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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 125 ff. (engl.)
göttlichen Eigenschaften zum Ausdruck bringen. Von diesen sind der freie Wille und das unterscheidende Denkvermögen die wichtigsten. In den Zeiten von Atlantis gab es keinen freien Willen. Heutzutage besteht ein Zug oder Hang zum freien Willen (beachtet diesen Ausdruck), und wir nennen ihn Freiheit und Unabhängigkeit; die Freiheit des Denkens und das Recht eines jeden Menschen, alle jene Kernfragen zu entscheiden, die für die Gruppe (deren Teil er ist) bestimmend sind oder sein sollten. Das sind zwar Merkmale und Eigenschaften eines freien Willens, aber nicht das göttliche Prinzip des freien Willens an sich. Von diesem wissen wir bis jetzt nur wenig. Nur die Weltjünger und Eingeweihten kennen die wahre Bedeutung und Tragweite freien Wählens sowie den rechten Gebrauch des Willens, weil sie sich vom Wohl der Gruppe und von den Bedürfnissen der Menschheit leiten lassen.

Die Prüfung, der die Menschheit unterworfen wurde und die heute der massgebliche Faktor ist, sollte der Feststellung dienen, ob die Menschheit bei entsprechender Entwicklung die gewonnenen Kenntnisse, die wissenschaftlichen und mentalen Errungenschaften für das Wohl der Gruppe- oder aber für egoistische Ziele, für geistige Impulse - oder für materielle Zwecke einsetzen würde. Dieser uralte Widerstreit ist seither in einen anderen Bereich menschlichen Wirkens hineingetragen worden, nämlich in den des Denkens. In dem Mass, in dem die Menschheit Fortschritte gemacht und die «Persönlichkeit» der Menschen eine hohe Stufe der Integration und Vollendung erreicht hat, ist auch dieser Streit oder Gegensatz heftiger geworden; die Sachlage ist jetzt klarer, und die beiden gegensätzlichen Lager haben sich jetzt so vollständig formiert, dass der Endkampf beginnen kann.

Die grosse Masse [126] der intelligenten Bevölkerung dieses Planeten schätzt jetzt die Situation richtig ein und kann im allgemeinen die zugrunde liegenden Faktoren dem Denkvermögen aufzeigen. Obgleich die Gesichtspunkte natürlicherweise durch nationale Traditionen, herkömmliche Ideen und Richtlinien sowie durch Umwelteinflüsse und Vorurteile gefärbt sind, so ist die Menschheit dennoch den langen Weg weitergegangen, hin zu ihrer endgültigen Emanzipation. Es ist daher in gewissem Grad ein freier Wille erkennbar, und dieser völlig neue Faktor spricht für eine höchst befriedigende Entwicklung. Ich möchte indes auf einen sehr wichtigen Punkt hinweisen: die breiten Massen, die Mittelklassen, das Bürgertum und das Proletariat (in der heute allgemein üblichen Bedeutung) sind noch immer Opfer von Autorität und Macht, und sie bleiben vergleichsweise im Zustand nicht denkender Kinder. Das bedeutet, dass der Kampf eigentlich nur innerhalb einer kleinen Minderheit ausgetragen wird, die sich über den Sachverhalt und die entscheidenden Fragen völlig im klaren ist und die sich eindeutig auf die eine oder die andere Seite der kämpfenden Kräfte gestellt hat. Ein paar Menschen, direkte Nachkommen - oder besser gesagt Wiederverkörperungen - der Führer im uralten atlantischen Konflikt, sind jetzt auf der Erde; sie lenken die Kräfte des Lichtes oder der Finsternis, und sie bringen Millionen von Menschen in kämpferische Organisationen, die ihren Führern blindlings gehorchen.

Die Trennungslinien haben sich ständig erweitert. Auf der einen Seite sehen wir eine Menschheit, deren Streben auf höhere geistige und altruistische Werte gerichtet ist, deren Leitgedanken Opferbereitschaft, das Wohl der Gruppe und weltweite Verständigung sind. Auf der anderen Seite stehen jene Menschen, die hauptsächlich materielle Dinge erstreben, egoistische Ziele verfolgen, ehrgeizig und vom Geist der Gewinnsucht erfüllt sind.

