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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 143 ff. (engl.)
geistige Anstrengung vorbereitet, die erfolgen soll, sobald dieser Krieg beendet ist und einigermassen Friede und Ruhe eingezogen sind. Jeder von euch hat seinen Einfluss und Kontaktbereich, und ein jeder von euch kommt mit gleichgesinnten oder interessierten Menschen in Berührung, mit Gruppen, Kirchen, Klubs, Organisationen und Vereinen, die in irgendeiner Form für die Verbesserung der menschlichen Lage, für guten Willen und für das Wohlergehen der Menschen eintreten. Jetzt ist die Zeit da, dass ihr mit den Führern und älteren Mitarbeitern solcher Gruppen die Verbindung aufnehmt und Arbeit leistet, und dass ein jeder von euch geeignete Menschen auf eine aktive Mitarbeit vorbereitet, die einsetzen soll, sobald die Zeit dafür gekommen ist. Dazu rufe ich einen jeden von euch auf. Später könnt ihr diese Menschen dazu bringen, am Goodwill-Werk mitzuarbeiten und die Bestrebungen zu fördern, die auf weltweite Verständigung und Vereinigung abzielen. Mit ihrer Hilfe werdet ihr dann imstande sein, die Wunden der Menschen zu heilen eine sehr notwendige Aufgabe, auf die ihr euch jetzt schon vorbereiten könnt. Ihr könnt mit solchen Leuten Kontakt aufnehmen, Anschriftenlisten anlegen und Vormerkungen darüber führen, in welcher Weise sie dienen und helfen können; ebenso könnt ihr mit Gruppen in Verbindung treten. Bereitet alles systematisch vor, damit - wenn der Ruf ergeht (wie im Jahr 1936) - den Organisatoren eine Fülle vorbereiteter Kontakte und eine grosse Anzahl interessierter und vorbereiteter Menschen zur Verfügung stehen, die dann verständnisvoll daran arbeiten werden, die neue Ordnung zu begründen.

6. Die Anweisungen in meinen früheren Flugschriften bleiben weiterhin gültig und sollten als Vorbereitung für die nach Beendigung der Feindseligkeiten einsetzende Kampagne sorgfältig studiert werden. Durch Wiederaufnahme eines klug geführten Briefverkehrs können alte Anschriften gesammelt werden; neue Versandlisten sollten angelegt werden. Wenn die von mir angegebene Methode befolgt und von euch richtig angewendet wird, kann die Grosse Invokation in zunehmendem Masse zur Anwendung kommen. Auf diese Weise kann der in der Welt schon vorhandene gute Wille zu einer dynamischen Kraft entfaltet werden, die dann zur gegebenen Zeit zur Verfügung steht. Aber, meine Brüder, ihr müsst etwas tun, von [144] selbst wird nichts.

DIE GROSSE INVOKATION

Erste Strophe

Mögen die Kräfte des Lichtes der Menschheit Erleuchtung bringen. Möge der Geist des Friedens überall verbreitet werden.

Mögen alle Menschen guten Willens einander im Geist der Zusammenarbeit begegnen. Möge das jetzige Leitmotiv aller Menschen Vergeben sein.

Mögen die Anstrengungen der Grossen Helfer kraftvoll unterstützt werden.

Mögen wir alle unseren Teil dazu beitragen. So sei es.

Oktober 1939

In meinem vorhergehenden Artikel kündigte ich an, einige Tatsachen über die Grosse Invokation mitzuteilen und deren Sinn und Bedeutung zu erklären. Das könnte den Studierenden des Okkultismus in der heutigen Zeit befähigen, diese Anrufung mit grösserer Inbrunst und tieferem Verständnis zu sprechen, wodurch die mantrische Wirkung wesentlich verstärkt würde.

Von Studierenden werden mehrere solche mantrische Formeln und kraftstrahlende Worte benützt, aber ohne merkliche Wirkung. Der Betreffende versteht nur mangelhaft deren Zweck und Bedeutung; meistens ist er in seiner emotionellen, nach Höherem strebenden astralen Natur so verwurzelt und verstrickt, dass alles, was er in Verbindung mit solchen Mantrams spricht und tut, gänzlich wirkungslos bleibt. Krafttragende Worte, alte Mantrams (wie das Gebet des Herrn) und die Grosse Invokation sind nur dann wirksam, wenn man sie auf der Mentalebene anwendet und wenn die Kraft eines beherrschten Denkvermögens, das sich auf die Absicht und Bedeutung dieser Formeln konzentriert, hinter dem gesprochenen Worte steht. Erst dann werden diese Mantrams wirksam. Werden sie sowohl mit der Kraft der Seele als auch mit gedanklicher Konzentration gesprochen, dann strahlen sie automatisch Kraft und Wirkung aus.

