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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 354 ff. (engl.)
euch als Gruppe und Einzelmenschen ruhen. Mögen die Heiligen, deren Schüler ihr werden möchtet, euch das Licht zeigen, das ihr sucht, und euch die starke Hilfe ihres Mitgefühls und ihrer Weisheit geben, bis ihr dort steht, wo der eine Initiator angerufen wird, bis ihr seinen Stern aufstrahlen seht.

Die Ursache der Weltkatastrophe

Juni 1942

Wir wollen nun die derzeitige Situation und die Weltkatastrophe betrachten, die ihren Ursprung in der weltweiten Verblendung und Täuschung hat; und wir wollen untersuchen, ob sich diese Lage erleichtern und verbessern lässt. Diese Möglichkeit besteht, und sie liegt in den Händen der beiden grossen Avatars Buddha und Christus.

Es ist schwierig, über dieses Thema Weltverblendung [*M1] unbehindert zu schreiben, denn wir stehen mittendrin in seiner stärksten Wesensäusserung - der schlimmsten, die jemals erlebt wurde. Das ist deshalb so, weil sich die Verblendung, bedingt durch jahrhundertelange Gier und Selbsucht, durch Angriffslust und Materialismus, in einer Dreiheit von Nationen konzentriert hat. Diese Verblendung ist daher leicht zu erkennen, und sie ist in ihrer Manifestation äusserst wirksam. Drei Nationen geben den drei Aspekten der Weltverblendung (Illusion, Verblendung, Maya) in erstaunlicher Weise Ausdruck. Die machtvolle Einwirkung dieser drei Aspekte auf das Bewusstsein der Menschheit beruht nicht nur auf [355] der Reaktion Deutschlands, Japans und Italiens auf diesen uralten Gifthauch, sondern auch auf der Tatsache, dass alle Nationen (die Alliierten genauso, wie die totalitären Mächte) mit diesem weltweiten Ansteckungsstoff infiziert sind. Das Freiwerden der Welt hängt infolgedessen weitgehend von jenen Leuten in jeder Nation ab, die sich (innerlich) von dem Blendwerk dieser Illusionen und Täuschungen der menschlichen Seele frei gemacht und einen Gewahrseinszustand erreicht haben, der sie den Konflikt in einem weiteren Rahmen sehen lässt, nämlich als Konflikt zwischen dem Hüter der Schwelle und dem Engel der göttlichen Gegenwart.

Diese Leute sind die Aspiranten, die Jünger und die Eingeweihten der Welt. Sie merken und verspüren den wesentlichen Dualismus und Gegensatz mehr als die dreifache Wesensart und die differenzierten Zustände, die dem erkannten Dualismus zugrunde liegen. Sie haben es leichter, dem Problem beizukommen, und aus diesem Grund liegt derzeit die Lenkung der Welt weitgehend in ihren Händen.

Gerade hierin ist die Religion (als Ganzes gesehen) irregegangen; ich meine die orthodoxe Religion. Sie hat sich immer nur mit dem Hüter der Schwelle beschäftigt, und die Theologen sahen, von ständiger Furcht bedroht, nur den materiellen, in die Augen fallenden Aspekt des Lebens; die Tatsache des Engels blieb eine Theorie und Gegenstand des Wunschdenkens. Der Ausgleich erfolgt jetzt durch humanitäre Denk- und Verhaltensweisen, die - ohne Rücksicht auf theologische Grundtendenzen - in hohem Masse zur Geltung kommen. Diese Denkweisen stützen sich auf die Annahme, dass der menschliche Geist von Natur aus gut und gerecht, der Mensch göttlich und das Wesen der Menschheit unzerstörbar ist. Dies führt zwangsläufig zur Vorstellung von der göttlichen Gegenwart, dem immanenten Gott, und resultiert aus der notwendigen Auflehnung gegen den einseitigen Glauben an den transzendenten Gott. Diese geistige Revolution stellte lediglich das Gleichgewicht her und braucht uns grundsätzlich keine Sorge zu machen, denn der transzendente Gott existiert ewig; aber man kann ihn nur erkennen und den richtigen Zugang zu ihm finden durch den [356] immanenten Gott. Immanent im Einzelmenschen, in Gruppen und Nationen, in organischen Formen, in der Religion, in der Gesamtmenschheit und im planetarischen Lebenszentrum. Die Menschheit kämpft seit undenklichen Zeiten gegen Illusion, Verblendung und Maya an. Fortschrittliche Denker und die Menschen auf dem Probe-, Jünger- und Einweihungspfad haben den Punkt erreicht, an dem man Materialismus und Geistigkeit, den Hüter der Schwelle und den Engel der Gegenwart sowie den grundsätzlichen Dualismus der Erscheinungswelt klar abgegrenzt erkennen kann. Aufgrund dieser klaren Demarkationslinien können die dem jetzigen Weltgeschehen zugrunde liegenden Probleme, die Ziele des weltweiten Ringens, die Methoden zur Wiederherstellung des im Atlantischen Zeitalter so weitverbreiteten geistigen Kontaktes sowie das Erkennen der Arbeitsweisen, welche die neue Weltära einleiten können, ganz deutlich beobachtet und klar abgeschätzt werden.