Eben diese klare akute Situation und die universale starke Spaltung veranlassten die beobachtende Hierarchie, trotz der damit verbundenen Risiken, die Shamballa-Kraft direkt in die Welt einströmen zu lassen. Ihr Ziel war, den freien Willen der Massen zu stimulieren. Die Wirkung war relativ befriedigend. Die grossen Weltideologien traten mit ihren Programmen hervor: der Faschismus, die [127] Demokratie und der Kommunismus. Dazu kam noch diese eigentümliche verzerrte Mischung von Faschismus und Kommunismus: Hitlers Nationalsozialismus. Alle diese Ideologien werden von dem dringenden Verlangen der Massen in den betreffenden Ländern genährt, ihre derzeitige Lage zu verbessern. All dies wurde durch die Kraft des Shamballa-Einflusses hervorgerufen, verschärft und zur Auswirkung gebracht. Aber dieser Zustrom des Willens zur Macht hatte auch noch eine andere Auswirkung: Er stimulierte in vielen Ländern gewisse Gruppen hervorragender Persönlichkeiten, welche die Macht über die Massen an sich gerissen haben und auf diese Weise den religiösen, politischen und sozialen Kurs sowie die Programme und Methoden bestimmen. In jeder Nation entscheidet eine verhältnismässig kleine Gruppe über alle wichtigen Fragen und bestimmt alle grösseren nationalen Aktionen. Das erfolgt entweder durch Gewalt, Terror und Täuschung oder durch Überredung mit ehrlichen freundlichen Worten und durch Anwendung ideologischer Leitgedanken. Die Herren des Karma machen von dieser Situation Gebrauch, um den uralten Streit zu beenden und so die Menschheit zu befähigen, verhältnismässig frei und mit einem klaren Verstehen der rechten menschlichen Ziele und Beziehungen und der vorbestimmten Zukunft in das Wassermann-Zeitalter zu kommen.

Es dürfte keinen Zweck haben, der Beziehung zwischen dem derzeitigen Weltkonflikt und den jetzigen Weltführern einerseits und dem Konflikt und den Führern der atlantischen Epoche andererseits nachzuspüren. Es mag der Hinweis genügen, dass viele damalige Persönlichkeiten jetzt (auf einer höheren Windung der Spirale) wieder ihre (verschiedenen) Rollen in dem grossen Drama spielen. Ebensowenig würde es euch und eurem mentalen Verstehen der Situation etwas nützen, zu Einzelheiten des damaligen grossen Krieges die heutigen Parallelen anzuführen. Es hat auch für mich keinen Wert, Vergleiche darüber anzustellen, mit welchen Methoden damals und heute der Kampf um die Vormachtstellung auf beiden Seiten geführt wurde. Ihr seid nicht in der Lage, meine Aussagen und Behauptungen auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen. Es ist jedoch sehr wichtig, dass ihr klar versteht, was auf dem Spiel steht, dass ihr die Bedeutung all dessen richtig einschätzt und begreift, von welchen Idealen sich die beiden gegensätzlichen Gruppen leiten lassen.

Es wurde behauptet, dass in der atlantischen Ära der Kampf [128] zwischen den Kräften der Finsternis (der sogenannten «Schwarzen Loge der Adepten») und den Kräften des Lichtes (der sogenannten Grossen Weissen Loge, der Hierarchie der Meister) geführt wurde. Das entsprach damals ungefähr der Wahrheit, denn der Kampf spielte sich nur zwischen zwei kleinen Gruppen ab; die grossen Massen waren nur die blinden und unglücklichen Opfer des Kampfes und der Situation.

