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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 422 ff. (engl.)

Faktoren in der Weltsituation

April 1944

Schon seit vielen Jahren wende [423] ich mich zum Wesak-Fest an die Weltaspiranten. Immer wieder habe ich darauf hingewiesen, dass jetzt eine enge Beziehung zwischen der Menschheit und der Welt der Seelen geschaffen wird. Immer wieder habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass jetzt nach dem Gesetz der Evolution gewisse grosse Fusionen oder Grosse Annäherungen erfolgen. Ich habe ferner angedeutet, dass die derzeitige Aktivität unseres planetarischen Logos innerhalb der planetarischen Einflusssphäre gewisse grössere Reformen mit sich bringt, die hauptsächlich die Menschheit betreffen. Ich habe auf die Dringlichkeit des hereinkommenden Lebensstromes hingewiesen, der Spannungen erzeugt, geistige Erkenntnisse von weitreichender Art hervorbringt, der falsche Götter und Normen stürzt, und der veraltete erstarrte Auslegungen (sogenannte Doktrinen) der geistigen Realitäten beseitigt. Dadurch wird der Weg zu einer neuen und einfachen Erkenntnis der Gottnatur frei; und diese Erkenntnis wird den Bedürfnissen auch der gebildeten Kreise gerecht werden. Ich habe gesagt, dass sich die östliche und die westliche Gedankenwelt vereinigen sollten und dass die grossen Zivilisationen, die sich unter dem Einfluss von Sri Krishna, Buddha und Christus entwickelt haben, einander näherkommen müssten. Ich sagte auch (und versichere es hier von neuem), dass der Kommende diese Vereinigung ermöglichen und wirksam machen wird. Dieses Ereignis wird weltweite Anerkennung hervorrufen.

Ich habe auch behauptet, dass die Geschichte der Menschheit jetzt wieder einen Höhepunkt erreicht. Während dieser Zeit sind die Herren des Karma ausserordentlich aktiv. Das Gesetz von Ursache und Wirkung zeigt uns die Folgen früherer Tätigkeiten, es bringt die innersten Gedanken und geheimen Impulse ans Licht und erzwingt die Strafe und den geplanten Reinigungsprozess für eine geschichtliche Epoche. Als er, dem alle Jünger dienen, vor zweitausend Jahren auf Erden weilte, sagte er voraus, dass alle geheimen Dinge offenbar werden würden. Dadurch, dass das Gute und das Böse zum Vorschein kommen, werden die Menschen Wissen und Klarheit erlangen; sie werden gezwungenermassen jene Massnahmen treffen, die für den Aufbau einer neuen und besseren Welt [424] erforderlich sind. Das Fundament dieser Welt muss das Gesetz der Liebe sein, nicht das des Separatismus und des Hasses. Und dieser Durchbruch zum Guten ist jetzt im Gang.

Ich sagte auch, dass sich die Kräfte des Lichtes der Erde nähern und dass auch die Hierarchie der Menschheit immer näherkommt.

Diese grundsätzlichen Projekte und Entschlüsse der geistigen Welt haben - nach dem Gesetz der Aktion und Reaktion - bei den Kräften des Bösen (auf unserem Planeten) eine schnellere Reaktion ausgelöst als bei der Menschheit. Gewisse grosse Kräfte oder verkörperte Energien der Finsternis und des Bösen schlossen sich zusammen und unternahmen die (wie sie glaubten) notwendigen Schritte, um die Menschheit daran zu hindern, auf dem Weg zum Licht voranzukommen. Sie bedienten sich dabei der Schwächen und egoistischen Interessen der Menschen. So wie das Gute die im Menschen ruhenden guten Eigenschaften wecken, beleben und zum Ausdruck bringen kann, genauso kann das Böse bei innerlich schwachen, bei nicht Denkenden und gefühlsbetonten Menschen noch mehr Bosheit und Schlechtigkeit wachrufen und aktivieren. Die Kräfte des Lichts suchen nur auf die menschlichen Seelen einzuwirken. Lügen, falsche Lehren, üble Propaganda, Nervenkrieg und ständiges Angstmachen, das Organisieren von Gruppen und Einzelmenschen zu dem Zweck, Rechtschaffenheit auszuhöhlen und die Wahrheit zu entstellen - alle diese Dinge stellten sich rasch ein und wurden Tatsachen. Grosse und fundamentale Wahrheiten wurden verdreht, um die Absichten und Ziele der Übeltäter zu fördern.

