Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
![]() |
Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 406 ff. (engl.) |
durch sein Leben und Wirken auf Erden, dass «Gott Liebe ist». Der Wissensaspekt
der Erleuchtung wird schon verstanden, aber die innere Bedeutung (der tiefere
Sinn) der Liebe wird erst jetzt allmählich erkannt. Licht und Liebe wurden der
Welt von zwei grossen Gottessöhnen in zwei Annäherungen bereits offenbart. Nun
ist eine neue Annäherung unterwegs, die uns die nächste notwendige Wahrheit
bringen wird. Wir fragen uns: Was für eine Wahrheit wird es sein? die Wissenden
und diejenigen, die Gott und ihre Mitmenschen lieben, sind darauf vorbereitet;
die grossen Massen warten darauf.
Einige dieser Annäherungen waren für die gesamte Menschheit hochbedeutsam, andere wiederum betrafen nur eine Nation oder eine Völkergruppe. Jene Gottessöhne, die uns die Gottesliebe offenbaren, kommen aus dem geistigen Zentrum, dem Christus den Namen «das Reich Gottes» gegeben hat. Hier weilen die «Geister [407] der Gerechten, zur Vollkommenheit gebracht» (Hebräer 12, 23); hier ist die Heimat der geistigen Führer der Menschheit, hier leben und wirken die Hierarchen, die Gottes Pläne ausführen und das irdische Geschehen beaufsichtigen. Diese Gemeinschaft der Erleuchteten hat (je nach Religion und Zeitalter) verschiedene Bezeichnungen: man nennt sie Die geistige Hierarchie, die Wohnstätte des Lichts, das Zentrum, wo sich die Meister der Weisheit aufhalten, die Grosse Weisse Loge. Von dort kommen jene, die als Sendboten göttlicher Weisheit oder als Hüter der Wahrheit (wie sie in Christus ist) wirken, und jene Grossen, deren Aufgabe es ist, die Welt zu erwecken, die nächste Offenbarung zu bringen und die Gottnatur augenfällig darzutun. Alle heiligen Schriften in der Welt bezeugen die Existenz dieses Zentrums geistiger Energie. Diese geistige Hierarchie kam und kommt der Menschheit ständig und in dem Masse näher, wie sich die Menschen ihrer Gottnatur immer mehr bewusst werden und fähig sind, mit dem Göttlichen in Berührung zu kommen. Hinter diesem geistigen Zentrum der Liebe und des Lichts gibt es noch ein Zentrum, das im Westen keinen Namen hat, im Osten aber Shamballa heisst. Vielleicht ist die westliche Bezeichnung dafür Shangri-La, die überall anerkannt wird als ein Mittelpunkt des Glücks und einer planvollen Absicht. Shamballa oder Shangri-La ist der Brennpunkt des göttlichen Willens, von wo aus Gott seine Anweisungen gibt und seine Absichten oder Vorhaben leitet. Dort werden die grossen politischen Bewegungen, die Schicksale von Rassen und Nationen und deren Fortschritt beschlossen. In ähnlicher Weise gehen die religiösen Bewegungen, die kulturellen Entwicklungen und die geistigen Ideen vom hierarchischen Zentrum der Liebe und des Lichtes aus. Politische und soziale Ideologien und Weltreligionen, der Wille Gottes und die Liebe Gottes, die Endabsicht des Göttlichen und die Pläne, wie diese Absicht verwirklicht werden kann - all das sammelt sich im Zentrum «Menschheit», dem ein jeder von uns bewusst angehört. Wir haben also drei grosse geistige Zentren auf diesem Planeten: Shamballa, die geistige Hierarchie und die Menschheit. In der Bibel finden wir die Existenz von Shamballa ganz klar bestätigt. Wir lesen da, dass Christus in entscheidenden Augenblicken seines Erdenlebens eine Stimme hörte, die Stimme des Vaters, der Christi Sohnschaft bestätigte und sein Werk guthiess. In [408] diesem Augenblick kam eine Verschmelzung zwischen diesen beiden geistigen Zentren (Hierarchie und Shamballa, dem Reich Gottes und der Welt des Geistes) zustande, wodurch auf der Erde eine geistige Energie freigesetzt (oder ausgelöst) wurde. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Aufgabe aller Weltlehrer und Erlöser vor allem darin besteht, als Vermittler geistiger Kraft und als Verteiler göttlicher Energie zu fungieren. Dieser Energiezustrom manifestiert sich entweder als Impuls einer Weltreligion, als Anstoss zu einer neuen politischen Ideologie oder als Prinzip einer wissenschaftlichen Entdeckung, die für die Höherentwicklung des menschlichen Geistes wichtig ist. Auf diese Weise entstehen neue Religionen, Staatsformen und Zivilisationen. Die Geschichte lehrt uns und beweist es immer wieder, dass solche Entwicklungen dadurch zustande kamen, dass ein grosser, sehr fortgeschrittener Mann in Erscheinung trat und eine wirksame Tätigkeit entfaltete. Diejenigen, die als Weltlehrer, Erlöser oder Religionsgründer hervortraten, kommen aus der Hierarchie und haben den höchsten Grad geistiger Vollendung erreicht. Diejenigen, die den Menschen die Absichten Gottes in Form neuer ideologischer Theorien vermitteln, haben keinen so hohen Rang, weil die Menschheit für die höchsten Ideen noch nicht reif ist. Der Mensch muss noch vieles lernen; Die geistige Entwicklung ist immer um einen Schritt weiter als die Fähigkeit, die gegenseitigen menschlichen Beziehungen und die soziale Ordnung zum Ausdruck zu bringen. Daher kommen zuerst die Weltreligionen, welche die Voraussetzungen für die Herrschertätigkeit schaffen. Diejenigen, die aus dem geistigen Zentrum Shamballa kommen, haben eine grosse Macht; ihr Einfluss war zu allen Zeiten deutlich zu erkennen. Geschichtliche Beispiele dafür sind die Magna Charta, die (amerikanische) Unabhängigkeits-Erklärung und die Atlantik Charta. Die hohen Sendboten, die aus Shamballa oder aus der Hierarchie kommen, um die Menschheit zu befreien und ihr den Weg zu zeigen, tun dies aufgrund der flehentlichen Bittrufe der Menschen, denn es besteht eine wechselseitige geistige Beeinflussung zwischen der Menschheit und der Hierarchie einerseits und zwischen diesen beiden und Shamballa andererseits. Solche Sendboten manifestieren die göttliche Absicht. Der Widerhall ihrer Botschaften bei den Menschen hängt von der jeweiligen Entwicklungsstufe der Menschen ab. In der Frühgeschichte der Menschheit erfolgten solche Annäherungen nur sehr selten; oft [409] lagen zwischen ihnen unzählige Zeitalter. Jetzt können die Annäherungen des Göttlichen an das Menschliche öfter und in neuer Form erfolgen, denn die menschliche Denkfähigkeit hat sehr grosse Fortschritte gemacht, und die Empfänglichkeit der menschlichen Seele für geistige Werte, die z.B. als grosse weltweite Ideologien zum Ausdruck kommen, ist viel grösser geworden. Der Mensch erkennt seine innere geistige Kraft, und er entwickelt einen Sinn für gegenseitige Beziehungen. Infolgedessen macht er bewusste Anstrengungen, um im Guten, Wahren und Schönen Fortschritte zu machen - trotz Krieg, Elend und Not, unter denen jetzt die Menschheit leidet. Daher wurde es möglich, die Annäherung des Göttlichen an das Menschliche zeitlich in Übereinstimmung zu bringen und die grossen Massen mit der Methode vertraut zu machen, wie sie die Annäherung hervorrufen