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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 412 ff. (engl.) |
Begierden können die Seele von ihrer rechtmässigen Aufgabe nicht mehr abhalten.
Durch das Unterscheidungsvermögen lernt der Intellekt, das Gute, das Schöne
und das Wahre auszuwählen und damit das «Ich-Gefühl» auszumerzen; dieses
Sich-Identifizieren mit der Persönlichkeit ist für die grosse Mehrheit der
Menschen charakteristisch. Die Persönlichkeit (das niedere Selbst) hält so viele
in Knechtschaft. Dieses Bewusstsein muss verschwinden. Wenn diese drei
Geisteshaltungen in der richtigen Weise gepflegt und vernünftig angewendet
werden, bringen sie die Persönlichkeit in die rechte Ordnung, führen zur
Weisheit und bereiten den Jünger auf eine Einweihung vor.
Dann folgt das Wirken Christi. Es äussert sich in der Weise, dass man den Wert des Mitmenschen erkennt und versteht und dass man eigene Anstrengungen macht, um frei und erleuchtet zu werden, mit dem Ziel, in der menschlichen Gemeinschaft guten Willen zum Ausdruck zu bringen. Wir lernen uns zu vollenden, um etwas zu haben, womit wir die Gemeinschaft bereichern können. Das ist das erste Ergebnis des wirkenden Christus-Prinzips im Leben des Einzelmenschen. In der Herrlichkeit der Seele, die (gleich der aufgehenden Sonne) die Dunkelheit verscheucht und die niedere Natur [413] durchstrahlt, schwindet die Persönlichkeit dahin. Das ist das zweite Ergebnis, und zwar die Auswirkung einer Gruppentätigkeit. An die zukünftigen Eingeweihten ergeht der Mahnruf: Als Mitarbeiter einer Gruppe denk nicht an dein kleines Selbst; vergiss es! Geh durch das Tor der Einweihung mit deiner Gruppe und lass dein Persönlichkeitsleben aufgehen im Leben der Gruppe (Gemeinschaft). Das dritte und letzte Ergebnis des Wirkens Christi besteht darin, dass wir uns mit dem Ganzen identifizieren (oder als eins erkennen). Individualität (das höhere Selbst), Einweihung und Einswerden - mit diesen Begriffen kann die Botschaft Christi zusammengefasst werden. Als er auf Erden weilte, sagte er: «Ich und mein Vater sind eins»; das ist die Quintessenz seiner Botschaft. Durch Einweihung erkenne ich (der einzelne) die Wesensgleichheit mit der Gottheit. Daraus ergibt sich also: 1. Buddha . . . der Weg (oder die Methode): Loslösung, Leidenschaftslosigkeit, Unterscheidungsvermögen. Im Englischen: Detachment, Dispassion, Discrimination. 2. Christus . . . das Ergebnis (die Auswirkung): Vollendung der Persönlichkeit, Einweihung, Identifizierung (Einswerden). Im Englischen: Individualism, Initiation, Identification. Es ist interessant, dass das Wirken Buddhas in Worten zum Ausdruck kommt, die alle mit dem vierten Buchstaben im Alphabet, mit D, beginnen. Das Persönlichkeitsempfinden ist erreicht, die Vierheit ist überwunden; Buddha gab uns den Grund für diese Umwandlung und die Regeln hierfür an. Das Wirken Christi kommt in Worten zum Ausdruck, die mit dem neunten Buchstaben des Alphabets, mit I, beginnen; das ist die Zahl der Einweihung. Das sind keine müssigen Spielereien; alle diese Dinge haben Sinn und Zweck. Ich habe hier ganz kurz und unzulänglich die Wesensart von zwei grossen und zwei kleineren Annäherungen umrissen. Diese haben die Menschheit auf die dritte grosse Annäherung vorbereitet, welche die neue Offenbarung und damit einen neuen Himmel und eine neue Erde bringen wird. Ich möchte die orthodoxen Theologen fragen, wie sie die Worte «einen neuen Himmel» deuten: Können sie nicht eine völlig neue Vorstellung über die Welt geistiger Realitäten, ja vielleicht sogar über das Wesen Gottes andeuten? Wäre es nicht möglich, dass unsere jetzigen Vorstellungen von Gott als universales Denken, als Liebe und Wille mit einer neuen Idee und Qualität bereichert werden könnten, für die wir bis jetzt noch keinen Namen haben und von der wir uns nicht den geringsten Begriff machen können? Jede der drei derzeitigen Vorstellungen von der [414] göttlichen Natur (Trinität) war für die Menschheit völlig neu, als sie zum ersten Male dargestellt wurde. Wir können nicht wissen, was die dritte grosse Annäherung der Menschheit bringen wird; jedenfalls werden die Auswirkungen genauso deutlich erkennbar sein wie bei den vorherigen Annäherungen. Die geistige Hierarchie ist seit einigen Jahren der Menschheit