Studierende in aller Welt intonieren seit Jahren das heilige Wort, die Silbe OM, mit Fleiss und Sorgfalt. Ich möchte hier fragen: Mit welchem Erfolg? Ich gebe darauf selbst die Antwort: Praktisch ohne Erfolg; höchstens wird die Aspiration ein bisschen stimuliert und die schöpferische Vorstellungskraft etwas geweckt. Das bedeutet aber, dass eine Wirkung nur innerhalb der Aura des Betreffenden zustande kam, aber nicht in die Umwelt drang oder sich sonst irgendwie bemerkbar machte. Wenn das OM richtig [145] angewendet wird, ist es machtvoll und dynamisch wirksam. Es führt Veränderungen herbei und zerstört das, was ausgemerzt oder beendet werden muss; durch Anziehung und Verdichtung baut es in das Gefüge des Gruppenlebens das ein, was erwünscht ist, bringt nebenbei (aber dessen ungeachtet ganz gewiss) notwendige Veränderungen hervor und baut das individuelle Leben von neuem weise auf. Denkt darüber nach.

Wenn das Gesagte für das OM und dessen Gruppenwirkungen gilt, dann trifft es in weit höherem Masse für die Grosse Invokation zu. Worte der Kraft (und das gilt auch für das OM) stammen alle vom zweiten Strahl; er ist die Manifestation des Bewusstseins. Diese Worte sind daher für den seelischen Gebrauch bestimmt. denn die Seele ist die Wesensäusserung des zweiten Aspekts der Gottnatur; nur die Seele kann diese krafterfüllten Worte und Laute wirklich anwenden und so die gewünschten Wirkungen hervorbringen, die stets mit dem göttlichen Plan in Einklang sind. Es wird oft vergessen, dass die Worte von der Seele in dynamischer Weise ausgesandt werden müssen; das bedingt die ernsthafte Erkenntnis und Bejahung des Willensaspektes. Die Grosse Invokation, das OM und alle solche Worte der Kraft müssen aus der Seele kommen (deren Wesen Liebe, und deren Absicht einzig und allein das Wohl der Gruppe ist); sie müssen durch den dynamischen Willensaspekt unterstützt oder «okkult vorwärtsgetrieben» werden (es ist fast unmöglich, dafür den richtigen Ausdruck zu finden), und sie müssen als integrierte Gedankenform auf einem Strom lebendiger, erleuchteter Gedankensubstanz nach aussen getragen werden. Das aktiviert den Willen, die Liebe und die Intelligenz desjenigen, der diese Worte und Formeln benützt. Oft entsteht jedoch eine Lücke, selbst wenn ein Mensch diese drei beherrschenden Faktoren in sich geeint und integriert hat, soweit er dazu auf seiner Entwicklungsstufe imstande ist. Es ist ihm lediglich gelungen, die erschaffene Gedankenform auf der Mentalebene festzuhalten; er ist nicht imstande, diese Gedankenform auf der physischen Ebene sinnlich wahrnehmbar zu machen und die erwünschten Ergebnisse zu erzielen. Sein Gehirn (das niedere, empfangende und verteilende Zentrum im Kopf) ist ausserstande, in zweifacher Weise aktiv zu sein: Es soll sich sowohl der Bedeutung und Absicht der benutzten Formel bewusst bleiben als auch gleichzeitig die Wirkkraft hinaussenden, die [146] in den Worten und Lauten liegt. Diese beiden Tätigkeiten müssen von der Seele auf ihrer eigenen Ebene gleichzeitig ausgeführt werden, und zwar vermittels des Denkvermögens und des Gehirns. Das ist auch ein Ziel jeder Meditationsarbeit, aber eines, das nicht eigens betont zu werden braucht, da es sich von selbst ergibt. Die Wirksamkeit hängt demnach davon ab, dass die obigen Tatsachen erfasst wurden und dass zwischen Seele, Denkvermögen, Wunsch, Gehirn und dem gesprochenen Wort oder Laut eine vollausgebildete Integration besteht.

Das Gesagte bezieht sich nicht nur auf die Grosse Invokation, sondern auch auf das heilige Wort, das von okkulten Studierenden und Aspiranten in der täglichen Meditation ständig benützt wird. Sie könnten ihr Leben ändern, eine neue geistige Einstellung, ein neues Lebensziel sowie geistige Entwicklung und Ausweitung erlangen, wenn sie das OM in der richtigen Weise anwenden würden. Wenn die Grosse Invokation von den vielen hunderttausend Menschen, die sie bereits zu benützen versuchen, in der richtigen Weise angewendet würde, dann könnte sie das Bewusstsein der Menschheit in eine neue Richtung bringen, die Menschen im geistigen Sein festigen, die planetarische Gedankenform, die von Menschen in der Vergangenheit geschaffen wurde und solche verheerende Auswirkungen hatte (und noch hat), zerstören und neu erschaffen; und sie könnte das Tor ins Neue Zeitalter öffnen und damit die neue und bessere Zivilisation einleiten. Das könnte so schnell geschehen, dass die notwendigen Änderungen fast über Nacht kämen. Die derzeitige Schreckensherrschaft würde enden, und die Menschheit könnte sich einem Leben widmen, das durch guten Willen von Gruppen, durch individuelle Lauterkeit und Rechtlichkeit sowie durch rechte menschliche Beziehungen gekennzeichnet wäre.

