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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 540 ff. (engl.)

April/Mai 1946

Meine [541] übliche Wesak-Botschaft hat sich diesmal etwas verspätet, weil in der Hierarchie ein Ereignis heranreifte, das meine ganze Aufmerksamkeit erforderte. Dieses Ereignis hängt mit der Wesakfeier zusammen und hatte unter anderem die Bildung eines neuen Ashrams zur Folge, in welchem der Weisheitsaspekt von besonderer Bedeutung sein würde, nicht der Liebesaspekt; dieses Ashram würde auch in einer besonderen Weise mit Buddha verbunden sein. Es wurde jetzt deshalb geschaffen, um Empfänger und nachher der Sachverwalter gewisser «Begabungen und Fähigkeiten» zu sein, die der Buddha am Vollmondtag im Mai bringen und verleihen wird. Diese Begabungen betreffen den Willen zum Guten des Herrn der Welt (des «Alten der Tage»), haben aber nichts mit dem guten Willen (wie ihr ihn versteht) zu tun. Wenn einmal dieses Ashram in der vorgesehenen Weise errichtet ist, wird es die Mitglieder der Hierarchie befähigen, auf diesen Aspekt göttlicher Absicht zu reagieren; wie ihr wisst, ist diese Absicht die Grundlage des grossen Planes und dessen Realisierung. Dieses mit dem Buddha verbundene Ashram wird wegen seiner besonderen Aufgabe unter der Oberaufsicht Christi und des Herrn der Zivilisation (derzeit des Meisters R.) stehen. Diese beiden Grossen sind die einzigen Mitglieder der Hierarchie, die imstande sind, die jeweilige Absicht Gottes in einer solchen Weise wahrzunehmen, dass die ganze Hierarchie informiert werden und dann darangehen kann, sie gemeinsam und verständnisvoll zu verwirklichen. Mehr möchte ich darüber nicht sagen, da diese Sache nur Shamballa und die Hierarchie angeht.

Diese Wesakfeier ist von allergrösster Bedeutung, weil sie die erste seit Kriegsende ist; weil sie zu einer Zeit stattfindet, in der die Hierarchie eine ganz bestimmte Wegrichtung einschlägt; und weil eine neue Flut geistiger Impulse und gelenkter Energie des zweiten Strahls in die Hierarchie einströmen wird. Die von der Hierarchie zu leistende Arbeit wird daher viel wirksamer sein als bisher. Das könnt ihr erwarten, und darauf könnt ihr euch verlassen.

[542] Ihr habt richtig vermutet: Es ist der Juni-Vollmond, der in diesem Jahr von ganz besonderer Bedeutung ist. Für westliche Gläubige und Esoteriker ist es in vieler Hinsicht leichter, sich auf hierarchische Aktivitäten einzustellen, mit denen Christus zu tun hat, als auf solche, die mit Buddha zusammenhängen. Wenn nun das im Osten wohlbekannte Wesakfest auch hier allmählich eingeführt wird, dann hauptsächlich deshalb, damit die westliche Welt mit der tatsächlichen Anwesenheit Buddhas und mit seinem Wirken für die Menschheit vertraut gemacht wird. Die geistige Entwicklung der Menschheit hat jedoch so grosse Fortschritte gemacht, dass Buddha seine Aufgabe gar nicht mehr fortzusetzen brauchte, ausser wenn er es so wünschte - und auch dann nur für eine begrenzte Zeit, die nur ihm und dem Herrn der Welt bekannt ist. Da jetzt ein direkter Kontakt zwischen der Hierarchie und Shamballa besteht, könnte er nun seinen alljährlichen Kontakt mit der Hierarchie einstellen. Er hat sich indes entschlossen, noch einige Jahrzehnte mit Christus zusammen daran zu arbeiten, den Kontaktweg zwischen Shamballa, Hierarchie und der Menschheit zu erweitern. Danach wird er seinen Weg weitergehen und den ihm gebührenden Platz in der solaren Hierarchie einnehmen; er wird dann nicht mehr alljährlich den Himalaya besuchen, wie er es jahrhundertelang zu tun pflegte. Das östliche Fest Wesak (Vaisaka) und der christliche Tag des Gedenkens (Karfreitag) werden zur gegebenen Zeit aus dem Bewusstsein der Menschheit dahinschwinden. Beide Festtage haben mit den Aspekten des ersten Strahls (der Macht oder des Willens) zu tun. Wenn einmal die Angst vor dem Tode beseitigt ist und eine enge Beziehung zwischen Hierarchie und Shamballa besteht, werden diese uralten zeremoniellen Riten als überholt gelten und in Vergessenheit geraten.