Alle Verallgemeinerungen geben Raum für Irrtum. Man könnte indes sagen, dass in Deutschland die Weltverblendung - der mächtigste und am meisten augenfällige der drei Aspekte - am stärksten konzentriert ist. Japan manifestiert die Maya-Kraft, die gröbste Form der materiellen Kraft. Das individualistische und mental polarisierte Italien bringt die Weltillusion zum Ausdruck. Die alliierten Nationen mit all ihren Fehlern, Unzulänglichkeiten, Schwächen und nationalen Eigenarten sind Brennpunkte des Konflikts zwischen dem «Hüter» und dem «Engel»; auf diese Weise treten die drei Arten von Verblendung und die endgültige Form der Gegnerschaft zwischen dem geistigen Ideal und dessen materiellem Gegensatz gleichzeitig in Erscheinung. Die alliierten Nationen werfen indes allmählich und entschlossen das Gewicht ihrer Anstrengungen in die Waagschale des Engels, so dass das verlorene Gleichgewicht wiederhergestellt wird; so entwickeln sich allmählich und überall jene Denkweisen und Zustände, die schliesslich die Illusion vertreiben, die Verblendung zerstreuen und die Kraft der Maya schwächen werden. Das kommt dadurch zustande, dass die Völker, die sich zur Bezwingung der drei Achsenmächte zusammengeschlossen haben, immer klarer denken und Ideen im Zusammenhang mit dem Ganzen erfassen können (im Rahmen einer wünschenswerten Weltordnung oder eines Staatenbundes), und dass sie [357] zwischen den Kräften des Lichtes und der materialistischen üblen Wirtschaft unterscheiden können.

Die Arbeit und die Aufgaben jener Menschen, die in der Weltbühne den Kampfplatz sehen, auf dem der Streit zwischen dem Hüter der Schwelle und dem Engel der Gegenwart ausgetragen wird, könnten im einzelnen wie folgt beschrieben werden:

1. Die Herbeiführung jener Zustände oder Voraussetzungen, die es den Mächten des Lichts ermöglichen, die Kräfte des Bösen zu überwinden. Das geschieht durch den zunehmenden Druck ihrer Streitkräfte und durch ihre klare Einsicht.

2. Die Menschheit muss aufgeklärt und fähig werden, klar unterscheiden zu können zwischen

a. Geistigkeit und Materialismus; es müssen die ganz verschiedenen Ziele der beiden Machtgruppen aufgezeigt werden.

b. Teilhabenlassen und Habgier; es muss auf eine künftige Welt hingewiesen werden, in der «Die Vier Freiheiten» massgebend sein und alle Menschen das haben werden, was sie für eine angemessene Lebensführung brauchen.

c. Licht und Dunkel; man muss den Unterschied klarmachen zwischen einer aufgeklärten Zukunft in Freiheit mit gleichen Chancen, und einer dunklen Zukunft in Sklaverei.

d. Kameradschaft und Absonderung; entweder wird es eine Weltordnung geben, in der die internationale Verständigung nicht mehr behindert wird durch Rassenhass, Klassengeist und religiöse Unterschiede, oder es droht die Herrschaft der Achsenmächte mit den Herrenrassen, unter der die religiösen Anschauungen festgelegt und beschränkt und die Völker versklavt werden.

e. Dem Ganzen und dem Teil; man muss auf die Zeit hinweisen, die (unter dem evolutionären Drang des Geistes) näherkommt, in welcher der Teil die Verantwortung für das Ganze übernimmt und das Ganze zum Wohl des Teiles besteht. Das dunkle Element kam durch jahrtausendelange Verblendung zustande. Weltaspiranten und Jünger, die durch ihre Aktionen und Stellungnahmen in Wort und Schrift die dunklen und üblen Zusammenhänge erhellen, müssen das Licht der Erkenntnis wecken und überall verbreiten.

