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Die Geistige Hierarchie tritt in Erscheinung, Seite 95 ff. (engl.)
Bild, zu den weltweiten Faktoren und Vorhaben, vor denen jetzt die Menschheit steht. So wie sich dem einzelnen Menschen im Leben die Gelegenheit bietet, als Jünger zu wirken und sich für eine eventuelle Einweihung vorzubereiten, genauso besteht diese Möglichkeit für die Menschheit, die sich in einer ähnlichen Situation befindet. Die höhere Entsprechung (mit der sich derzeit die Hierarchie befasst), die mit dem eben angeführten Grundgedanken nur teilweise übereinstimmt, ist folgende:

1. Das intellektuelle Zentrum, die Menschheit, empfänglich, in Bereitschaft und Erwartung.

2. Das geistige Zentrum, die Hierarchie, positiv, bedachtsam und freigebig - bereit und darauf wartend, das zu geben, was von der Menschheit gewünscht, erstrebt und gefordert wird.

3. Die Neue Gruppe [96] der Weltdiener. Sie sind die fortgeschrittenen Mitglieder der menschlichen Familie, empfänglich für hierarchische Inspiration, für menschliche Not und für Die geistige Entfaltung, die ein entscheidender Faktor im Weltgeschehen sind.

4. Kleine Gruppen, die dem erleuchteten Denken von Einzelmenschen entsprechen; sie besitzen Intuition und fungieren als zusammenhaltendes Element und Bindeglied zwischen der Menschheit und der Hierarchie. Sie kommen aus den Reihen der Neuen Gruppe der Weltdiener.

Ich möchte euch noch eine andere wichtige Überlegung vorbringen. In der Rückschau auf euer eigenes Leben kommt ihr wohl zu der Erkenntnis, dass gerade die Krisen und spannungsgeladenen Perioden für euch die günstigen und hauptsächlichen Gelegenheiten waren, um «ein Stück vorwärtszukommen». Entweder habt ihr diese Gelegenheiten wahrgenommen und daraus Nutzen gezogen oder ihr habt sie ungenützt vorübergehen lassen. Dasselbe gilt auch für die Welt der Menschen, für Gruppen und für die Massen. Die Menschheit befindet sich heute in einer ähnlichen kritischen und spannungsgeladenen Situation, wie sie im individuellen Leben vorkommt. Auch die Hierarchie befindet sich in einem Zustand äusserster und wissenschaftlicher Spannung - wissenschaftlicher deshalb, weil sie herbeigeführt und gelenkt ist. Ihr könnt euch diese beiden grossen Gruppen so vorstellen, als ob sie einander gegenüberständen. Die Hierarchie ist sich der Notwendigkeit und der Absicht dieser doppelten Spannung bewusst; sie trachtet danach, diese Spannung zu einer solchen «Entladung» zu bringen, dass die Verschmelzung dieser beiden Gruppen unbedingt zustande kommt. Der Menschheit hingegen kommt im allgemeinen die Tragweite der Lage gar nicht zu Bewusstsein; sie leidet, ist bestürzt und voller Furcht. Zwischen diesen beiden Gruppen steht die Neue Gruppe der Weltdiener, die derzeit aus zwei Hauptteilen besteht:

1. Aus den Menschen, die um den Plan wissen. Sie sind für hierarchische Impressionen empfänglich und diesen unterworfen oder ausgesetzt, und sie widmen sich hingebungsvoll der Aufgabe, die erwünschte Verschmelzung oder Vereinigung der Gruppen zustande zu bringen. Sie sind die selbstlosen, opferbereiten Weltdiener, frei von separatistischen Tendenzen, voll Liebe zu allen Menschen und eifrig bestrebt, verständnisvollen [97] guten Willen zu verbreiten. Sie entsprechen dem obenerwähnten «opferbereiten, liebevollen Herzen».

