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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 587 ff. (engl.)
bewältigen zu können. Solange er nicht die in diesem Abschnitt aufgezählten Anforderungen erfüllt, kann er auch nicht einer von denen sein, die in diesem Übergangsstadium zwischen dem alten und dem neuen Zeitalter Pionierarbeit leisten.

Die Verbreitung von Informationen vorbereitender Art

Zwei grosse Gruppen haben die Aufgabe, die Menschheit in der erforderlichen Weise zu informieren und aufzuklären. Es sind dies:

1. Jünger und überzeugte Aspiranten, die heute auf dem Gebiet des Okkultismus wirksam tätig sind.

2. Jene Jünger und Eingeweihten, die aus den drei Ashrams kommen werden; ihre Aufgabe besteht hauptsächlich darin, als Vorhut der Hierarchie in der äusseren Welt zu erscheinen. Das wird vom Jahre 1975 an geschehen, falls die jetzt tätigen Jünger ihre Aufgabe in angemessener Weise erfüllen.

Es wurde bereits [588] viel getan, um die Öffentlichkeit mit dem Begriff Hierarchie vertraut zu machen. Vieles geschah jedoch, wie ihr wisst, in einer solchen Weise, dass das ganze Thema in Verruf kam. Die Gruppen, die sich jetzt mit der Verbreitung okkulter Lehren befassen, würden gut daran tun, ihre Methoden zu ändern, falls sie trotz ihrer grossen Unwissenheit und Liebe zum Spektakulären wirklichen Glauben und echte humanitäre Gesinnung haben. Auskünfte über die Hierarchie sollten nach folgenden Richtlinien gegeben werden:

1. Es sollte die Evolution der Menschheit betont werden, insbesondere das Ziel: die Vervollkommnung, die Vollkommenheit. Das ist nicht die idealistische Vollendung des visionären Mystikers, sondern die Beherrschung des Instruments, des inkarnierten Menschen, durch die innewohnende und überschattende Seele. Die Konstitution des Menschen sollte in zunehmendem Masse gelehrt werden.

2. Es sollte auf die Beziehung der Einzelseele zu allen Seelen hingewiesen werden und klargemacht werden, dass das langerwartete Reich Gottes einfach aus Menschen besteht, die sich der Herrschaft der Seele unterworfen haben und auf Erden im Alltagsleben erscheinen; es sind Menschen in den verschiedensten Stadien seelischer Vorherrschaft.

3. Aus der Anerkennung dieser Beziehung kann dann gefolgert werden, dass die geistige Hierarchie tatsächlich existiert, und dass diese Tatsache etwas ganz Normales ist; das sollte betont werden. Das Reich Gottes bestand und besteht ja schon immer, nur blieb es bisher unerkannt, weil bis jetzt nur verhältnismässig wenige Menschen die Qualität dieses Reiches zum Ausdruck bringen.

4. Wenn sich einmal diese Anerkenntnis allgemein durchgesetzt hat (und diese Idee wird dann im menschlichen Bewusstsein überall gegenwärtig sein), dann wird auch der gesunde Menschenverstand die Tatsache bezeugen, dass die grossen Seelen, die ihr Ziel erreicht haben, wirklich anwesend sind; man wird die Manifestation ihrer göttlichen Natur als ganz normal ansehen, als allgemeingültiges Ziel und als Garantie dafür, dass alle Menschen einmal dieses Ziel erreichen können. Man wird auch die Grade dieser göttlichen Ausdrucksfähigkeit erkennen können, die vom Jünger auf dem Probepfad über Eingeweihte und Meister bis hinauf zu Christus reichen.

5. Auf diese Weise wird die Vorstellung von der körperlichen Anwesenheit der Meister allmählich eingeprägt und allgemein als Tatsache angenommen werden. Es wird sich eine [589] neue Einstellung zu Christus entwickeln, die das Beste enthält, das uns die Vergangenheit gegeben hat, die aber die Menschen zu einer vernünftigeren und leichter annehmbaren Betrachtung des ganzen Problems bringen wird.

6. Es wird einmal die Zeit kommen, dass man die Anwesenheit Christi auf Erden und sein Amt als Oberherr der Hierarchie und des Reiches Gottes als Tatsache anerkennen wird. Die Menschen werden auch zu der Erkenntnis kommen, dass die (jetzt noch revolutionäre) Behauptung, er hat zu keiner Zeit die Erde verlassen, wirklich wahr ist.

