Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 101 ff. (engl.)
euch den Plan vor, soweit das möglich war, und richtete eure Aufmerksamkeit auf die Neue Gruppe der Weltdiener. Soweit ich konnte und durfte, legte ich den Plan auch den Weltaspiranten vor und machte sie auf die allgemeine Grundtendenz des Weltgeschehens aufmerksam- vom geistigen und subjektiven Standpunkt aus. Das rief bei euch allen eine sofortige und erfreuliche Resonanz hervor. Es könnte indes der Fall sein, dass diese Resonanz nur im subjektiven Bewusstsein verblieb, da sie intellektuell wahrgenommen und aus geistigem Streben heraus gewünscht wurde, dass aber der Plan und die Ziele des Gottesreiches in Wirklichkeit noch nicht euer Leben gestalten und noch nicht durchgreifend euer Gehirn und eure Lebenstätigkeit bestimmend beeinflussen.

Vielleicht ist die Vision noch nicht ein Teil eures Lebens und noch nicht so in euer Bewusstsein hineingewachsen, dass ihr dafür genausoviel Interesse aufbringt wie früher für Personen. Die Vision ist ein Erschauen der Gruppenarbeit, der Verbundenheit und Ziele der Gruppe, der Verschmelzung der Gruppe mit dem grösseren Ganzen. Wenn ihr dies erkannt habt, dann bestimmt die Vision eure Lebensimpulse, Tendenzen und Tätigkeiten; wenn sie tatsächlich ein Bestandteil eurer mentalen Ausrüstung, eurer emotionellen Aspiration und eures Tuns ist, und wenn einmal genügend derartige Gruppen bestehen, dann wird das Reich Gottes in der äusseren Welt wirksam werden. Das ist noch nicht der Fall, weil die erforderlichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind.

Die seinerzeit den Tiermenschen eingepflanzten Keime waren mit Separatismus durchtränkt, einer für die Entwicklung von [102] Eigenbewusstsein notwendigen Eigenschaft, die aber jetzt überwunden werden muss.

Die sich jetzt bildenden Saatgruppen werden durch die Qualität der Verschmelzung gekennzeichnet sein; diese Eigenschaft sollte genauso sicher zur Entfaltung kommen wie die separatistische und schutzsuchende Natur des gewöhnlichen menschlichen Bewusstseins. Dieser Sinn für Einswerden und Einssein ist das schutzgebende und wesentliche Merkmal des fünften Reiches. Dieser latente, aber wirksam bestehende Faktor führt unfehlbar und unweigerlich zur inneren und subjektiven Organisierung der Saatgruppen, zu deren Strahlungs- und Anziehungskraft, die sie bei richtiger Organisation bekunden. Auf diese Weise bewirken sie Vereinigung und Verschmelzung.

Ich bringe diese neuen Ideale und Möglichkeiten in möglichst einfacher Sprache zum Ausdruck. Ich möchte die Einfachheit und Wahrheit dieser Ideale nicht durch viele Erläuterungen verschleiern und unverständlich machen. Was ich hier gesagt habe, soll mit visionärem Auge und verstehendem Herzen gelesen werden. Diese beiden Fähigkeiten müssen bei Jüngern ein Teil ihrer brauchbaren Ausrüstung sein. Besitzt ihr diese schon, meine Brüder? Oder versucht ihr wenigstens, sie zu entwickeln und zu pflegen?

Ein anderer Aspekt dieser Gruppenarbeit ist deren durchdringender Einfluss, der aber anfangs noch nicht dynamisch ist. Die später fühlbar werdende Kraft ist auf ständig einwirkende Zwangslagen sowie darauf zurückzuführen, dass sich der Gruppeneinfluss verstärkt und dass die Gruppenideale immer grössere Verbreitung finden. Die Wirksamkeit ist zuletzt also sehr weitreichend, vorausgesetzt, dass die Arbeit in der angedeuteten Art und Weise erfolgt.

