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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 417 ff. (engl.)
haben, befriedigt den intelligenten Sucher nicht mehr und beantwortet auch nicht seine Fragen; er verlegt seine Pflichten und ethischen Grundsätze in umfassendere geistige Bereiche. Er löst sich von der doktrinären Autorität, um eigene direkte geistige Erfahrungen zu gewinnen; so kommt er durch den Kontakt mit Christus und seinen Jüngern (den Meistern) - unter den unmittelbaren Einfluss der geistigen Autorität.

Wir kommen zum zweiten Punkt, zur Wissenschaft der Invokation und Evokation. Auch darin machen wir Fortschritte, denn wir stossen immer mehr in den Bereich gedanklichen Verstehens vor. Die bisherige Art des Betens, die meistens nur darauf [418] ausgeht, einen Wunsch erfüllt zu bekommen, hat schon seit langem die Gebildeten gestört. Ebenso hat die Meditation, wie sie in Ost und West gelehrt und geübt wird, wegen ihrer Unklarheit Unruhe und Ablehnung hervorgerufen, weil dabei eine egoistische Tendenz (persönliche Befreiung und persönliches Wissen) verfolgt wird. Die heutige Zeit verlangt Gruppenarbeit, Gemeinwohl, Gruppenwissen, Gruppenkontakt mit dem Göttlichen, Errettung der Gemeinschaft, Gruppenverstehen und eine Gruppenbeziehung zu Gott und der geistigen Hierarchie. All das zeigt einen Fortschritt an.

Über die zukünftigen Entwicklungen in dieser Richtung sagte ich im Buch «Die Wiederkunft Christi» (Seite 157 bis 162) folgendes:

«Diese neue invokative Tätigkeit wird der Grundton der kommenden Weltreligion sein und wird in zwei Abschnitte zerfallen. Zuerst kommt die invokative Tätigkeit der grossen Massen überall, die von geistig eingestellten Personen (womöglich in Kirchen unter einer aufgeklärten Geistlichkeit) geschult werden, damit die Menschen die Tatsache annehmen, dass sich geistige Energien nähern, die in Christus und seiner geistigen Hierarchie ihren Brennpunkt haben. Die Massen werden ferner belehrt werden, wie sie ihr Verlangen nach Licht und Befreiung und Verstehen in Worte kleiden können. Des weiteren wird eine wirksame Invokationsarbeit von jenen erfahrenen Persönlichkeiten geleistet werden, die ihr Denken durch richtige Meditation geschult haben, welche die grosse Wirkungskraft von Gebetsformeln, Mantrams und Invokationen kennen und bewusst anwenden. Sie werden in zunehmendem Masse gewisse grosse Wortformeln verwenden, die später der Menschheit gegeben werden sollen, genauso, wie Christus das «Vaterunser» bekanntgab und die Hierarchie die Grosse Invokation zum Gebrauch in der heutigen Zeit herausgab.»

Diese neue Religionswissenschaft, zu deren Verständnis Gebet, Meditation und Ritual die Menschheit vorbereitet haben, wird ihre Anhänger darin ausbilden, dass diese alljährlich zu bestimmten Zeiten das stimmhaft geäusserte Verlangen der Erdenbürger nach näherem Kontakt mit Gott und engeren geistigen Beziehungen zueinander feierlich vortragen. Diese religiöse Praxis wird, in richtiger Weise ausgeführt, bei der erwartungsvollen Hierarchie und ihrem Oberhaupt Christus eine Rückwirkung auslösen. Durch diese Rückwirkung wird sich der Glaube der Massen allmählich zur Überzeugung von Wissenden umwandeln. Solcherart werden die [419] Volksmassen umgewandelt und vergeistigt werden; die beiden grossen göttlichen Energiezentren oder -gruppen - die Hierarchie und die Menschheit - werden in vollständiger Verschmelzung und Einheit miteinander zu arbeiten beginnen. Dann wird das Reich Gottes wirklich und wahrhaftig auf Erden wirksam tätig sein.