7. Auch die Entfaltung des grossen Planes wird immer stärker betont werden. Die Menschen werden zur Anerkennung dieses Planes dadurch kommen, dass sie die Evolution der menschlichen Familie und die historischen Vorgänge genau studieren, und dass sie vergleichende Untersuchungen anstellen über die alten und die modernen Zivilisationen und Kulturen. So wird die zugrunde liegende Absicht, die sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte zieht, erkannt und verfolgt werden. Daraus erhellt sich, dass die geschichtliche Entwicklung ein einheitlicher und ordnungsgemässer Prozess ist, der nicht nur Schritt um Schritt die göttlichen Qualitäten durch das Medium Menschheit zum Vorschein bringt, sondern gleichzeitig auch alle Weltphilosophien, das Zentralthema aller schöpferischen Kunst, die Symbolik der Architektur und die Ergebnisse der Wissenschaft in sich zusammenfasst.

Diese zentrale Tatsache der menschlichen Evolution - die ständige Zunahme göttlicher Kräfte und Fähigkeiten, die durch den Menschen allmählich offenbar werden, - wird mit den wunderlichen und phantastischen Schilderungen aufräumen, die von okkulten Bewegungen und von verschiedenen theosophischen und Rosenkreuz-Gesellschaften verbreitet wurden. Das Thema wird in einer annehmbaren und vernünftigen Weise dargestellt werden. Dadurch wird die ganze Entwicklung beschleunigt werden. Die Art und Weise, wie man bisher dieses Thema bekanntgemacht hat, war töricht und hat das beabsichtigte Werk stark verzögert. In Zukunft jedoch werden die Menschen sofort und dankbar das akzeptieren, was vernünftig ist, was in der Vergangenheit wurzelt und geschichtlich bewiesen werden kann, und was eine wirkliche und mögliche Hoffnung für die Zukunft darstellt.

Wahrscheinlich werden die orthodoxen Christen zunächst die von den Okkultisten aufgestellten Theorien über Christus zurückweisen; gleichzeitig aber wird es den gleichen orthodoxen Christen immer schwererfallen, die intelligenten Bevölkerungsschichten auch [590] weiterhin zu überreden, so, wie bisher eine unmögliche Gottheit und einen macht- und einflusslosen Christus anzuerkennen. Das intelligente Publikum wird einen Christus anerkennen, der gegenwärtig und lebensvolle Wirklichkeit ist; der seinen Jüngern und Getreuen bekannt ist; der ein starker und fähiger Führer, aber kein sanfter und sentimentaler Dulder ist; der uns niemals verlassen hat, sondern seit fast zweitausend Jahren durch seine Jünger durch inspirierte Männer und Frauen aller Religionen und Konfessionen wirksame Arbeit geleistet hat; der für Fanatismus und hysterische Schwärmerei nichts übrig hat, sondern alle Menschen beharrlich verständnisvoll und vertrauend liebt; der in allen menschlichen Wesen das Göttliche sieht; der die Methoden der (mentalen, emotionalen und physischen) Evolution des menschlichen Bewusstseins versteht, die Zivilisationen und Kulturen hervorbringt, die der jeweiligen Entwicklungsstufe entsprechen.

Die denkenden und gebildeten Menschen werden in der Welt die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Christus in körperlicher Erscheinung sich frei unter Menschen bewegen kann; er braucht dann nicht mehr (wie jetzt) zurückgezogen in Zentralasien zu bleiben. Wenn die Beziehung zwischen Buddha und Christus in der richtigen Weise dargestellt wird, können und werden denkende Menschen bereitwillig die Einheit aller Glaubensbekenntnisse anerkennen. Dann wird das Bild von einem Christus, der gegenüber allen anderen Gottessöhnen eine einzigartige Stellung beansprucht, in dem Wunder wahrer apostolischer Nachfolge verblassen. Diese wird dann so verstanden werden, dass viele Gottessöhne, auf verschiedenen Strahlen, aus verschiedenen Nationen und mit verschiedenen Missionen die Menschheit auf dem Pfad göttlicher Entfaltung geführt und dem Ursprung, Gott, nähergebracht haben.

Die Tatsache des immanenten (innewohnenden) Gottes wird zeitweilig die Aufmerksamkeit aller wahren geistigen Lehrer fesseln. Diese göttliche Immanenz, die durch Christus und andere göttliche Repräsentanten in vollendeter Weise zum Ausdruck kommt, wird eine Zeitlang die Lehre vom transzendenten (jenseitigen) Gott in den Hintergrund drängen. Diese grosse Wahrheit wurde bisher über Gebühr betont, und die näherliegende und für das praktische Leben bedeutsamere Wahrheit, dass Gott in jedem Menschen, in jeder Erscheinungsform und in jedem Naturreich wohnt, blieb gänzlich unbeachtet. Daraus entstand viel Unheil. Wenn später einmal die Wahrheit vom immanenten Christus, die [591] durch den historischen Christus und durch seine grossen Brüder seit langer Zeit in vollendeter Weise manifestiert wurde, angenommen und anerkannt ist, wird auch die Lehre vom transzendenten Gott, das jetzt noch von Shamballa gehütete Geheimnis, geoffenbart und betont werden. Die Menschheit wird dann die beiden Hälften eines vollkommenen Ganzen erkennen.