könnten. Das wird nicht nur zu einer neuen Offenbarung und zu einer neuen Weltreligion, sondern auch dazu führen, dass der Mensch eine neue Einstellung zu Gott (Religion? und zu seinen Mitmenschen (Regierung oder Gemeinschaft) gewinnt. In der Frühgeschichte der Menschheit gab es zwei grosse und sehr bedeutsame Annäherungen; sie liegen so weit zurück, dass nur noch Mythen und uralte Denkmäler darauf hinweisen. Die erste grosse Annäherung hatte zur Folge, dass die menschliche Seele und ein weiteres Naturreich neben den bereits bestehenden (Mineral-, Pflanzen- und Tierreich) in Erscheinung traten: das Reich der Menschen. Äonen gingen dahin, der urzeitliche Mensch entwickelte sich langsam und stetig. Dann erfolgte die zweite grosse Annäherung: Die geistige Hierarchie unseres Planeten kam der Menschheit näher. Jetzt öffnete sich der geistige Weg zu Gott für jene, die bewusst handeln und fortschreiten, die den Geist Christi manifestieren können und die ernsthaft nach Erleuchtung und Befreiung streben. Der wahrheitsgemässe Appell Christi « Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen» (Joh. 8, 32) drängt sie, weiterzugehen ins Licht, durch das Tor der Einweihung und hin zu dem Pfad, der «immer heller wird bis zum Tag der Vollendung». [410] (Sprüche 4, 18) Nach der zweiten grossen Annäherung dämmerte im menschlichen Bewusstsein zum ersten Male die Erkenntnis, dass eine geistige Hierarchie wirklich existiert, dass das Tor der Einweihung offensteht und dass der Mensch den Weg des Opfers gehen muss. Von da an haben viele Menschen den Weg gefunden und sind in das geistige Reich gekommen; sie haben ihr menschliches Bewusstsein in göttliches Gewahrsein umgewandelt. Zwischen dem Menschenreich und dem Reich Gottes kam eine gegenseitige Beziehung zustande. In der Entwicklung des Menschengeistes wurde Religion zu einem wichtigen Faktor, und Gott kam den Seinen näher. In der menschlichen Vorstellung entstand zuerst das Bild vom transzendenten (jenseitigen) Gott. Dann wurde Gott zum nationalen Herrscher, wie Jehova in der jüdischen Gesetzesordnung. Später stellte man sich Gott als vollendetes Menschenwesen vor, und der erhabene Gott-Mensch weilte in der Person Christi auf Erden. Jetzt findet der immanente (in jedem Menschenherzen wohnende) Gott immer mehr Beachtung. Das also waren die Auswirkungen der zweiten grossen Annäherung, das waren die Ergebnisse des jahrhundertelangen Wirkens der Erlöser und Weltlehrer, das in dem Lebenswerk Christi seine Krönung fand; Christus war der Inbegriff bisheriger Entwicklungen und zukünftiger Hoffnungen. Jetzt ist eine dritte grosse Annäherung möglich, die nach dem Krieg erfolgen wird, wenn die - durch Feuer und Leiden geläuterten - Menschen ihr Haus in Ordnung gebracht haben und folglich für eine neue Offenbarung bereit sind. Buddha und Christus haben durch ihr Werk diese kommende Offenbarung vorbereitet. Sie selbst verkörperten zwei kleine Annäherungen; durch ihre vereinten Anstrengungen wurde die ganze Menschheit vorbereitet, ihren Teil zu dieser dritten Annäherung beizutragen. Buddha personifizierte ein grosses göttliches Prinzip, eine göttliche Qualität. Er brachte der Welt Erleuchtung, er war der erhabene Herr des Lichts. Er demonstrierte (wie immer in einem solchen Fall) zur Belehrung seiner Jünger den Werdegang der Erleuchtung und wurde «der Erleuchtete». Wie uns die Hl. Schriften Indiens berichten, erlangte er die Erleuchtung unter dem Baum, so, wie Christus die Befreiung des menschlichen Geistes auf dem Kreuzesstamm [411] in Golgatha erlangte. Licht, Weisheit, Vernunft, göttliche wie menschliche Eigenschaften vereinigten sich in Buddha. Er erbrachte den Beweis, dass es allen Menschen möglich ist, diese Erleuchtung zu erlangen und im Licht zu wirken. Er forderte die Menschen auf, den Pfad der Erleuchtung zu gehen, deren Merkmale Weisheit, gedankliche Wahrnehmung und Intuition sind. Dann kam der nächste grosse Lehrer: Christus. Er personifizierte ein noch grösseres geistiges Prinzip, nämlich das der Liebe, und überdies das Licht des Buddha. Christus brachte Licht und Liebe vollendet zum Ausdruck. Diese beiden Söhne Gottes haben also darauf hingearbeitet, dass das Wirken und der Einfluss jener grossen Lebensträger, die jetzt der Menschheit helfen wollen, einen stärkeren Widerhall und ein grösseres Verständnis finden können. Die Arbeit dieser beiden Gottessöhne erbrachte neben vielen anderen auch folgende Ergebnisse: 1. Sie verkörperten gewisse kosmische Prinzipien. Aufgrund ihres Werkes und Opfers strömten göttliche Kräfte in und durch die Menschheit, wodurch die Umwandlung von Intelligenz in Weisheit und von Emotion in Liebe beschleunigt wurde. Als Buddha die Erleuchtung erlangt hatte, brachte er eine Flut von Licht in das Leben und in die Probleme der Welt; er verkündigte die vier edlen Wahrheiten. Seine Jüngergruppe errichtete ein Wahrheitsgebäude, das (durch die Kraft kollektiven Denkens) die Menschheit mit Licht überflutete. 2. Die Botschaft Buddhas brachte dem Menschen zum ersten Male die Ursache seiner ständigen Unzufriedenheit und Unlust zu Bewusstsein, denn er kam zu der Erkenntnis, dass der Weg zur Befreiung nur durch Loslösung, Gemütsruhe und Unterscheidungskraft gefunden werden kann. Wer diese Qualitäten erlangt hat, wird bald vom Rad der Wiedergeburt frei werden. 3. Aufgrund der Botschaft Christi entwickelten sich im Menschheitsbewusstsein drei Grundgedanken: a. Die Wertschätzung des Einzelmenschen und die Notwendigkeit, eigene Anstrengungen zu machen. b. Die günstige Gelegenheit, die der Menschheit geboten werden [412] soll, um einen gewaltigen Schritt vorwärtszukommen und die neue Geburt oder erste Einweihung zu erlangen. c. Die Frage, in welcher Weise dieser nächste Schritt erfolgen sollte, der für uns in die Worte gefasst wurde: «Du sollst den Nächsten lieben wie Dich selbst.» Individuelle Anstrengungen, günstige Gelegenheit für Gruppen und die Anerkenntnis der Wesensgleichheit aller Menschen - das ist die Botschaft Christi. Die Botschaft Buddhas zeigt uns die drei Mittel oder Wege, wie die Persönlichkeit so geändert und vervollkommnet werden kann, dass sie die Gottnatur bewusst zum Ausdruck bringt. Durch Loslösung wird das Gehirnbewusstsein (das physische Werkzeug für das Erkennen innerer Ursachen) von sinnlichen Dingen und von den Verlockungen der niederen Natur abgelenkt oder weggezogen. Die Loslösung besteht eigentlich darin, dass man den Gehirnzellen einen neuen Rhythmus aufzwingt und angewöhnt, so dass das Gehirn auf sinnliche Reize überhaupt nicht mehr reagiert. Durch Leidenschaftslosigkeit (Gemütsruhe) wird die Gefühlsnatur unempfänglich für die Lockkraft der Sinne; Wünsche und |
![]() |
Netnews Homepage Zurück Vorwärts Index Inhaltsverzeichnis |
Last updated Saturday, February 14, 1998 © 1998 Netnews Association. All rights reserved. |