So wurde z.B. die Doktrin der Herrenrasse so ausgelegt, dass die deutsche Nation und Kultur allen anderen im Westen überlegen sei; und in der östlichen Hemisphäre wurde die Gottnatur der Himmelssöhne (der japanischen Rasse) betont und geltend gemacht. Die irregemachten Massen beider Nationen wurden zu dem Glauben verleitet, dass sie die grosse und geistige Aufgabe hätten, die Welt zu beherrschen.

Das war die erste Auswirkung der Annäherung des Reiches Gottes an die Erde, oder richtiger: an die physische Ebene. Im Reich Gottes werden Menschen aller Rassen ihre Gottnatur manifestieren, denn es ist die gemeinsame Heimat aller; dort gibt es keine separaten Nationalitäten.

[425] Die Kräfte des Bösen suchten nach jenen Führern und Gruppen, die - im Gegensatz zu den geistigen Führern der Menschheit - die materialistischen Bestrebungen verkörpern sollten. Sie nahmen Besitz (Dieser Ausdruck ist wohlüberlegt) von den bösen Männern, welche die Achsenmächte anführten: Hitler, Tojo, Goebbels, Ribbentrop, Himmler und - in viel kleinerem Grade - Mussolini, Hess, Göring und andere. Sie überwältigten völlig das Sinnen und Trachten dieser Männer, deren Ambition und sadistische Neigungen ohnedies schon anomal waren. Ihr fragt vielleicht, wer denn «sie» (die Kräfte des Bösen) eigentlich sind. Ich meine damit jene intelligenten, üblen, lieblosen und gehässigen Individualitäten, die für die gewissenlosen Egoisten und Materialisten in der Welt das sind, was die unter der Führung Christi wirkenden Meister für die ringenden und strebenden Menschen sind. Die Macht dieser üblen Kräfte ist ungeheuer, denn sie haben keine Hemmungen, sie kennen keinen Anstand und kümmern sich nicht um menschliche Grenzen; sie wirken durch Gewalttätigkeit, Zwang, Grausamkeit, Hass, Schrecken und Lügen; sie sind bestrebt, das menschliche Bewusstsein zu unterjochen durch völlige Beherrschung des menschlichen Denkens, durch Verhindern des Guten und Rechten und durch Verbreiten von Übel und Elend. Sie stimulieren die Gehirne der Menschen mit Hilfe ihres unheilvollen magischen Wissens; ich meine das wörtlich und physisch. Die Grosse Weisse Loge, die unter der Inspiration Christi und Shamballas wirkt, ist zwangsläufig gewissen geistigen Einschränkungen unterworfen. Zwang ist nicht gestattet; das Denken der Menschen muss frei bleiben und darf nicht behindert werden. Dagegen ist die Stimulierung der menschlichen Seelen gestattet, denn dadurch erhalten die Menschen den inneren Antrieb, Liebe und gegenseitiges Verstehen zum Ausdruck zu bringen; und das führt zu rechten menschlichen Beziehungen. Diese geistigen Einschränkungen verzögern beträchtlich den Fortschritt der Lichtkräfte; so ist z.B. die lange Dauer des Krieges zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass die Armeen des Herrn nicht fähig oder bereit waren, solche Verbrechen zu begehen, wie sie von den Achsenmächten veranlasst und verübt wurden. Die physischen Aktionen der Lichtkräfte respektieren gewisse Grenzen, und davon profitieren die Kräfte des Bösen ständig. Die Bombardierung von Städten und dichtbesiedelten Gebieten wurde von Hitler begonnen und hätte, wenn er es gewollt hätte, sofort wieder eingestellt werden können.

