird. Die Grundlage dieser Erkenntnis ruht in der tiefverwurzelten, dem menschlichen Bewusstsein eingeborenen Überzeugung, dass irgendein grosser Lehrer, Retter, Prophet, Gesetzgeber oder Repräsentant Gottes aus der Welt der geistigen Wirklichkeiten erscheinen muss, eben weil die Menschheit ihn dringend braucht und verlangt. Wenn in den vergangenen Zeiten der Menschen Ruf um Hilfe laut wurde, dann kam auch immer in der Stunde der grössten Not ein Gottessohn zu uns, unter verschiedenen Namen. Dann kam Christus und verliess uns - scheinbar - wieder; sein Werk blieb unvollendet, denn das, was er in seiner Vision für die Menschheit erreichen wollte, hatte sich noch nicht ganz erfüllt. Zweitausend [596] Jahre lang schien es, als ob seine ganze Arbeit gehemmt, vereitelt und nutzlos wäre, denn das Wachstum der Kirchen in den Jahrhunderten ist keine Garantie für den von ihm erstrebten geistigen Erfolg. Um den Beweis zu erbringen, dass seine Weltmission erfolgreich fortgesetzt wurde, bedurfte es mehr als theologischer Worterklärungen und des zahlenmässigen Anwachsens der Anhänger der grossen Weltreligionen (einschliesslich Christentum und Buddhismus). All dies schien unmöglich, da es drei Bedingungen voraussetzte, die ein Prüfstein für die Fortsetzung seines Werkes sind; heute sind diese drei Bedingungen erwiesene Tatsachen. Erstens: Ein Zustand auf der ganzen Erde, der sich infolge der Selbstsucht der Menschen derart katastrophal erwies, dass die Menschheit gezwungen wurde, Ursache und Ursprung dieses Unheils zu erkennen. Zweitens: Ein geistiges Erwachen, das aus den tiefsten Tiefen menschlichen Bewusstseins aufsteigen würde, und das ist heute, als Folge des Weltkrieges (1914-1945), der Fall. Drittens: Ein immer stärker werdender Ruf, Gebet oder Flehen zum höchsten geistigen Zentrum, ganz gleich, welchen Namen man diesem geben mag. Diese drei Bedingungen sind heute erfüllt, und die Menschheit steht wiederum vor einer günstigen Gelegenheit. Das Unglück, das über die Menschen hereinbrach, ist weltenweit; keiner ist ihm entronnen, und jedermann wurde davon in irgendeiner Art betroffen, sei es körperlich, wirtschaftlich oder sozial. Allerorten ist das geistige Erwachen innerhalb und ausserhalb der Glaubensbekenntnisse (grösstenteils jedoch ausserhalb) allgemein und vollständig, und die Hinwendung zu Gott ist unverkennbar. Schliesslich haben diese beiden Ursachen einen Bittruf in der Menschheit hervorgebracht, wie nie zuvor; dieser flehentliche Aufschrei ist klarer, reiner und selbstloser als zu irgendeiner anderen Zeit in der menschlichen Geschichte, weil er aus einem klaren Denken und aus gemeinsamer Not entspringt. Allüberall ist in den Herzen der Menschen wahre Religion wieder auferstanden; diese Hoffnung auf Gott und dessen Intervention mag vielleicht die Menschen wieder in die Kirchen und zum Glauben bringen, sie wird sie aber ganz bestimmt wieder zu Gott zurückführen.

Gewiss bezeichnen wir mit Religion das inbrünstige Flehen zu Gott, und dieser Anruf findet Gehör und Widerhall [597] im Geiste Gottes. Dieser Geist Gottes wirkt sich im Herzen eines jeden Menschen und in allen Gruppen aus und beeinflusst auch die Tätigkeit der geistigen Hierarchie dieses Planeten; Gottes Geist drängt Christum, das Oberhaupt der Hierarchie zur Tat, und dies wird dazu führen, dass er und seine Jünger wiederkommen.