Es ist einleuchtend, dass nur die grossen Umrisse der neuen Weltreligion angedeutet werden können. Die Erweiterung des menschlichen Bewusstseins, die als Folge der kommenden Grossen Annäherung (Christi) eintreten wird, wird die Menschheit befähigen, nicht nur ihre Beziehungen zum geistigen Lebenszentrum unseres Planeten, dem «Einen, in dem wir leben, weben und sind», zu begreifen, sondern auch einen flüchtigen Blick gewähren über die Beziehung unseres Planeten zu dem Kreis planetarischer Lebenszentren, die innerhalb des Sonnensystems ihre Bahnen ziehen; ja diese Bewusstseinserweiterung wird auch einen Einblick in noch viel grössere Einflussbereiche gestatten, die mit unserem Sonnensystem in Berührung kommen, während es in den Himmelsräumen (durch die zwölf Sternbilder des Tierkreises) seine Bahnen zieht. Astronomische und astrologische Forschung hat diese Wechselbeziehungen und Einflüsse aufgedeckt, doch sind noch immer Spekulationen und viele unsinnige Behauptungen damit verknüpft. Die Kirche hat diese Wechselbeziehungen stets anerkannt, und die Bibel hat dafür Zeugnis abgelegt. «Von ihren Bahnen her kämpften die Sterne gegen Sisera.» (Richter 5, 20) «Wer kann dem wonnigen Einfluss der Plejaden widerstehen?» (Hiob 38, 31) Viele andere Bibelstellen unterstützen diese Behauptungen von Wissenden. Viele Daten von Kirchenfesten wurden mit Beziehung zu Mondphasen oder Tierkreis-Konstellationen festgelegt; ein genaueres diesbezügliches Studium wird die Richtigkeit dieser Aussage beweisen. Wenn das Ritual der neuen Weltreligion allgemein festgelegt werden wird, dann wird auch die Konstellation von Himmelskörpern als bedeutsamer Faktor berücksichtigt werden.

Die Festlegung bestimmter grosser Festtage in Beziehung zum Mond und in geringerem Grade zu den Gestirnen des Tierkreises wird die innere Kraft der Invokation vertiefen und das darauffolgende Einströmen der aufgerufenen Energien verstärken. Die wahre Wirkung hinter jeder Invokation beruht auf der Macht der Gedanken, sie liegt im besonderen in der telepathischen Natur, Wechselbeziehung und Art der Gedanken. Das geeinte invokative Denken der Massen und das konzentrierte, zielgerichtete Denken der Neuen Gruppe der Weltdiener bilden einen Energiestrom, der [420] ausgesendet wird. Dieser Strom erreicht auf telepathischem Weg jene grossen geistigen Wesen, die für solche anstürmenden Gedankenimpulse empfänglich sind und darauf reagieren. Deren Reaktion oder Antwort besteht im Aussenden von geistiger Energie, die - nach Umwandlung in Gedankenenergie - den Weg zur Menschheit nimmt. Diese Energie stösst nun in das Denken der Menschen, überzeugt sie und bringt ihnen Inspirationen und neue Enthüllungen. So ist es stets in der Geschichte der geistigen Entwicklung in der Welt gewesen, und auf solche Weise ist es auch zur Niederschrift der heiligen Bücher der Weltliteratur gekommen.

Zweitens wird die Einführung einheitlicher Rituale in den Weltreligionen allen Menschen in der Welt darin helfen, ihr Werk gegenseitig zu stärken und kraftvoll die Gedankenströme zu steigern, die zu den in Erwartung stehenden geistigen Helfern hingelenkt werden. Jetzt hat die christliche Religion ihre grossen Feste, der Buddhist hält seine geistigen Feiertage zu anderen Zeiten, und der Hindu hat wieder eine andere Liste heiliger Tage. Wenn die Welt in der Zukunft neu organisiert wird, dann werden alle Menschen, die eine Neigung und einen Sinn für geistige Dinge haben, allerorten dieselben heiligen Tage halten. Dies wird eine Konzentration geistiger Hilfsquellen und ein gemeinsames geistiges Bemühen zur Folge haben, und dazu kommt noch die gleichzeitig gesprochene Invokation. Die Wirkungskraft dieser Faktoren wird ganz offensichtlich sein.

Ich möchte die Möglichkeiten solcher geistigen Ereignisse andeuten und versuchen, den Charakter der künftigen, von der ganzen Welt gehaltenen Festtage vorauszusagen. Alljährlich wird es drei grosse Feiern geben, die in drei aufeinanderfolgenden Monaten stattfinden und daher während des Jahres zu einer länger anhaltenden geistigen Anstrengung und Aktivität führen, die auch den Rest des Jahres beeinflussen. Es werden dies die folgenden Festtage sein:

1. Das Osterfest

Dies ist der Festtag des auferstandenen, lebendigen Christus, des Lehrers aller Menschen und des Oberhauptes der geistigen Hierarchie. Christus ist der Ausdruck der Liebe Gottes. An diesem Tag wird die von ihm geführte und geleitete geistige Hierarchie anerkannt und das Wesen der göttlichen Liebe nachdrücklich betont werden. Das Datum dieses Festes wird stets vom ersten Frühlingsvollmond bestimmt; es ist das grosse Fest des Westens und aller Christgläubigen.

2. Das Wesak-Fest

Dies ist der Festtag Buddhas, des geistigen Vermittlers [421] zwischen dem höchsten spirituellen Zentrum Shamballa und der Hierarchie. Buddha ist der Ausdruck der Weisheit Gottes, die Verkörperung des Lichtes und der Verkünder der Absichten Gottes. Dieses Fest wird alljährlich auf den Vollmondtag im Mai festgelegt, wie es jetzt der Fall ist. Es ist das grosse Fest im Osten.