Dies wird schliesslich von zwei Faktoren abhängen: Erstens davon, dass die Gruppen auf den subtilen Ebenen des Denkens und Wünschens und zuletzt in den egoischen Bereichen Macht und Einfluss gewinnen; diese Fähigkeit wird immer stärker werden. Zweitens von der Aktivität jener Mitarbeiter, die einen Teil der Schlüsselgruppen bilden; diese Mitarbeiter werden selber analoge Gruppen mit neun, sieben oder fünf Personen bilden. So wird sich allmählich ein esoterisches Netzwerk über die ganze Welt ausbreiten. Dafür sind die meisten noch nicht reif, doch solltet ihr diesen Punkt beachten. Echtes Interesse und die Annahme dessen, was für den Jünger und das Werk als wesentlich bezeichnet wurde, muss in erster Linie gezeigt und geduldig bewiesen werden.

Ich benutze in [103] meinen Schriften sehr häufig das Wort «subjektiv»; damit möchte ich die Aufmerksamkeit auf das lenken, was unter der Oberfläche liegt. Das bezieht sich bei Aspiranten auf die subjektive Synthese in den drei Welten, nicht aber auf die astrale und mentale Ebene für sich oder gar nur auf egoische Bereiche. Wenn das innere Reich göttlicher Realitäten auf Erden sichtbar werden soll, dann wird dies dadurch erfolgen, dass in der äusseren Welt die innere Synthese zum Vorschein kommt. Das wird durch wesentliche Erkenntnisse und dadurch erreicht, dass die Realitäten und Gesetze dieses Reiches zum Ausdruck kommen. Die auf die Vision folgende Organisierung ist ihrem Wesen nach völlig subjektiv und ihrer Qualität nach durchdringend. Es ist ein Keimungsprozess; aber wenn das, was keimt, schliesslich nicht äusserlich zum Vorschein kommt, dann ist die Aktivität ein Misserfolg.

Der Einfluss dieser neuen Gruppen beruht auf der engen inneren Verbundenheit, die sich durch einheitliches Denken und durch eine anerkannte Einheit in der Absicht bekundet. Eben aus diesem (tatsächlichen wissenschaftlichen) Grund habe ich so nachdrücklich die normalen Merkmale des geschulten Jüngers betont, nämlich Sensitivität, Liebe und Enthaltung von Kritik. Wo diese Merkmale fehlen, dort sind simultane Übereinstimmung, zielgerichtetes Denken und Gruppen-»Klima» unmöglich. Ich war und bin nicht an der Beseitigung von Hindernissen und Fehlern um eines Einzelmenschen willen interessiert, sondern daran, die erwünschte Gruppenbestrebungen voranzubringen. Dringend notwendig sind: machtvolles Gruppendenken im Sinne der angegebenen Richtlinien; so klares Erschauen der Vision, dass sie für den einzelnen eine Tatsache wird; die Entfaltung und wirksame Betätigung der Vorstellungskraft, die sich auf die erstrebten Ziele richtet und so schöpferisch wirkt, dass die Ergebnisse klar erschaut werden und sich unweigerlich einstellen müssen. Dazu gehört auch, dass die einzelnen innerlich miteinander fest verbunden bleiben, damit die machtvollen Kraft- und Energiezentren so erfolgreich wirksam werden, dass die neue Zivilisation und Kultur rasch Fuss fassen können. Diese machtvollen Kraftzentren und schöpferischen Energiezentren wirken unter der Inspiration der Hierarchie über die konzentriert denkenden Gruppenmitglieder, die mit ihren Seelen [104] und auch untereinander ganz klar und bestimmt in harmonischer Verbindung stehen. Da sich die neue Zivilisation und Kultur auf liebenden guten Willen und auf Nichtzerstören gründen müssen und da die angewandten Methoden zu rechten menschlichen Beziehungen unter Menschen und Nationen führen, ist es ausserordentlich wichtig, dass die Gründungsgruppen selber die subtileren Aspekte dieser erwünschten Qualitäten und Tugenden zum Ausdruck bringen.