2. Aus einer kleinen Minderheit, die aus der Neuen Gruppe der Weltdiener hervortrat. Sie können, wenn sie es wünschen, in jedem Land als Gruppe wirken und so die Verschmelzung anbahnen, für welche die Neue Gruppe der Weltdiener arbeitet und wofür die Spannung in der Menschheit und in der Hierarchie den Boden bereitet und die Menschenherzen vorbereitet hat. Ihre Chance und ihre Verantwortung ist gross, denn sie kennen den Plan, stehen mit den führenden Lehrern auf der inneren Seite in Verbindung und sind für die höheren Impressionen empfänglich. Sie entsprechen Punkten der Erleuchtung und somit den obenerwähnten «erleuchteten Denkern».

Hier habt ihr ein Bild von den wechselseitigen esoterischen Beziehungen. Hier könnt ihr feststellen, welchen Standort ihr einnehmen könntet, denn diese Gruppen haben ganz klar die Gelegenheit, diese weltweite Verschmelzung und damit die «Krise der Liebe» herbeizuführen, von der ich so oft gesprochen habe. Die grosse Annäherung von seiten der Menschheit ist jetzt im Gang, und die dadurch verursachte Spannung nimmt derzeit zu und wird bis 1942 immer rascher und stärker zunehmen. Dann wird entweder das erste Stadium der Verschmelzung auf Erden erreicht sein und zu weltweitem guten Willen und gegenseitigem Verständnis führen oder es wird verschoben werden und für die Menschheit böse Folgen haben; die Spannung würde sich unweigerlich entladen und eine Form annehmen, die viel Leid und Unheil der ganzen Welt bringen würde. Dieses Unheil kann sich auf verschiedene Art und Weise auswirken, aber darüber wollen wir nicht nachdenken. Wir wollen uns vielmehr ständig vor Augen halten, dass eine sofortige Aktion dringend notwendig ist.

Im Zusammenhang mit diesen Saatgruppen möchte ich noch zwei Punkte erwähnen. Diese Saatgruppen sind Entsprechungen, aber auch Fortentwicklungen analoger Bedingungen in den «Saaten» oder «Keimen», die - nach ihrer Einpflanzung und Entfaltung - im Tiermenschen Früchte trugen und das erwachte eigenbewusste [98] Individuum, insgesamt das vierte Naturreich, hervorbrachten. Der erste Punkt bezieht sich auf die Qualität des eingepflanzten Samens, die zweite auf die Methode der Einpflanzung.

Der «Keim der Söhne Gottes» hatte eine intellektuelle Qualität; sie brachte die menschliche Familie, den eigenbewussten und seinen Weg selbst bestimmenden Menschen hervor. Wir können heute das Ergebnis dieser Qualität und die lebendige Kraft des Samens bei den fortschrittlichen und kultiviert denkenden Menschen sowie bei jenen Leuten feststellen, die in jeder Hinsicht gereifte Persönlichkeiten sind.

Die angewandten Methoden bestanden darin: erstens (und in den meisten Fällen) die fortgeschritteneren Tiermenschen mit dem Denkvermögen zu beschenken, zweitens bei anderen die instinktiven Fähigkeiten zu stimulieren und drittens eine kleine Minderheit dem gewöhnlichen Lauf der Entwicklung zu überlassen. Diese letzte Gruppe besteht heute aus den am wenigsten entwickelten und am meisten zurückgebliebenen Rassen der Erde; deren Anzahl ist tatsächlich sehr gering.