In dieser Botschaft möchte ich mit euch hauptsächlich über den Festtag Christi, der am Vollmondtag im Juni gefeiert wird, und über sein Werk sprechen, während er sich auf die Erfüllung seiner wahren Mission auf Erden vorbereitet. Die christliche Kirche hat die Mission derart entstellt und seine ursprüngliche Absicht so verzerrt, dass eine nähere Betrachtung dieser Mission dringend notwendig erscheint und revolutionierend wirken sollte. So interpretierten z.B. Die Theologen die Worte des hl. Paulus so, dass sie [543] dazu dienten, die Kluft zwischen der geistigen Zukunft der Welt und der jüdischen Gesetzesordnung (die verschwinden sollte) zu überbrücken. Ihre Tätigkeit war so erfolgreich, dass von den Lehren des liebenden einfachen Gottessohnes vieles nicht beachtet wurde. Das Unvermögen oder Versagen des Christentums kann auf die (von St. Paulus betonte) jüdische Herkunft zurückgeführt werden, so dass es eine Fülle von Lehren verbreitete statt liebevolles Handeln zu betonen; es lehrte das Blutopfer anstatt humanitären Dienst; es betonte die Existenz eines rachsüchtigen Gottes, der durch den Tod versöhnt werden muss; und es übernahm die Drohungen des alttestamentarischen Jehova in die christliche Lehre vom Höllenfeuer.

Christus ist nun bestrebt, diese Situation zu ändern. Eben deshalb und in Vorbereitung auf sein Vorhaben, die göttliche Wahrheit in einer neuen und richtigeren Weise darzustellen, habe ich (mit liebevollem Einfühlungsvermögen) versucht, die Schwächen der Weltreligionen, deren veraltete Theologien und Mangel an Liebe aufzuzeigen und auf die Übelstände der jüdischen Doktrinen hinzuweisen. Die derzeitigen Glaubensbekenntnisse müssen zu ihrer früheren Einfachheit zurückkehren; der orthodoxe Judaismus mit seinem tiefsitzenden Hass muss allmählich verschwinden; in Vorbereitung auf die Offenbarung, die Christus uns bringen wird, muss alles geändert werden.

An diesem Vollmondtag im Juni (1946) wird Christus zunächst einmal damit beginnen, alle Völker (wenn möglich durch ihre erneuerten religiösen Institutionen) auf die Offenbarung vorzubereiten, auf welche die ganze Menschheit wartet.

Eben diese Offenbarung ist der Grund für alle die Aktivitäten, denen die Hierarchie jetzt ihre volle Aufmerksamkeit schenkt. Seit Jahrtausenden gab es viele Offenbarungen der göttlichen Absicht, und eine jede von ihnen änderte in einzigartiger Weise die Gesichtspunkte und die Grundsätze der menschlichen Lebensweise. So wurde vor langer Zeit in Indien die uralte Offenbarung über die Existenz des Selbstes und des Nicht-Selbstes bekannt, eine Offenbarung, die jetzt durch die Lehren der modernen Psychologie Sinn und Bedeutung bekommt. Dann wurden den Juden die Zehn Gebote gegeben, und zwar wegen der negativen Einstellung der [544] Juden damals (und heute) hauptsächlich in Form von Verboten (nicht Geboten). Christus bemühte sich, die Zehn Gebote dadurch entbehrlich und unnötig zu machen, dass er uns das elfte Gebot gab; wenn dieses befolgt würde, würden auch alle anderen gehalten werden. Dann erfolgte die Offenbarung, die uns Christus selbst gab und vorlebte; er manifestierte sie durch Dienst und durch Liebe, die er predigte, verwarf aber gleichzeitig und beständig den theologischen Judaismus (der Sadduzäer und Pharisäer). Diese Schwierigkeit mit den Juden besteht noch immer und ist symbolisch dafür, dass die Juden den Messias nicht anerkannten, als er zu ihnen in ihr eigenes Land kam, obgleich er wissen liess, dass er nicht bloss zu den Juden allein, sondern für die ganze Welt gekommen war.

Für diese neue Offenbarung bereiten sich jetzt Christus und die Mitglieder der Hierarchie vor - vom höchsten Chohan bis herunter zum bescheidensten akzeptierten Jünger. Darauf bereiten sich nicht nur alle Ashrams, sondern (in bescheidenem Masse) auch die Menschenfreunde anderer Glaubensbekenntnisse und alle geistig eingestellten Menschen vor.

Von den Aktivitäten, denen sich Christus derzeit widmet, haben wir also die drei folgenden Bestrebungen hervorgehoben:

1. Die Weltreligionen müssen, wenn irgend möglich, so reorganisiert werden, dass die veralteten Theologien mit ihren engstirnigen Ansichten und der lächerlichen Meinung, den Willen Gottes zu kennen, ausgeschaltet werden, damit die Kirchen endlich zu Empfängern geistiger Inspiration werden können.

2. Der orthodoxe jüdische Glaube mit seiner veralteten Lehre, mit seinem betonten Separatismus, mit seinem Hass gegen die «Heiden» und mit seinem Unvermögen, den Christus anzuerkennen, muss - wenn irgend möglich - allmählich abgeschafft werden und verschwinden. Wenn ich dies sage, so möchte ich gleichzeitig jene Juden in der Welt anerkennen und würdigen, welche die Übelstände erkennen und auch nicht orthodox denken; sie gehören zur Elite des geistigen Glaubens, dem auch die Hierarchie selbst angehört.

