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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 400 ff. (engl.)
der Gottheit sowie durch die Bejahung der Tatsache, dass die menschliche Natur im Wesen mit der göttlichen eins sei, zum Glauben an die Gottnatur des Menschen geführt. Die orthodoxe Religion betont die Gottnatur Christi, und er selbst hat uns gesagt (wie aus vielen Stellen des [401] Neuen Testamentes hervorgeht), dass auch wir von göttlicher Art sind. Wir alle sind Söhne Gottes. So wie er ist, so sind auch wir in dieser Welt, und wir werden grössere Dinge tun als Christus, weil er uns gezeigt hat wie. Das ist das religiöse Fundament der Gleichgesinnten in der Welt. Wenn wir also aufgrund dieser Wahrheiten die Tatsache unserer Gottnatur, die Herrlichkeit der bisherigen Offenbarungen und die noch viel grössere Verheissung der Zukunft anerkennen, dann könnte uns klarer werden, dass jetzt die Zeit für eine neue Phase der Offenbarung gekommen ist. Wir können einsehen, dass zu den früheren religiösen Bräuchen (Gebet, Verehrung, Bekenntnis) die neue Religion der Invokation und Evokation dazukommen kann; der Mensch wird allmählich lernen, seine göttliche Macht zu gebrauchen und mit den geistigen Quellen in eine engere Berührung zu kommen.

Diese neue Form der einen Religion wird tatsächlich die Religion der Grossen Annäherungen sein. Es sind dies Annäherungen zwischen der Menschheit und den grossen geistigen Zentren, die «hinter den Kulissen» wirken; zwischen Gruppen von Mitarbeitern in der äusseren Welt und geistigen Gruppen auf den inneren Ebenen. Solche geistigen Gruppen sind z.B. Die Ashrams der Meister und die Seelengruppen, mit denen alle Menschen (meistens unbewusst) innerlich in Beziehung stehen.

Die neue Religion der Invokation und Evokation wird grosse geistige Energien zusammenbringen und dann deren Spannung zum Nutzen und als Ansporn für die Massen - vermindern. Die Aufgabe der neuen Religion wird darin bestehen, geistige Energie auszuströmen und die Menschheit vor Energien und Kräften zu schützen, für deren Empfang sie noch nicht fähig oder vorbereitet ist. Bei einigem Nachdenken wird euch klar werden, dass bei den kommenden Vollmondfesten folgende Gedanken vorherrschen werden:

Der Schutz und die Befreiung der Menschheit und die Stimulierung der Menschen durch geistige Energie, damit jeweils die richtigen Schritte unternommen werden, um die Menschheit aus dem Dunkel ins Licht, vom Tod zur Unsterblichkeit und aus der Unwirklichkeit zur Wirklichkeit zu führen.

Verbindet daher eure mentale und geistige Aktivität mit der innerlichen Bereitschaft, mitzuhelfen an der Verankerung der grundsätzlichen Lehren [402] der neuen Weltreligion - der Auslese aus der Vergangenheit und der Hoffnung der Zukunft.

Mehr möchte ich jetzt darüber nicht schreiben. Später werde ich mich ausführlich mit den grösseren und kleineren Festtagen des geistigen Jahres befassen, die allmählich an die Stelle der jetzigen religiösen Feiertage in Ost und West treten werden. (Siehe Wiederkunft Christi, 6. Kapitel). Ihr werdet dann erkennen, dass vieles von dem, was ihr gelernt und innerlich aufgenommen habt, sich in den allgemeinen geistigen Plan einfügt. Ihr werdet feststellen, dass das geistige Jahr aus zwei Teilen besteht (symbolisch für Geist und Materie): die Jahreszeit, wenn die Sonne nordwärts wandert, und die Jahreshälfte, wenn sie ihre Bahn südwärts zieht. Ebenso verhält es sich mit dem Monat, in dessen Verlauf der Mond zu- und abnimmt. Und in der Zukunft werden drei grosse Festtage eine besondere Bedeutung gewinnen: Ostern, das Fest des auferstandenen Christus; Wesak, das Fest Buddhas oder der Erleuchtung; und der Juni-Vollmondtag, das Fest der grossen Einigung durch Christus, den Meister aller Meister, den Lehrer der Engel und Menschen.

Zunächst aber möchte ich eure Aufmerksamkeit auf die unmittelbare Aufgabe richten, mit der Hierarchie zusammenzuarbeiten und euren Beitrag zur Rettung der Welt zu leisten.

Die neue Weltreligion

Mai 1943

Im 6. Kapitel meines Buches «Die Wiederkunft Christi» wies ich ausführlich darauf hin, wie die grossen Weltreligionen in Ost und West in äusseren Formen erstarrten und infolgedessen entarteten. Es erscheint mir daher wichtig, die fundamentalen Wahrheiten zu sehen und zu würdigen, die sich hinter den äusseren Formen erhalten haben, auch wenn sie von diesen überdeckt wurden. Wir dürfen nicht vergessen, dass es innerhalb der Kirchen immer gottesfürchtige Menschen und Jünger Christi gegeben hat, die gearbeitet, sich abgemüht und gelitten haben. Sie haben diese Entstellungen gesehen und waren darüber sehr bekümmert. Sie wurden durch ihre Organisationen behindert 403 und von Theologen oft verachtet; dennoch blieben sie anspruchlos inmitten ihrer Gelehrsamkeit. Unter Separatisten und Fanatikern bewahrten sie ihre universale Geisteshaltung und ihre Liebe zu den Menschen. Sie sind die Zierden der Kirche - zu Lebzeiten oft verhasst und nach dem Tode heiliggesprochen. Ihre Grösse liegt in der Tatsache, dass sie den Fortschritt der Geistmenschen bezeugen und voll das zum Ausdruck bringen, was in jedem sich entwickelnden Menschen liegt; sie sind die Elite der Evolution und erprobte Vertreter Gottes. Bei der vorher erhobenen Anklage gegen die Kirchen wollen wir also nicht die wahren Christen innerhalb der Kirchen vergessen.

Ich möchte euch daran erinnern, dass ich an die grossen geistigen Realitäten unbedingt glaube; für mich ist der sich entfaltende Geist des Menschen ein unwiderlegbarer Beweis für die Existenz des «Einen, in dem wir leben, uns bewegen und unser Dasein haben». Ich spreche als einer, der an Christus glaubt, der ihn liebt und der weiss, dass er der Meister aller Meister und Lehrer der Engel und Menschen ist. Ich sehe in Christus den höchsten Ausdruck des Göttlichen auf Erden und kenne das Ausmass seines Opferwerkes für die Menschheit; ich kenne auch die wundervolle Offenbarung, die er gebracht hat, und ich weiss, dass er bald wiederkommen und in den Herzen der Menschen die geistige Herrschaft antreten wird. Ich weiss, dass er an den grossen steinernen Tempeln, die ihm die Menschen errichtet haben, keine Freude hat, solange sein Volk ohne Anleitung fürs praktische Leben oder ohne vernünftige Belehrung bleibt. Ich weiss auch, wie schmerzlich er es empfindet, dass die von ihm gelehrte Einfachheit und der gerade, schlichte Weg zu Gott, den er besonders betont hat, im Lauf der Jahrhunderte im Nebel theologischer Lehren und Meinungen verlorengingen. Er sieht, wie der wahre Sinn seiner Worte im Labyrinth kirchlichen Denkens und Deutens verlorenging und wie seine einfache Lehre, den Weg zu Gott zu gehen, durch Pomp und kunstvolle Zeremonien ersetzt wurde.

Kurz gesagt: Wegen [404] der vielen verschiedenen Glaubensbekenntnisse und Sekten in Ost und West und wegen der theologischen Streitereien über Worte, Sätze und Auslegungen bleiben die sich entwickelnden Söhne Gottes ohne die notwendige Hilfe, um mit Christus und seiner grossen Jüngergruppe - den geistigen Führern der Menschheit - in Berührung zu kommen; dem Sucher wird der Weg zum lebendigen Christus, der die Liebe Gottes zum Ausdruck bringt, nicht klar verständlich gemacht. Die beiden grossen Gottessöhne (der eine im Osten, der andere im Westen) repräsentieren zusammen in vollendeter Weise die Gottheit; ihr Leben und ihre Worte sind Bürgschaften für die Möglichkeiten, die im menschlichen Geist schlummern.

Jetzt warten Christus und Buddha auf ihre Stunde. Dann werden ihre gemeinsamen Anstrengungen und der invokative Bittruf all derer, die wirklich wissen und wahrhaft lieben, der Menschheit die neue Offenbarung bringen, auf die sie wartet.

Die neue Weltreligion muss auf jenen Wahrheiten basieren, die Jahrhunderte hindurch ihre Bewährungsprobe bestanden haben. Ich gab schon an anderer Stelle folgende vier Wahrheiten an:

1. Die Tatsache, dass es einen Gott gibt.

2. Die Beziehung des Menschen zu Gott.

3. Die Tatsache der Unsterblichkeit und der ewigen Fortdauer.

4. Die Kontinuität von Offenbarungen und göttlichen Annäherungen.

Das sind vier grundsätzliche Wahrheiten und Tatsachen, die seit undenklichen Zeiten das Leben der Massen bestimmt und bedingt haben. Die Trübsal und Unzufriedenheit der Menschen beruhen vor allem darauf, dass sie nicht imstande sind, voll und ganz im Bewusstsein dieser vier fundamentalen Erkenntnisse zu leben. Aber diese Erkenntnisse nehmen im menschlichen Denken immer mehr Gestalt an, und für sie kämpfen die alliierten Nationen.

Noch zwei weitere grundsätzliche Tatsachen werden von den Menschen bewusst empfunden.

5. Die Tatsache gegenseitiger Verbundenheit. Das ist eine genauso grundsätzliche geistige Tatsache wie das Dasein Gottes, denn wir wissen, dass Gott unser aller Vater ist.

Wir nennen diese [405] gegenseitige Verbundenheit «Brüderlichkeit», die durch Kameradschaft und rechte menschliche Beziehungen zum Ausdruck kommt (oder einmal kommen wird). Dafür arbeiten wir, und diesem Ziel strebt die Menschheit zu - trotz des Krieges.

6. Die Tatsache, dass es den Weg zu Gott gibt. Diese Tatsache wurde uns zu allen Zeiten von denen bestätigt, die zur Gotterkenntnis gelangten; wir nennen sie Mystiker, Okkultisten und Heilige. Dem Auge der geistig strebenden Menschen enthüllt sich dieser Weg. Die Geschichte der menschlichen Seele ist die Geschichte unaufhörlichen Suchens und Strebens nach diesem Weg, der von den beharrlichen Suchern entdeckt wird.

Seit undenklichen Zeiten haben Menschen jeder Rasse und Nation, überall in der Welt, den Weg zu Gott gefunden; sie gingen diesen Weg im Vertrauen darauf, dass er wirklich existiert, und sie unterwarfen sich den Bedingungen und der notwendigen Disziplinierung; sie fanden ihren Lohn und erreichten das Ziel. Dann «gingen sie ein in die Freude des Herrn», nahmen teil an den Mysterien des himmlischen Reiches und weilten in der Herrlichkeit der Gegenwart Gottes; dann kehrten sie zurück in den Alltag des Erdenlebens, um den Menschen zu dienen. Alle grossen Religionen bezeugen die Existenz dieses Weges und bewahren dieses Zeugnis als kostbarsten Schatz; die Zeugen für diesen Weg sind diejenigen, die über Formen und Theologien hinausgelangt und in die (von Symbolen verhüllte) Welt eingedrungen sind.

Diese Wahrheiten sind ein Teil dessen, was die Vergangenheit darbietet; sie sind unser immerwährendes Erbe; sie bringen uns keine neuen Offenbarungen, sondern nur die Möglichkeit, sie kennen und verstehen zu lernen. Das sind die unseren Erfordernissen und unserer Aufnahmefähigkeit jeweils angepassten Tatsachen, die uns von den Weltlehrern zu Bewusstsein gebracht wurden. Diese Tatsachen sind das innere Gerüst der einen Wahrheit, auf der alle Religionen der Welt basieren einschliesslich der christlichen Doktrinen und Dogmen, deren Grundlagen die Person und die Lehre Christi sind.

Im menschlichen Bewusstsein dämmert jetzt [406] eine neue umfassendere Wahrheit auf, umfassender deshalb, weil sie sich auf das grosse Ganze und nicht bloss auf den Einzelmenschen oder seine persönliche Erlösung bezieht; sie ist eine Erweiterung der individuellen Annäherung an die Wahrheit. Wir wollen sie die Wahrheit der grossen zyklischen Annäherungsbestrebungen zwischen der göttlichen und der menschlichen Natur nennen; alle Weltlehrer und Erlöser waren die Symbole und Garanten dafür. Zu ganz bestimmten Zeiten kam Gott immer wieder seinem Volk näher, während gleichzeitig die Menschheit (blind und unbewusst) grosse Anstrengungen machte, Gott näherzukommen. Von seiten Gottes war diese Annäherung bewusst gewollt und wohlbedacht; von seiten der Menschen war sie zum Grossteil unbewusst, aufgezwungen durch unheilvolle Umstände, durch eine verzweifelte Notlage und durch den inneren Drang aller Seelen. Diese Grossen Annäherungen lassen sich durch die Jahrtausende hindurch zurückverfolgen. Jedesmal brachten sie eine neue Offenbarung, führten zu einem besseren Verstehen der göttlichen Absicht und zur Gründung einer neuen Religionsform; jedesmal wurde eine neue Grundtendenz erkennbar, die eine neue Zivilisation und Kultur hervorbrachte oder zu neuen Erkenntnissen über die Beziehungen zwischen Gott und Mensch oder zwischen dem Menschen und seinen Mitmenschen führte.

Der Begriff «Gott» wurde neu bestimmt. Buddha lehrte uns, dass «Gott Licht ist», und er zeigte uns den Weg zur Erleuchtung; und Christus offenbarte uns

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.