nähergekommen. Diese Annäherung hatte zur Folge, dass die grossen Freiheitsideen auftauchten, welche die Herzen der Menschen entzündet haben und für welche die Menschheit jetzt kämpft. In dem Mass, in dem die Mitglieder der Hierarchie uns näherkommen, werden uns die Ideale «brüderliche Gemeinschaft, Kameradschaft, weltweite Zusammenarbeit und Friede (der auf rechten menschlichen Beziehungen beruht)» immer klarer. Wir erschauen im Geist eine neue lebensvolle Weltreligion, ein universales Glaubensbekenntnis, das in seinem grundsätzlichen Idealismus mit der Vergangenheit übereinstimmt, in der Ausdrucksweise jedoch verschieden ist. Ich habe bereits die Grundwahrheiten aufgezählt. auf die sich die neue Weltreligion gründen wird. Das Thema der kommenden Religion wird das der Grossen Annäherungen sein. Diese Religion wird aufs neue die Liebe Gottes zu den Menschen betonen, wofür diese göttlichen Annäherungen ein Beweis sind, und die Menschheit wird der Aufforderung «Nähere dich Gott, so wird er dir näherkommen» Folge leisten. Die neue Religion wird sich in ihren Riten und Zeremonien mit dem invokativen und evokativen Aspekt geistiger Anrufung befassen. Der Bittruf der Menschheit nach göttlicher Annäherung erfolgt auf zweierlei Art und Weise: Entweder durch gestammelte stumme Gebete und flehentliche Bitten, oder aber durch eine methodische, klar formulierte Invokation der geistig orientierten Aspiranten, der intelligenten und überzeugten Mitarbeiter, Jünger und Eingeweihten, also all derer, welche die Neue Gruppe der Weltdiener bilden. Die Wissenschaft der Invokation (Anrufung) und Evokation (Hervorrufung) wird einmal das ablösen oder ersetzen, was wir heute «Gebet» und «Gottesdienst» nennen. Niemand möge sich durch die Bezeichnung «Wissenschaft» beunruhigt fühlen. Es geht hier nicht um eine kalte und gefühllose Verstandessache, sondern um die kluge und zweckmässige Zusammenfassung geistiger Energie und der Kraftströme der Liebe. Sobald diese stark genug sind, werden sie bei den geistigen Helfern eine Resonanz auslösen, so dass 415 diese wieder offen unter Menschen wandeln können. Auf diese Weise wird zwischen der Menschheit und der geistigen Hierarchie eine enge Beziehung und eine dauernde Verbindung zustande kommen. Es dürfte wohl einleuchten, dass die Menschheit, die sich durch ihre fortgeschrittensten Vertreter auf die nächste grosse Annäherung vorbereitet, mit Vertrauen (bei den grossen Massen) und mit Überzeugung (seitens der Wissenden und der Neuen Gruppe der Weltdiener) die bereits genannten Thesen akzeptieren muss: 1. Die Tatsache eines transzendenten Gottes. 2. Die Beziehungen des Menschen zum immanenten Gott. 3. Die Tatsache der Unsterblichkeit. 4. Die brüderliche Verbundenheit der Menschen (die Ausdrucksverleihung der Gottnatur). 5. Die Tatsache, dass es einen Weg zu Gott gibt. 6. Die geschichtliche Tatsache zweier grosser Annäherungen und die Möglichkeit einer dritten, bald bevorstehenden Annäherung. Gerade hier können die erneuerten Kirchen ihre Anstrengungen verstärken; sie sollten aufhören, die äussere und sichtbare Form zu verewigen, sondern anfangen, sich mit der Realität zu befassen, die allen Dogmen und Doktrinen zugrunde liegt. Auf diese innere Zuversicht oder Sicherheit muss sich der Mensch einstellen. Eine Untersuchung der obigen Thesen dürfte ergeben, dass diese von einer überwältigenden Mehrheit der Massen hoffnungsvoll und sehnsüchtig akzeptiert werden, allerdings ohne klares Verstehen; und eine ständig zunehmende Minderheit akzeptiert sie auch, aber mit bewusster innerer Überzeugung, als Ergebnis eigener Erfahrung. Zwischen diesen beiden Extremen befindet sich eine grosse Gruppe von Zweiflern; sie gehören nicht zu den unintelligenten Massen, auch sind sie weder Okkultisten, noch Mystiker oder gar Aspiranten. Sie zweifeln und möchten überzeugt werden; sie weisen den blossen Glauben als Dummheit oder Geistesarmut zurück, sehnen sich aber nach einem Ersatz; sie ragen aus der grossen Masse heraus und erweitern ständig ihren Bewusstseinsbereich dadurch, dass sie geistige Techniken befolgen; schliesslich finden sie ihren Standort unter jenen, die mit Paulus sagen können: «Ich weiss, an wen ich glaube.» Gerade mit diesen Techniken sollte sich die wahre Religionslehre in erster Linie befassen. Wenn wir unseren Blick auf die Welt von morgen richten und [416] uns fragen, worauf sich der Glaube der Menschheit stützen sollte und welches Glaubensgebäude von den Wissenden für den religiösen Geist der Menschen errichtet werden wird, dann zeigen sich uns drei weitere fundamentale Wahrheiten, die zu den bereits geoffenbarten hinzukommen müssen: 1. Die bewiesene Existenz einer geistigen Hierarchie, deren Lebenszweck das Wohl der Menschheit ist. Die Mitglieder der Hierarchie gelten anerkanntermassen als die Treuhänder des göttlichen Plans, welche die göttliche Liebe zum Ausdruck bringen. 