Ich möchte noch [426] auf einen weiteren Gesichtspunkt hinweisen. Diese von den Lichtkräften respektierten Einschränkungen haben auch eine unerwünschte Auswirkung bei unintelligenten und wohlmeinenden Personen, vor allem bei gefühlsbetonten Menschen, die das Gesetz der Liebe auf ihre Art auffassen und auslegen. Die alliierten Nationen, die für die Freiheit und Befreiung der Menschheit kämpfen, die also nach dem (richtig verstandenen) Gesetz der Liebe handeln, können nicht die grausamen Methoden der Deutschen und der Japaner anwenden: Folterungen, Aushungerung, Lügenpropaganda, Misshandlung von Gefangenen und systematische Verbreitung von Angst und Schrecken. Solche Methoden sind nach den Vorschriften der Menschheitsbrüder nicht erlaubt. Das kann von einem rein physischen Gesichtspunkt aus als Nachteil für die «Armeen des Herrn» ausgelegt werden. Eben diese richtige Geisteshaltung der Lichtkräfte hat bei den Beschwichtigern und Pazifisten eine unerwünschte Wirkung; diese Leute möchten den Krieg aus humanitären Gründen und aus Liebe zu den Formen, durch die sich die Menschheit betätigt, sofort beenden.

In ihrer wohlgemeinten Blindheit würden sie die Zukunft der Menschheit und das Leben von Millionen Menschen zu einem späteren Zeitpunkt opfern, nur um jetzt Ruhe zu haben. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass die Kräfte des Bösen jetzt vernichtet werden müssen. Die führenden Übeltäter müssen von ihren hohen Positionen vertrieben werden. Wenn den künftigen Generationen Wohlergehen und ein glückliches Leben in einer neuen Ordnung zuteil werden sollen, dann ist die völlige Vernichtung jener Männer, die für die Greueltaten verantwortlich sind, eine absolute Notwendigkeit, ja sogar eine Pflicht. Ein einstweiliges Ende des Krieges würde den Kräften des Bösen nur willkommen sein und ihnen die Zeit geben, sich neu zu organisieren; und der zukünftige Krieg würde bei weitem schlimmer sein als der jetzige. Das ist der Standpunkt des wahren und einsichtsvollen Menschenfreundes, und das ist auch die Meinung der Hierarchie. Die Hierarchie steht fest auf der Seite derer, die den Kampf bis zur Entscheidung verlangen; sie begründet dies damit, dass dadurch letzten Endes Millionen Menschenleben gerettet werden und gewisse grundsätzliche geistige Werte erhalten bleiben.

Der ganze Sachverhalt ist in geistiger Hinsicht viel ernster, als [427] ihr wissen könnt. Die Aufgabe der Hierarchie wird nicht nur durch die Einschränkungen, die den Lichtkräften auferlegt sind, erschwert, sondern auch durch die Aktionen jener einfältigen Kleinbürger, die - ohne geistigen Weitblick - nicht sehen, was alles in Zukunft sich daraus ergeben könnte, wenn der Krieg ohne eine klare Entscheidung beendet würde; sie würden die Kinder der kommenden Generationen opfern, nur um das Leben der jetzigen Generation zu erleichtern. Die Arbeit der Hierarchie wird durch die Denkweise jener kurzsichtigen und egoistischen Menschen erschwert, die zwar nicht grausam sind, aber dumme und törichte Gedanken in Umlauf bringen. Diese Leute treten in den Parlamenten und kirchlichen Versammlungen der verbündeten Nationen dafür ein, den Krieg zu beenden, bevor der Endsieg errungen ist und bevor die Feinde der Menschheit in die Knie gezwungen wurden und demütig um Gnade und Frieden gebeten haben. Sie sehen das Ende ihrer bisherigen Geschäftsmethoden kommen; sie sehen die vertrauten Kennzeichen eines komfortablen Lebens dahinschwinden; sie suchen sich den Auswirkungen des Krieges zu entziehen; oder sie sagen, dass sie das allgemeine Leid nicht länger mit ansehen können und daher aus Mitleid den sofortigen Frieden verlangen. Andere vertreten den isolationistischen Standpunkt und möchten sich deswegen aus diesem unseligen Krieg heraushalten. Wieder andere hassen jene, deren Pflicht es ist, den Krieg bis zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Manche sehen ihre ehrgeizigen Pläne durch die kriegsbedingten Veränderungen in der Welt bedroht; ihre Politik ist kurzsichtig und ihr Urteil oberflächlich; sie verbreiten Uneinigkeit und arbeiten denen entgegen, die ein hohes Amt innehaben. Diese Leute verlängern den Krieg, entmutigen die kämpfenden Truppen, untergraben die nationale und militärische Moral und schaffen eine falsche Grundlage für die Aufgaben nach dem Krieg. Von solchen Leuten gibt es viele in jeder Nation, allzu viele in den USA, aber keine in der UdSSR; daher marschieren die Russen siegreich vorwärts.