Dessen ungeachtet möchte ich zu eurer Ermutigung sagen, dass die Anwendung der Grossen Invokation das Weltgeschehen wesentlich beschleunigt hat, auch wenn sie unverkennbar in der äusseren Welt viel Verwirrung gestiftet und Unannehmlichkeiten verursacht hat. Die im Grunde genommen egoistische Absicht (wenn auch als solche nicht erkannt) all derer, welche die Grosse Invokation angewendet haben, hat dazu beigetragen, die egoistischen Absichten der materialistischen Kräfte zu stimulieren. Ich möchte euch fragen: Wie viele von euch sprachen die Grosse Invokation wirklich innerlich frei, geistig wirksam und verständnisvoll? Kaum eine Handvoll. Wie viele sandten die Grosse Invokation aus im Geiste reiner [147] Liebe, völlig unvoreingenommen? Wahrhaftig nur wenige. Wie viele sprachen sie mit beherrschtem Denken, mit der Gewissheit und dem tiefen Glauben, dass sie den Willen des planetarischen Logos verkörpert und demzufolge in der äusseren Welt dynamisch wirksam werden muss? Nur sehr wenige. Viele, die sie benutzten, interessierten sich für sie wegen ihrer Neuartigkeit oder empfanden sie - wenn auch in einer nicht zu verwirklichenden Weise - als umfassend, inhaltsreich; oder sie hielten sie deshalb für okkult wirksam, weil sie hörten, dass sie von einem Mitglied der Hierarchie stammt, von der okkulten Hierarchie angewendet und von denen gutgeheissen wird, denen sie vertrauten; oder weil sie sich zunächst einmal sagten, dass das, was die Welt freundlicher, angenehmer und glücklicher machen und schliesslich bessere Lebensbedingungen schaffen könnte, zumindest versucht werden sollte; man braucht ja dafür nicht viel Zeit, und so ist es wahrscheinlich ganz gut, dass man sie spricht. Aber die dynamische Kraft, die hinter dem Bemühen in manchen Fällen stand, war oft persönliches Interesse, die Bitterkeit und Betrübnis über die bestehenden schrecklichen und unglückseligen Zustände in der Welt und eine gefühlsmässige Reaktion auf Schmerz, Schrecken und Furcht. In vielen Fällen war und ist das eine normale Reaktion, und die war auch zu erwarten. Die von mir oben angegebene Richtschnur oder Norm ist zu hoch und ist von Durchschnittsaspiranten unmöglich zu erreichen; das weiss ich sehr wohl. Und die meisten Leute sind Durchschnittsmenschen. Aber die Not in der Welt ist so gross, dass sich diese Leute jetzt über das normale Niveau hinausheben müssen; sie sollten um des Dienstes willen ihren Bewusstseinszustand erhöhen und ganz entschieden von einer höheren Bewusstseinsebene aus wirken.

Ich suche heute in der ganzen Welt nach einer Gruppe von Aspiranten und Jüngern, welche die Grosse Invokation in der richtigen Weise anwenden können und wollen, und die auch bereit sind, sich einer diesbezüglichen Schulung zu unterwerfen. So wird in der äusseren Welt und im Alltagsleben eine Gruppe da sein, die fähig sein wird, ihre Anstrengungen mit denen der Hierarchie zu vereinen und durch die wirksame Anwendung der Grossen Invokation erstaunliche Resultate zu erzielen.

Ich möchte, dass ihr noch einen weiteren Punkt bedenkt: Um die von Gruppenbewusstsein bestimmte menschliche Willens- und Handlungsfreiheit zu entwickeln, sähe die Hierarchie lieber, wenn diese erwünschten Entwicklungen und Veränderungen in [148] der äusseren Welt ausschliesslich durch eine bewusste und erwachende Menschheit zustande kämen. Eine solche Menschheit (und sie ist im Begriff, diesen Bewusstseinszustand durch gemeinsame Schmerzen und Leiden zu erlangen) wird für die gelenkten Gedanken der Älteren Brüder empfänglich und beeindruckbar sein, aber es wird ihr jederzeit freistehen, solche Impressionen zurückzuweisen und nach eigener Wahl zu handeln. Die Hierarchie übt keine autoritäre Kontrolle über das Denken der Menschen aus; allen Aspiranten und Jüngern steht es frei, einen andern als den vorgeschlagenen Weg zu wählen. Es mag sein, dass ihnen die angedeutete Arbeitsmethode nicht ratsam erscheint; oder dass sie sich vor der mühsamen Aufgabe fürchten, den ihnen bezeichneten Abschnitt des Planes weiter voranzubringen; oder sie drücken sich vielleicht vor der damit verbundenen Disziplinierung, die von denen verlangt wird, die bestrebt sind, die Menschen in der richtigen Weise für geistige Kontakte und Lehren empfänglich zu machen, so dass sie die Absicht der Hierarchie richtig deuten lernen.

Die Fähigkeit, die Grosse Invokation wirksam anwenden zu lernen, kann von denen entwickelt werden, die richtige Meditationsarbeit leisten; sie können einen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.