Die Idee einer Wiederkunft Christi ist allgemein bekannt; in der Lehre der meisten Weltreligionen findet man die Vorstellung, dass ein Sohn Gottes den Ruf einer bedrängten Menschheit erhört und zur Erde wiederkommt. Seitdem er scheinbar von uns ging und sich in eine Sphäre zurückzog, wohin ihn die Gläubigen versetzten, haben sich kleinere Gruppen dieser Leute eingeredet, dass er an einem bestimmten Tag wiederkommen werde; ihre Prophezeiungen und Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Er kam nicht. Solche Leute wurden von der Menge verlacht und von den Gebildeten getadelt, denn ihre Augen haben ihn nicht gesehen, und es gab auch kein greifbares Anzeichen seiner Gegenwart. Heute wissen es Tausende, dass er kommen wird, und dass die Pläne für sein Kommen bereits in die Wege geleitet sind; aber Tag und Stunde sind nicht festgesetzt. Die Zeit ist nur zweien oder dreien bekannt, denn «zu solch einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet, wird er kommen» (Matth. 24, 44).

Eine Wahrheit, welche die orthodoxen Gläubigen aller Bekenntnisse hart ankommen wird, ist die Tatsache, dass er nicht wiederkommen kann, weil er allezeit hier auf Erden weilte und über das geistige Schicksal der Menschheit wachte; er hat uns niemals verlassen, sondern leitete in einem physischen Körper und in geschützter Verborgenheit (nicht aber versteckt) die Angelegenheiten der geistigen Hierarchie, seiner Jünger und Mithelfer, die sich zu gemeinsamem Dienst für die Erde verpflichtet haben. Er kann also nur wiedererscheinen. Es ist eine spirituelle Tatsache, dass jene, die aus Grabesdunkel in die Fülle des auferstandenen Lebens hinübergingen, gesehen werden können und gleichzeitig der Sichtbarkeit ihrer Gläubigen entzogen sind. Sehen und Erkennen sind zwei sehr verschiedene Dinge, und eine der grossen menschlichen Erkenntnisse wird in naher Zukunft die sein, dass er allezeit unter uns weilte, und dass er die Nutzniessung und die Besonderheiten der Zivilisation mit all ihren Errungenschaften mit uns teilte.

Die ersten Anzeichen [598] für sein und seiner Jünger Nahen können schon jetzt von jenen wahrgenommen werden, welche die Zeichen der Zeit bemerken und richtig deuten können. Ein solches Anzeichen ist z.B. der geistige Zusammenschluss all derer, die ihre Mitmenschen lieben. Dieses Zueinanderfinden ist in Wirklichkeit die Mobilisierung der irdischen Armee des Herrn der Welt, einer Armee, die keine anderen Waffen hat als die der Liebe, der rechten Rede und der rechten menschlichen Beziehungen. Unter den Nachwehen des Krieges hat diese unbekannte Organisation bewundernswert schnelle Fortschritte gemacht, weil die Menschheit des Hasses und der ewigen Zwistigkeiten wahrhaft überdrüssig ist.

Der Generalstab Christi ist bereits in Gestalt der Neuen Gruppe der Weltdiener wirksam tätig; sie bildet eine machtvolle Armee von Vorläufern, wie es immer der Fall war, bevor eine überragende Gestalt auf die Weltenbühne trat. Ihr Pionierwerk und Einfluss ist heute schon überall zu sehen und zu merken, und nichts kann ihre Errungenschaften zunichte machen. Seit 1935 wurde ferner die geistige und organisierende Wirkung einer laut gesprochenen Invokation erprobt; die Energien dieses «Rufes zum Himmel» wurden in jene Kanäle geleitet, die von der Erde bis zu jener Hohen Stätte reichen, wo Christus weilt. Von dort aus werden diese Energien zu noch höheren Sphären weitergeleitet, von wo aus sich die Aufmerksamkeit des Herrn der Welt, des «Alten der Tage», des Vaters aller sowie die schöpferischen Energien und grossen Wesenheiten, die dort bei Ihm sind, auf die Menschheit konzentrieren und jene Schritte unternommen werden können, die schneller zur Verwirklichung der Absichten Gottes führen.

Zum ersten Male in der Geschichte der Menschheit ist das Verlangen der Menschen so machtvoll und mit der göttlichen Führung in Raum und Zeit so übereinstimmend, dass das Endergebnis unausbleiblich gesichert ist.

Der erwartete geistige Repräsentant muss kommen; und dieses Mal wird er nicht

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.