3. Das Fest des guten Willens

An diesem festlichen Tag wird man des in der Menschheit lebendigen Geistes gedenken, der sich zu Gott hinsehnt und versucht, mit Gottes Willen in Einklang zu kommen. Dieses Fest ist der Bezeigung rechter menschlicher Beziehungen geweiht und fällt jährlich auf den Juni-Vollmondtag. Es wird ein Tag sein, an dem man die geistige und göttliche Natur im Menschen anerkennen wird. Seit zweitausend Jahren repräsentiert Christus an diesem Festtag die Menschheit; er steht an der Spitze der Hierarchie und im Angesicht von Shamballa als der Gott-Mensch, der Führer seiner Getreuen und als «der älteste in einer grossen Familie von Brüdern» (Römer 8, 29). In jedem Jahr hat er an diesem Tag vor der versammelten Hierarchie die letzte Predigt Buddhas feierlich gesprochen. Dieses Fest wird daher eine Feier tiefer Invokation und Bitten sein, eine Feier fundamentalen Strebens nach Gemeinschaftsgeist, nach menschlicher und geistiger Einheit; es wird dem menschlichen Bewusstsein die Auswirkung des Heilswerkes von Buddha und Christus vor Augen halten.

Diese drei Feiertage werden bereits in der ganzen Welt gefeiert, obwohl sie noch nicht zueinander in Beziehung gebracht sind; sie bilden ein Teilstück der geistigen Annäherung an Gott, die von der geeinten Menschheit erstrebt wird. Es wird die Zeit kommen, da man in der ganzen Welt alle drei Feste zur gleichen Zeit halten wird; mit deren Hilfe wird eine grosse geistige Einheit erzielt werden, und die Auswirkungen der Grossen Annäherung - die uns jetzt so nahe bevorsteht - werden durch den vereinten Anruf der ganzen Menschheit dieses Planeten gefestigt werden.

Die anderen Vollmondtage werden Anlass zu kleineren Feiern sein, doch werden auch diese als sehr bedeutsam erkannt werden; sie werden ins menschliche Bewusstsein die göttlichen Attribute einpflanzen, so, wie es an den drei grossen Festtagen mit den drei [422] göttlichen Aspekten geschieht. Diese Aspekte und Eigenschaften Gottes werden durch ein genaues Studium über die Art und Kraft eines bestimmten Sternbildes oder von Konstellationen, die jene Festmonate beeinflussen, erschlossen und näher bestimmt werden. So wird z.B. das Zeichen des Steinbocks (im Dezember) unsere Aufmerksamkeit auf die erste Einweihung hinlenken - die Geburt Christi im Innern des Herzens - und auf die Schulung hinweisen, die notwendig ist, um im Leben des einzelnen Menschen dieses grosse geistige Ereignis herbeizuführen. Ich führe dieses Beispiel an, um die Möglichkeiten für die geistige Entfaltung anzudeuten, die uns ein rechtes Verstehen dieser Sterneinflüsse vermitteln kann, und um die alten Glaubensbekenntnisse dadurch aufs neue zu beleben, dass man deren grosse und unvergängliche Beziehung zueinander erweitert.

Wir haben daher folgendes Bild:

Shamballa: der Willensaspekt Gottes, Mai-Vollmond (Stier), Wesak

Hierarchie: der Liebesaspekt Gottes April-Vollmond (Widder) Ostern

Menschheit: göttliche Intelligenz, guter Wille, Juni-Vollmond (Zwillinge)

Die übrigen neun Vollmonde haben mit den göttlichen Wesensmerkmalen und deren Entfaltung in der Menschheit zu tun.

So werden die zwölf Festtage im Jahr eine Offenbarung der Göttlichkeit sein; sie bieten die Möglichkeit, Beziehungen zu vermitteln, und zwar in erster Linie während der drei Monate mit den drei grossen geistigen Zentren, den Wesensäusserungen der göttlichen Dreieinigkeit. Die kleineren Festtage werden die wechselseitigen Beziehungen zum grossen Ganzen betonen und auf diese Weise die Darstellung von Göttlichkeit aus dem individuellen und persönlichen Rahmen heraus in die universalen Weiten der göttlichen Absichten emporheben; die Beziehungen des Ganzen zum Teil und des Teils zum grossen Ganzen wird dadurch voll zum Ausdruck kommen.

Die Menschheit wird also die geistige Machtfülle der Hierarchie des Reiches Gottes anrufen; die Hierarchie wird diesen Anruf erhören, und dann werden sich Gottes Pläne auf Erden verwirklichen. Von einer höheren Ebene aus wird die Hierarchie das «Zentrum, wo der Wille Gottes thront», anrufen, also Gottes Ratschluss oder Absicht erbitten. Auf diese Weise wird der Wille Gottes durch Liebe verwirklicht und mit Intelligenz offenbar gemacht werden; dafür ist die Menschheit reif, und darauf wartet die Erde.

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.