Die charakteristische Qualität der «Saatgruppen», die sich jetzt in der Menschheit vereinigen und die in ihrer Gesamtheit den Kern des fünften Reiches bilden, ist die Fähigkeit, auf höhere Impressionen intuitiv zu reagieren und das Denkvermögen, mit dem die Menschheit in einem früheren Prozess begabt worden war, zum Licht der Intuition hinzuführen. Diese Intuition ist eine harmonische Verschmelzung zweier göttlicher Qualitäten, nämlich von Buddhi-Manas, dem intuitiven geistigen Erfassen (womit auch die Fähigkeit zu deuten und sich mit dem Ganzen eins zu fühlen verbunden ist), und dem höheren abstrakten Denkvermögen. Dieses letztere ist seinem Wesen nach die Fähigkeit, das zu erfassen, was nicht konkret oder greifbar ist; tatsächlich aber ist es ein angeborenes Erkennen der niederen Aspekte des göttlichen Planes, der ja auf das Leben in den drei Welten eine Wirkung ausüben muss. Die noch immer befangene und egozentrische Menschheit sieht in diesem Plan nur den göttlichen Plan für den Menschen; aber diese beschränkte, nur teilweise gültige Ansicht wird immer deutlicher offenbar werden, sobald einmal die Saatgruppen zunehmen und sich entwickeln. Gottes Plan ist universal, und seine Absichten und Pläne umfassen alle Lebensformen und deren Beziehungen zueinander. Diese Qualität der Saatgruppen wird in der gegenwärtigen esoterischen Literatur als Liebe-Weisheit (die Wesensart des Herzens und das höhere Denken) dargestellt, und das trifft für die [99] künftigen Gruppen zu. Es ist aber nicht Liebe im üblichen Sinn oder Weisheit nach der allgemeinen Definition. Die hier gemeinte Liebe ist frei von Emotionen und astraler Sentimentalität, die für das Solarplexus-Leben der meisten Menschen charakteristisch sind. Die im esoterischen Sinn wirkliche Liebe ist wahrnehmendes Verstehen, die Fähigkeit, das zu erkennen, was zu einer bestehenden Situation geführt hat, also frei sein von Kritik. Zu dieser Liebe gehört jenes wohltuende Schweigen, das Wunden heilt und sich nur dann äussert, wenn das Schweigen nicht mehr schwerfällt, und wenn der Mensch nicht mehr seine niedere Natur und die Stimmen seiner eigenen Ideen zum Schweigen zu bringen braucht, um das zu verstehen und mit dem eins zu werden, was man lieben muss. Könnt ihr der Schönheit dieser Grundidee folgen und das Wesen dieser schweigenden Tiefe wahren Verstehens erfassen?

Weisheit ist die Sublimierung (Verfeinerung und Vergeistigung) des Intellekts; das bedingt aber die Sublimierung sowohl des höheren als auch des niederen Denkaspektes. Weisheit ist eine Mischung von Intuition, geistiger Wahrnehmung, Mitarbeit am grossen Plan sowie eine spontane und intellektuelle Einschätzung dessen, womit man in Berührung kam. All dies ist mit und durch die Liebe, wie ich sie oben beschrieben habe, vermischt, und dazu kommt noch jener esoterische Sinn, der noch vor der zweiten Einweihung entwickelt werden muss. Darauf mache ich besonders aufmerksam. Versucht die subtilen Anzeichen für das Vorhandensein des esoterischen Sinnes zu verstehen und zu verspüren, dann dieses feine Empfinden zu definieren und dessen Zustandekommen zu erklären und zu beweisen. Wer so verfährt, weckt die Fähigkeit, für höhere Feingefühle empfänglich zu werden.

Und jetzt kommen wir zu den Methoden, die bei der Schaffung dieser Gruppen angewendet werden sollen. Die hauptsächliche Methode besteht darin, die fortschrittlichen Ideen, welche die dafür empfänglichen Denker stimulieren, und das visionäre Bild aufzuzeigen, dessen Wirkung Kräfte in Bewegung setzt und erstaunliche Ergebnisse zeitigt. Denkt darüber nach!