Die dienenden Gruppen müssen vor allem bestrebt sein, eine planvolle wissenschaftliche Tätigkeit zu entfalten. Dies setzt vom esoterischen Standpunkt aus ein Verstehen der grundlegenden Wissenschaft vom Okkultismus, der Wissenschaft von der Energie, voraus. Die Qualitäten, Merkmale und Aktivitäten, mit denen ihr euch beschäftigen solltet, sind genau genommen die Manifestation von Energie und das Verstehen ihres Wirkens in irgendeinem Bereich. Bis jetzt war es in den meisten Fällen so, dass Kraft angewandt und deren Einwirkung auf andere Kräfte bemerkt und als Krafteinwirkung verspürt wurde; und das hatte ungestüme nachdrückliche Folgen. Ich möchte euch als Esoteriker dahin bringen, dass ihr euch mit Energie und den Wirkungen befasst, die Energie auf Kräfte ausübt. Das ist der wissenschaftliche Aspekt des okkulten Lebens.

Die Welt ist heute voll von Kräften, die miteinander in Widerstreit und zueinander in einer unrichtigen Beziehung stehen, und das bewirkt das derzeitige Chaos. Die neue Ordnung wird durch die Einwirkung geistiger Energie auf die Kräfte in den drei Welten zum Ausdruck gebracht werden, und das wird die Aufgabe der Neuen Gruppen sein, sobald sie organisiert sind und in der richtigen Art und Weise arbeiten. Mit diesen Worten habe ich eines der ersten und wichtigsten Ziele der Gruppenarbeit zusammengefasst, mit denen ich und einige andere Mitarbeiter auf der geistigen Seite des Lebens derzeit beschäftigt sind. Ihr könnt vielleicht die Bedeutsamkeit dieser Worte einigermassen erfassen, wenn ihr die Wirkung beobachtet, die ihr in diesen Tagen auf eure Umgebung dadurch ausübt, dass ihr erfolgreich als Seelen lebt, demnach Seelenenergie zum Ausdruck bringt und auf diese Weise den Persönlichkeitskräften in euch und in eurer Umwelt entgegenwirkt.

Die Hierarchie möchte in der heutigen Zeit die Welt ringender Kräfte mit Punkten geistiger Energie füllen und überall verstreut jene Menschen haben, die mit geistigen Gruppen und demzufolge mit ihren Gruppenbrüdern in allen Ländern subjektiv verbunden [105] sind, so dass sich unaufhörlich ein durchdringender intelligenter Einfluss auf das Denken der Menschen bemerkbar machen kann und bewirkt, dass das notwendige gute Gefühl, der gute Wille und die guten Lebenskräfte zur Entfaltung kommen.

Die Weltkrise

September 1939

Die Menschheit geht jetzt durch eine akute Krise; ihr Karma oder Schicksal liegt schwer auf ihr. Inmitten des Geschehens ist es für die Menschheit nicht leicht, die Ereignisse in der richtigen Perspektive zu sehen; eben deswegen schreibe ich heute, damit ihr eine klarere Sicht gewinnt. Ein umfassenderes Bild und ein weiterer Horizont mögen euch zu einem besseren Verstehen verhelfen, und es könnte für euch von Nutzen sein, wenn ihr das Bild so seht, wie es uns, den Lehrern auf der inneren Seite, erscheint und wie es auch in bezug auf seinen Hintergrund aussieht.

