Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 220 ff. (engl.)
und aus dieser Situation können sie nur durch rechtes Handeln und weitblickende Vorausschau herauskommen. Sie müssen ihr Leben eine Zeitlang dieser Weltlage anpassen und ihre Tätigkeiten den Erfordernissen ihrer Nation unterordnen. Für jene, die in diesen Weltkrieg hineingezogen wurden und auf der einen oder anderen Seite der klar geschiedenen Parteien stehen, ist ihr derzeitiges Handeln klar: Teilnahme am nationalen Notstand. Diese geforderte äussere Tätigkeit lässt sich indes durchaus mit innerem rechten und klaren Denken vereinbaren, das im Lauf der Zeit immer mehr zu richtigem Handeln führen wird. Bei denen, die unter den Kräften des Lichtes kämpfen, wird dieses richtige Handeln schliesslich zum Recht und zu einem gerechten Frieden führen. Bei denen, die - verwirrt und bestürzt - für die Kräfte des Materialismus tätig sein müssen, wird das richtige Handeln schliesslich dazu führen, sich gegen das Böse und Unrechte aufzulehnen, denn die Herzen aller Menschen und die Quellen des göttlichen Lebens dürfen nicht dauernd in falsche Bahnen des Tätigseins gelenkt werden. Die Verantwortung für das derzeitige Weltgeschehen und für die gigantischen nationalen Anstrengungen liegt jetzt nicht mehr bei einem Einzelmenschen; die Verantwortung für die Zukunft liegt aber noch immer in seinen Händen. Dieser Übernahme rechter Verantwortung müssen jedoch klares Denken und richtiges Handeln als Bürger vorausgehen.

Das Problem derer, die in neutralen Ländern leben, ist ein anderes, und ich habe bereits angedeutet, nach welchen Grundsätzen sie es lösen sollten.

[221] Bei den Weltjüngern und Aspiranten, zu denen ihr euch zählt, kann das ganze Problem in einem noch umfassenderen Sinn gesehen werden. Durch die gegebene Lage, durch Karma und infolge des freien Entschlusses der Seele seid ihr gezwungen, unter einem der beiden Banner oder in einem neutralen Land zu arbeiten. In allen drei Fällen besteht euer Problem darin, den geistigen Brennpunkt dieser Weltkrise klar zu erkennen und euren objektiven oder subjektiven geistigen, emotionellen oder mentalen Einfluss, den ihr vielleicht habt, zugunsten der Lichtkräfte aufzubieten. Dabei müsst ihr eine verständnisvolle Geisteshaltung unerschütterlicher Liebe (nicht Gefühl oder Sentimentalität) gegenüber allen Menschen beibehalten, ohne innerlich Ausnahmen oder Vorbehalte zu machen. Dass manchmal etwas getan werden muss, das die Formseite des Lebens oder die physischen Formen verwundet oder beschädigt, ist durchaus vereinbar mit einer standhaften Seelenliebe. Das ist für den Jünger eine harte und schwierige Aufgabe, aber dessen ungeachtet ein leitendes Prinzip in der Evolution. Diese Weltkrise und dieser Weltkrieg bringen den Menschen hoffentlich die Erkenntnis, dass die Formseite der Erscheinungswelt mit ihrer aggressiven Selbstsucht, Grausamkeit und separatistischen Tendenz unvermeidlich zu Schmerz, Leid, Krieg, Krankheit und Tod führt und unweigerlich den Keim zu ihrer schliesslichen Beseitigung in sich trägt. Die heutige Situation wurde also von den Menschen selbst geschaffen und ist die Folge ihrer materialistischen Wesensart und mangelnden Seelenherrschaft. Die Seele ist aber ewig. Allesumfassende Liebe ist ihr Wesen. Die derzeitige Krise hat einzig und allein den Zweck, das menschliche Hauptaugenmerk von der Form und dem materiellen Lebensaspekt weg in das Seelenbewusstsein zu verlagern, und zwar ohne Rücksicht auf hinderliche Formen. Gerade dieser Bewusstseinsverlagerung widersetzen sich heute die Kräfte des Materialismus.