Die grundsätzlich angewandte Methode, die den in der Geheimlehre skizzierten Methoden zugrunde liegt und von mir oben erwähnt wurde, bestand darin, die Grundidee oder Vorstellung vom niederen integrierten Selbst samt den damit verbundenen inneren Auswirkungen (nämlich alles auf das kleine Ich zu beziehen und es zum richtunggebenden Faktor zu machen) undeutlich [100] und schwach aufzuzeigen. Die heutige Methode besteht darin, dem eigenbewussten Menschen, der seinen Weg selbst bestimmt, das grössere Ganze zu zeigen, von dem er ein Teil ist. Diesem Ganzen muss das kleine Selbst sein Leben, seine Liebe und sein Licht hingeben. Das sind die drei Gaben, die das vierte Naturreich schliesslich einmal bewusst dem Planeten zu spenden hat - zielbewusst gelenkte Energien, die besondere und ebenfalls ganz bestimmte Kräfteverhältnisse hervorbringen. Es sind dies nicht die Gaben der Stärke, der Freundlichkeit und des Wissens, die der Mensch mit seiner beschränkten Interpretationsfähigkeit als die göttlichen Energien ansieht, mit denen er einst das planetarische Leben erretten wird.

Als Folge davon, dass dieses visionäre Bild den Aspiranten und Jüngern in der Welt aufgezeigt wurde, ergab sich eine doppelte Wirkung. Erstens erwachte in ihnen sofort ein Gefühl der Verbundenheit, das die Neue Gruppe der Weltdiener in Erscheinung treten liess. Zweitens führte dies dazu, dass sich innerhalb der Neuen Gruppe der Weltdiener in der ganzen Welt kleine, den Sieben Strahlen entsprechende Gruppen bildeten, die sich hingebungsvoll für das Zustandekommen dieser angeborenen Synthese und subjektiven Verschmelzung sowie dafür einsetzten, dass dieses Bewusstsein hingebungsvoller Verbundenheit zum Ausdruck gebracht werde. Diese letzteren Gruppen (eine kleine Minderheit) bilden eine Parallele zur seinerzeitigen Methode der Einpflanzung des Denkvermögens im Tiermenschen, wogegen die Neue Gruppe der Weltdiener der zweiten Methode, der einer allgemeinen Stimulierung, entspricht.

Bei diesen erst anlaufenden Aktivitäten, die schliesslich zur Manifestation des Reiches Gottes auf Erden führen sollen, sind zwei Faktoren äusserst notwendig: visionäre Schau und lebendige Organisation. Die Vision muss von jedem einzelnen Gruppenmitglied erschaut, erstrebt und entdeckt werden. Eben dieses persönliche Wissen und beharrliche Erkenntnisstreben führen dann zur Organisierung des Gruppenlebens und der Gruppenbeziehung, also zu einer entschiedenen wechselseitigen Verbundenheit mit dem Leben und der Absicht des Ganzen. Der einzelne, der die Vision erschaut hat, verbindet sich mit der Gruppe, die gleich ihm diese Vision bewusst erlebt. Dann nimmt diese «visionäre Gruppe» die Verbindung mit dem Reich Gottes auf den subtileren Ebenen auf in dem Bemühen, von diesem Reich ein Abbild zu schaffen und die [101] Vision in der äusseren Welt zu verwirklichen. Geistiges Erschauen, Aktivität und Verwirklichen - so ist der Verlauf.

Gerade wegen der Vision hat die Gruppe viele Schwierigkeiten. Ich will das an einem Beispiel erläutern. Ich, euer tibetanischer Bruder, Freund und Lehrer, habe ein visionäres Bild von dem grossen Plan. Aufgrund der von mir erreichten Stufe eines Eingeweihten eines bestimmten Grades weiss ich um die wesentliche Zielsetzung für diesen Zyklus, weiss, welche Aktivitäten diesen Zyklus bestimmend beeinflussen sollten und welche Absichten damit verfolgt werden; denn es besteht ein esoterischer Unterschied zwischen dem Plan für die Menschheit und den Planeten einerseits und dem erstrebten Ziel der jetzigen Weltlage andererseits. Es wäre nützlich, darüber nachzudenken. Durch A. A. B. legte ich

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Last updated Saturday, February 14, 1998           © 1998 Netnews Association. All rights reserved.