Der Schlüssel zur Hierarchie und zu ihrem körperlichen Erscheinen auf Erden, also auch zur Verwirklichung des Reiches Gottes unter den Menschen ist die einfache Wahrheit vom immanenten Gott. Sie ist der Schlüssel zum Evolutionsprozess und die immerwährende Hoffnung aller Formen in allen Naturreichen. Das ist die zentrale Wahrheit, die überzeugende und Lichtbringende Wahrheit, die allen Informationen über die Hierarchie zugrunde liegen wird; und diese Wahrheit wird von der kommenden Jünger-Generation verbreitet werden. Wenn diese Wahrheit tatsächlich bewiesen werden kann, dann ist damit auch die Tatsache der Hierarchie bewiesen und die Errichtung des immerwährenden Reiches Gottes auf Erden verbürgt.

Die Wiederkunft Christi [*M5]

Mai 1947

Jahr um Jahr habe ich euch (und allen, die hören wollen) eine Botschaft geschrieben, die oft prophetisch war, aber immer in Beziehung stand zur fundamentalen geistigen Einheit zwischen Osten und Westen, zwischen Buddha und Christus; und diese Botschaften betonten übereinstimmend die sich jetzt bietende geistige Gelegenheit. Ich habe diese Botschaften mit grosser Sorgfalt vorbereitet, und wenn ihr sie richtig und mit Verständnis gelesen habt, ergeben sie zusammen ein Bild vom geistigen Leben der Welt. Dieses Bild umfasst die erkennbare Vergangenheit, zeigt uns die Gegenwart, und weist auf eine zukünftige geistige Entfaltung hin, [592] die alles bisher Bekannte übertrifft, weil sie seit jeher auf der Wirklichkeit, auf der Tatsache des immanenten Gottes beruht.

Der jenseitige Gott, grösser, erhabener und mehr umfassend als die von Ihm geschaffene Welt, wird überall und allgemein anerkannt und als solcher in der ganzen Welt empfunden. Alle Glaubenslehren können mit Sri Krishna (wenn er als Gott, der Schöpfer, spricht) sagen: «Nachdem ich das ganze Universum mit einem Bruchteil von mir durchdrungen habe, verbleibe ICH.» Dieser transzendente Gott hat das religiöse Denken von Millionen einfacher und geistig gesinnter Menschen all die Jahrhunderte hindurch beherrscht, seit der Zeit, da die Menschheit anfing, näher zum Göttlichen vorzudringen.

Langsam dämmert heute im erwachenden Bewusstsein der Menschheit die gleichlaufende grosse Wahrheit vom immanenten (innewohnenden) Gott auf, der in göttlicher Art alle Formen durchdringt, alle Naturreiche von innen her bedingt, der die innewohnende Göttlichkeit in menschlichen Wesen zum Ausdruck bringt und vor zweitausend Jahren das Wesen dieser innewohnenden Göttlichkeit in der Person Christi offenkundig machte. Als Frucht dieser sich entfaltenden göttlichen Gegenwart tritt heute überall in das Denken der Menschen eine neue Vorstellung: «Jene des Christus in uns, als unsere Hoffnung und Herrlichkeit.» (Kolosser 1, 27). Es mehrt und entfaltet sich der Glaube, dass Christus in uns ist, wie er im Meister Jesus war, und dieser Glaube wird die Dinge dieser Welt und die ganze menschliche Einstellung dem Leben gegenüber ändern.

Das Wunder jenes Lebens vor zweitausend Jahren ist noch immer unter uns lebendig und hat nichts von seiner Unmittelbarkeit verloren; es bleibt für immer eine Inspiration, eine Hoffnung, eine Ermutigung und einleuchtendes Vorbild. Die Liebe, die Er bezeugte, hält noch immer die denkende Welt in Bann, wenn auch verhältnismässig wenige wirklich versucht haben, die gleiche Qualität der Liebe durch die Tat zu beweisen, wie er es tat, eine Liebe, die unfehlbar zum Dienst an der Welt, zum vollständigen Vergessen unseres Selbstes und zu einem Leben voll strahlender magnetischer Kraft führt. Die wenigen Worte, die er sprach, waren einfach, und alle Menschen können diese verstehen; aber ihre wahre Bedeutung ging seit der Zeit, als Christus lebte und uns - scheinbar - verliess, grösstenteils verloren in den verworrenen Gesetzesvorschriften und Auseinandersetzungen des Apostels Paulus sowie in den langatmigen Wortgefechten

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.