Die Menschheit befindet sich daher in einem Strudel von Konflikten. Der Ausgang hängt vom klaren Denken, weisen Sprechen und von den selbstlosen Bestrebungen der Weltjünger ab, die mit allen guten Kräften für das Wohl der heutigen Welt zusammenarbeiten. Die Weltjünger tun ihre Pflicht als Bürger ihres Landes, aber sie kultivieren unaufhörlich und mit eiserner Beharrlichkeit ein Weltbewusstsein.

[222] Ich möchte nun etwas ausführlicher über die Möglichkeit einer göttlichen Intervention sprechen.

Innerhalb der Aura unseres Planeten halten sich jetzt gewisse grosse geistige Kräfte und Wesenheiten auf, die auf die Gelegenheit warten, an der Erlösung, Neugestaltung und am Wiederaufbau der Welt aktiv teilzunehmen. Ihre Anwesenheit wird zu Zeiten von den geistig eingestellten Menschen verspürt, und die Realität dieser Wesenheiten wird von den Mystikern und Okkultisten, die in allen Ländern tätig sind, erkannt. Diese Wahrnehmung wird von den Menschen entsprechend ihrer religiösen und psychologischen Erziehung und ihren mentalen oder emotionellen Tendenzen zum Ausdruck gebracht. Von vielen orthodoxen Christen wird der Advent Christi, sein «Zweites Kommen», begierig erwartet. Sie sehen in diesem Krieg ein Anzeichen für das Ende der Welt und die Vorbereitung für die Wiederkunft Christi, der auf Erden den Frieden bringen wird. Im Orient wiederum erwarten Menschen das Erscheinen eines Avatars, der von Gott die notwendende Weltbotschaft bringen oder die neue Energieart übermitteln wird. Propheten und Astrologen kündigen einen Kommenden an, und ihre verschiedenen Ansichten scheinen alle auf Ihn hinzuweisen. Überall rufen Okkultisten die Kräfte des Lichtes an und erflehen das Erscheinen einer ausserplanetarischen Macht, der sie den Namen «Geist des Friedens» geben. Menschen ohne religiöse oder metaphysische Einstellung vertrauen darauf, dass Notzeiten immer einen grossen Befreier oder eine Gruppe von Männern hervorbringen, die imstande sind, den Lauf der Welt zu ändern und - unter dem Druck der Zeiten - die neue und notwendige Ära der Zivilisation und Kultur einzuleiten. Viele halten sich davon zurück, die Erfordernisse eines solchen Kommenden im einzelnen zu beschreiben, weil seine Aufgabe ungeheuer gross und weltweit ist; aber insgeheim erhoffen sie sein Erscheinen und beten darum. Andere wiederum sehen in einer solchen Idee und Hoffnung einfach eine psychologische Erfüllung, den Ausdruck des Wunschlebens - diesmal der gesamten Menschheit - zum ersten Male in der Geschichte der Menschheit. Diese Leute neigen zu der Ansicht, dass ein solcher Wunsch keinen wahren Bestand oder Platz im Leben der Menschheit habe, dennoch wünschen sie, dass es so wäre. Sie vergessen, dass, wenn von den Menschen in der Welt eine genügend [223] mächtige Gedankenform über eine lange Zeit hin erbaut worden ist, auch ein weiteres und endgültiges Stadium möglich ist. Diese Gedankenform kann so magnetisch werden, dass sie eine grosse Energie heranzieht, welche diese Form mit Leben und wirksamer Kraft erfüllt; sie kann dann ein sehr wichtiges Bindeglied zwischen der subjektiven Welt der Energie und der objektiven Welt der Kräfte werden, ein machtvolles Etwas, das zur Tätigkeit antreibt und sie lenkt; sie ist daher eine Ausdrucksform des grossen Lebens. Diese mit Leben erfüllte Gedankenform wird zu einem vermittelnden Faktor, der wohl von der Menschheit erschaffen, aber von irgendeiner grossen und geistigen Wesenheit mit dem Willen zum Guten beseelt wird. Dass Gedankenformen als Träger des Bösen erschaffen werden können und erschaffen werden, ist ebenfalls wahr, aber damit wollen wir uns jetzt nicht befassen.