Heute ist eine solch klare Unterscheidung zwischen den beteiligten Kräften nicht möglich und eigentlich auch nicht zulässig. Man kann keine Nation oder Gruppe von Nationen verallgemeinernd in schwarze oder weisse Klassen einordnen. Das müsst ihr bedenken und beachten. Nur intolerante und voreingenommene Menschen, denen es an geistiger Schau mangelt, werden in dieser Weise sprechen. In jeder Nation gibt es viele Tausende Menschen, die sich von den Kräften des Lichtes beeinflussen und leiten lassen, die daher normalerweise leicht empfänglich sind für die Grundidee des guten Willens, für den Wunsch nach rechten Beziehungen zwischen allen Menschen und für das Ideal wahrer internationaler Verständigung. Andererseits gibt es auch in jeder Nation Menschen, bei denen solche Gedanken keinen Anklang finden, die noch im dunkeln leben, blind für den wahren Sachverhalt. Dies ist eine Tatsache. Jene Menschen, die bestrebt sind, guten Willen und gegenseitige Verständigung anzubahnen, sind wohl in der Mehrheit, aber ihr Einfluss reicht bis jetzt nicht aus, um die Situation zu beherrschen oder ihre Führer zu zwingen, dem Willen zum Guten der Massen zu folgen. Diese Menschen werden von der Hierarchie entweder inspiriert oder geschützt; nach Beendigung des Krieges wird es ihre Aufgabe sein, die freie Bezeigung dieses guten Willens zu stimulieren.

Die andere Gruppe besteht aus jenen Menschen, die aus Neigung oder infolge uralten Karmas die Nachfolger der Herren der Finsternis sind; ihre Aktionen und Ideale ermöglichen die Wirksamkeit der materialistischen Kräfte. Bitte beachtet diese Formulierung. Sogar die gefährlichsten von ihnen sind sich irgendeiner Form von Idealismus bewusst, aber sie sind irregeleitet, und ihr ganzes Interesse gilt nur dem Willen zur Macht (Macht auf der physischen Ebene vermittels der Wirksamkeit von Formen). Dieser Wille wurde durch die einströmende Shamballa-Energie stimuliert. Wegen dieser Reaktionen und Tendenzen bilden sie Brennpunkte [129] für jene Wesenheiten und Energien, die der Materie selbst innewohnen und deren Einfluss und Wirken der Erhaltung der Form und alles Bestehenden gilt. Sie sind ständig bemüht, das Neue unwirksam zu machen und die Evolution sowie die Entfaltung des menschlichen Bewusstseins zurückzuhalten. Vergesst nicht, dass das wirkliche Problem im Bereich des Bewusstseins liegt; es ist ein Kampf zwischen Form und dem Leben in der Form, zwischen Fortschritt, der zur Befreiung des menschlichen Geistes führt, und der reaktionären Tätigkeit, die zur Einkerkerung des menschlichen Bewusstseins führt und dessen freie Wesensäusserung einschränkt.

Ich möchte hier innehalten und euch feierlich bitten, die Trennungslinien nicht dadurch zu erweitern, dass ihr euch und alle jene Menschen, die eurer Ideologie folgen, mit den Kräften des Lichtes identifiziert, und alle anderen Leute und deren Ideologien, mit denen ihr vielleicht nicht einverstanden seid, den Kräften der Finsternis zuordnet. Letzten Endes geht es um das Recht, den Willen zum Guten zu bezeigen, und die menschliche Verbundenheit, unbehindert von Grenzen und nationalen Denkgewohnheiten zum Ausdruck zu bringen. Das bedingt das Recht und die empfundene Notwendigkeit, allen Wesen Liebe zu erweisen und auf diese Weise Hass und Separatismus auszurotten. Dazu gehört ferner das Recht aller Nationen, untereinander und mit ihren Nachbarn in Frieden und Eintracht zu leben und die wahre innere Synthese der Menschheit zum Ausdruck zu bringen; nationale Besitztümer, Grenzen, Kultur, Macht und Ehrgeiz müssen zurückstehen vor dem Wohl der Allgemeinheit und dem irdischen Wohlergehen der Menschen. Das ist das Entscheidende und der Kern der ganzen Sache. Alle nationalen und patriotischen Appelle und Aufrufe sind nur die Versuche der führenden Männer, ihre Völker in einer bestimmten Richtung des Denkens und Handelns zu halten. Diese Führer begründen ihre Standpunkte mit verschiedenen Argumenten, wie z. B.: Wir müssen die Demokratie in der Welt schützen und erhalten; wir brauchen Lebensraum; wir müssen die Rechte der kleinen Nationen verteidigen; wir müssen das Gleichgewicht der Mächte erhalten; wir müssen der Gewalt mit Gewalt entgegen treten; wir müssen die alten historischen Grenzen wiederherstellen; wir müssen mit Nachdruck eine höhere Kulturstufe anstreben; wir müssen den wirtschaftlichen Ruin verhindern; wir müssen die nationalen Belange und Interessen wahren. Aber die wahre Tendenz ist eine andere: Der Bevölkerung soll, ohne dass sie es merkt, eine bestimmte Denkweise und Denkrichtung aufgezwungen werden.