3. Es muss der Weg für drei geistige Energien vorbereitet werden; sie werden die Menschen zwangsläufig zu [358] einem grösseren Auffassungsvermögen oder Verständnis bringen, so dass ihr konzentriertes Denken grössere Klarheit gewinnt. Diese drei Energien sind folgende:

a. Die Energie der Intuition; sie wird allmählich die Weltillusion vertreiben und eine starke Zunahme der Eingeweihten bewirken.

b. Das durch die Energie der Erleuchtung wirksam werdende Licht der Erkenntnis wird die Weltverblendung zerstreuen und viele Tausende auf den Pfad der Jüngerschaft bringen.

c. Die Energie der Inspiration wird mit Allgewalt die Anziehungskraft der Maya oder Substanz untergraben und zunichte machen; dadurch werden zahllose Scharen auf den Probepfad kommen.

4. Jedes mögliche Mittel muss angewendet werden, um in den Planeten neues Leben einströmen zu lassen. Der erste Schritt in dieser Richtung soll erweisen, dass die Macht des Materialismus gebrochen ist; die Bestätigung dafür wird sowohl die vollständige Niederlage der Achsenmächte als auch (nachher) die Fähigkeit der Alliierten sein, die Wirkkraft der geistigen Werte durch konstruktive Massnahmen zu beweisen. Diese Massnahmen sollen die Ordnung der Welt wiederherstellen und jene Grundlagen schaffen, die eine bessere und mehr geistige Lebensweise verbürgen. Diese konstruktiven Projekte und Grundsätze müssen sowohl individuell als auch gemeinschaftlich (von Nationen) übernommen werden. Das erstere geschieht bereits, das letztere muss noch kommen.

5. Den Völkern der Welt müssen die Wahrheiten, wie sie von Buddha, dem Herrn des Lichts, und von Christus, dem Herrn der Liebe, gelehrt wurden, eindringlich vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang möchte ich auf folgende grundsätzliche Notwendigkeiten hinweisen:

a. Die Achsenmächte müssen die Lehre des Buddha, wie er sie in den vier edlen Wahrheiten verkündete, klar erfassen; sie müssen erkennen, dass die Ursache aller Sorgen und Leiden das Verlangen ist, die Gier nach materiellen Dingen.

b. Die Alliierten müssen lernen, das Gesetz der Liebe anzuwenden, wie es im Leben Christi zum Ausdruck kam; sie müssen die Wahrheit dokumentieren, dass «kein Mensch (und ebenso keine Nation) für sich allein lebt» [359] und dass das Ziel aller menschlichen Anstrengungen liebevolles Verstehen ist. Es wird notwendig sein, einen Generalstabsplan der Liebe für die Gesamtheit zu entwerfen.

Wenn die Lebensimpulse und Lehren dieser beiden grossen Avatars verstanden und erneut bezeugt würden im Leben und Denken der heutigen Menschen, im Weltgeschehen und im Alltag, dann könnte die derzeitige Weltordnung (eigentlich Unordnung) so umgestaltet und geändert werden, dass allmählich eine neue Welt und eine neue Menschheit entstünden. Verzicht und Opferwille sollten das Leitmotiv der unmittelbaren Nachkriegsperiode sein, ehe das Neue Zeitalter anbricht.

Studierende sollten beachten, dass alle Manifestationen und jeder kritische Zeitpunkt symbolisch durch den Punkt im Kreis dargestellt werden, durch ein Machtzentrum innerhalb einer Einflusssphäre. So ist es heute mit dem gesamten Problem, die Weltverblendung und Weltillusion zu beenden, die grundsätzlich die Ursache der heutigen Weltkatastrophe sind. Die Möglichkeit, diese Verblendung zu zerstreuen, besteht zweifellos bei den beiden grossen Avatars Buddha und Christus.

In der Welt der Verblendung (in der Welt der Astralebene und der Gefühle) erschien ein Lichtpunkt. Der Herr des Lichts, Buddha, unternahm es, in sich die Erleuchtung zu zentralisieren, die schliesslich die Zerstreuung der Verblendung ermöglichen würde. In der Welt der Illusion (im Denkbereich) erschien Christus, der Herr der Liebe, der in sich die Macht des anziehenden göttlichen Willens verkörperte. Er unternahm es, die Illusion dadurch zu vertreiben, dass er (durch die Macht der Liebe) die Herzen aller Menschen zu sich heranzog, und er bekräftigte diese Entschlossenheit mit den Worten: «Und ich, wenn ich erhöhet werde von der Erde, will ich sie alle zu mir ziehen.» (Joh. 12, 32) Sobald die Menschen diese Stufe erreicht haben, wird sich ihnen die Welt geistiger Wahrnehmung, die Welt der Wahrheit und der göttlichen Ideen auftun. Und die Illusion wird verschwinden.[360] Das vereinte Wirken dieser beiden grossen Gottessöhne, das sich in den Weltjüngern und ihren Eingeweihten konzentriert, muss und wird unweigerlich die Illusion zerstören und die Verblendung vertreiben: die eine durch das intuitive Erkennen der Wirklichkeit (seitens der

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.