Wir kommen nun zu der bedeutsamen Tatsache, die ich in diesem Zusammenhang mitzuteilen habe.

Auf unserem Planeten und innerhalb der planetarischen Aura nimmt eine grosse und lebensstarke Gedankenform Gestalt an. Sie entsteht durch die Macht des Lautes, durch die magnetische Anziehungskraft der Invokation, die schliesslich zur Evokation führt, und durch die Kraft der Wunschsubstanz, die durch die Denkkraft belebt wird. Sie entsteht durch die vereinten Anstrengungen der Hierarchie, der Weltjünger und Aspiranten, der Menschen guten Willens in allen Ländern sowie aus dem sehnsuchtsvollen Verlangen, das überall, in allen Glaubensbekenntnissen, politischen Ansichten und in der loyalen Einstellung von Gruppen erkennbar wird. Diese Gedankenform ist auf der physischen Ebene fest verankert und hat auf der Astralebene ungeheure Ausmasse, aber es mangelt ihr an Lebenskraft auf der Mentalebene. Hier, im Bereich der Denksubstanz, wird die Schwäche dieser Gedankenform offenbar. In geistiger Hinsicht ist sie bereits kraftvoll, weil die okkulte Hierarchie und ihre geschulten Helfer daran in wissenschaftlicher Weise gearbeitet haben. Dieser geistige Lebenskern ist das Bindeglied zwischen der Gedankenform und den wartenden ausserplanetarischen Kräften, und sie kann deren Werk ermöglichen und wirksam machen. Die Gedankenform ist physisch und emotionell mächtig durch das Wirken der Philanthropen, infolge der wohlmeinenden Bemühungen der emotionell eingestellten Menschen sowie aufgrund der quälenden Sehnsucht der Massen, die [224] den Krieg hassen, ungestörte Ruhe wünschen und nach Frieden und guten Lebensbedingungen verlangen.

Auf der Mentalebene besteht indes eine Lücke, denn das Denkvermögen der Menschen wirkt nicht in der richtigen Weise. Selbst viele Jünger und Weltaspiranten denken nicht klar, und sie arbeiten auch nicht einheitlich miteinander. Sie weichen den entscheidenden Fragen aus, ja manche denken separatistisch, national oder fanatisch; sie sind von der Wirkkraft der Invokation oder des Gebetes nicht überzeugt. Sie können nicht einsehen, dass es möglich ist, mit Feuereifer für jene Bedingungen zu arbeiten, die zum Frieden führen werden, aber gleichzeitig auch so zu kämpfen, dass diese Voraussetzungen tatsächlich erfüllt werden. Sie sind nicht imstande, alle Menschen ohne jede Ausnahme zu lieben, weil sie von dem starken Wunsch erfüllt sind, den Triumph ihrer eigenen Loyalität zu erleben; sie arbeiten zweifelnd, erhoffen das Beste, glauben aber an das Schlimmste. Sie beten und sprechen die Invokation, weil diese Methoden in der Vergangenheit anscheinend erfolgreich waren und weil ihnen gesagt wurde, dass «der Glaube Berge versetzen kann». Innerlich sind sie ohne Inspiration und Hoffnung, und sie sind sich überhaupt nicht sicher, was Glaube eigentlich und wirklich ist; sie sehen ein, dass eine geeinte Front und ein Geist froher Gewissheit psychologische Werte sind und eine geradezu unüberwindliche Kraft haben, aber sie fühlen sich ausserstande, in sich selbst auch nur den geringsten Enthusiasmus zu erwecken.

Diese negative und laue Geisteshaltung, diese mentale Unsicherheit und das Unvermögen, die geistige und die physische Welt miteinander in eine positive Verbindung zu bringen, das sind Hindernisse für die Kräfte des Lichts und für die tatsächliche Anwesenheit des Friedensgeistes; dadurch wird eine mögliche göttliche Intervention erschwert oder unwirksam gemacht. Das ist der Prüfstein für Gruppenarbeit. Der Glaube vieler Einzelmenschen ist echt und tief, aber sie stehen allein. Das Wissen, das die wenigen über die Wesensart der wartenden Interventionskräfte besitzen, wird unwirksam gemacht, weil die Jünger und Aspiranten in der Welt nicht genug Zuversicht haben; sie sind niedergedrückt durch das Weltkarma, durch physische Ermüdung, durch den Abscheu vor der gegenwärtigen Lage sowie durch die schwierigen persönlichen Umstände.