3. Es sind [545] Vorbereitungen für eine Offenbarung zu treffen, welche die neue Ära einleiten und die Grundtendenz der neuen Weltreligion bestimmen wird.

Zu diesen drei von Christus überwachten Bestrebungen kommen noch zwei weitere, die vielleicht noch bedeutsamer sind. Erstens ist die Hierarchie bestrebt, immer mehr sowohl auf die neuerliche Verbindung mit Shamballa als auch auf den neuen, direkten und starken Kontakt zu reagieren, der kürzlich durch die Bemühungen der Hierarchie und durch die Bittrufe der Menschheit geschaffen wurde. Zweitens ist die Hierarchie bestrebt, eine engere Verbindung zur Menschheit herzustellen; dies wird schliesslich zur Externalisierung einiger Ashrams und später dazu führen, dass die Hierarchie auf der Erde erscheint und die neue Offenbarung bringt. Diese verschiedenen Bestrebungen mögen einem gelegentlichen Leser vielleicht als verhältnismässig unwichtig erscheinen. Das ist eine oberflächliche Ansicht, die bei der Hierarchie kaum Verständnis findet. Dass die Juden von Furcht befreit werden sollten, ist sehr wichtig; dass sie den Christus erkennen und als den Messias anerkennen sollten, dass sie also selbst daraufkommen sollten, dass ihre Religion viele edle Werte erstickt und zerstört, das ist ebenfalls sehr wichtig. Die orthodoxen Juden (und andere Glaubensgemeinschaften) sollten begreifen, dass niemand sie zu Christen (im üblichen Sinn) machen will; sie alle sollten vielmehr zu einer liebevollen Synthese hinstreben und ihre gegenseitigen Feindschaften und Rivalitäten aufgeben. Das ist dringend notwendig, und das gilt auch für die christlichen Konfessionen. Der Vatikan sollte aufhören, politische Ränke zu schmieden, die Massen auszubeuten und die Unwissenheit zu betonen. Die vielerlei Spaltungen in den protestantischen Kirchen sollten überbrückt werden. All das ist dringend notwendig. Wenn in dieser Hinsicht nichts geschieht, geht die Menschheit einem Kriege entgegen, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Feindschaft und Hass werden ganze Völker entzweien und gegeneinander aufhetzen; und die Politiker aller Nationen werden diese Situation weidlich ausnützen, um einen Krieg zu entfesseln, der vielleicht das Ende der Menschheit bedeuten könnte. [546] Keine Hassgefühle sind so tief und so unversöhnlich wie diejenigen, die von einer Religion geweckt und genährt werden.

Christus hat also neben den vielen anderen Aufgaben, die ihn in Anspruch nehmen, auch noch die, die Gefahr eines letzten Krieges abzuwenden. Dieser bereits erkennbar werdende Krieg steht im Gegensatz zum Willen zum Guten des Herrn der Welt und zu jedem anderen Weltplan; er kann durch guten Willen abgewendet werden. Das ist die wichtigste Feststellung in dieser Botschaft, soweit sie die Menschheit betrifft.

Erregende und grosse Ereignisse stehen bevor; sie werden dann eintreten, wenn die neue Invokation eine grössere Verbreitung findet, und wenn ihre Wirkung immer deutlicher sichtbar wird. Das ist in erster Linie eine Verpflichtung der Mitarbeiter in jenen drei Arbeitsbereichen, die der weltweiten Vorbereitung dienen, zu der ich meinen Teil beizutragen suche. Diese drei Dienst- und Arbeitsbereiche sind: Erstens die Arkanschule (Lucis Press) hinsichtlich der Bücher, für die ich verantwortlich bin. Zweitens die «Dreiecke» (Triangles), eine tief esoterische, aber höchst einfache Art und Weise, geistig zu wirken und zu dienen. Drittens die «Good-will» Bewegung, der schon viele Tausende angehören; sie ist insofern von besonderer Wichtigkeit, als sie rechte menschliche Beziehungen zu fördern sucht. Dieses Bestreben findet bei den Massen sofort einen starken Widerhall, denn es ist wesentlich das, was sie wirklich wünschen und brauchen.

Ihr habt wohl bemerkt, dass die weltweite Planung mein wichtigstes Thema ist; das ist auch die Hauptbeschäftigung der Hierarchie. Diese Planung umfasst zwei bestimmte Bereiche, für welche Christus verantwortlich ist. Es sind dies:

1. Die esoterische Vorbereitung für das physische Erscheinen (oder körperliche Hervortreten) der Hierarchie auf Erden; an diesem Werk beteiligt sich der Buddha aktiv, und es ist sein letzter Dienst für die Menschheit.

2. Die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Wenn das erreicht ist, werden die Ashrams allmählich und je nach Erfordernis in der äusseren Welt erscheinen und wirken. Das erfordert die ständige Mitarbeit der Meister.

Seit 1931 habe ich vieles [547] davon angedeutet und (im Hinblick darauf) folgendes unternommen:

1. Ich versuchte, gewisse Leute zu erreichen, um festzustellen, wie und inwieweit ein Ashram in äusserer Form auf Erden arbeiten und wirken könnte.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.