2. Die Wissenschaft der Invokation und Evokation entwickelt sich als Mittel und Methode, um dem Göttlichen näherzukommen. Gebet (seit undenklichen Zeiten der religiöse Kult der Massen) und Meditation (die Methode der Mystiker und Okkultisten) sind nur die Vorstufen dieser neuen Wissenschaft; und was man unklar «Verehrung» nennt, ist das Bestreben einer Gruppe oder Gemeinschaft, der geistigen Hierarchie in irgendeiner Form näherzukommen. Diese Hierarchie entfaltet unter der Führung Christi eine rege und wirksame Tätigkeit, und sie ist durch ihre fortgeschrittensten Mitglieder mit dem höchsten geistigen Zentrum (Shamballa) verbunden. In ganz ähnlicher Weise besteht eine Verbindung zwischen Menschheit und Hierarchie durch hochentwickelte, geistig eingestellte Menschen. 3. Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass die unzähligen Sterne, Sonnensysteme und Planeten die Manifestationskörper (oder Erscheinungsformen) grosser geistiger Lebewesen sind und dass zwischen diesen verkörperten Lebenseinheiten eine genauso wirkliche und wirksame gegenseitige Beziehung besteht wie unter den Gliedern der menschlichen Familie. Die geistige Hierarchie des Planeten, die Fähigkeit der Menschheit, mit diesen Grossen Seelen in Berührung kommen zu können und mit ihnen zusammenzuarbeiten, und das Vorhandensein einer grösseren Hierarchie geistiger Energien (von der unsere planetarische nur ein winziger Teil ist) - das sind die drei Wahrheiten, auf denen die kommende Weltreligion aufgebaut werden kann. Ein Verbundensein mit Gott durch Christus - das war seit jeher die Lehre der geistigen Führer der Welt, ganz gleich welchen Namen man ihnen gab. In der Zukunft werden wir dem innersten Lebenskern der Realität mit grösserem Verständnis näherkommen, und wir werden die bisher nur unklar empfundene Beziehung viel [417] deutlicher wahrnehmen und erkennen. Wir werden wissen und verstehen. Wir werden nicht bloss glauben und hoffen und zu begreifen suchen. Wir werden ganz offen von der Hierarchie und ihren Mitgliedern und von ihrem Wirken sprechen. Die hierarchische Natur aller geistigen Lebewesen und die Tatsache, dass es eine grosse «Kette von Hierarchien» gibt, die alle Reiche umspannt, angefangen vom Mineralreich über das Menschenreich und Reich Gottes bis zu den entferntesten geistigen Gruppen: das wird Bedeutung gewinnen und betont werden. Dann wird für die geistigen Lebewesen der sogenannte «Weg der höheren Evolution» frei werden. Diesbezüglich wurde in den letzten beiden Jahrhunderten viel bekanntgegeben. Hunderttausende anerkennen bereits die tatsächliche Existenz der Hierarchie, auch wenn sie von den Orthodoxen noch immer verleugnet wird. Die Allgemeinheit hat von der Existenz der Meister schon gehört; die einen akzeptieren leichtgläubig all die wertlosen und unsinnigen Mitteilungen, die heutzutage von vielen in Umlauf gebracht werden, die anderen kämpfen leidenschaftlich gegen die Verbreitung dieser Lehre. Einige prüfen unvoreingenommen, ob die Lehre vielleicht doch wahr ist und ob man die vorgeschlagenen Methoden befolgen sollte in der Hoffnung, dass sich die Hypothese als Tatsache herausstellt. Die Anzahl dieser Menschen nimmt ständig zu, ebenso ihr Beweismaterial, das vom Glauben zum Wissen führt. So viele kennen schon die Wahrheit; so viele angesehene und ehrenwerte Leute arbeiten bewusst mit den Mitgliedern dieser Hierarchie zusammen, dass selbst die kirchlichen Anfeindungen und die spöttischen Kommentare der Verstandesmenschen nutzlos und vergeblich sind. Was orthodoxe Theologen und Doktrinäre anzubieten |
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Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |