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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 360 ff. (engl.)
darauf eingestellten Denker), die andere durch das einströmende Licht der Vernunft. Buddha machte den ersten planetarischen Versuch, die Weltverblendung zu zerstreuen; Christus bemühte sich als erster, die Weltillusion zu vertreiben. Die Menschheit, die weise genug ist, um ihr Dharma - zu erkennen, muss nun das Werk dieser beiden Avatars fortsetzen. Die Menschen befreien sich jetzt immer mehr von ihren Wahnvorstellungen und fangen daher an, immer klarer zu sehen. Auch die Weltverblendung nimmt langsam, aber unaufhaltsam ab. Diese beiden Entwicklungen kamen durch neuhereingekommene Ideen zustande, die von Intuitiven erfasst und von den Denkern der Weltöffentlichkeit dargestellt wurden. Auch der Umstand trug viel dazu bei, dass die grosse Masse die wahre Bedeutung dieser vier edlen Wahrheiten zwar fast unbewusst, aber dennoch tatsächlich erkannt hat. Enttäuscht und ernüchtert erwartet die Menschheit die kommende Offenbarung, die durch die vereinten Bemühungen des Buddha und des Christus erfolgen wird. Hinsichtlich dieser Offenbarung kann man höchstens nur das voraussehen oder voraussagen, dass sich durch die Vereinigung von Licht und Liebe und durch die Reaktion «erleuchteter Substanz auf die Anziehungskraft der Liebe» äusserst wirksame und weitreichende Folgen einstellen werden. Damit habe ich denen, die ein genügendes Verständnis besitzen, einen bedeutsamen und nützlichen Wink dafür gegeben, welche Methoden am Juni-Vollmond 1942 angewandt und welche Ziele erstrebt werden. Ich habe auch einen Schlüssel zum richtigen Verstehen des Werkes dieser Avatars gegeben, das bisher gar nicht richtig erkannt wurde. Wer den Sinn der Worte «Verklärung eines Menschen» erfasst, wird auch die Wahrheit erkennen, dass «wenn der Körper von Licht erfüllt ist» wir dann «in diesem Licht das grössere Licht sehen werden».. Das heisst: Wenn die Persönlichkeit einen bestimmten Grad der Reinheit, des hingebungsvollen Dienstes und der Erleuchtung erreicht hat, kann die Anziehungskraft der Seele (deren Wesen Liebe und Verstehen sind) wirksam werden; dann kommt es zur Vereinigung oder Verschmelzung von [361] Seele und Persönlichkeit. Das war das, was Christus bezeugt und bewiesen hat.

Wenn in der integrierten Persönlichkeit des strebenden Jüngers das Werk des Buddha (oder des verkörperten buddhischen Prinzips) vollbracht ist, kann auch das Wirken Christi (das verkörperte Prinzip der Liebe) voll zum Ausdruck kommen; dann werden beide Wirkkräfte - Licht und Liebe - im verklärten Jünger ihren strahlenden Ausdruck finden. Was für den einzelnen gilt, trifft auch für die Gesamtmenschheit zu. Da die Menschheit die Reife erlangt hat, kann sie «zur Erkenntnis kommen» und sich an dem Werk der Aufklärung beteiligen und sich geistig und liebevoll betätigen. Für das Alltagsleben wird sich das so auswirken, dass die Verblendung abnehmen und der menschliche Geist von der Knechtschaft der Materie frei werden wird; die Illusion wird zerstört, die Wahrheit dagegen so erkannt werden, wie sie im Bewusstsein derer besteht, die im «Gewahrsein Christi» verwurzelt sind.

Diese Entwicklung verläuft naturgemäss nur langsam, aber geordnet und systematisch; sie wird verhältnismässig langsam in Gang kommen und nur zögernd Fortschritte machen, aber der Enderfolg ist sicher. Eingeleitet wurde diese Entwicklung auf der Astralebene von Buddha, und auf der Mentalebene von Christus, als er auf Erden weilte. Das war ein Anzeichen dafür, dass die Menschheit allmählich zur Reife kam. Diese Entwicklung wurde dadurch verstärkt, dass diese beiden grossen Avatars im Lauf der beiden letzten Jahrtausende Jünger und Eingeweihte um sich scharten. Und sie erreichte einen Höhepunkt, als die Verbindung zwischen Shamballa und der Hierarchie geschaffen und erweitert wurde und als sich der Kontakt zwischen diesen beiden grossen Zentren und der Menschheit festigte.

Am Juni-Vollmondtag 1942 wird die direkte Verbindung zwischen drei Zentren zum erstenmal erprobt werden, nämlich zwischen Shamballa, der Hierarchie und der erwartungsvollen Menschheit. Für diesen Test werden die vereinten Anstrengungen Christi, Buddhas und all derer eingesetzt, die auf den gemeinsamen Einfluss [362] dieser beiden Avatars reagieren können. Dieser Versuch muss gerade in der Zeit gemacht werden, da die Mächte des Bösen die heftigsten Angriffe unternehmen; er wird sich über zwei Wochen erstrecken, nämlich vom 30. Mai (Vollmondtag) bis zum 15. Juni 1942. Während dieser Zeit werden sich die geistigen Kräfte stärkstens konzentrieren und eine besondere Invokation benützen, von der die Menschheit selbst keinen Gebrauch machen darf; aber der Erfolg oder Misserfolg dieses Versuchs hängt letzten Endes von der Menschheit ab.

Ihr mögt (irrtümlicherweise) das Gefühl haben, dass nicht genügend Leute wissen oder verstehen, welcher Art diese günstige Gelegenheit ist oder was da vor sich geht. Aber der Erfolg eines solchen Versuches hängt nicht vom esoterischen Wissen einiger Leute ab, die von diesen Tatsachen teilweise Kenntnis erhielten. Er beruht auch auf der inneren Einstellung der vielen Menschen, die unbewusst auf die geistigen Wirklichkeiten hinarbeiten, die für alle eine neue und bessere Lebensweise anstreben, die das Wohl der Gesamtheit wünschen und sich danach sehnen, unter den Menschen wahre Güte, rechte gegenseitige Beziehungen und geistigen Unternehmungsgeist zu erleben. Solche Menschen gibt es sehr viele und in jeder Nation.

Wenn der Wille Gottes, der sich in Shamballa manifestiert und in Buddha konzentriert, wenn die Liebe Gottes, die sich in der Hierarchie manifestiert und in Christus konzentriert, und wenn auch noch das intelligente Verlangen der Menschheit, das durch die Weltjünger, die Weltaspiranten und die Menschen guten Willens intensiv zum Ausdruck kommt, alle miteinander übereinstimmen, sei es bewusst oder unbewusst, dann kann und wird eine grosse Neuorientierung erfolgen. Ein solches Ereignis kann eintreten.

Die ersten Auswirkungen werden die Erhellung der Astralebene und der Anfang einer Entwicklung sein, welche die Verblendung zerstreuen wird. Sodann werden die Durchstrahlung der Mentalebene, die Zerstörung aller früheren Illusionen und die schrittweise Enthüllung der neuen Wahrheiten folgen, wofür die alten Ideale und sogenannten Wahrheitsformulierungen lediglich als Wegweiser dienten. Denkt darüber nach. Der Wegweiser zeigt uns nur den Weg, den [363] wir gehen sollen, aber nicht das Ziel; er ist nur ein Hinweis, aber kein Abschluss. So ist es mit allen bisherigen Wahrheiten.

Es werden daher Wissende benötigt, Leute mit hellem Kopf und offenem Herzen; es müssen Menschen sein, die frei sind von vorgefassten Meinungen, an denen fanatisch festgehalten wird, und frei von uralten Idealismen, die man nur als Hinweis auf einzelne Aspekte grosser, nicht verwirklichter Wahrheiten sehen muss. Diese Wahrheiten können zum erstenmal weitgehend verwirklicht werden, wenn die Lektionen der gegenwärtigen Situation in der Welt und der Katastrophe des Krieges richtig verstanden werden, und wenn der Wille, Opfer zu bringen, hinzukommt.

Ich habe dieses Beispiel für die praktische Anwendung der Lehre über Verblendung, Illusion und Maya deshalb gegeben, weil sich dieses Weltproblem jetzt zugespitzt hat und weil die Klärung dieses Problems das bedeutsamste Thema für jeden Fortschritt (auf erzieherischem, religiösem, und volkswirtschaftlichem Gebiet) bis zum Jahr 2025 bleiben wird.

In der heutigen Zeit, da die Menschheit die Offenbarung erwartet, welche die Gedanken, Träume und konstruktiven Ziele des Neuen Zeitalters verkörpert, geht das Verlangen zum erstenmal von einer grossen Gruppe von Menschen aus, die intuitiv eingestellt sind. Ich sagte nicht «Intuitive», meine Brüder. Diese Gruppe ist jetzt so gross, ihr Wollen ist so real und ihre Forderung so dringend, dass es ihr gelingen wird, das Verlangen der Massen darauf zu konzentrieren.

Daher wird jedwede, in naher Zukunft gegebene Offenbarung «vom Geist des Verstehens» besser geschützt sein als jede frühere. Das ist die Bedeutung der Worte im Neuen Testament: «Jedes Auge wird ihn sehen.» die Gesamtmenschheit wird den Offenbarer erkennen. In vergangenen Zeiten erfuhren nur wenige Leute vom Dasein eines göttlichen Sendboten, und nur wenige Menschen erkannten ihn; es brauchte Jahrzehnte und oft auch Jahrhunderte, bis seine Botschaft in die Herzen der Menschen drang.

Der Druck und die Spannung der Zeit, ein entwickelter Sinn für richtige Grössen- und Wertverhältnisse, und eine erzwungene Rückkehr zum einfachen Leben mögen die kommende Offenbarung davor bewahren, allzurasch im Feuer der Grossen Illusion unterzugehen.

Die Zeit zwischen Krieg und Frieden

August 1942

Viele Tausende, die [364] bisher meine Flugblätter und Artikel gelesen haben, dringen beharrlich darauf, ich möchte doch auch etwas über die kommende Rehabilitierung und darüber schreiben, wie man sich schon jetzt (bis zum Kriegsende) auf eine nützliche Betätigung in der Nachkriegszeit vorbereiten könnte.

Als der Krieg ausbrach, veröffentlichte ich den Artikel «Die jetzige Weltkrise». Ich versuchte darin, die Ursprünge des Konflikts und die Triebfedern zu skizzieren, welche diese Katastrophe ermöglicht haben. Später erschien der Artikel «Die kommende Weltordnung». Darin versuchte ich, der leidenden Welt ein materielles und geistiges Zukunftsbild aufzuzeigen, nach welchem die Herzen der Menschen schon lange verlangten. Ich habe mich also in diesen beiden Artikeln sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Zukunft befasst.

Mehr war damals nicht möglich, da die Nationen, die heutigen Alliierten, uneinig waren. Bei den damals neutralen Nationen mangelte es an Verständnis, denn sie waren nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Vor allem anderen aber war da die Tatsache, dass die entscheidenden Fragen von der Menschheit selbst geklärt werden mussten, und damals konnte man unmöglich genau voraussagen, was die Menschheit tun würde. Auch die erleuchtetsten Menschen und die geistigen Führer konnten nicht wissen, welche Richtung die Menschheit einschlagen würde, oder ob es genügend klar denkende Leute in der Welt geben würde, die imstande wären, die Massen zu einem wirksamen Widerstand gegen die Achsenmächte anzufeuern. Die Frage lautete: Werden die weltweite Angst und Selbstsucht dominieren? Oder werden der Geist der Freiheit und die Liebe zur Freiheit stark genug sein, um die freien Nationen zu einer unerschütterlichen Gemeinschaft zusammenzuschweissen?

Heute ist der Ausgang des Krieges klar, und das Ende unausbleiblich. Die freien Nationen und die besiegten und versklavten kleinen Nationen sind geistig und praktisch geeint und aufs äusserste entschlossen, den Krieg zu gewinnen. Das Schicksal der Achsenmächte ist daher unwiderruflich besiegelt, auch wenn sie [365] derzeit noch auf allen Fronten siegreich zu sein scheinen. Nur der Zeitpunkt des endgültigen Sieges des Rechts über die Macht ist ungewiss, weil die Angreifer ungeheure Vorbereitungen getroffen haben, die Demokratien aber nicht; aber die letzteren sorgen jetzt für eine rasche Abhilfe.

Mit diesem Artikel möchte ich die Probleme (und vielleicht auch einige Lösungen) andeuten, die in der Nachkriegszeit (bis zur Errichtung einer neuen Weltordnung) auftauchen werden. Man kann dieses Thema nur in grossen allgemeinen Zügen behandeln, denn es ist zu umfangreich, als dass man vernünftigerweise ins einzelne gehen könnte. Wir können indes überlegen, was wir sofort nach Beendigung des Krieges tun könnten und welche Massnahmen ergriffen werden sollten, um nach dem Krieg einen vernünftigen Wiederaufbau in die Wege zu leiten. Diese Periode der Rehabilitierung und des Wiederaufbaus sollte jetzt für diejenigen, die ihre Mitmenschen lieben, eine Angelegenheit tiefen Nachdenkens sein.

Nach Ansicht mancher Leute ist es verfrüht, schon jetzt über den späteren Wiederaufbau nachzudenken; sie meinen (mit Recht), dass unsere erste Sorge die sein sollte, den Krieg zu gewinnen. Auch ich bin dieser Ansicht. Der Wille zum Sieg ist das erste und wichtigste Erfordernis; denn wenn die Achsenmächte triumphieren sollten, gäbe es auch keinen wahren Wiederaufbau. Es gibt indes viele Menschen, die nicht unmittelbar am Kampf teilnehmen, sondern gezwungen sind, zivile Aufgaben im Leben der Nation zu erfüllen. Diese Menschen können in Vorbereitung auf die Zukunft denken, sprechen und handeln. Wieder andere sind der Ansicht, dass nur geschulte Politiker und Wirtschaftsfachleute in der Lage sind, dieses schwierige Problem so anzupacken, dass man von ihnen einen nützlichen Beitrag erhoffen kann. Andere wiederum sagen, dass allein der Friede wichtig ist, dem eine lange Periode mentaler Stille in jedem Land folgen sollte; sie glauben, dass die Menschen viel zu erschöpft und unglücklich sind, als dass sie schon bereit wären, einen Wiederaufbau in Angriff zu nehmen. Wieder andere sind derart pessimistisch, dass sie die Hoffnung auf eine Wiedergesundung der Welt völlig aufgegeben haben. In düsterer Erwartung sehen sie einem Zusammenbruch aller zivilisierten Lebensvorgänge entgegen. An allen diesen Meinungen ist etwas Wahres [366] dran. Wohl werden die Fachleute dringend notwendig sein, aber ihre Arbeit ist ohne das verständnisvolle Interesse und die tragende Kraft derer, die in ihrem Herzen von Liebe entflammt sind, unmöglich. Private und staatliche Institutionen, finanzielle wirtschaftliche Hilfe und Fürsorge allein werden nicht genügen; die Lösung muss vor allem anderen darin gefunden werden, in den Menschenherzen den guten Willen zu wecken. Das wird den

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.