Beim Anblick der Menschheit, die sich jetzt in einem gewaltigen Ringen befindet, ist sich die Hierarchie zweier wichtiger und bedeutsamer Faktoren bewusst. Erstens, dass die Menschheit jetzt in grossem Massstab merkt und sieht, dass das Geschehen ihr eigenes Werk und die Folge menschlicher Irrtümer ist. Die Menschen fühlen sich für die Ereignisse entweder selbst verantwortlich oder sie wälzen die Verantwortung offen und mit Vorbedacht auf andere ab. Der Versailler Vertrag ist nur das Symbol und handgreifliche Konzentrat solcher endloser jahrhundertealter Fehler.

Zweitens ist es eine Tatsache, dass es trotz Krieg und Separatismus, trotz Grausamkeit, ungezügelter Selbstsucht und Leidenschaften heutzutage mehr echtes Verstehen, guten Willen und hilfsbereite Liebe gibt als je zuvor in der Geschichte der Menschheit. Ich sage dies wohlerwogen und weil ich die der Hierarchie zugänglichen Kenntnisse besitze. Lasst euch daher von dem äusseren Kriegsgeschrei nicht täuschen. Ich sage euch, dass die Menschenherzen überall voller Mitgefühl sind, für sich und für andere. Die Reichweite und ungeheure Ausdehnung des Konfliktes sind Kennzeichen innerer Einheit und subjektiver Verbundenheit, deren sich [106] alle einigermassen bewusst sind; selbst der Konflikt ändert nichts an dieser Tatsache. Ist diese Rede hart? Ich bin bestrebt, euch die grundsätzliche Wahrheit zu zeigen, wenn ihr nur über meine vorurteilsfreien Aussagen nachdenken würdet. Alle Aspiranten und Menschen guten Willens sollten dafür sorgen, dass längeres Dulden und Leiden nicht die rechten und wesentlichen Grundsätze untergraben und dass die Stimme der Seele, die seit vierzehn Jahren immer deutlicher sprach, durch Chaos und Lärm nicht erstickt werde. Der stimulierende Impuls, der gegeben wurde, und das Licht, das sich nach dem letzten hierarchischen Konklave im Jahr 1925 allmählich verbreitete, sind echt und wirksam gewesen. Die damals auf geistigen Ebenen abgehaltene Konferenz der Meister der Weisheit führte zu drei Ergebnissen oder Ereignissen, die wir heute erleben.

Die erste Auswirkung bestand in einem erneuten Zustrom des Christus-Prinzips geistiger, echter Liebe, die frei von Emotionen und egoistischer Absicht ist. Dieser Zustrom führte sofort zu einer raschen Zunahme aller Bewegungen, die Frieden, weltweites gegenseitiges Verstehen und guten Willen erstrebten, menschenfreundliche Ziele förderten und die breiten Massen zur Brüderlichkeit ermunterten.

Die zweite Auswirkung bestand in der Stimulierung des Prinzips der Beziehungen, und dies führte zur Zunahme und Vervollkommnung aller Verkehrs- und Kommunikationsmittel, wie Presse, Radio und Reisemöglichkeiten. Das innere Ziel all dessen war, die Menschen in der äusseren Welt einander näherzubringen und auf diese Weise eine äussere Parallele zur sich entfaltenden inneren geistigen Einheit zu schaffen.

Drittens erfolgte ein Zustrom der Willenskraft oder Macht aus Shamballa. Das ist, wie schon erwähnt, die mächtigste Kraft in der heutigen Welt. In der Geschichte der Menschheit manifestierte sich diese Shamballa-Energie bisher nur zweimal und verursachte dadurch ungeheure Veränderungen. Wir wollen kurz wiederholen.

Das erstemal ereignete sich dies während der grossen Menschheitskrise im Lemurischen Zeitalter, als die Individuation (der Übergang aus dem Tierreich ins Menschenreich) erfolgte.

Zum zweitenmal geschah [107] dies in den Zeiten von Atlantis, als die «Herren des Lichts» mit den «Herren materieller Ausdrucksgebung» im Kampf lagen.

Netnews Homepage     Zurück     Vorwärts      Index      Inhaltsverzeichnis
Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.