Man kann das Problem sehr einfach darstellen. Entweder existiert Die geistige Hierarchie mit all ihrer Kraftfülle an Liebe, Weisheit und Geschicklichkeit im Handeln, oder die Menschheit leidet seit jeher an Halluzinationen. Entweder sind Christus und [225] seine Gruppe von Meistern, Eingeweihten und Jüngern Tatsachen im natürlichen Entwicklungsprozess, die geschichtlich bewiesen und infolge der geistigen Aktivität dieser Gruppe seit undenklichen Zeiten bekannt sind, oder aber sind die Menschen ganze Zeitalter hindurch Opfer eines gigantischen Betrugs gewesen. Wovon und woher sollte dieser Betrug ausgehen? Entweder sind die geistigen Anstrengungen der Hierarchie in ihrer folgerichtigen Darstellung der Beweis für eine grosse Wirklichkeit, oder es hat die Menschheit eine Mentalität entwickelt, die nicht bestehende Tatsachen erdichtet; das aber wäre an sich genauso widersinnig wie wenn man eine logisch sich ergebende Schlussfolgerung für eine Lüge halten würde. Entweder können die geistigen Welten mit den drei Welten menschlichen Strebens in Verbindung gebracht werden, oder es ist nichts dran an früheren Glaubensbekenntnissen, an den uralten Berichten über die sich offenbarende Gottnatur und an den ständig wiederkehrenden Zeiten göttlicher Intervention.

Ich möchte euch diese Alternativen vor Augen halten und euch bitten, dass ihr euren eigenen Standpunkt in dieser Sache sorgfältig erwägt. Enthält die biblische Erzählung vom Ostergeschehen und vom lebendigen Christus keine Wahrheit? Ist es nicht möglich, dass der auferstandene Christus seine Macht auf Erden durch erwählte Werkzeuge manifestiert? Ist denn der Mythos von der alljährlichen Wiederkehr Buddhas ohne jede Grundlage? Hält er nicht das Tor zwischen Shamballa und der Hierarchie offen, so dass durch dieses offene Tor im Notfall eine Intervention erfolgen könnte? Ist es nur ein törichter Traum, ein Wahngebilde, dass zur Zeit des Juni-Vollmondes Christus - in engstem Zusammenwirken mit Buddha die Hierarchie mit der Menschheit verbindet? Ist denn der Gedanke ganz unmöglich, dass ein gewaltiges Erscheinen unmittelbar bevorstehen und plötzlich erfolgen könnte, sobald der Menschheit dieses Mittleramt zu Bewusstsein kommt und ihr klar wird, dass ihr eine direkte Verbindung aufwärts und abwärts zur Verfügung steht, weil durch Buddha und Christus die Tore offengehalten werden? Wäre es nicht möglich, dass durch die emporsteigenden Aspirationen und geistigen Wünsche der Menschen einerseits und durch das Herabsteigen der wartenden Mächte andererseits gewisse grosse Veränderungen eintreten könnten? die ganze Vergangenheit war ja nur eine Vorbereitung für diese Veränderungen, die sich nun im Wassermann-Zeitalter der Brüderlichkeit und verständnisvollen Einsicht kraft dieser grossen Mächte bemerkbar machen können.

Die beiden Vollmonde im Mai und Juni bieten euch wiederum [226] die Gelegenheit, euch an der Freilassung planetarischen Lebens aus der Knechtschaft der materialistischen Kräfte zu beteiligen. Wenn ihr bereit seid, euren Teil zu diesem Erlösungswerk beizutragen, dann sind dafür bestimmte Geisteshaltungen und Tätigkeiten notwendig, die ich kurz besprechen möchte. Ich überlasse es euch,

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.