Wir haben daher in der heutigen Welt:

1. Die Kräfte des Bösen, die sich durch Deutschland und Japan auswirken. Bis heute behaupten sie sich und sind noch nicht geschlagen. Sie terrorisieren die Welt. Innerhalb [428] ihrer nationalen Grenzen haben sie nicht genügend Leute, die Mut, einen klaren Blick und die Fähigkeit haben, klar und unbefangen zu denken, die das Böse hassen und sich an ein erschautes Idealbild halten. In beiden Nationen ist kaum eine Hilfe für die Kräfte des Lichts zu finden. Die Deutschen wurden von Anfang an getäuscht. Eine weitverbreitete, auf Terror gestützte nationale Irreführung deutet auf allgemeine Schwäche, mangelnden Mut und auf eine natürliche Vorliebe für eine bösartige Führung. Seit langer Zeit ist die Tendenz, nach aggressiven, egoistischen und schlechten Grundsätzen geführt zu werden, ein charakteristisches Merkmal der deutschen Mentalität. Dieser negativen Nation mit ihrer arroganten Psychologie (eines der grossen Paradoxe der Zeitalter) muss der Weg zum positiven Guten gezeigt werden; anstatt das Übel einfach hinzunehmen (wie es jetzt der Fall ist), sollte die entschlossene Bereitschaft treten, das Rechtschaffene mutig zu bekennen und dafür einzutreten. Auf bescheidene und einsichtsvolle Art muss der deutschen Nation beigebracht werden, den ihr geziemenden Platz in der Gemeinschaft der Nationen einzunehmen. Die japanische Nation muss trotz ihres hohen Alters in den Zustand der Kindheit zurückkehren; man muss sie (wie die Kinder) lehren, sozial und nicht antisozial zu sein. Es wird noch lange dauern, bis man dieser Nation wirklich Vertrauen schenken kann. Das Problem der italienischen Nation ist nicht grösser als das irgendeiner anderen Nation in der Welt; diese Nation ist ebenso normal wie die alliierten Nationen. Die deutsche Nation und die japanische Rasse befinden sich nicht in einem normalen regulären Zustand; sie müssen durch behutsame und freundliche Behandlung, aber mit fester Entschlossenheit sowie durch auferlegte Erziehungsmassnahmen zur Normalität zurückgebracht werden.

2. Die Kräfte des Lichts. Ich möchte hier eine Impression oder Meinung richtigstellen, die bei Esoterikern besteht. Sie neigen leicht zu der Ansicht, dass diese Worte (die Kräfte des Lichts) so zu verstehen seien, dass die Hierarchie buchstäblich gegen die Achsenmächte kämpfe. Das trifft im physischen Sinn nicht zu. Bekanntlich befasst sich die Hierarchie mit den Seelen der

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