Welchen Weg wird [130] die Menschheit gehen? Wird sie den Weg der Selbstlosigkeit gehen, der in der Bereitschaft zum Ausdruck kommt, stets im Interesse aller zu handeln und dadurch die gegenseitige Verständigung und Einigung in der Welt zu fördern? Oder wird sie den Weg der Selbstsucht und Angriffslust gehen, der in einem übertriebenen Nationalismus zum Ausdruck kommt und damit die wahren und umfassenderen Werte, nämlich Freiheit, Unabhängigkeit und uneingeschränktes Denken, aufgibt? Diese Selbstsucht kann sich durch aktive Aggression oder durch eine aktive Neutralität zeigen. Jene Nationen, die in keiner Weise an diesem Kampf teilnehmen, werden viel verlieren. Dadurch, dass sie ihren eigenen egoistischen Kampf steigern und den wahren Sachverhalt mit schönen Worten bemänteln, tragen sie dazu bei, den Kampf zu verlängern und das eigene Volk von einer nützlichen Gelegenheit zurückzuhalten.

Ich möchte auch noch auf folgenden Punkt hinweisen: So wie es in allen Familien, Geschäftsunternehmen und Organisationen massgebende, mit Autorität ausgestattete Menschen gibt, die Pläne und Aktionen ausdenken, genauso verhält es sich mit der organisierten Gemeinschaft, die wir die Menschheit nennen; auch hier gibt es Brennpunkte der Autorität, Menschen, die planen, lenken und das äussere Geschehen bewirken. Diese führenden Menschen befinden sich jetzt in dem Stadium, in dem sie ihre Persönlichkeit zur Reife bringen und vollenden. Nach erlangter Integration, wobei Gefühl, Wahrnehmung und Denkvermögen vereint zum Ausdruck kommen, erleben sie jetzt eine Zeitspanne, in der sie auf der physischen Ebene höchst wirksam und erfolgreich tätig sind.

Diese führenden Persönlichkeiten werden benützt, um in der Welt zwei grosse Veränderungen herbeizuführen. Die erste ist die Verschmelzung von Völkerschaften und Minderheiten, so dass koordinierte Reiche und Kulturnationen in Erscheinung treten. Zweitens werden Grenzen und Siedlungsbezirke geändert, so dass eine vollständige Berichtigung der Landkarten für Asien, Europa und Afrika erfolgen kann.

Bei dieser Fusion sind drei hauptsächliche Methoden erkennbar. Grossbritannien, die USA und die UdSSR verwirklichen das Prinzip des Staatenbundes, der Bündnisse und des Zusammenschlusses von Völkern zu Gemeinschaften; sie alle reagieren auf dieselbe Inspiration, verwenden aber verschiedene Methoden, um die erwünschten Ziele zu erreichen. Seid nicht erstaunt, dass ich da auch [131] Russland miteinbezogen habe. Die Ideologie dieses Landes ist grundsätzlich genauso gesund und vernünftig wie die der anderen Gruppen; der Unterschied liegt nur in den Faktoren der Persönlichkeit und der Anwendungsweise der Ideologie. Die Vorherrschaft mächtiger und gefährlicher Persönlichkeiten sowie die Anwendung von Gewalt und Grausamkeit sind bisher nur in den beiden erstgenannten Völkergruppen vermieden worden; der Grund dafür ist der, dass die Inspirationen aus verschiedenen Quellen stammen und daher verschiedene Wirkungen

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.